Kategorie-Archiv: Sport ist Mord

Sport ist Mord, oder?

Blut und Spiele: Olympia in Peking – nein, danke!

Frei nach dem altrömischen Motto Panem et circenses (Brot und Zirkusspiele), wohl besser: Blut und Spiele, auf Chinesisch 鲜血与游戏, finden seit letzten Freitag die XXIV. Olympischen Winterspiele in Peking (Beijing) statt.

Dass diese Olympiade äußerst umstritten ist, brauche ich wohl nicht mehr zu schreiben. Die Menschenrechtslage in China ist verheerend. Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong und Pekings militärisches Säbelrasseln vor Taiwan. Tibet ist besetzt. Seit 2014 die Sinisierung (Verfolgung und Umerziehung) der Uiguren. China ist der Überwachungsstaat schlechthin. Und es ist das Land, aus dem das Coronavirus kommt. Angeblich wurde der Patient null, eine Verkäuferin vom Tiermarkt in Wuhan, ausfindig gemacht, was immerhin den monatelangen Spekulationen widerspricht, dass es sich beim Ausbruch des Virus auch um einen Laborunfall gehandelt haben könnte.

    Olympia 2008 in Peking: Nein, danke!
    Olympia 2008 in Peking: Nein, danke!

Wie schon 2008, als die Sommerspiele ebenfalls in Peking stattfanden, wurde in den westlichen Ländern über einen Boykott der Spiele 2022 diskutiert. 1980 gab es einen Boykott vieler Länder der Sommerolympiade in Moskau nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan ab Dezember 1979, was die USA nicht abschreckte, im Oktober 2001 ebenfalls eine Invasion Afghanistans mit Hilfe eines Militärbündnisses unter ihrer Führung zu beginnen. Wie das endete, haben wir Ende Juli 2021 nach dem Ende des NATO-Einsatzes mit dem Vormarsch der Taliban gesehen.

Bei der nächsten Sommerolympiade 1984 in Los Angeles folgte die Retourkutsche: Die Sowjetunion boykottierte die Spiele, da die Sicherheit ihrer Sportler in Los Angeles nicht gewährleistet sei – 18 Staaten schlossen sich dem Boykott an und veranstalteten als Gegenveranstaltung die Wettkämpfe der Freundschaft.

Zur Olympiade 2008 in Peking hatte ich in diesem Blog einiges geschrieben:

Olympischer HandschlagDie perfekten SpieleDas Ende der SpieleTour de Dopage

Im Grunde gilt das damals Geschriebene auch heute noch. Vieles ist zudem eher schlimmer geworden – dank neuerer Technik. Und durch das Coronavirus ist es besonders fatal: Die Sportler leben in einer abgeschotteten Blase: Über 300 Olympioniken wurden nach Ankunft in Peking in die Isolation geschickt. Dass die PCR-Tests ausschließlich von chinesischen Laboren durchgeführt werden, macht zumindest misstrauisch. – Und der Schnee kommt aus Kanonen. Peking ist bekanntlich ein ‚Wintersportort‘.

Blut und Spiele: Olympia in Peking – nein, danke!
Blut und Spiele: Olympia in Peking – nein, danke!

Olympia ist wie alle sportlichen Großveranstaltungen zur Farce verkommen (die Fußball-WM in Katar folgt zum Jahresende). Das IOC, vorne weg ihr Präsident, Herr Thomas Bach, liebäugelt mit autokratischen Machthabern und tritt damit den olympischen Gedanken mit Füßen. Was zählt, ist Geld, das durch TV-Gelder immer noch fleißig fließt, auch durch deutsche TV-Sender. Die Sportler verkommen geradezu zum Beiwerk. So gilt für mich, was bereits 2008 gültig war: Ich werde meinen persönlichen Boykott durchführen, d.h. ich werde jegliche Berichterstattung zu Olympia tunlichst ignorieren. Kein TV, kein Internet, keine Zeitung in Sachen Olympia. Medaillenspiegel sind für mich passé!

Willi läuft wieder …

Lange ist es her, dass ich meine Laufschuhe schnürte, um an der frischen Luft etwas für meine Gesundheit zu tun. Nun ganz so optimal, wie ich es mir wünschte, war das vielleicht doch nicht. Meinen Knie tat es wohl nicht ganz so gut, da sie schon ‚vorgeschädigt‘ waren. Zuletzt vor über vier Jahren war ich ‚auf der Piste‘, dann ging es erst einmal nicht mehr. Das rechte Knie knirschte und schmerzte zunehmend. Nach Diagnose und OP, nach einer Reha, Krankengymnastik und Rehasport vor nun zwei Jahren dauerte es zwei weitere Jahre, bis ich es jetzt zum ersten Male wieder wagte, die Laufschuhe hervorzukramen und vorsichtig im Laufschritt die ersten Kilometer abzuspulen.

2500 km mit diesen Tretern
2500 km mit diesen Tretern

Eigentlich habe ich nicht mehr damit gerechnet, wieder einmal eine größere Runde zu drehen. Meinen Außensport betreibe ich auf dem Fahrrad. Das geht ganz gut. Und demnächst ist sogar eine längere Radtour mit meinen beiden Söhnen angesagt. Aber laufen …? Sicherlich liegt es am vermehrten Radfahren, dass sich mein rechtes Knie dadurch gestärkt auch wieder zum Laufen ‚eignet‘.

Natürlich werde ich mich schonen müssen. Ich werde es nicht übertreiben. Aber es grenzt doch fast an ein Wunder, dass ich nach so langer Zeit neben dem Bloggen auch wieder joggen kann.

Siehe auch: Bloggen und Joggen
und Laufen und saufen statt joggen und bloggen?

Willi auf Radtour (04): Baseball in Dohren

Auf meiner Radtour durch die Gegend um Tostedt bin ich auch nach Dohren gelangt. Der Ort gehört zur Samtgemeinde Tostedt und ist durchgehend landlich geprägt (früher hätte ich von ‚Kuhdorf‘ gesprochen). Für Baseball-Experten ist der Ort allerdings bundesweit bekannt, denn hier gibt es die Wild Farmers, einen Baseballverein, der es bis in die höchste deutsche Spielklasse, der 1. Baseball-Bundesliga Nord, geschafft hat und sich dort nun schon einige Jahre behauptet.

Dohren: Große Anzeigetafel Dohren Wild Farmers
Dohren: Große Anzeigetafel Dohren Wild Farmers

Ich weiß es zwar nicht genau, aber der Name Wild Farmers leitet sich wohl vom KFZ-Kennzeichen für den Landkreis Harburg ab, zu dem Dohren gehört: WL nach der Kreisstadt Winsen (Luhe). Gern wird dieses Kennzeichen als ‚Wilder Landwirt‘ übersetzt, was auf Englisch bekanntlich ‚Wild Farmer‘ heißt.

Dohren: Baseballspielfeld
Dohren: Baseballspielfeld

Es ist bereits 15 Jahre her, da versuchte es der jüngere meiner beiden Söhne auch mit Baseball und war Mitglied der Schülermannschaft. Diese gewann 2004 die niedersächsische Meisterschaft und durfte somit auch an der deutschen Schülermeisterschaft teilnehmen, die in Mannheim stattfand. Allzu erfolgreich waren da die jungen wilden Landwirte allerdings nicht.

Niedersachsenmeister Schüler 2004: Dohren Wild Farmers - Siegerehrung
Niedersachsenmeister Schüler 2004: Dohren Wild Farmers – Siegerehrung

Hier die Spielregeln des Baseballs als PDF-Datei

What a Year?!

Ja, das Jahr 2017 war ein ganz spezielles. Da regierte der virulente Irrsinn verkörpert durch drei trostlose Gestalten (wahrlich nicht die heiligen drei Könige oder die drei Grazien) – und wird uns mindestens auch noch im nächsten Jahr beschäftigen: drei echte Kotzbrocken, der osmanischer Sultan, der russischer Zar und das Trumpeltier.

Eine 'echte' Männerfreundschaft kennt keine Grenzen und Mauern: Der osmanischer Sultan, der russischer Zar und das Trumpeltier :-(
Eine ‚echte‘ Männerfreundschaft kennt keine Grenzen und Mauern: Der osmanischer Sultan, der russischer Zar und das Trumpeltier 🙁

Und wenn Deutschland auch noch nicht unregiert ist (Frau Merkel darf geschäftsführend weiterwerkeln), so stellt sich doch die Frage, wie es weitergehen wird. Bis Ostern soll endlich eine Regierung stehen. Aber ob es wieder eine große Koalition wird, ist fraglich. Gegen eine Kooperationskoalition, wie sie von der SPD angedacht wird, habe ich eigentlich nichts: eine Minderheitsregierung der Union mit Unterstützung der SPD dort, wo sich die Parteien einig sind. Nur mit Frau Merkel wird das nichts. Die lebt noch im Friede-Freude-Eierkuchentraumland. Natürlich will und kann ich nicht in den Chor der Rechtsaußen einstimmen (‚Merkel muss weg!‘), aber Frau Merkel sollte sich wirklich langsam überlegen, ob sie noch die Richtige ist.

Eigentlich könnten wir froh sein, dieses unheilvolle Jahr hinter uns gebracht zu haben. Aber wie schon erkennbar ist, so wird uns auch die weitere Zukunft kaum Besserung bringen. Im Gegenteil: da der rechte Mob seine Stellvertreter in den Parlamente sitzen hat, so wird sich auch hier der Irrsinn verstärkt breitmachen.

Und dieser Irrsinn greift überall um sich, z.B. im Sport. Da werden im nächsten Jahr die olympischen Winterspiele vom 9. bis 25. Februar 2018 in der südkoreanischen Stadt Pyeongchang stattfinden. Aber ohne Russland wegen systematischen Dopings. Immerhin war Russland Ausrichter der Winterspiele von 2014 (oder gerade deshalb). Ja, der Putin. Dafür darf er die Fußballweltmeisterschaft 2018 in seinem Land austragen lassen. Wenn das nicht irre ist, за ваше здоровье!

Ja, 2017 war ein sehr spezielles Jahr. Und das Grauen überkommt uns, wenn wir an das nächste Jahr denken.

Nein, so doch nicht … (5): Geld regiert den Fußball

Nein, ich komme nicht umhin. Es hat etwas gedauert. Aber dieser 222-Millionen-Transfer des brasilianischen Fußballstars Neymar an die Seine macht auch mich, den Fußball-Freund, sprachlos. Es ist schon einige Zeit her (März 2013), da habe ich gewissermaßen aufgeschrien: Der gekaufte Fußball. Ja, ich weiß: Geld regiert die Welt und damit auch den Fußball!

Nein, so doch nicht (5): Geld regiert den Fußball

Als Diego vom SV Werder Bremen 2009 für rund 25 Millionen Euro zu Juventus Turin wechselte, war das ein warmer Geldregen, den die Bremer gut gebrauchen konnten. Diego kam für rund sechs Millionen Euro 2006 vom FC Porto an die Weser. Trotz hoher Gehaltszahlungen an den Brasilianer also ein deutliches Plus in der Kasse.

Kevin de Bruyne, der die Saison 2012/2013 auf Leihbasis bei den Bremern spielte, wechselte 2015 von Wolfsburg für 74 Millionen Euro zu Manchester City. Für einen gerade einmal 24-Jährigen, wenn sicherlich auch hervorragenden Spieler viel Geld. Damals konnte ich nur mit dem Kopf schütteln.

Schon zuvor gab es mehrere Rekordtransfers, so bereits 2001 Zinédine Zidane für 73,5 Millionen Euro zu Real Madrid, dann Cristiano Ronaldo 2009 für 94 Millionen Euro und erstmals die 100-Millionen-Grenze überschreitend Gareth Bale 2013 für 101 Millionen Euro – beide ebenfalls zu Real Madrid.

Zu Beginn der neuen Saison 2017/2018 ist das alles aber nur noch ein Klacks. Paris SG, seit etwa 2012 fest in der Hand der katarischen Investorengruppe Qatar Sports Investments (QSI), überwies an den FC Barcelona sage und schreibe satte 222 Millionen Euro für den Brasilianer Neymar. Und Barca fiel nichts Besseres ein, als von dem Geld den gerade einmal 20-jährigen Ousmane Dembélé für 105 Millionen Euro von Borussia Dortmund als Neymar-Ersatz zu holen.

Neben Spanien ist es zum Saisonbeginn besonders die englische Premier League, die viel Geld bewegt und über 5,5 Milliarden Euro in neue Spieler investierte. Diese Unsummen können natürlich nur gezahlt werden, wenn zahlungskräftige Investoren bzw. Vereinsinhaber über diese Mittel verfügen. Ein anderer wichtiger Grund sind die TV-Gelder, die an die Vereine ausgezahlt werden. Da liegt der englische Fußball ganz weit vorn.

Es ist nicht neu, dass sich meine 11 Freunde über solche Transfersummen ereifern. Fußballvereine sind längst Wirtschaftsunternehmen. Aber hier baut sich eine Blase auf, die, wir kennen es aus anderen Branchen, sehr schnell platzen kann. Und wie im realen Leben so weitet sich die Kluft zwischen arm und reich, hier zwischen kleinen Vereinen wie z.B. dem SV Werder, und Vereinen wie Paris SG.

Der Artikel zum 222-Millionen-Euro-Tranfer in 11 Freunde enthält drei Kommentare, die ich keinem vorenthalten möchte. Ein gewisser Titus Roleder schrieb:

Immer noch Peanuts zu den Jahreseinkommen der „US“-Hedgefondsmanager. Man erinnere nur an John Paulson, der an der Finanzkrise 2011 insgesamt 4,5 MILLIARDEN US-Dollar innerhalb dieses einen Jahres verdiente. Oder man schaue sich BLACKROCK an. Dank der Ablenkungsmedien ist diese Firma zum Herrscher der kapitalistischen Welt aufgestiegen. Mehr oder minder unbemerkt vom geblendeten Pöbel.

Hierauf gab es als Erwiderung: Hier geht’s um Fußball, Blödmann 😒

Worauf Titus Roleder antwortete:

Und wem gehören ein stattlicher Teil der Fußballclubs in der taktgebenden Premier League? Hoppla, die sind ja im Besitz von US-Hedgefonds…;-)

Geld regiert die Welt – und den Fußball!

Der ‚runde‘ Wahnsinn

Geld regiert die Welt. Längst auch die Fußballwelt. Die Spieler im Profigeschäft werden an Marktwerten bemessen, die horrende Höhen erreicht haben. So genannte Ablösesumme erreichen Höchstwerte, die ins Unermessliche zu steigen scheinen. Es werden Gehälter gezahlt, die kaum der Leistung, die dafür erbracht wird, entsprechen.

So trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Es gibt wenige große Vereine in Europa, die bei diesem Höhenrausch mithalten können. Und viele kleine Vereine in den ersten Ligen, die sich mühselig über Wasser halten. Diese können nur auf Nachwuchs setzen, auf den eigenen oder auf Nachwuchs, der durch Scouts, die in alle Himmelsrichtung ausschwärmen, gesucht und vielleicht gefunden wird, wenn er nicht längst durch die Scoutabteilung der großen Vereine gesichtet und an Land gezogen wurde.

Aber selbst für Nachwuchskräfte werden bereits Summen gezahlt, die unsereiner zum Kopfschütteln einladen. So geht Ousmane Dembélé, 19 Jahre jung, von Stade Rennes für 8 Millionen € an Borussia Dortmund. Oder gar Renato Sanches, 18 Jahre jung, von Benfica Lissabon für 35 Millionen € an die Bayern.

Besonders die Mannschaften der englischen Premier League haben keine Scheu, Spieler weit über Marktwert aus anderen Ligen zu kaufen (z.B. Granit Xhaka von Borussia Mönchengladbach an den FC Arsenal in London). Die hohen Erlöse aus TV-Rechten machen das möglich.

Und es kommt noch ‚bunter‘. Der Transfer von Spielern bzw. die Gestaltung mancher Spielerverträge schlägt seltsame Blüten. So will der AS Rom, der die Kaufoption für Nationalspieler Antonio Rüdiger (23) vom VfB Stuttgart gezogen hat, den Innenverteidiger angeblich wieder weiterverkaufen. Laut „Corriere dello Sport“ möchte der Hauptstadtklub Rüdiger, für den die Römer eine Ablösesumme von neun Millionen Euro zahlen, für mindestens den doppelten Preis auf den Markt bringen. Schon innerhalb eines Monats rechnet AS Rom mit Rüdigers Weiterverkauf. Borussia Dortmund, der FC Chelsea, der FC Liverpool und Paris Saint-Germain sind laut des Blattes an Rüdiger interessiert. Es geht also gar nicht um den Spieler, es geht allein ums Geld!

Der armenische Stürmer Henrich Mchitarjan hat das Angebot zur Verlängerung seines 2017 auslaufenden Vertrags bei Borussia Dortmund abgelehnt. „Warum sollten wir jetzt verlängern? Micki hat noch einen Vertrag und wir denken weiter über seine Zukunft nach“, wird Mino Raiola zitiert, Spielerberater des 27-Jährigen. BVB-Boss Watzke kommentierte: „Dazu sage ich nichts.“ Der Armenier fordert offenbar eine doppelte Ausstiegsklausel. Laut „kicker“ will er bei Anfragen von Top-Klubs wechseln dürfen und soll eine Klausel verlangen, wonach er wechseln darf, wenn Tuchel nicht mehr BVB-Trainer ist. Eine Ausstiegsklausel, die an den Trainer gekoppelt ist, ist wahrlich neu, oder?

    UEFA Euro 2016 in Frankreich

Was Werder Bremen anbelangt, so wird Jannik Vestergaard die Bremer in Richtung Mönchengladbach verlassen. Dort wird er in der nächsten Saison international spielen können. Bei Zlatko Junuzovic ist es noch offen, ob er an der Weser bleibt oder nicht. Immerhin hat er bei der am Freitag startenden Fußball-EM in Frankreich die Möglichkeit, sich in der österreichischen Mannschaft durch gute Leistungen für einen anderen Verein zu empfehlen.

Es ist der Wahnsinn, der runde, der fußballrunde, der den Profifußball in Europa heimsucht. Kein Wunder, wenn immer mehr Fans ‚ihren‘ Vereinen den Rücken kehren. Wie soll man sich mit einer Mannschaft identifizieren können, die sich selbst kaum oder meist gar nicht in dem Verein, für den sie spielt, wiedererkennt. Wie gesagt: Geld regiert die Welt. Eben auch die Fußballwelt!

Die Überraschung von Krakau

Ich war schon etwas enttäuscht, als die isländische Mannschaft bei der Handball-Europameisterschaft 2016 in Polen bereits in der Vorrunde ausschied. Immerhin war man mit einem Sieg gegen Norwegen erwartungsgemäß gestartet. Bedenkt man, dass Island mit gerade etwas mehr als 330.000 Einwohner im Handball zur Weltklasse zählt (und inzwischen auch im Fußball durch die erfolgreiche Qualifikation zur Euro 2016 überraschen konnte), so versteht man vielleicht dieses Faible. – Die junge deutsche Mannschaft verlor dagegen ihr erstes Spiel gegen Spanien, dem Weltmeister von 2013. Während die Isländer dann ihre weiteren Spiele verloren, begab sich die deutsche Mannschaft auf einen Weg, der von Sieg zu Sieg führte. Obwohl schon im Vorfeld vier Stammspieler verletzungsbedingt nicht die Reise nach Polen antreten konnten, im Spiel gegen Russland (in der Hauptrunde) mit Weinhold und Dissinger zwei weitere Leistungsträger durch Verletzungen ausfielen, erreichten die deutschen Spieler das Endspiel gestern in Krakau – wiederum gegen Spanien.

Deutschland siegte besonders in dieser Höhe überraschend mit 24:17. Garanten dieses Sieges waren neben der hervorragenden Abwehr besonders der Torhüter Andreas Wolff, der mit einer Weltklasseleistung die Spanier förmlich zur Verzweiflung trieb – und Kai Häfner mit seinen sieben Toren – er war für den verletzten Steffen Weinhold nachnominiert worden und lag vor einer Woche noch zu Hause auf dem heimischen Sofa, um von dort die Spiele der Handball-EM zu betrachten.

Handball-Europameister 2016: das deutsche Team

Apropos Island: Der Erfolg der deutschen Handballer ist auch ein isländischer: Dagur Sigurðsson, früher isländischer Nationalspieler, trainiert die deutsche Nationalmannschaft und hat sicherlich einen nicht unbedeutenden Anteil an dem Gewinn der Europameisterschaft.

Das Bemerkenswerte daran: Mit dem Gewinn des Europameistertitels ist Deutschland automatisch für die nächste WM 2017 in Frankreich und vor allem für die Olympischen Spiele in diesem Jahr in Rio de Janeiro qualifiziert. Das deutsche Team war das jüngste des EM-Turniers. Viele Spieler waren erstmals bei einem großen Turnier dabei. Man darf gespannt sein, was die nächsten Turniere für diese Mannschaft bringen werden. Experten verheißen dem Team eine große Zukunft.

Hintergrund dieses Erfolgs ist die Einsicht der Bundesliga-Vereine, nicht mehr teure Weltklassespieler aus dem Ausland zu verpflichten, sondern verstärkt den eigenen Nachwuchs zu fördern.

Siehe auch meine früheren Beiträge:
Ein Wintermärchen – Handball-WM 2007 in Deutschland
Ein Wintermärchen mit gutem Ende (Handball-WM in Deutschland)
Es fehlte ein Tor zum Glück (Handball-WM in Kroatien 2009)
Handball-Europameisterschaft 2012 in Serbien

(Fast) unterschlagene Beiträge – Teil 33

Bernies Deal

Bernie Ecclestone ist der Herr der Formel 1. Im Juni 2012 soll er dem zu einer Haftstrafe von achteinhalb Jahren verurteilten ehemaligen Bankvorstand 44 Millionen Dollar Schmiergeld gezahlt haben, um einen Verkauf der BayernLB-Anteile an der Formel-1-Holding zu erreichen. Mitte Juli 2013 erhob die Staatsanwaltschaft München Anklage gegen Ecclestone wegen Bestechung und Anstiftung zur Untreue in einem besonders schweren Fall. Seit Ende April 2014 wird darüber vor dem LG München verhandelt. Dem Formel-1-Boss drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Jetzt beantragten die Verteidiger die Einstellung des Verfahrens, da die strafrechtliche Verantwortung des Formel-1-Bosses „höchst fragwürdig“ sei. Die Staatsanwaltschaft deutet an, zuzustimmen – wenn Ecclestone eine angemessene Summe zahlt. Ecclestone sieht zwar keinen finanziellen Schaden für die BayernLB – will aber dennoch 25 Millionen Euro als Ausgleich zahlen.

Man muss nur genügend Kohle haben, um sich in unserem ‚Rechtsstaat’ freizukaufen. Bravo!

Monty Python live (mostly) – One Down Five to Go

In weniger als einer Minute waren die 20.000 Tickets für die Reunion-Show von Monty Python in der Londoner O2-Arena ausverkauft: ARTE überträgt die letzte dieser Shows heute um 21 Uhr 30 – eine Mischung aus alten Sketchen und neuem Material mit spektakulären Spezialeffekten.

    Monty Python live (mostly) - One Down Five to Go - 2014

Die Pressekonferenz im vergangenen Jahr war ein Vorgeschmack auf den Hype, den diese Versammlung auslösen würde. Journalisten aus aller Welt waren nach London gekommen, um vom ersten gemeinsamen Auftritt von John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle, Terry Jones und Michael Palin seit Jahrzehnten zu berichten. Es fehlte lediglich der 1989 verstorbene Graham Chapman.

Zehn Shows wurden zwischen dem 1. und dem 20. Juli angesetzt, die letzte davon wird weltweit live in Kinosäle übertragen sowie im Online-Stream auf ARTE Concert zu sehen sein. Die Erwartungshaltung der Fans ist riesig. Deshalb setzen Monty Python auf eine Mischung aus alten Sketchen und neuem Material. „Wenn man eine Band sagen hört, jetzt spielen wir unsere neuen Songs, weiß man, es ist Zeit, auf die Toilette zu gehen“, sagt Eric Idle.

„Monty Python’s Flying Circus“ begann 1969 als BBC-Fernsehserie (ARTE zeigt 26 Folgen – OmU – auf ARTE Concert). Bis 1974 entstanden 45 Folgen. Zahlreiche Sketche sind in das kollektive Gedächtnis der Fans rund um den Globus eingegangen. In den 70er Jahren kamen sie auch mit mehreren legendären Filmen wie „Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft“, „Die Ritter der Kokosnuss“ oder „Das Leben des Brian“ in die Kinos. Der bisher letzte gemeinsame Auftritt, damals noch mit Graham Chapman, fand 1982 in Los Angeles statt.

U19-DFB-Team zaubert sich bei EM in Ungarn ins Finale

Nach der WM ist vor der WM, nein, nach der WM ist mittendrin bei der EM der U19. In Ungarn läuft zz. die Endrunde der 30. Fußball-Europameisterschaft der U19-Junioren, also der Jugendnationalmannschaft bis zum 19. Lebensjahr (Jahrgang 1995).

Und das deutsche Team steht morgen am Donnerstag um 19 Uhr – auch dank der sechs Tore von Davie Selke, Werder Bremen – im Finale gegen Portugal. Übertragen wird das Spiel von Eurosport.

Mit dieser U19-Mannschaft um Trainer Marcus Sorg steht die nächste Generation hervorragender Spieler in den Startlöchern. Das junge Team sich durchaus mit der Europameistermannschaft der U21 von 2009 vergleichen lässt, die heute im wesentlichen die deutsche A-Nationalmannschaft ausmacht – und die wurde vor kurzem bekanntlich Weltmeister.

Marcus Sorg wird auch als neuer Co-Trainer des Bundestrainer und damit als Nachfolger von Hansi Flick gehandelt. Die schlechteste Entscheidung wäre das nicht. Und Sorg hätte sicherlich auch das Zeug, eines Tages Nachfolger von Joachim Löw zu werden.

Stiller Protest und Putins Äffchen

Es war ein stiller Protest der schwedischen Hochspringerin Emma Green Tregaro: Mit bunt gefärbten Fingernägeln protestiert sie gegen Russlands Homosexuellen-Diskriminierung. Sie findet, dass das russische Gesetz, das die „Verbreitung von Information über Homosexualität an Minderjährige“ unter Strafe stellt, Blödsinn ist. Vom Weltverband bekommt sie dafür eine Verwarnung – und muss auf weitere Meinungsäußerungen verzichten (beim Endkampf waren die Fingernägel rot lackiert).

Emma Green Tregaro: Rainbow Fingernails

Jelena Issinbajewa, russische Stabhochspringerin, von Putin persönlich zur WM-Teilnahme gedrängt, spielt das Äffchen und verteidigt nach ihrem WM-Sieg dessen Anti-Homosexuellen-Gesetz: „Wenn wir all diese Dinge auf unseren Straßen zulassen, würden wir Angst um unsere Nation haben“. Einen Tag nach ihren umstrittenen Äußerungen sie dann doch zurückgerudert. Gesinnungswandel oder Missverständnis? Zuvor war die 31-Jährige, Botschafterin von Jugend-Olympia und 2014 Bürgermeisterin des Olympischen Dorfes in Sotschi, von anderen Athleten scharf kritisiert worden.

Zuletzt hatte US-Mittelstreckenläufer Nick Symmonds die Diskriminierung von Homosexuellen in Russland öffentlich kritisiert. Er widmete seine 800-Meter-Silbermedaille seinen schwulen und lesbischen Freunden. Issinbajewas Äußerungen hätten ihn geschockt: „Ich kann nicht verstehen, wie eine so gebildete Frau so rückständig sein kann.“

    Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2014 in Moskau

Die Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2014 in Moskau, an der 206 nationale Verbände teilnahmen, ging gestern zu Ende. Sicherlich sollte man Politik und Sport trennen. Aber wenn eine Sportveranstaltung dieser Größenordnung in einem autoritärgeführten Land stattfindet, dann kommt man nicht umhin, die dort bestehenden Menschenrechtsverletzungen an den Pranger zu stellen. Immerhin finden im nächsten Jahr in Russland die olympischen Winterspielen und 2018 die Fußball-Weltmeisterschaft statt. Etwas zu viel der Ehre für einen Autokraten wie Wladimir Putin.

Zum Sportlichen aus deutscher Sicht: Das Ziel, 7-8 Medaillen zu gewinnen wurde erreicht. Neben viermal Gold durch Raphael Holzdeppe (Stabhochsprung), Robert Harting (zum 3. Mal in Folge im Diskuswerfen), David Storl (zum 2. Mal in Folge im Kugelstoßen) und Christina Obergföll (im Speerwerfen der Frauen) gab es noch zweimal Silber und einmal Bronze. Damit rangiert das deutsche Team auf Platz 5 der Nationenwertung. Neben viel Licht gab es natürlich auch einigen Schatten. Besonders das Ausscheiden von Betty Heidler mit 68,83 m bereits in der Qualifikation des Hammerwerfens der Frauen ist erwähnenswert. Von den Weitspringern (Christian Reif lediglich 6. mit 8,22 m und Sebastian Bayer als 9. mit 7,98 m) hatte man zuvor auch etwas mehr erwarten können.

Manche Sportler laufen nicht nur gegen die Uhr: Über 1500 m der Männer gab es mit Homiyu Tesfaye, Mittelstreckenläufer äthiopischer Herkunft, der erst seit Juli 2013 für Deutschland startberechtigt ist, einen deutschen Läufer im Endlauf. Er erreichte einen sehr guten fünften Platz und ist damit schnellster Europäer. Tesfaye gibt an, dass er mit vollem Namen Homiyu Tesfaye Heyi heißt und am 23. Juni 1993 geboren ist. Im Internet entspannte sich monatelang eine Diskussion, ob das Geburtsdatum wirklich korrekt sei und ob er überhaupt derjenige sei, der er vorgibt zu sein. Es wird behauptet, dass er in Wirklichkeit identisch sei mit Henok Tesfaye Hey. Dieser sei drei Jahre und vier Monate älter und habe Äthiopien bei den Jugend-Weltmeisterschaften 2007 sowie bei der Junioren-WM 2008 vertreten – Wolfgang Heinig, der seit zwei Jahren Tesfaye trainiert, sagt, dass sein Schützling mit seiner Hilfe eine Taufbescheinigung der Kirchengemeinde in Äthiopien gefunden habe: „Der Junge hat niemanden beschwindelt. Er hat alles nachweisen können, was er gesagt hat.“ (Quelle u.a. derwesten.de).

Werder Bremen möchte ich bei all der Leichtathletik nicht vergessen : Am 2. Spieltag siegte der Fußball-Bundesligist auch gegen den FC Augsburg knapp und sicherlich wieder glücklich mit 1:0 – und hat damit sechs von sechs möglichen Punkten eingefahren. Das tut wohl auch Not, denn die nächsten beiden Spiele sind auswärts und gegen keine Geringeren als Borussia Dortmund (bereits am Freitag) und dann am 31.08. Borussia Mönchengladbach. Hier kann sich die Mannschaft dann wirklich bewähren und zeigen, ob es wirklich Fortschritte im Mannschaftsgefüge gibt. Also bitte kein Borussendesaster …?!

Doping in Deutschland

Einst schrieb ich hier: Sport und Doping – fast wäre ich geneigt zu sagen: das gehört zusammen wie Brot und Butter (und wer mag schon Trockenbrot). Das Problem Doping, also die Einnahme von unerlaubten Substanzen oder die Nutzung von unerlaubten Methoden zur Steigerung der Leistungsfähigkeit, war, ist und bleibt unmittelbar verbunden mit dem Sport. Da ich mich für Sport interessiere, so bin auch ich nie um dieses Thema herumgekommen.

Noch bevor die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2013, die vom 10. bis 18. August 2013 in Moskau stattfinden, begonnen haben, sind diese durch diverse Doping-Skandale überschattet. So hat erst jetzt der türkische Leichtathletik-Verband (TAF) Konsequenzen aus seinem Dopingskandal gezogen und 31 Sportler für zwei Jahre gesperrt. Aber allem voran sind es Jamaikas Sprint-Star Asafa Powell, der US-Amerikaner Tyson Gay und noch einige mehr, die in diesen Tagen des Dopings überführt wurden. Allein Usain Bolt (Jamaika), der Weltrekordinhaber über die 100 Meter in 9,58 Sek. (2009 aufgestellt) scheint ‚clean’ zu sein.

    Höher, schneller, weiter – mit Hilfe von Doping?

Der Radsport, hier besonders die Tour de France, steht bereits unter Generalverdacht. In der Leichtathletik, im Skilanglauf samt Biathlon, ja, selbst im Reitsport (die Pferde) werden immer wieder Dopingfälle aufgedeckt. Und dass auch im Fußball gedopt wird, sollte angenommen werden.

Studien belegen, dass besonders in den ehemaligen Ostblock-Ländern, allen voran in der DDR, was durch Stasi-Akten hinreichend dokumentiert ist, systematisch gedopt wurde. So durften bei der Olympia 1972 in München Schwimmerinnen aus der DDR grundsätzlich keine Interviews mit westlichen Journalisten geben – durch die Einnahme u.a. von Testosteron hatten sie etwas sehr tiefe Stimmen.

Nun ist endlich eine Studie in Auftrag gegeben worden, die aufzeigt, dass auch in Westdeutschland Doping durch Wissenschaft und Politik gefördert wurde. Die Studie mit dem Titel „Doping in Deutschland 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legitimation“ ist nach langem Hin und Her nun endlich veröffentlicht worden. Allerdings ist die Studie anonymisiert worden, es fehlen z.B. die Namen von einflussreichen Politikern.

Clemens Prokop, der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), forderte inzwischen, die Namen der Betroffenen bekanntzugeben. Im Wege der Aufarbeitung und Transparenz müssten „auch im Westen die Namen veröffentlicht werden, insbesondere von Personen, die noch einen Posten im Sport bekleiden“.

Die Studie war vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) 2008 initiiert und vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp), das dem Bundesinnenministerium (BMI) untersteht, mit rund 525.000 Euro bezuschusst. Genau dieses BISp hatte „vor den Olympischen Spielen 1972 in München Versuche zur leistungsfördernden Wirkung von Anabolika in Freiburg bezuschusst […]. Zudem habe es auch mit Steuergeldern unterstützte Forschungen mit 15 Versuchspersonen zur Wirkung von Insulin und Wachstumshormonen gegeben. Dies sei aus Akten im Koblenzer Bundesarchiv hervorgegangen. Das Besondere dabei: Die Belege wären die ersten offiziellen Dokumente zur staatlichen Dopingförderung in den 70er-Jahren. Dass es in der alten Bundesrepublik systematisches Doping gab – wenn auch nicht so ausgeklügelt wie in der DDR -, hatte auch die Projektgruppe der Studie ‚Doping in Deutschland’ schon vor zwei Jahren festgestellt. Damals hatten die Wissenschaftler unter Leitung von Professor Giselher Spitzer von ‚staatlich subventionierten Anabolika-Forschungen’ gesprochen, die in Freiburg ‚konzentriert’ waren.“

„Gemäß des Namens und des Studien-Auftrages hätte sich in den Bericht der Historiker auch eine dritte Phase, von 1990 bis heute, wiederfinden sollen. ‚In der letzten Phase des Projektes wurde die Finanzierung eingestellt vom Auftraggeber, so dass diese Phase nicht abgeschlossen werden konnte’, sagte Spitzer im ZDF-Interview. Ob die Forscher denn überhaupt Dokumente für die Zeit bis zur Gegenwart gefunden hätten? Im Bundesinstitut für Sportwissenschaft wohl nicht. ‚Im Vorfeld der Erteilung dieses Forschungsauftrages sind offensichtlich alle Doping-bezogenen Unterlagen im Bundesinstitut für Sportwissenschaft vernichtet worden. Das ist für mich ein Skandal’, berichtete Spitzer.“ (Quelle: sportschau.de)

Finanzierung für die dritte Phase (1990 bis heute) eingestellt, Unterlagen verschwunden? Allem Anschein nach sitzen da heute noch Funktionäre und Beamte in Gremium und Behörden, die ihre Finger beim Doping im Spiel haben und versucht sind, ihre Spuren zu beseitigen. Ines Geipel, Vorsitzende des Dopingopfer Hilfevereins DOH, hinterfragte auch die Rolle des IOC-Präsidentschaftskandidaten Bach und jetzigen Chefs des Deutschen Olympischen Sportbunds: „Inwieweit ist zum Beispiel auch Thomas Bach involviert? Wenn keine Namen genannt werden, bleibt alles anonym.“ (Quelle: zdfsport.de)

Sport und Doping gehören zusammen wie Brot und Butter. Auch in Westdeutschland. Es ist wirklich Zeit geworden, dass die deutsche Sportgeschichte neu geschrieben wird. Da wird noch so manch heikles Detail ans Licht der Öffentlichkeit kommen. Doping selbst, da bin ich mir sicher, lässt sich auch weiterhin nicht verhindern. Da hilft auch kein Anti-Doping-Gesetz. So lange die olympische Devise „Höher, schneller, weiter“ gilt und wir in einer Gesellschaft leben, die ohne Spektakel nicht auskommt, wird es Sportler geben, die versuchen werden, auch mit unerlaubten Mitteln und Methoden ihre Leistung zu steigern.

Was wäre, wenn …

Es ist nicht so, dass ich dem FC Bayern München den Sieg in der Champions League nicht gönne. Aber was wäre, wenn … wenn der Schiedsrichter aus Italien Franck Ribéry (FC Bayern) nach seinem Foul, dem Schlag ins Gesicht von Robert Lewandowski (Borussia Dortmund), in der 26. Minute vom Platz gestellt hätte? Seltsamerweise kippte das Spiel nach diesem Foul zugunsten der Bayern. Zuvor hatten die Dortmunder den Ton angegeben und einige Torchancen herausgespielt, aber nicht verwertet. Ribéry war dann nicht unerheblich an den beiden Toren für die Münchener beteiligt, die sicherlich am Ende verdient mit 2:1 gegen Borussia Dortmund im ersten deutsch-deutschen Champions League-Finale siegten. Aber was wäre, wenn

    Ribéry (FC Bayern) foult Lewandowski (Dortmund) in der 26. Minute

Nachdem bei den Frauen der VfL Wolfsburg nach Meisterschaft und Pokal auch die Champions League im Frauenfußball gewonnen hat, macht sich jetzt der FC Bayern München daran, das so genannte Triple aus Meisterschaft, Sieg in der Champions League und eben den DFB-Pokal (am Samstag, den 1. Juni im Berliner Olympiastadion gegen den VfB Stuttgart) zu holen. Die Stuttgarter haben sich durch das Erreichen des Endspiels für die Europa League in der nächsten Saison qualifiziert.