Kategorie-Archiv: Künstliches

Künstliches kommt von Kunst

David Zane Mairowitz/Robert Crumb: Kafka

Vor geraumer Zeit hatte ich in meinem Beitrag Faksimile-Mappe und Graphic Novels zu Franz Kafka einiges Interessante zum Prager Schriftsteller vorgestellt. Inzwischen habe ich mir mit Freuden und Schauern über den Rücken das Buch Kafka des Schriftstellers David Zane Mairowitz mit den Zeichnungen von Robert Crumb, dem Schöpfer von Fritz the Cat, angeschaut und innerhalb eines halben Tages durchgelesen.

    David Zane Mairowitz – Robert Crumb: Kafka

Wer trotz des Kafka-Films immer noch kein Interesse an Kafka gewonnen hat, dem wird das vielleicht durch dieses Buch geweckt. Ansonsten: Hoffnungsloser Fall …?!

    Selbstportrait Robert Crumb (re.) mit David Zane Mairowitz (im Buch auf Seite 165)

Kein Schriftsteller unserer Zeit und wahrscheinlich keiner seit Shakespeare ist dermaßen überinterpretiert und in Schubkästen gesteckt worden wie Franz Kafka. Jean-Paul Sartre nahm ihn für den Existenzialismus in Anspruch, Camus für das Absurde, sein lebenslanger Freund und Herausgeber Max Brod überzeugte mehrere Gelehrtengenerationen, dass sich in Kafkas Parabeln die komplizierte Suche nach einem unerreichbaren Gott ausdrückte.
In ‚Kafka’ haben David Zane Mairowitz und Robert Crumb das Wesentliche über Franz Kafka zusammengetragen: von seiner Kindheit bis zum posthumen Kafka-Kult; über die Konflikte, die der Schriftsteller mit sich selbst und anderen, allen voran mit seinem Vater, auszutragen hatte. Immer wieder geht es um Kafkas Zerrissenheit vor dem Hindergrund seiner deutsch-tschechischen Nationalität und der jüdischen Kultur. Die Stationen von Kafkas Leben werden ergänzt durch Briefe und Auszüge aus seinen Romanen und Kurzgeschichten.

(Umschlagtext)

„Kafkas Themen wie der Selbsthass, seine Beziehung zu Frauen, die Schuldfrage sind auch meine. Er ist mein Bruder im Geiste.“ – Robert Crumb

    Kafka: Immerfort die Vorstellung eines breiten Selchermessers, das ... von der Seite her in mich hineinfährt ...

„Was habe ich mit Juden gemein? Ich habe kaum etwas mit mir gemein!“

Niemand erklärt Kafka besser als Kafka selbst – der Mann, der seinen Freunden stets erschien, als führe er ein Leben hinter einer Glaswand. Seine Romane und Erzählungen sind tief in der Tradition des jiddischen Geschichtenerzählens verwurzelt und zeichnen sich durch ihre bizarren Fantasien, gepaart mit düsterer Melancholie und subtilen Witz, aus.

Innerlich zerrissen und entfremdet von seinen jüdischen Wurzeln, seiner Nationalität, seiner Familie, seiner Umgebung und insbesondere von seinem Körper, schuf Kafka eine einzigartige literarische Sprache, in der er sich selbst verbergen, sich in ein riesiges Ungeziefer, einen Affen, einen Hund, eine Maus oder einen Künstler verwandeln konnte, der sich vor den Augen des Publikums zu Tode hungert.

David Zane Mairowitz’ dichter und pointierter Text, kombiniert mit den Zeichnungen eines der größten Comiczeichner unserer Zeit, Robert Crumb, gewährt einen Einblick in das Wesen und das Werk des Schriftstellers Franz Kafka.

    Was heißt eigentlich: kafkaesk?!

Robert Crumb, geboren 1943 in Philadelphia, gehört zu den Pionieren des amerikanischen Underground-Comics. Der Schöpfer von Fritz the Cat und Mr. Natural ist zeitlebens ein kontroverser Künstler gewesen, der sowohl seine eigenen als auch die gesellschaftlichen Abgründe schonungslos offengelegt hat. Charakteristisch ist auch sein kräftiger Strich, durch den er zu einem der stilprägendsten Illustratoren und Comiczeichner schlechthin wurde, dessen Arbeiten sogar im New Yorker Museum of Modern Art ausgestellt wurden.
Für sein Lebenswerk erhielt Robert Crumb 1999 den Grand Prix des Internationalen Comic-Festivals in Angoulême. Er lebt mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter in Frankreich.

David Zane Mairowitz, ebenfalls Jahrgang 1943, wurde in New York geboren und lebt seit 1966 in Europa, heute in Avignon und Berlin.
Für seine Hörspiele, die in ganz Europa produziert werden, erhielt er zahlreiche Preise, unter anderem den Prix Italia und den Prix Europa. Sein Lebenswerk wurde 2006 in Frankreich mit dem Prix SACD de la Radio ausgezeichnet. Er ist der Autor mehrerer Comics, die er in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Zeichnern unter anderem über Albert Camus und Wilhelm Reich veröffentlichte.

„Robert Crumb ist der Brueghel des 20. Jahrhunderts“ – Time
„Keiner hätte es besser machen können als Crumb“ – Libération
(Klappentexte)

... eine Zeile gegen mich ... wie man die Fernrohre … richtet!
… eine Zeile gegen mich … wie man die Fernrohre … richtet!

Was soll ich da noch sagen und ergänzen. Kafka ist für mich einer der ganz großen Schriftsteller. Wenn sich da nun ein Zeichner-Heroe wie Robert Crumb Kafkas annimmt, dann muss das Ergebnis schon außerordentlich sein. Und mit den kurzen, präzisen Texten eines David Zane Mairowitz ist ein Werk entstanden, das nicht nur sein Geld Wert ist, sondern so prägnant wie nur möglich in Kafkas Biografie und Werk einführt. Lange habe ich auf die Wiederveröffentlichung dieses Buchs gewartet, das bereits 1995 bei Zweitausendeins erschienen war. Dank also auch an den Verlag Reprodukt. Das Warten hat sich gelohnt.

    Franz Kafka: In der Strafkolonie

… verfolgungsbedingt entzogen …

Die Beschlagnahmung von über 1400 allem Anschein nach von den Nazis geraubter Gemälde, die einen Schätzwert von etwa einer Milliarde Euro haben sollen, und im Besitz der 80-jährigen Kunstsammler Cornelius Gurlitt, Sohn des Nazi-Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt, waren, machte als „Schwabinger Kunstfund“ die Runde. Die vom Vater geerbte Kunstsammlung dürfte zumindest in Teilen umstritten sein. Die rechtliche Grundlage der Beschlagnahmung gilt allerdings auch als fraglich.

Im Zusammenhang mit dieser Beschlagnahmung stieß ich auf eine Internet-Datenbank Lost Art, „die von der Koordinierungsstelle Magdeburg betrieben, einer Einrichtung des Bundes und der Länder der Bundesrepublik Deutschland für Kulturgutdokumentation und Kulturgutverluste. Die Datenbank dient zur Erfassung von Kulturgütern, die infolge der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs verbracht, verlagert oder – insbesondere jüdischen Eigentümern – verfolgungsbedingt entzogen wurden.“

    Honoré Daumier: Don Quichote und Sancho Panza

Laut Bundeskriminalamt seien abzüglich beschlagnahmter Gegenstände, die eindeutig keinen Bezug zur „Entarteten Kunst“ oder NS-Raubkunst haben, rund 970 Werke zu überprüfen. Davon können etwa 380 Werke der sogenannten „Entarteten Kunst“ zugeordnet werden, bei etwa 590 Werken müsse überprüft werden, ob sie in der Zeit des Nationalsozialismus unrechtmäßig erworben oder enteignet wurden. Eine erste Liste raubkunstverdächtige Werke wurde veröffentlicht. Die Rechtmäßigkeit auch dieser Veröffentlichung ist umstritten.

Was mir besonders ins Auge gefallen ist, dass ist der juristische Sprachgebrauch, der den Raub von Kunstwerken, die z.B. Juden gehörten, als „verfolgungsbedingt entzogen“ bezeichnet. Das mag juristisch gesehen zutreffend sein, bagatellisiert aber den Tatbestand des schweren Raubes. Sicherlich braucht es eine eindeutige Fachsprache, aber wer bestimmte Begriffe prägt, sollte sich über den allgemeinen Gebrauch dieser klar sein. Rauben als „entzogen“ zu verharmlosen ist schon fast ein Verbrechen für sich.

Faksimile-Mappe und Graphic Novels zu Franz Kafka

In einem Versandkatalog (nein, nicht Weltbild) habe ich es entdeckt: ein Schuber mit einem Textband, einer Biografie des Tschechen Josef Cermák zu Franz Kafka, und einer Dokumentenmappe mit 30 Faksimiles – neben einem Arbeitszeugnis, Postkarten und anderem findet sich hier auch sein letzter, zweifach abgebrochener Brief, der Kafkas literarisches Leben in symbolischer Weise krönt: Ich habe seit jeher einen gewissen Verdacht gegen mich gehabt: Franz Kafka – Dokumente zu Leben und Werk

Beim Textband handelt es sich um die erste Biografie eines Tschechen über Kafka – Titel des tschechischen Originals: Zápas jménem psaní. O životním údelu Franze Kafky. Brno [Brünn] 2009, deutsche Übersetzung von Rolf Simmen. Der Schuber ist im Parthas Verlag in Berlin erschienen und kostet jetzt nur noch 29,80 € statt früher 68 €.

Mappe mit 30 Faksimile zu Kafka: Leben und Werk

Eine bislang unbekannte Briefpartnerin wird in die Forschung eingeführt und die umfassende Rezeptionsgeschichte des Œuvres – auch und im Besonderen in den ehemaligen Ostblockstaaten – erstmalig präsentiert. Zur Illustration der zahlreichen Verknüpfungen zwischen Leben und Werk werden diesen biografischen Eindrücken nicht wenige aussagekräftige Zitate aus seiner Prosa, seinen Tagebüchern und Korrespondenzen gegenübergestellt. Eine Vielzahl unterschiedlichster Fotografien aus Kafkas Leben, Zeichnungen, Auszüge aus seinen Manuskripten sowie andere seltene Dokumente, wie beispielsweise Cover-Reproduktionen von Erstauflagen seiner Bücher, runden diese bibliophile Kostbarkeit ab.

Mich interessieren natürlich besonders die Faksimile. Es ist dann fast so, als hätte man selbst ein Stück aus Kafkas Leben in den Händen. Um die Vorfreude für mich alten Kafka-Liebhaber zu steigern, werde ich mir den Schuber zu Weihnachten schenken lassen.

Natürlich sind mir die Bücher mit so genannten Graphic Novels zu Kafkas Werk bekannt. Nur leider waren diese lange Zeit nicht mehr erhältlich (außer zu fast unerschwinglichen Preisen aus zweiter Hand). Jetzt endlich, so als wäre eine Kafka-Renaissance ausgebrochen, gibt es wieder gleich vier solcher Werke.

Leute in meinem Alter (vielleicht auch schon jüngere) kennen bestimmt Fritz the Cat und seinen Schöpfer Robert Crumb. Die Verfilmung dieses Comicstrips war übrigens der erste Trickfilm, der in den USA erst ab 18 zugelassen war. Man wird sich denken können, warum …

Nun Crumb nahm sich zusammen mit dem Schriftsteller David Zane Mairowitz Kafka an und veröffentlichte eine Art Biografie – mit vielen Zeichnungen. Was dabei herauskommt, ist ein aberwitziges Buch: Kafka, an dem Kafka vielleicht auch seinen Spaß gehabt hätte.

    David Zane Mairowitz – Robert Crumb: Kafka

Crumb hat als Meister seines Fachs ein außerordentlich präzises Auge für Stimmungen, gerade in den Illustrationen zu Kafkas Werken gelingt es ihm vortrefflich, den Schrecken in Kafkas Worten in Bilder umzusetzen. Mairowitz und Crumb bieten neben den biographischen Eckdaten und einigen beeindruckenden Innenansichten Kafkas, gespeist aus Briefen und Tagebuchaufzeichnungen, auch einen Querschnitt seines Gesamtwerkes und beleuchten die bekanntesten Erzählungen. (Quelle: literaturen.wordpress.com)

... eine Zeile gegen mich ... wie man die Fernrohre … richtet!
… eine Zeile gegen mich … wie man die Fernrohre … richtet!

Ebenfalls David Zane Mairowitz war es, der sich speziell Kafkas Roman Der Prozess annahm und daraus mit der französischen Comiczeichnerin Chantal Montellier eine Graphic Novel zauberte: Der Process: nach Franz Kafka

    David Zane Mairowitz - Chantal Montellier: Der Process – nach Franz Kafka

Montelliers und Mairowitz’ Adaption von Kafkas Werk ist gelungen, wenn sie stilistisch bisweilen auch etwas gewöhnungsbedürftig daherkommt. Das Tempo ist rasant und nach Beendigung der Lektüre fühlt man sich wie nach einer hektischen Irrfahrt, einer kurzen wahnhaften Episode, die so schnell endet wie sie begonnen hat. Für treue Anhänger und Kafkainteressierte ist es zweifellos einen Blick wert und immer wieder in positiver Weise überraschend, wenn Kafkas sprachlicher Stil seine zeichnerische Entsprechung findet. (Quelle: literaturen.wordpress.com)

Es gibt noch zwei weitere Comics zu Erzählungen von Kafka. Zum einen fanden sich der in Marseilles geborene Comiczeichner Éric Corbeyran (Szenario) und der in London lebende Richard Horne (Zeichnungen), Illustrator und Designer für Platten- und Buchcover sowie für Websites, zusammen, um für Die Verwandlung eine eigenständige zeichnerische Form zu finden: Die Verwandlung von Franz Kafka als Graphic Novel

    Eric Corbeyran - Richard Horne: Die Verwandlung – von Franz Kafka

Zum anderen haben Sylvain Ricard und Maël Kafkas In der Strafkolonie zu einem Comic verarbeitet.

    Sylvain Ricard – Mael: In der Strafkolonie – nach Franz Kafka

Da Weihnachten gar nicht mehr lange hin ist, werden Kafka- und/oder Comic-Fans hier sicherlich Geschenkideen ‚für sich selbst’ finden. Und vielleicht wird auf diesem Wege der eine oder andere Kafka-Fan zum Comic-Fan – und umgekehrt.

Erste Töster Kulturtage

Am Freitag ist es soweit: Um 18 Uhr werden mit der „Langen Nacht der Chöre“ in der Johanneskirche die ersten Töster Kulturtage in Tostedt eröffnet. Bereits am Samstag, den 24. August, gibt es um 15 Uhr mit dem internationales Büfett (nach 2008), veranstaltet vom Forum für Zivilcourage, und dem Bandabend in der Schützenhalle (bis 24 Uhr) die ersten Höhepunkte.

    Töster Kulturtage 2013

Viel ist es nicht, was kulturell in Tostedt los ist, besonders die Angebote an Konzerten und Theateraufführungen sind ‚dünn’ gesät. Von Autorenlesungen u.ä. ganz zu schweigen. Ein Kino gibt es nicht. Da wurde es endlich Zeit, die Töster Kulturtage ins Leben zu rufen. Viel ist es nicht, was da geboten wird und leider ist das Programm teilweise sehr ‚vage’. Aber es ist ein Anfang – und hoffentlich sind diese ersten Kulturtage in Tostedt kein einmaliges Ereignis.

„Das Kulturleben ist wichtig für eine Gemeinde“, so Hanscarl Hoffmann, Vorsitzender des Kultur- und Sportausschusses. Dem kann ich nur zustimmen. So ist es auch der Kultur- und Sportausschuss der Gemeinde Tostedt, der diese Kulturtage organisiert. Anlass ist die Idee, all denen eine Bühne zu geben, die sich in Tostedt in den Bereichen Musik, Theater und Kunst engagieren.

Siehe auch:
Erste Töster Kulturtage – Tostedt im Premierenfieber (han-online.de)
Kultur in Tostedt erlebbar machen (kreiszeitung-wochenblatt.de)

Flyer Programm Töster Kulturtage direkt zum Download (313 KB PDF – Quelle: tostedt.de)

Design for Obama

2008 führte Obama den Wahlkampf der Zukunft. Nie war der Grad des Involvements sowie der kreative Ausstoß seitens der Wähler so hoch, nie zuvor engagierten sich derart viele junge Menschen basisdemokratisch. Auf designforobama.org luden tausende prominente Grafiker, Street Artists, Designer oder Zeichner ihre Plakatentwürfe hoch. Dieser Band hat die besten ausgesucht. Von Shepard Faireys ikonischem Hope-Plakat bis zu Ron Englishs Entwurf von Obama als Abraham Lincoln im Warhol’schen Pop-Art-Stil – eine Sammlung historischer Dokumente. Text Englisch, Deutsch, Französisch. 200 Abbildungen. 182 Seiten. Großformat 24 x 28 cm: Design for Obama

The Incredible Obamas
The Incredible Obamas

siehe auch meine Beiträge: Ry Cooder: Election SpecialRy und ‚Sandy’ sei Dank? Obama bleibt US-Präsident!

Vergessene Stücke (13): Peter Weiss: Marat/Sade

Jean Paul Marat war Arzt und Naturwissenschaftler und neben Robespierre und Danton einer der geistigen Führer der Französischen Revolution. So war er auf Seiten der Bergpartei Abgeordneter im Nationalkonvent sowie für eine Periode Präsident des Klubs der Jakobiner. Wegen einer Hauterkrankung war er in den letzten drei Jahren seines Lebens auf kühle Bäder zur Linderung der Symptome angewiesen. Am 13. Juli wurde Marat, in seinem Bade liegend, von Charlotte Corday, eine Anhängerin der Girondisten, Vertreter des gehobenen Bürgertums, die ihren Einfluss immer mehr an die radikalen Jakobiner verloren hatten, ermordet. Vielen dürfte das Gemälde von Jacques-Louis David gekannt sein: Der Tod des Marat. Es ist eines der berühmtesten Darstellungen von Ereignissen der französischen Revolution.

Jacques-Louis David: Der Tod des Marat (Ausschnitt)

Der Marquis de Sade, Namensgeber des Sadismus, war u.a. der Verfasser pornographischer, kirchenfeindlicher und philosophischer Romane, die er während verschiedener Gefängnisaufenthalte schrieb. Von 1803 bis zu seinem Tod 1814 war Sade in der Irrenanstalt Charenton interniert, wo er einige Jahre lang Gelegenheit hatte, im Kreis der Patienten Schauspiele zu inszenieren. Charenton war eine Anstalt, in die man diejenigen brachte, die sich durch ihr Verhalten in der Gesellschaft unmöglich gemacht hatten, ohne dass sie geisteskrank waren.

Das ist die Ausgangslage für ein Drama in zwei Akten von Peter Weiss mit der etwas sperrigen Überschrift: Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade, auch kurz Marat/Sade betitelt. Die Musik zu diesem Stück schrieb Hans-Martin Majewski. Die deutsche Uraufführung fand am 29. April 1964 unter der Regie von Konrad Swinarski am Schillertheater in Berlin statt. Die Hauptrollen spielten Peter Mosbacher (Marat) und Ernst Schröder (Sade).

Entgegen meiner Titelüberschrift ist das Stück nicht ‚vergessen’, sondern findet auch heute noch immer wieder Aufführungen auf namhaften Bühnen – z.B. in einer Inszenierung von Friederike Heller (Regie) und Julia Weinreich (Dramaturgie) im Staatsschauspiel Dresden 2011. Ich habe das Drama als Buch in einer vom Autor revidierte Fassung 1965 vorliegen (edition suhrkamp 68 – Reihe: im Dialog. Neues Deutsches Theater – Suhrkamp Verlag 26. Auflage 1988):


Staatsschauspiel Dresden: „Marat/Sade“ von Peter Weiss

SADE: Ich ersinne die ungeheuerlichsten Torturen
Und wenn ich sie mir beschreibe
So erleide ich sie selbst
(S. 45)

MARAT: Wir sind die Erfinder der Revolution
Doch wir können noch nicht damit umgehn
(S. 48)

In dem Theaterstück, das sich eng an historische Fakten hält, sich auf authentisches Material gründet und doch von einem historischen Stück so weit wie nur irgend möglich entfernt ist, werden Leben und Tod Jean Paul Marats als Spiel im Spiel, als Theater im Theater, dreizehn Jahre nach seinem Tode im Irrenhaus von Charenton dargestellt. Regie des Stücks im Stück führt der Marquis de Sade.

„Im Mittelpunkt des Dramas um die Französische Revolution stehen die beiden zentralen Charaktere Marat und de Sade und ihre konträren Weltanschauungen mit den damit einhergehenden Staatsentwürfen. Während Marat der Gesellschaft zum Wohle aller, wie er glaubt, Moral und Tugend aufzwingen will, das Volk vertritt und die Revolution – blutig, wie sie längst geworden ist – rechtfertigt, resigniert de Sade angesichts der vorgeblichen Natur des Menschen, verlacht Marats sozialistische Ideen und sieht das Heil in der Loslösung des Einzelnen aus der Gesellschaft.

Die Handlung ist verfremdet und von grotesken und absurden Elementen geprägt. Dabei ist, wie der Titel schon andeutet, die Ermordung Marats nur ein Stück im Stück, das von der Schauspielgruppe eines Irrenhauses unter zahlreichen Störungen geprobt und unter der Leitung des dort untergebrachten Herrn de Sade zur Aufführung gebracht wird. Das Stück umfasst zwei, eigentlich sogar drei Zeit- und Handlungsebenen: zum einen die Zeit der Französischen Revolution, in der am 13. Juli 1793 Marat die letzten Stunden seines Lebens zur Linderung einer Hautkrankheit in der Badewanne verbringt, arbeitend, bis er seine Mörderin Charlotte Corday empfängt. Den letzten Stunden Marats steht zum anderen die Handlungsebene der napoleonischen Zeit entgegen, in der de Sade das Bühnenstück mit seinen ‚irren‘ Schauspielern vor einem gutbürgerlichen Publikum – zu diesem Anlass gönnerhaft zu Gast im Irrenhaus – inszeniert. Die dritte Zeitebene schließlich, die Gegenwart der realen Zuschauer des Stückes, wird ebenfalls bewusst gemacht und durch Einschübe in die Dramenhandlung verdeutlicht. So wechselt die Handlung ständig zwischen diesen Ebenen hin und her. Auf diese Weise werden das Schauspiel sowie das Schauspiel im Schauspiel ‚entlarvt’ und sollen die Zuschauer von ‚Mitleidenden‘ zu ‚Mitdenkenden‘ gemacht werden.“ (Quelle: de.wikipedia.de)


Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats als Hörspiel (Aufführung des Volkstheater Rostock – DDR 1965)
Schallplattenbearbeitung: Hanns Anselm Perten
Musik: Hans-Martin Majewski
Inszenierung: Hanns Anselm Perten
Wissenschaftliche Mitarbeit: Dr. Manfred Haiduk
Musikalische Leitung: Günther Wolf

Zweite Mona Lisa entdeckt

Es ist wohl das bekannteste Ölgemälde der Welt: die Mona Lisa von Leonardo da Vinci. Das Gemälde hängt heute im Louvre in Paris. Es ist auf dünnem Pappelholz gemalt und nur 77 cm × 53 cm groß. Berühmt wurde das Gemälde durch die Abbildung einer geheimnisvoll lächelnden Dame. Lächelt sie nun, diese Mona Lisa, oder lächelt sie nicht? Jetzt hat man im Prado-Museum in der spanischen Hauptstadt Madrid eine zweiten Version gefunden.

Mona Lisa - alt und neu

"Neue" Mona Lisa rechts (AFP, Jean-Pierre Muller-Javier Sorian)

Ausschnitt aus der 'neuen' Mona Lisa (Prado, Madrid)

Bei diesem zweiten Gemälde mussten Experten eine schwarze Hintergrundfarbe entfernten und brachten dadurch eine Naturlandschaft zum Vorschein, wie sie auch die im Pariser Louvre ausgestellte Mona Lisa umrahmt. Nach Expertenmeinung stammt dieses Bild ebenfalls aus der Epoche Leonardo Da Vincis und wurde voraussichtlich von einem seiner Schüler gemalt.

Das Bewerkenswerte an dieser 2. Mona Lisa ist ihre deutlich jüngerer Ausstrahlung. Vielleicht ist das Lächeln der Mona Lisa auf dem Original geheimnisvoller. Die „neue“ Mona Lisa gefällt mir aber besser und erinnert mich irgendwie an die Schauspielerin Alexandra Maria Lara.

Ab dem 26. März soll die Mona Lisa aus dem Prado an der Seite des ebenfalls Anfang des 16. Jahrhunderts entstandenen Originals im Louvre zu sehen sein.

Nachtrag: zdf.de Video: Mona Lisas Zwillingsschwester

Siehe auch meine Beiträge: Der gepixelte Jesus – (Fast) unterschlagene Beiträge – Teil 28 (Forscher: Modell für “Mona Lisa” war schwuler Mann)

Altonaer Theater: A Clockwork Orange

Den Roman A Clockwork Orange von Anthony Burgess als Theaterstück umzusetzen, ist sicherlich eine Herausforderung. Dem Altonaer Theater in Hamburg ist das sehr gut gelungen. Die Inszenierung von Harald Weiler ist der heutigen Zeit angepasst (immerhin erschien das Buch bereits 1962 – und die Verfilmung von Stanley Kubrick mit Malcolm McDowell ist auch schon 40 Jahre alt) und überzeugt durch das immer richtige Tempo und seine klare stilisierte Form. Lars Peter sorgt mit seiner geradezu spartanischen Ausstattung für den richtigen störungsfreien Rahmen. Gelungen ist vor allem auch die Darstellung der Gewaltszenen, die mehr noch als im Film tänzerisch (Choreographie: Angela Guerreiro) inszeniert wurden, durch diese Abstrahierung aber nichts von ihrer Eindringlichkeit verlieren. Und der frenetische Beifall am Schluss für den Protagonisten, Sven Fricke als Alex, bezeugt die glaubhafte Darstellung. „Alex und seine ‚Droogs’ erobern das Altonaer Theater in einer klaren, formbewussten Inszenierung von ‚Clockwork Orange’ und lassen das Publikum gleichermaßen fasziniert wie fassungslos zurück.“ (Hamburger Abendblatt)

Die letzten Vorstellungen: 1. bis 5. November 2011


Anthony Burgess’A Clockwork Orange – in einer Aufführung des Altonaer Theaters Hamburg

Wenn man kleine Kinder hat und dazu etwas abseits der Großstadt lebt, dann kommt man kaum noch dazu, kulturelle Veranstaltungen zu besuchen: selten eine Ausstellung oder ein Konzert, fast nie mehr Theater, dafür eher Kino. Nun sind die Kinder groß – und so kommen wir wieder öfter dazu, einen Theaterabend einzulegen – und können den Nachwuchs gleich mitnehmen, um ihnen Appetit auf mehr zu machen. Das ist uns ohne Zweifel gelungen. Mit „Clockwork Orange“ war es dann natürlich auch das richtige Stück. Am Samstagabend besuchten wir die Vorstellung in Hamburg. Und waren begeistert. Es ist eben doch etwas anderes, Schauspieler live auf der Bühne agieren zu sehen – als Fernsehen oder Kino.

Noch etwas zu „Clockwork Orange“: Ein besonderes Stilmittel des Romans von Anthony Burgess ist der fiktionale Jargon namens Nadsat, den Alex und seine Droogs (Freunde) benutzen. Ich denke, dass der Roman auch besonders durch diesen Slang Popularität erlangte. Nadsat ist eine verballhornende Mischung von russischen Vokabeln mit dem Londoner Cockney Rhyming Slang. Dazu kommen Begriffe aus der englischen Zigeunersprache (Gypsy Slang) sowie Elemente der Kindersprache:

„Das hier bin ich, Alex, und meine drei Droogs: Pete, Georgie und Dim. Wir hockten in der Korova-Milchbar und zerbrachen uns die Rasoodocks, was wir mit diesem Abend anfangen sollten. In der Korova-Milchbar konnte man Moloko-Plus kriegen… Das heizt einen an und ist genau richtig, wenn man Bock hat auf ein wenig Ultra-Brutale.“

Vokabeln: Droog: Freund; Rasoodock: Hirn; Moloko-Plus: Milch mit Drogen; Ultra-Brutale: Mord, auch: Brutalität, Vergewaltigung

Und noch etwas: Ein kleines bisschen Horrorschau (Untertitel: Die Lieder aus Clockwork Orange und andere schmutzige Melodien) ist das fünfte Studioalbum der Toten Hosen und enthält zur Hälfte die Bühnenmusik, welche die Band für Bernd Schadewalds Inszenierung von A Clockwork Orange an den Kammerspielen Bad Godesberg schrieb.

Anthony Burgess: A Clockwork Orange (Buch)
Stanley Kubrick: A Clockwork Orange (Film als DVD bzw. Blu-ray)
Die Toten Hosen: Ein Kleines Bisschen Horrorschau (Die Lieder aus Clockwork Orange und andere schmutzige Melodien: „Dieser Bastard von einer dreckigen Schallplatte erzählt die Geschichte von Alex, einem Bratschnik, der von Grund auf wie böse war und viel Spaß hatte am Tollschocken, Ladenkrasten und einem bißchen schmutzigen Zwanzig gegen Einen. …“ – hierzu bald etwas mehr).

A Clockwork Orange

Es ist viele Jahr her, da hatte ich das Buch von Anthony Burgess in Händen: A Clockwork Orange. Die Frage, warum ich es mir nicht gekauft habe, kann ich bis heute nicht beantworten. Und dann wurde das Buch auch noch 1971 von Stanley Kubrick mit Malcolm McDowell als Alexander DeLarge verfilmt: A Clockwork Orange


Stanley Kubrick: A Clockwork Orange

Es hat immerhin vierzig Jahre gebraucht, bis ich mir den Film angeschaut habe. Aus gegebenem Anlass, denn Antony Burgess’ Roman läuft in einer Bühnenadaption zz. im Altonaer Theater in Hamburg.


Anthony Burgess’A Clockwork Orange – in einer Aufführung des Altonaer Theaters Hamburg

Am nächsten Samstag besuche ich mit meinen beiden Söhnen die Aufführung. Wir sind schon sehr gespannt, denn das Stück (Buch und Film) ist durchaus sehr aktuell. Dazu aber später mehr …

Wer weder Buch noch Film kennt, hier eine kurze Inhaltsangabe:

„Alex DeLarge und seine Gang, die Droogs, sind jung, charismatisch, brutal und gewissenlos. Sie treffen sich in einer Milchbar, trinken „Moloko“ – Milch mit Drogen – und ziehen los, um wahllos Menschen zu überfallen, zu berauben, zu quälen, zu vergewaltigen. Sie zelebrieren ihre abendlichen Gewaltstreifzüge aus purer Freude an der Gewalt. Der Bewährungshelfer ist machtlos, Alex gelingt es jedes Mal sich die Hände reinzuwaschen. Doch bei einem Einbruch wird Alex von einem seiner Droogs außer Gefecht gesetzt und von der Polizei verhaftet. Er fühlt sich verraten und selbst als Opfer.

Im Gefängnis wird er einer neuartigen Therapie unterzogen und fortan wird ihm beim geringsten Gedanken an Sex und Gewalt übel. Zu eigenen gewalttätigen Handlungen ist er nicht mehr fähig.“

Anthony Burgess: A Clockwork Orange (Buch)
Stanley Kubrick: A Clockwork Orange (Film als DVD bzw. Blu-ray)

Ernst Deutsch Theater: Friedrich Dürrenmatt – Die Physiker

Es ist schon eine finstere Komödie des finstersten Komödienschreibers (Dürrenmatt über sich selbst): Die Physiker. Eine Komödie in zwei Akten, die noch bis zum 24.09. am Ernst Deutsch Theater läuft.

Ensemble des Ernst Deutsch Theaters (aus dem Programmheft)
Ensemble des Ernst Deutsch Theaters (aus dem Programmheft)

Möbius: „Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden.“
(s. 85 – Diogenes – Neufassung 1980 – Copyright 1998)

Das ist wohl die Kernaussage aus Friedrich Dürrenmatts Komödie Die Physiker, die ich am letzten Freitag mit dem älteren meiner Söhne und seinem Freund in Hamburg angeschaut habe (siehe auch meinen Beitrag: Wiederaufgeführte Stücke: Friedrich Dürrenmatt – Die Physiker). Das, was wir wissen, lässt sich nicht mehr aus dieser Welt räumen. Das Wissen um die Atomkraft, das Know-how um den Bau einer Atombombe ist dokumentiert und unwiderrufbar. Gerade durch die Nuklearkatastrophe von Fukushima ist Dürrenmatts Stück wieder aktueller als je zuvor. Neuester ‚Zwischenfall’: Die Explosion eines Ofens für radioaktive Abfälle in der französischen Atomanlage in Marcoule.

Eintrittskarte Ernst Deutsch Theater
Eintrittskarte Ernst Deutsch Theater

Personen (mit den Darstellern vom Ernst Deutsch Theater):

Fräulein Dr. Mathilde von Zahnd – Irrenärztin (Cornelia Kempers)
Marta Boll – Oberschwester (Karen Friesicke)
Monika Stettler – Krankenschwester (Johanna Freyja Iacono-Sembritzki)
Uwe Sievers – Oberpfleger (Ralph Sporleder)
McArthur – Pfleger (—)
Murillo – Pfleger (Oliver Warsitz)
Herbert Georg Beutler, genannt Newton – Patient (Günter Schaupp)
Ernst Heinrich Ernesti, genannt Einstein – Patient (Konstantin Graudus)
Johann Wilhelm Möbius – Patient (Christoph Tomanek)
Missionar Oskar Rose (Oliver Warsitz)
Frau Missionar Lina Rose (Jessica Kosmalla)
Adolf-Friedrich – Kind von Lina Rose bzw. J. W. Möbius (Ben Münchow)
Wilfried- Kaspar – Kind von Lina Rose bzw. J. W. Möbius (Mischa Warken/Niclas Löwendorf)
Jörg-Lukas – Kind von Lina Rose bzw. J. W. Möbius (Jesko Kosmalla/Simon Friesicke)
Richard Voß – Kriminalinspektor (Hartmut Schories)
Guhl – Polizist (—)
Blocher – Polizist (Pascal Pawlowski)
Gerichtsmediziner (—)

Regie: Wolf-Dietrich Sprenger
Ausstattung: Achim Römer
Musik: Christoph Iacono

Ort: Salon einer bequemen, wenn auch etwas verlotterten Villa des privaten Sanatoriums ‚Les Cerisiers’. – Nähere Umgebung: Zuerst natürliches, dann verbautes Seeufer, später eine mittlere, beinahe kleine Stadt.

aus dem Klappentext zum Buch:
„Dürrenmatt hat versucht, die paradoxe Situation darzustellen, in die das fortgeschrittenste Wissen, das der Kernphysik, geraten ist. Es gilt uns als Gipfel menschlicher Erkenntnis. Seine Formulierung hat auch die Hinrichtung der Welt möglich gemacht. Was machen die Entdecker, wenn sie Verantwortung für die Welt spüren? Gibt es Bewahrung der Welt vor dem Wissen? Bewahrung des Wissens vor dem Zugriff der Macht? Die Lösung der Frage führt – auf das Theater. Zum Versteckspiel, zur Maskerade.

Dürrenmatts Kernphysiker Möbius, der Entdecker der furchtbaren Formel, flüchtet, seine Familie preisgebend, ins Irrenhaus. Er spielt Irrsinn, er fingiert die Heimsuchung durch den Geist Salomos, um das, was er entdeckte, als Produkt des Irrsinns zu diffamieren. Maskerade wird da zu einem moralischen Akt.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Dürrenmatt führt seine Geschichte mit unerbittlicher Konsequenz zu einem Ende, welches die Türen dieses Irrenhauses aufsprengt, tödlich gefährdenden Explosionsstoff aus den eben noch schützenden Mauern entläßt in eine schutzlos preisgegebene Welt, und kein Zuschauer entzieht sich tiefster Betroffenheit. Was Dürrenmatt hier aus den Maskierungen gewinnt, wie er etwa das Geigenspiel Einsteins einsetzt, wie er die Positionen fortlaufend vertauscht: das ist nicht nur virtuos, es ist einzigartig. Dürrenmatts Komödie ‚Die Physiker’ wird im Theaterleben der Gegenwart Epoche machen.“ Irma Voser / Neue Züricher Zeitung

Die Aufführung der Komödie hat uns übrigens allen drei sehr gut gefallen. In der theatralischen Überspitzung überzeugt das Stück – live auf die Bühne gestellt – mehr als der reine Lesestoff zu Hause.

Was schrieb Dürrenmatt in seinen 21 Punkten zu diesem Stück?
(16) Der Inhalt der Physik geht die Physiker an, die Auswirkungen alle Menschen.
(17) Was alle angeht, können nur alle lösen.

Hamburger Theaternacht

Habt Ihr schon gewusst, dass es so viele Bühnen in Hamburg gibt? Vom Allee Theater – Hamburger Kammeroper über Deutsches Schauspielhaus und Hamburger Staatsoper bis hin zu Ernst Deutsch Theater, Ohnsorg-Theater, St- Pauli Theater und zum „Weißen Rausch“. Der Kenner weiß, worauf ich zu sprechen kommen werde: Ja, heute ist wieder die Hamburger Theaternacht angesagt. Für 14 € an der Abendkasse (Eintrittspreis gilt dann natürlich für alle Spielstätten) geht es um 19 Uhr los und endet um Mitternacht – nein, es gibt meist noch eine „Verrückte Stunde“ bis um eins am Sonntag. Man muss sich sputen, um möglichst viel ‚’reinzuziehen’; die Nutzung der Buslinien 400 – 405, die zwischen den Theatern verkehren, des gesamten HVV-Netzes sowie der Alsterschiffe ist im Eintrittspreis inbegriffen.

VVK 11,– /AK 14,–

Hamburger Theaternacht 2011

Weil heute eben die Hamburger Theaternacht stattfindet, musste ich meinen Besuch des Ernst Deutsch Theaters auf den gestrigen Freitag verlegen (dazu später mehr).