Kategorie-Archiv: Olympia

Olympische Spiele Turin 2006 – Peking 2008 – Vancouver 2010 – London 2012

London Calling (4): Endlich die erste Medaille

Es hat lange gedauert, bis die deutschen Mannschaft bei den Olympischen Sommerspiele 2012 in London ihre erste Medaille eingeheimst haben: Silber im Degenfechten der Frauen durch Britta Heidemann, die damit ihren Erfolg aus Peking vor vier Jahren nicht ganz wiederholen konnte. Dem Ganzen war ein ‚aufregendes’ Halbfinale vorangegangen: „Britta Heidemann hatte schon drei Angriffe gefahren in der dramatischen Schlussphase ihres Halbfinalkampfes im Degenfechten, und immer hatte ihre Gegnerin, die Südkoreanerin Shin A-Lam, ebenfalls getroffen. Aber Heidemann musste treffen, denn sie war passiver gewesen in diesem Kampf. Es ertönte ein letztes ‚Allez’ der Obfrau Barbara Csar aus Österreich, Heidemann stürzte in die Koreanerin – und traf! Und damit begann das ganze Drama.“ Es ging um die Frage, ob Heidemann vor dem „Allez“ die Aktion begonnen hatte. Und um die Zeit – hier stellte sich heraus, dass der Stich in der Zeit gewesen sein musste. Dann, endlich, um 19:16 Uhr, exakt 28 Minuten nach der letzten Aktion, entschieden die Funktionäre: Heidemann hat gewonnen. Den Finalkampf verlor dann die Deutsche gegen Jana Schemjakina (Ukraine) 8:9 nach Sudden Death (Bei Gleichstand nach Ablauf der Zeit wird Vorteil ausgelost, dann max. eine Minute bis zum „entscheidenden“ Treffer weitergefochten).

    Olympia London 2012

Zuvor gab es eigentlich nur Enttäuschungen. Besonders die Schwimmer zeigten bisher nicht die erwartete Leistung. Gestern erst ging Paul Biedermann im 200m Freistil-Finale mit einen 5. Platz baden. Beim Tischtennis musste der auf Rang 4 gesetzte Timo Boll bereits in der 4. Runde die Segel streichen. Und die Schützen haben auch nicht das gehalten, was man von ihnen erwartete (ist vielleicht auch besser so).

Dafür ‚sahnen’ die Chinesen wie bereits bei ihrer Heim-Olympiade in Peking vor vier Jahren in fast allen Sportarten kräftig ab und führen bereits mit 17 Medaillen (davon allein neun goldene) die Nationenwertung an.

Die Olympischen Spiele haben inzwischen ihren erste Skandal, einen Twitter-Skandal. Die Schweizer Delegation schloss den Fußballer Michel Morganella aus, nachdem der Profi von US Palermo über den Kurznachrichtendienst Spieler aus Südkorea auf das Übelste beleidigt hatte. „Er hat die Ehre der Südkoreaner verletzt“, sagte Gian Gilli, Teamchef der Schweizer Mannschaft. Morganella entschuldigte sich, sein Account bei Twitter wurde geschlossen. Vom Schweizer Fußball-Verband muss er laut Sprecher Marco von Ah weitere „harte Sanktionen“ fürchten. „Ich habe einen Riesenfehler gemacht“, sagte Morganella. Solche Einsichten kommen etwas spät.

Nicht besonders glücklich finde ich den Sieg des Radrennfahrers Alexander Winokurow (Kasachstan) im Straßeneinzelrennen, da er früher in Dopingskandale verwickelt war. Unmittelbar danach erklärte er das Ende seiner sportlichen Karriere.

London Calling (3): Olympia-Logo London 2012

Heute Abend beginnen mit der Eröffnungsfeier die Spiele der XXX. Olympiade, wie die Olympischen Sommerspiele 2012 in London ganz offiziell heißen (das ZDF überträgt live: 21.30 – 21.45 Uhr Olympia-Countdown und 21.55 – 1.30 Uhr Olympia live: Die Eröffnungsfeier (Moderation: Michael Steinbrecher, Reporter: Wolf-Dieter Poschmann)).

Dass nicht alle Londoner unbedingt olympia-begeistert sind, versteht sich von selbst. Kritiker befürchten, East London könnte durch die Spiele für viele seiner Einwohner zu teuer werden. Eine ganz andere Art der Kritik erfuhr das Logo für die Spiele in London, das vom Beratungsunternehmen Wolff Olins entworfen und am 4. Juni 2007 vorgestellt wurde. Das Logo, dessen Entwicklung 400.000 Pfund kostete (mehr nicht?), ist eine abstrakte, an Glasscherben erinnernde Darstellung der Zahl 2012.

„Es möchte ‚den dynamischen Olympischen Geist und die Begeisterungsfähigkeit, die die Menschen überall auf der Welt erreichen soll’ symbolisieren. … Der Auftrag lautete, ein Emblem zu schaffen, das die vier wichtigen Markensäulen ‚Zugang, Teilnahme, Anregung und Begeisterung’ repräsentiert und in der Markenvision der Spiele für alle „kulminiert’.

Das scherenschnittartige Emblem möchte die markenorientierte Welt widerspiegeln, in der Menschen, insbesondere junge Menschen, sich nicht mehr mit statischen Logos identifizieren wollen, sondern auf dynamische Symbole reagieren, die auf neue Technologien setzen und über herkömmliche und neue Mediennetzwerke verbreitet werden können.“ (Quelle: dasauge.de)

    Olympia London 2012

Das allgemeine Logo in Rosa mit gelben Rand scheint von Farbblinden entworfen zu sein. Die Farben sind „hübsch-hässlich“. Daneben gibt es das Logo auch in Grün, Orange und Blau. Es sind beliebige weitere Farbkombinationen anwendbar, so dass Sponsoren das Logo flexibel an ihre Bedürfnisse anpassen können. Nun ja …

„Unmittelbar nach der Präsentation rief das Logo in der Öffentlichkeit starke negative Reaktionen hervor. Bereits wenige Stunden später hatten Zehntausende Personen eine Petition unterschrieben, mit der ein neues Logo gefordert wurde. Eine animierte Version, die am selben Tag wie das Logo präsentiert worden war, löste gemäß der Hilfsorganisation ‚Epilepsy Action’ bei mehreren Personen epileptische Anfälle aus. Die beanstandete Animation wurde daraufhin nach kurzer Zeit von der Website des Organisationskomitees entfernt. Der damalige Londoner Bürgermeister Ken Livingstone forderte, dem Unternehmen, das diesen ‚katastrophalen Fehler’ begangen habe, dürfe kein Honorar überwiesen werden.“ (Quelle: de.wikipedia.org)

Aber dem noch nicht genug. Betrachtet man das Logo ganz ‚aufmerksam’, dann kann man durchaus nachvollziehen, wie der Guardian das Logo sieht: Lisa Simpson, die London einen Blowjob gibt“. Wieder andere fühlten sich an ein „verzerrtes Hakenkreuz“ erinnert.

    Olympia London 2012 Lisas London-Blowjob

Im Februar 2011 beschwerte sich ausgerechnet der Iran, das Logo sei dem Wort „Zion“ ähnlich und damit rassistisch. Der Generalsekretär des Iranischen Olympischen Komitees drohte mit einem Olympiaboykott und forderte andere muslimische Staaten auf, ebenfalls gegen das Logo zu protestieren. Betrachtet man das Logo auch unser dieser Sicht, so ist an dieser Kritik durchaus etwas dran:

Logo Olympia London 2012: Zion lässt grüßen

Was also Markenorientierung und Dynamik betrifft, so hat das Logo die Anforderungen geradezu übertroffen. Es ist ein 400.000 Pfund teurer markig-dynamischer Dreck!

Olympische Spiele sind immer auch eine Prestigesache. China hat vor vier Jahren bei den Spielen in Peking alles aufgewendet, um die Welt zu beeindrucken. In London ist zwar alles eine Nummer kleiner, trotzdem lassen sich die Engländer die Olympischen Spiele in diesem Jahr etwa elf Milliarden Euro kosten. Dafür gibt es neue Stadien, Bahnhöfe und Kunstwerke. Fotostrecke auf zeit.de

weitere interessante Beiträge auf zeit.de

London Calling (2): Olympia 2012

Sieben Jahre ist es her, dass die 30. Olympische Sommerspiele 2012 an London vergeben wurden. Damit ist die britische Hauptstadt bereits zum dritten Mal nach 1908 und 1948 Olympia-Schauplatz.

    Olympia London 2012

Die Spiele beginnen bereits morgen mit dem Fußballspiel Großbritannien – Neuseeland im Frauenturnier in Cardiff, Millennium Stadium. Die eigentliche Eröffnungsfeier ist dann am Freitag, den 27. Juli. Am Sonntag, den 12. August, enden die olympischen Spiele. Er werden Teilnehmer aus über 200 Länder erwartet sowie einige unabhängige Olympiateilnehmer (drei Athleten von den Niederländischen Antillen sowie einer aus dem Südsudan).

Mittelpunkt und Hauptveranstaltungsort wird der Olympiapark (englisch Olympic Park) mit dem Olympiastadion (80.000 Zuschauer) für Leichtathletik, Eröffnungs- und Schlussfeier sein, der überwiegend im Stadtteil Stratford liegt.


Größere Kartenansicht
Olympic Park, London

Für Deutschland wurden vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) 391 Athleten in 23 Sportarten für die Spiele in London nominiert (DOSB-Starterliste).

Hier zunächst die offizielle Website der Olympischen Spiele: London 2012

Die deutsche Berichterstattung erfolgt im Internet u.a. auf sportschau.de/olympia und zdfsport.de

London Calling (1): Von Gurken und Scherben

Es ist jetzt schon wieder viele Jahre her, dass ich zuletzt in London war. Mit meinem ältesten Sohn fuhr ich Anfang Juli 1996 für eine knappe Woche mit der Fähre, damals noch von Hamburg aus, bis Harwich und von dort mit dem Bus weiter bis in die britische Hauptstadt. Da unser eigentlich gebuchtes Hotel irgendwie belegt war, kamen wir in einer Preisklasse höher im Hilton Hotel National (heute Hilton London Kensington Hotel) in der Holland Park Avenue unter. Nicht schlecht, denn u.a. gab es statt des Continental breakfast ein ordentliches britisches Frühstück mit allem Drum und Dran, ein so genanntes Full breakfast. Zurück flogen wir dann ab London Heathrow.

Underground Station Piccadilly Circus - London 1996

The Tower - London 1996

London 1996

Kensington Gardens: Peter Pan Statue - London 1996

Mein Sohn war damals 5 ½ Jahre alt und ein großer Dinofan. So besuchten wir u.a. das Natural History Museum in London. Und natürlich waren wir auch beim Peter-Pan-Denkmal in Kensington Gardens. Auf dem Weg nach Greenwich kamen wir durch die so genannten Docklands. Hier war in den Jahren zuvor ein eigener Stadtteil mit einem eigenen Geschäftszentrum entstanden. Die vielen futuristisch anmutenden neuen Hochhäuser entwickelten sich schnell zu einer exklusiven Wohnlage. Der Bürogebäudekomplex nennt sich Canary Wharf und befindet sich auf der Isle of Dogs im Stadtbezirk London Borough of Tower Hamlets. Canary Wharf steht in Konkurrenz zum historisch gewachsenen Finanzzentrum in der City of London. Erreichbar war und ist das mit einer extra gebauten fahrerlosen Hoch- und Untergrundbahn, der Docklands Light Railway (DLR), deren Stationen sich teilweise in den Bürohochäusern selbst befinden (z.B. Heron Quays). Vergleichen lässt sich das Ganze mit der neuen HafenCity in Hamburg.

    London – Canary Wharf


Größere Kartenansicht
London – Canary Wharf

Seit diesen Jahren hat sich in London einiges getan. Nicht nur, dass für die in wenigen Tagen am 27. Juli beginnende Olympiade neue Wettkampfstätten wie Olympiastadion, das Aquatics Centre und der London Velopark entstanden, die Liste der höchsten Bauwerke in London ist um einige Hochhäuser größer geworden.


Größere Kartenansicht
London – 30 St Mary Axe (The Gherkin)

Vielen wird der 180 m hohe Wolkenkratzer 30 St Mary Axe, häufig The Gherkin (englisch für Essiggurke) oder Swiss-Re-Tower genannt, im Finanzbezirk der City of London bekannt sein. Neu hinzugekommen ist The Shard, auch Shard London Bridge (vormals London Bridge Tower, auch Shard of Glass; von englisch shard ‚Scherbe‘, ‚Splitter‘), das mit 310 Meter (zweit)-höchste Gebäude Europas. Der verzögerte Baubeginn erfolgte am 16. März 2009, die Einweihung war in der letzten Woche, am 5. Juli 2012. Die endgültige Bauhöhe von 310 Metern wurde am 30. März 2012 durch Aufsetzen einer stählernen Spitze als letztes Bauelement erreicht.


Größere Kartenansicht
London – Shard London Bridge (beim Näherrücken entpuppt sich Shard noch als Baustelle bei Google Maps)

Es wird also wieder einmal Zeit, London zu besuchen. In diesem Jahr wird es wohl nichts mehr. Die Olympischen Spiele schaue ich mir mit meinen Lieben im Fernsehen an. Aber vielleicht im nächsten Jahr?

siehe auch meinen Beitrag: Berlin. London. Sankt Petersburg.

Olympia kann kommen

Neben der Fußball-Europameisterschaft endeten am Sonntag auch die Europameisterschaften der Leichtathletik in Helsinki. Und mit insgesamt 16 Medaillen waren die deutschen Sportler besonders erfolgreich. Olympia kann also kommen. Es ist nur zu hoffen, dass einige der erfolgreichen Athleten in Helsinki nicht bereits ihr Pulver verschossen und vor der Zeit den Zenit ihrer Leistungsfähigkeit erreicht haben.

Am Freitag in drei Wochen bereits (27.07.2012) beginnen also in London die 30. Olympischen Sommerspiele der Neuzeit, die am 12. August enden. Es wird erwartet, dass über 200 Nationen bzw. Nationale Olympische Komitees (NOK) Athleten entsenden werden. Die Leichtathleten nehmen übrigens am 3. August ihre Wettkämpfe auf.

    Olympia 2012 London

Der Fußball beginnt übrigens schon am 25. Juli, also zwei Tage vor der offiziellen Eröffnungsfeier. Auch diesmal sind bei den Männern nur U-23-Mannschaften zugelassen, die mit maximal drei älteren Athleten verstärkt werden dürfen. Das olympische Fußballturnier ist also auch weiterhin nicht mit einer Weltmeisterschaft vergleichbar. Kurios und lange diskutiert ist die Tatsache, dass bei den Olympischen Spielen 2012 nach langer Pause wieder eine britische Mannschaft teilnehmen wird, die das ganze Königreich vertritt, denn eine britische Fußballnationalmannschaft existiert wegen der traditionellen Eigenständigkeit der Fußballverbände von England, Nordirland, Schottland sowie Wales offiziell nicht.

Damit die Zeit bis dahin nicht zu lang wird, wurde am Wochenende die 99. Tour de France 2012 gestartet. Allerdings erfolgt in Deutschland eine Live-Übertragung der Tour nur noch über den Sender Eurosport. ARD und ZDF übertragen wegen der Dopingproblematik die Grande Boucle (Große Schleife) nicht mehr live.

Ergebnisse der Tour de France siehe sportschau.de oder auf der offiziellen Website der Tour.

Hier noch einige Informationen zur Fußball-Europameisterschaft 2012. In die UEFA EURO 2012 Mannschaft des Turniers wurden folgende Spieler gewählt:

Tor: Gianluigi Buffon (Italien), Iker Casillas (Spanien), Manuel Neuer (Deutschland).

Verteidigung: Gerard Piqué (Spanien), Fábio Coentrão (Portugal), Philipp Lahm (Deutschland), Pepe (Portugal), Sergio Ramos (Spanien), Jordi Alba (Spanien).

Mittelfeld: Daniele de Rossi (Italien), Steven Gerrard (England), Xavi Hernández (Spanien), Andrés Iniesta (Spanien), Sami Khedira (Deutschland), Sergio Busquets (Spanien), Mesut Özil (Deutschland), Andrea Pirlo (Italien), Xabi Alonso (Spanien).

Sturm: Mario Balotelli (Italien), Cesc Fàbregas (Spanien), Cristiano Ronaldo (Portugal), Zlatan Ibrahimović (Schweden), David Silva (Spanien).

Die Auswahl ist mir etwas zu ‚ergebnisorientiert’, also nimmt etwas zu viel ‚Rücksicht’ auf die Platzierungen der Mannschaften. Lediglich Ibrahimović (Schweden – schon der Gruppenphase ausgeschieden) ist aufgrund seines Bekanntheitsgrades in diese Mannschaft gewählt worden. Für Buffon (Italien) im Tor hätte ich durchaus Petr Čech (Tschechien) gewählt. Und Mats Hummels hat bis auf den groben Schnitzer im Spiel gegen Italien ein großartiges Turnier gespielt. Aber sei es drum …

Spaniens Mittelfeldregisseur Andrés Iniesta ist von der Technischen Kommission der UEFA zum besten Spieler der UEFA EURO 2012 gewählt worden. Und der Spanier Fernando Torres hat sich in den Schlussminuten der UEFA EURO 2012 mit einem Treffer sowie einer Vorlage gegen Italien den Goldenen Schuh als bester Torschütze des Turniers gesichert.

XXI. Olympischen Winterspiele in Vancouver sind beendet

Goodbye Vancouver – dobro poschalowatj Sotschi! Die XXI. Olympischen Winterspiele in Vancouver 2010 sind beendet. Die nächsten Spiele finden vom 7. – 23. Februar 2014 im russischen Sotschi statt.

Für die deutschen Athleten waren diese Spiele wieder ein Erfolg. Nach Turin 2006, mit 29 gewonnenen Medaillen (11x Gold, 12x Silber und 6x Bronze) und in der Nationenwertung sogar an 1. Stelle, wurden in Vancouver 30 Medaillen (10x Gold, 13x Silber und 7x Bronze) gewonnen, wenn man in der Nationenwertung auch Kanada (14x Gold) oder nach der Anzahl der Medaillen den USA (37) den Vortritt einräumen musste.

Nationenwertung Vancouver 2010

Natürlich gab es einige Überraschungen für die deutschen Sportler, positive wie negative. Positiv war das Abschneiden in den alpinen Wettbewerben der Frauen, negativ das Ergebnis der männlichen Biathleten. Außerdem gab es viele undankbare vierte Plätze, manchmal nur ganz knapp hinter den Medaillenrängen platziert.

Hier noch einmal alle deutschen Medaillengewinner in der Übersicht:

Gold

Eisschnelllauf Frauen Verfolgung (Speed Skating – Ladies‘ Team Pursuit)
BECKERT Stephanie
ANSCHUTZ THOMS Daniela
MATTSCHERODT Katrin
FRIESINGER-POSTMA Anna

Ski Alpin Frauen Slalom (Alpine Skiing – Ladies‘ Slalom)
RIESCH Maria

Ski alpin Frauen Riesenslalom (Alpine Skiing – Ladies‘ Giant Slalom)
REBENSBURG Viktoria

Langlauf Frauen Team Sprint (Cross-Country Skiing – Ladies‘ Team Sprint Free)
SACHENBACHER-STEHLE Evi
NYSTAD Claudia

Bob Männer Zweier (Bobsleigh – Two-Man)
LANGE Andre
KUSKE Kevin

Biathlon Frauen 12,5 km Massenstart (Biathlon – Women’s 12.5 km Mass Start)
NEUNER Magdalena

Ski alpin Frauen Superkombination (Alpine Skiing – Ladies‘ Super Combined )
RIESCH Maria

Rodeln Frauen Einzel (Luge – Women’s Singles)
HUEFNER Tatjana

Biathlon Frauen 10 km Verfolgung (Biathlon – Women’s 10 km Pursuit)
NEUNER Magdalena

Rodeln Männer Einzel (Luge – Men’s Singles)
LOCH Felix

Silber

Langlauf Männer 50 km Massenstart Klassisch (Cross-Country Skiing – Men’s 50 km, Mass Start Classic)
TEICHMANN Axel

Bob Männer Vierer (Bobsleigh – Four-Man)
ROEDIGER Alexander
KUSKE Kevin
PUTZE Martin
LANGE Andre

Langlauf Frauen 4×5 km Staffel Klassisch/Freistil (Cross-Country Skiing – Ladies‘ 4×5 km Relay Classic/Free)
NYSTAD Claudia
GOSSNER Miriam
SACHENBACHER-STEHLE Evi
ZELLER Katrin

Eisschnelllauf Frauen 5000 m (Speed Skating – Ladies‘ 5000 m)
BECKERT Stephanie

Langlauf Männer Team Sprint (Cross-Country Skiing – Men’s Team Sprint Free)
TEICHMANN Axel
TSCHARNKE Tim

Skispringen Mannschaft (Ski Jumping – Team)
NEUMAYER Michael
WANK Andreas
SCHMITT Martin
UHRMANN Michael

Bob Männer Zweier (Bobsleigh – Two-Man)
ADJEI Richard
FLORSCHUETZ Thomas

Langlaug Männer 30 km (15 km Klassisch + 15 km Freistil) (Cross-Country Skiing – Men’s 30 km Pursuit (15 Classic+15 Free))
ANGERER Tobias

Skeleton Frauen Enzel (Skeleton – Women’s)
SZYMKOWIAK Kerstin

Eisschnelllauf Frauen 500 m (Speed Skating – Ladies‘ 500 m)
WOLF Jenny

Rodeln Männer einzel (Luge – Men’s Singles)
MOELLER David

Eisschnelllauf Frauen 3000 m (Speed Skating – Ladies‘ 3000 m)
BECKERT Stephanie

Biathlon Frauen 7,5 km Sprint (Biathlon – Women’s 7.5 km Sprint)
NEUNER Magdalena

Bronze

Nordische Kombination Mannschaft (Nordic Combined – Team/4×5 km CC)
KIRCHEISEN Bjoern
FRENZEL Eric
EDELMANN Tino
RYDZEK Johannes

Biathlon Frauen 4-6 km Staffel (Biathlon – Women’s 4×6 km Relay)
WILHELM Kati
HENKEL Andrea
HAUSWALD Simone
BECK Martina

Biathlon Frauen 12,5 km Massenstart (Biathlon – Women’s 12.5 km Mass Start)
HAUSWALD Simone

Skeleton Frauen einzel (Skeleton – Women’s)
HUBER Anja

Rodeln Männer Doppel (Luge – Doubles‘)
RESCH Alexander
LEITNER Patric

Rodeln Frauen Einzel (Luge – Women’s Singles)
GEISENBERGER Natalie

Eiskunstlauf Paare (Figure Skating – Pairs)
SZOLKOWY Robin
SAVCHENKO Aliona

Schwimmend ins Ziel und von hundertstel Sekunden

Der vorletzte Tag der olympischen Winterspiele in Vancouver wird einigen deutschen Athleten – aber auch den Zuschauern – noch lange Zeit in Erinnerung bleiben: Da geht es um hundertstel Sekunden, die über Medaillen entscheiden – und um eine Bauchlandung, die gerade noch rechtzeitig ins Ziel findet.

Nach Gold im Zweier-Bob konnte André Lange nach einer missglückten Fahrt mit Faststurz in Kurve 13 (50-50 genannt) im zweiten Durchgang doch noch zu Silber im Vierer-Bob vorrücken: Mit einer einzigsten hundertstel Sekunde Vorsprung vor dem Kanadier Lyndon Rush und seiner Crew. Mit vier goldenen und eben dieser einen silbernen Medaille ist André Lange der erfolgreichste Bobpilot aller Zeiten.

Anni Friesinger - bäuchlings ins Ziel

Anni Friesinger-Postma, vielfache Weltmeisterin und Olympiasiegerin, wäre fast zur tragischen Figur beim Team-Wettbewerb der Eisschnellläuferinnen geworden. Im Halbfinale gegen die USA ging ihr die Luft aus, sie konnte mit ihren Teamkolleginnen nicht mehr mithalten, stürzte sogar auf der Zielgeraden – und kam doch noch „schwimmend“ rechtzeitig ins Ziel. Im Endlauf dann gegen starke Japanerinnen sah es bis zur letzten Zwischenzeitnahme nach einem Sieg der Japanerinnen aus – aber Dank der zweifachen Silbermedaillengewinnerin Stephanie Beckert, die ihre Mitstreiterinnen Daniela Anschütz-Thoms und Katrin Mattscherodt (für Anni Friesinger in die Mannschaft gekommen) noch einmal mitriss, siegte das deutsche Frauenteam – wenn auch nur mit der Wenigkeit von zwei hundertstel Sekunden: Der Lauf zur Goldmedaille. So spannend kann Olympia sein!

Das hochaufgelöste Vancouver

Mit dem digitalisierten Abendmahl von Leonardo da Vinci (Der gepixelte Jesus) können die Kunstfotografien eines Eric Dies (von der Größe her) nicht mithalten. Das Abendmahl hat eine Größe von rund 16 Milliarden Pixel, die Fotos von Eric Dies etwa 2,5 Milliarden Bildpunkte. Dafür sind die Fotos strahlend schön in der Gesamtsicht und faszinierend im Detail, die trotz fast beliebiger Vergrößerung immer noch scharf erscheinen.

Eric Deis: Vancouver - Olympisches Dorf und Wettkampfstätten

Sein neuesten Werk – ein grandioser Blick auf das Olympische Dorf und die Wettkampfstätten entlang des False Creek in Vancouver – besteht aus 700 Einzelaufnahmen, fotografiert über 2-3 Stunden, die er dann hinterher am Computer zusammengesetzt hat. Die Auflösung entspricht damit 2,5 Gigabyte, so dass beim Heranzoomen in der Bildergalerie auf Erics Webseite auch noch kleinste Elemente zu sehen sind.

siehe auch zdf.de: Der Gigapixel-Mann von Vancouver

Vancouver 2010: Olympische Stürze

Das olympische Motto „altius, citius, fortius“ (höher, schneller, weiter (eigentlich stärker)) gilt auch bei den Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver. Es muss möglichst spektakulär sein, sind es nun alpine Abfahrtsläufe oder die Wettbewerbe im Eiskanal.

Nun ist besonders die Eisrinne des Whistler Sliding Centres in Blackcomb Mountain, dort wo neben den Rodelwettkämpfen die Rennen im Skeleton und Bobfahren ausgetragen werden, wohl die schnellste der Welt. Bereits beim ersten Weltcup auf der neuen Bahn stellte der deutsche Rodel-Doppelweltmeister Felix Loch (2008/2009) mit 153,937 Stundenkilometern einen neuen Geschwindigkeitsrekord im Rennrodeln auf. Die Zweierbobs erreichen Geschwindigkeiten, die noch darüber liegen – und von den Vierbobs, die bei den Frauen am Mittwoch und bei den Herren am Samstag mit dem jeweils 4. Lauf entschieden werden, ist zu erwarten, dass sie noch einen Tick schneller sind.

Es ist aber nicht nur die Geschwindigkeit, die die Bahn gefährlich macht und beim Training der Rodler einem Sportler aus Georgien das Leben kostete (Tod im Eiskanal); es ist die Folge der Kurven, die von den Sportlern höchste Konzentration verlangt. Der kleinste Fahrfehler führt unweigerlich zum Sturz. Das gilt besonders für die Kurve 13, die den Namen „50/50“ trägt und die Chance beschreibt, die die Sportler haben, um die Kurve ungeschadet zu durchfahren. Selbst Routiniers haben Probleme mit der Bahn.

Ähnliches gilt auch für die alpine Abfahrtstrecke „Franz’s Run“ der Damen in der Whistler Creekside. Die Strecke ist mit ihren Kurven und durch ihre Länge äußerst schwierig. Viele der Frauen hatten Konditionsprobleme, und wer das Ziel erreichte, war meist völlig ausgepumpt. Die vielen Stürze, die immerhin glimpflich verliefen, sprechen Bände.

Nun, ich will hier nichts madig machen. Besonders die Eisbahn des Whistler Sliding Centres hat sich für das deutsche Team als Goldgrube erwiesen (und die Rennen in den 4er-Bobs stehen ja noch aus). Aber manche Strecke und Bahn hat längst die Grenze überschritten, ab der die Gesundheit der Sportler in Gefahr gerät. Besonders die Verantwortlichen müssen sich fragen lassen, ob hier nicht zu sehr zugunsten des Spektakels entschieden wurde. Olympia ist ein Milliardengeschäft – aber die Sportler und deren Gesundheit stehen weiterhin an erster Stelle.


Vancouver 2010: Olympische Stürze

Gold und Silber hätt ich gern …

Nach dem tragischen Unfall eines Rodlers beim Training (Tod im Eiskanal) wurde bei den olympischen Winterspielen im kanadischen Vancouver der Start für die Rodelwettbewerbe nach unten verlegt und damit die Laufstrecke verkürzt. Trotzdem wurden im Zielbereich Spitzengeschwindigkeiten von teilweise über 135 km/h erreicht. Die Einzelwettkämpfe sind abgeschlossen – und die deutsche Mannschaft konnte beide Goldmedaillen durch Felix Loch und Tatjana Hüfner gewinnen. Zudem noch eine silberne und Bronzemedaille. Bei dem Doppelsitzern – der finale zweite Lauf bei den Männern findet heute (bzw. bei uns morgen ab 3 Uhr 30) statt – gibt es auch gute Chancen auf Edelmetall.

Ebenfalls Gold gab es für die deutsche Ausnahme-Biathletin Magdalena Neuner, die sich im Sprint über 7,5 km nur knapp der für die Slowakei startende Anastasia Kuzmina geschlagen geben musste, dafür aber das Verfolgungsrennen über 10 km gewann.

Winterolympiade Vancouver 2010

Nach 21 von 86 Entscheidungen bei Olympia in Vancouver führt die deutsche Mannschaft nach nun fünf Tagen mit bisher 9 Medaillen sogar die Gesamtwertung an.

Vom Wetter ziemlich verweht sind die Wettbewerbe in Whistler. Besonders der Sprint bei den Biathleten fand bei Dauerregen und dadurch aufgeweichten Loipen unter irregulären Verhältnissen statt. Und bei den alpinen Wettkämpfen konnte bisher nur der Abfahrtslauf bei den Herren durchgeführt werden. Der Wetter-Wahnsinn in Whistler hat weiterhin kein Ende.

Tod im Eiskanal

Der Beginn der Olympischen Winterspiele in Vancouver wird überschattet von einem tödlichen Unfall im Wettbewerb der Männer beim Rodeln. Noch vor den Eröffnungsfeierlichkeiten raste der erst 21-jährigen Georgier Nodar Kumaritaschwili in der Zielkurve mit einer Geschwindigkeit von 144,3 km/h durch die Eisrinne, verlor die Kontrolle über seinen Schlitten und wurde aus der Bahn katapultiert. Tödlich war für den Georgier, dass er mit voller Wucht gegen einen ungesicherten Stahlträger prallte.

Schon vor dem fatalen Sturz von Nodar Kumaritaschwili war der Eiskanal in Whistler als zu schnell und zu gefährlich kritisiert worden. Nun hat die Hatz nach immer höheren Geschwindigkeiten ein Todesopfer gefordert.

Sturz beim Rennrodeln: Armin Zöggeler

Die Gefährlichkeit der Bahn wurde schon wenige Minuten vor dem Unglück offenbar. Die italienische Rodel-Legende Armin Zöggeler war trotz seiner Ausnahmeklasse und seiner immensen Erfahrung kurz vor Kumaritaschwili aus seinem Schlitten geflogen. Mit blassem Gesicht stapfte der Olympiasieger und neunfache Gewinner des Gesamtweltcups an den wartenden Journalisten vorbei, verbat sich mit ängstlichem Gesicht jeglichen Kommentar. Der für seine Konsequenz bekannte Bob-Olympiasieger Andre Lange war im vergangenen Jahr die Whistler-Bahn erst gar nicht hinuntergefahren, weil es ihm zu gefährlich war.

Wenn nicht wesentliche Änderungen an der Bahn vorgenommen werden, dann sollte man im Interesse der Sportler auf die Wettbewerbe sowohl im Rodeln als auch beim Bob und Skeleton verzichten. Selbst erfahrene Sportler wie der US-Rodlers Tony Benshoof sagen: „Dieser schreckliche Unfall überrascht mich nicht. Trotz meiner Erfahrung habe ich jedes Mal große Angst, wenn ich in diesen Eiskanal muss.“

Nun die ersten beiden Rennläufe im Rodeln der Männer sollen am Samstagabend um 17 Uhr (02:00 Uhr MEZ) gestartet werden. Die beiden Finalläufe folgen am Sonntag. Zuvor würden aber noch Umbauten an der Bahn vorgenommen. Die Mauern an der Ausfahrt der Unfall-Kurve 16 sollen erhöht und das Eis-Profil verändert werden. Kann nur gehofft werden, dass kein weiterer so tragischer Unfall passiert.

Eröffnungsfeier Teil 1
Eröffnungsfeier Teil 2
Eröffnungsfeier Teil 3