Archiv für den Monat: September 2010

Jethro Tull – „Roadies on the Road“ 1992

Bei YouTube bin ich über eine interessante TV-Dokumentation gestolpert, die ich hier gern vorstellen möchte. Auf dem Account von steamrollerblues3000 findet sich (in drei Teile aufgeteilt) eine Produktion des Hessischen Rundfunks (HR) aus dem Jahre 1992 mit dem Titel „Roadies on the Road“. Ha, die Anspielung auf den Tull-Titel „Rocks on the Road“ habt auch Ihr verstanden, sehr gut.

Ja, es geht um die Arbeit von Roadies anlässlich einer Tournee von Jethro Tull durch Deutschland aus dem Jahre 1992. Und einige längere Konzertmitschnitte werden in der gut 25-minütigen Dokumentation gleich mitgeliefert. Es ist ein hartes Brot: der Job als Roadie. Ein echtes Privatleben gibt nicht, wenn die Jungs auf Tour sind. Während Herr Anderson seinen Feierabend bereits genießen darf, müssen die Jungs noch einmal kräftig ranklotzen, um Anlage und Instrumente abzubauen und in die LKWs zu verfrachten. Und beim Aufbau der Anlage gibt es immer wieder das eine oder andere technische Problem, das zu lösen ist. Am Abend muss alles funktionieren, sonst gibt es Ärger mit Herrn Anderson.


Jethro Tull – „Roadies on the Road“ 1992 in 3 Teilen

Google Street View (3): Kyleakin

Fährt man vom schottischen Festland von Kyle of Lochalsh über die Skye Bridge auf die Isle of Skye, so stößt man auf einen Kreisel, den Kyleakin Roundabout. Auf der linken Seite liegt Kyleakin, ein kleiner Ort – rechts geht es weiter auf die Insel. Fährt man dagegen geradeaus, so kommt man auf die Old Kyle Farm Road. Dort auf der linken Seite hatte ich mit meiner Familie im August 2005 für acht Nächte im Gästehaus „Mo Dhachaidh“ (zu deutsch: „Mein Heim“) bei Greta Macleod Sheedy eine Ferienwohnung (Blick auf Kyleakin) gemietet (siehe auch den Beitrag: Rückblick auf unsere Schottland-Reise 2005 (Unterkünfte))

Dank Google Street View, einem Zusatzdienst zu Googles Kartendienst Google Maps und dem Geoprogramm Google Earth (Google Street View zeigt Ansichten in 360°-Panoramabildern aus der Straßenperspektive) bin ich nun noch einmal nach Kyleakin zurückgekehrt. Meine kleine virtuelle Wanderung beginne ich dort, wo u.a. der Linienbus zum Festland nach Kyle of Lochalsh hält. Hier befindet sich ein Restaurant samt Bar und Café.


Kyleakin (Castle Moil Restaurant mit King Kaakon Bar & Cafè Moil) – mit Blick auf die Skye Bridge

siehe auch Google Street View (1): Torre des MarGoogle Street View (2): Prag

weitere Beiträge zur Isle of Skye:
Jethro Tull in Schottland 2005: Broadford Bazaar
Jethro Tull in Schottland 2005: Dun Ringill
Schottisches Picknick
Schottland 2005: Isle of Skye – Teil 1: Kyleakin und Broadford
Burgen in Schottland 2005: Moil Castle – Kyleakin/Isle of Skye

Zweiohrküken

Keinohrhasen (2007) hatte ich ausfallen lassen, nachdem ich Til Schweigers 1 ½ Ritter sah, ein Film, der sich als (bl)öde herausstellte. Vielleicht hätte ich mir doch eher „Keinohrhasen“ ansehen sollen, immerhin einer der erfolgsreichsten deutschen Kinofilme, denn die Zweiohrküken (jetzt auf DVD Zweiohrküken erhältlich), die ich mir am Wochenende anschaute, enttäuschten mich sehr.

Während „Keinohrhasen“ wohl „eine entwaffnende Balance zwischen ernsthaften Gefühlen und inszenatorischer Schamlosigkeit“ darstellte, entpuppte sich „Zweiohrküken“ für mich als eine Machoklamotte mit gestrigem Geschlechterbild.

Aber zuerst zum Inhalt: Ludo Decker und Anna Gotzlowski leben bereits zwei Jahre zusammen in einer gemeinsamen Wohnung. Der Alltag ist eingezogen, Ludo vernachlässigt seine häuslichen Pflichten, Anna ist genervt. Als auf einer Party Ludos Ex-Freundin Marie wieder auftaucht und Annas ehemaliger Freund Ralf, ein Frauenversteher und Entwicklungshelfer ein paar Tage bei Anna und Ludo einzieht, geraten beide in eine Spirale von Selbstzweifeln und Eifersucht. Anna liest Ludos SMS, Ludo findet Die Liste, Annas geheime Liste früherer Bettgeschichten, in der Ralf weit besser weg kommt als er selbst.

Ludo hält die ständigen Provokationen Ralfs nicht mehr aus und schlägt ihn in einem Restaurant vor Annas Augen nieder. Anna und er trennen sich im Streit. In dieser Phase landen beide mit ihren früheren Partnern im Bett.

Ein Nebenstrang erzählt von den verzweifelten Versuchen Ludos Freund Moritz, bei den Frauen zu landen. In seiner Not besucht er eine Flirtschule und versucht, die Tipps von Flirtlehrer Dr. Eisenberger in die Tat umzusetzen. Dessen Wissen erschöpft sich in vorsintflutlichem Machogehabe, so dass sich peinliche Situationen für Moritz häufen.

Am Ende versöhnen sich Ludo und Anna und kommen wieder zusammen.

Aus: de.wikipedia.org


ZWEIOHRKÜKEN Trailer HD

Schon wie der Film beginnt: Die Filmheldin Anna entsteigt schmachtend einem Düsenjet, um sogleich ihre silikonverstärkten Brüste dem werten Publikum zu entblößen. Klar, Ludo (warum lässt mich sein Name immer an die umgangssprachliche Bezeichnung für Zuhälter, an Lude denken) träumt das alles nur. Und so geht das weiter. Unser Macho vom Dienst entpuppt sich als fauler Knochen, was die täglichen Belange einer Zweierbeziehung betrifft. Eine gewisse Sensibilität erweist er Kindern gegenüber (so dürfen auch in diesem Film wieder Schweigers eigene Kinder mitspielen), wenn Anna am Ende des Films auch feststellt, dass eigene Kinder den guten Ludo doch wohl überfordern dürften.

Til Schweiger, der auch wiederum Regie führte und am Drehbuch maßgeblich beteiligt war, hat sichtliches Vergnügen an seiner Rolle – ich denke, in Vielem spielt er sich selbst. Und er greift wie in früheren Filmen wieder auf Sympathieträger zurück (in „1 ½ Ritter“ war es Thomas Gottschalk, dem es nur gelang, sich selbst zu spielen, wetten dass …?), hier wie im ersten Teil spielt u.a. Wladimir Klitschko sich selbst. Es muss sich wohl um einen gewissen Klüngel handeln (Gottschalk, Schweiger, Klitschko usw.).

Und so gelingt es Schweiger mit vereinten Kräften, wieder einmal ein Massenpublikum in die Kinos zu locken (oder zum Kauf der DVD). Zweiohrküken“ ist deutsches Mainstream-Kino mit Erfolgsgarantie (Betonung auf deutsch), aber eben auch ohne Überraschungen, das vor Klischees nur so strotzt und auch vor Klamauk nicht zurückscheut.

Während man dem ersten Teil (Keinohrhasen) noch eine erzählerische Leichtigkeit, einen gewissen Charme nachsagte, so rutscht das Niveau, auf dem im 2. Teil gelacht wird, deutlich ab.

Ist nun Schweiger selbst so ein Macho oder ist er ein gewiefter Geschäftsmann, dem es wieder einmal gelungen ist, den Geschmack eines breiten Publikums zu finden? Es ist auf jeden Fall bedenklich, wie ein Film mit einer so reaktionär-infantilen Grundhaltung Erfolg beim Publikum haben kann.

Google Street View (2): Prag

In der Vorosterzeit des Jahres 1982 machte ich mich auf, um nach einem Abstecher von Nürnberg über Pilsen in Prag auf den Spuren von Frank Kafka zu wandeln (siehe meinen Beitrag 125 Jahre Franz Kafka).

Prag ist eine einzigartige Stadt. Besonders die Innenstadt zeigt heute ein geschlossenes, von Gotik und Barock geprägtes Stadtbild. Prag ist die „Goldene Stadt“ (Zlatá Praha = Goldenes Prag) und war besonders in der Zeit Kafkas (zur Jahrhundertwende um 1900) eine nach außen weltoffene Stadt und ein Treibhaus für Künstler und nachwachsende Literaten. Und Prag ist ein Eldorado für Bierfreunde.

siehe hierzu auch eine kleine Fotogalerie der Stadt

Dank Street View, einem Zusatzdienst zu Googles Kartendienst Google Maps und dem Geoprogramm Google Earth (Google Street View zeigt Ansichten in 360°-Panoramabildern aus der Straßenperspektive) konnte ich nun noch einmal an meinem Rechner durch die Straßen von Prag wandern. Beginnen möchte ich vor dem Geburtshaus von Franz Kafka:


Geburtshaus von Franz Kafka in Prag mit Gedenktafel (heute: Námestí Franze Kafky)

siehe auch Google Street View (1): Torre des Mar