Archiv für den Monat: September 2011

Digital HD Video Camera Recorder (1)

Lange habe ich überlegt; jetzt habe ich mir dann doch eine neue Videokamera gekauft, einen so genannten digitalen Camcorder für full HD-Aufnahmen. Also die neueste Technik mit Festplatte und allem, was man so als Hobbyfilmer braucht. Es ist insgesamt meine vierte Videokamera.

Bevor ich auf die Einzelheiten dieses neuen Camcorders zu sprechen komme, hier für den Interessierten ‚eine kleine Geschichte’ der Videokamera bzw. meiner Videokameras.

Mein Vater benutzte noch eine 8-mm-Kamera, genauer Super-8-Kamera, die diese Schmalfilme aus thermoplastischen Kunststoff benutzte, die speziell entwickelt werden mussten und nur mit Hilfe eines Projektor abgespielt werden konnten. Außerdem waren diese Filme ohne Ton.

Blaupunkt CR-8080

Da ging es bei mir schon weitaus fortschrittlicher zu: Zu meiner Hochzeit vor über 21 Jahren im Mai 1990 bekam ich meine erste Videokamera geschenkt, eine von Blaupunkt: Blaupunkt Video Camerarecorder CR-8080 mit CCD-Sensoren. Heute finden sich längst keine Videokamera mehr im Sortiment dieses Herstellers. Die Aufnahmen erfolgten auf Magnetbänder im Format Video8. Für heutige Verhältnisse war die Kamera recht monströs, aber doch schon wesentlich kleiner war als z.B. Kameras mit dem VHS-C-System. Eine Freundin meiner Frau hatte eine solche Videokamera, die reichlich unhandlich war. Für die VHS-C-Bänder gab es u.a. Adapterkassetten, mit denen man die Videos über normale VHS-Videorekorder abspielen konnte. Die Filme in Video8 konnte man direkt von der Kamera aus über den Fernseher betrachten bzw. auf VHS-Kassetten überspielen. Eine digitale Version eines Video8-Videos ist unser (verkürzter) Island-Urlaubsfilm aus dem Jahre 1990:


AlbinZ in Iceland 1990

Nikon VN-6000 PAL Hi8 (Dezember 1994 gekauft)
Nikon VN-6000 PAL Hi8 (Dezember 1994 gekauft)

Bereits 1989 wurde Hi8 auf dem Markt eingeführt, ein analoges Videoformat als Erweiterung des bestehenden Video8-Systems. So war meine zweite Kamera mit diesem System ausgestattet, die ich mir im Dezember 1994 zulegte, eine Nikon VN-6000 PAL Hi8 mit 24x digitalem Zoom und Stable Shot zur Stabilisierung des Bildes, um das Verwackeln zu verhindern. Man achte auf den digitalen Zoom. Damals ein Renner. Heute gibt sogar noch Akkus für diese Kamera zu kaufen. Immerhin. Beispiele für die Aufnahmen mit dieser Hi8-Kamera (vor Jahren wie das Island-Video oben ins VCD-Format – 352 × 288 Bildpunkte mit 25 Bildern pro Sekunde – digitalisiert) sind unsere Urlaube in Tunesien 1999/2000 und 2001 in Kalabrien:


Tunesien 1999/2000


AlbinZ in Calabria 2001

Der besseren Handhabung wegen kaufte ich mir etwa um die gleiche Zeit ein Abspielgerät von Sony – den Video Cassette Player EV-P300E-PAL mit HiFi-Stereo-Ton für VideoHi8. Das Gerät unterstützt allerdings auch das Abspielen von Video8-Kassetten und ist mir heute noch hilfreich, um alte Aufnahmen (über die TV-Karte und AV-Kabel) zu digitalisieren. Das ist im Seitenverhältnis 4:3 auch in DVD-Qualität (Auflösung 720×576 im PAL-System mit MPEG-2-Komprimierung) möglich.

Attraktiv, schnell, erfolgreich

Es war Franz Beckenbauer, der Anfang der 90er Jahre den Beginn eines goldenen Zeitalters des deutschen Fußballs beschwor. Grund: Die Wiedervereinigung bescherte dem Deutschen Fußballbund (DFB) viele Spieler der ehemaligen DDR: Sammer, dann Ballack – um nur einige Namen zu nennen. Aber der große Erfolg blieb aus. Man hatte einfach die Nachwuchsförderung vernachlässigt. Als man begriff, dass ‚fertige’ Spieler nicht wie Pilze aus dem Boden schießen, investierte man endlich in die Jugend – und in die Integration von Migrantenkindern, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind.

Der erste große Erfolg dieser Nachwuchsarbeit zeigte sich 2009 bei der U-21-Fußball-Europameisterschaft in Schweden. Deutschland gewann dieses Turnier der Unter-einundzwanzigjährigen mit Spielern wie Manuel Neuer im Tor, Jérôme Boateng, Mats Hummels und Benedikt Höwedes in der Abwehr, Sami Khedira und Mesut Özil im Mittelfeld. Diese Spieler bilden heutigentags die halbe Nationalmannschaft der Senioren.

Besonders ein Stern ging bei dieser U-21-EM 2009 strahlend auf, der von Mesut Özil. Mir klingen noch immer die englischsprachigen Kommentare (im Internet) im Ohr, die bewundernd den Namen riefen: Ooooooziiil!

Dann kam die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Und ich denke da besonders an das Spiel gegen Argentinien – immerhin mit dem Weltfußballer Lionel Messi -, das Deutschland überlegen mit 4:0 gewann. Zum Weltmeistertitel reichte es dann zwar nicht, noch nicht, aber besonders die jungen Spieler rückten in das Interesse der großen Vereine – und so wechselte neben Sami Khedira auch Mesut Özil, der es immerhin in die Liste der 10 Anwärter für den Goldenen Ball (bester Spieler) bei der Fußball-WM in Südafrika geschafft hat, zu Real Madrid.

Neben Özil ist es nun ein weiterer junger Spieler, der von sich reden macht: Mario Götze, gerade 19 Jahre alt. Erste Aufmerksamkeit erregte er ebenfalls 2009 bei der U-17-Fußball-Europameisterschaft, als er mit der Mannschaft Europameister im eigenen Land wurde.

Mesut Özil ist inzwischen Spielgestalter, besser noch Designer, wie man ihn adelnd in Spanien nennt, der Königlichen aus Madrid. Mario Götze muss sich sicherlich noch ‚seine Sporen verdienen’ (neben dem U-17-Europameistertitel hat er immerhin in der letzten Saison mit Borussia Dortmund die Deutsche Meisterschaft gewonnen). Aber was er jetzt schon zeigt, zeugt von einer Kreativität, die seinesgleichen sucht. Während Özil gewissermaßen ‚der Spanier’ a la Iniesta des deutschen Teams ist, spielt Götze wie ein Brasilianer.

Aber ich möchte einen weiteren offensiven Mittelfeldspieler nicht vergessen, der im Qualifikationsspiel gegen Österreich am letzten Freitag für einige sehr schöne Torvorlagen gesorgt hat: Thomas Müller.

Mit so viel Kreativität, Spielwitz und Spielfreude, konnte es mit dem deutschen Fußball nur bergauf gehen. Die Qualifikation zur nächsten Europameisterschaft ist so vorzeitig gesichert (achter Sieg im achten Spiel). Heute nun gibt es ein Testspiel gegen einen der EM-Gastgeber des nächsten Jahres, Polen. Bundestrainer Löw kündigte an, auf insgesamt sieben Positionen zu experimentieren. Besonders in der Abwehr zeigen sich noch Defizite, die behoben werden müssen. Neben der Verbesserung der Feinabstimmung hier muss das Hauptaugenmerk jetzt auf die taktische Ausrichtung gelegt werden.

Das Maß aller Dinge sind die Mannschaften Spaniens und der Niederlande. Will das deutsche Team im nächsten Jahr Europameister werden, und das will sie natürlich, dann muss sie Wege und Mittel finden, auch diese Mannschaften zu besiegen. Besonders wichtig ist dabei, Dominanz zu zeigen, um besonders die schnellen Kombinationen des spanischen Kurzpassspieles zu unterbinden. Bundestrainer Löw hat jetzt neun Monate Zeit, um eine homogene Elf zu formen. Die hervorragenden Spieler dazu hat er in der Anzahl wie selten zuvor. Dann dürfte die deutsche Mannschaft nicht nur attraktiv und schnell, sondern auch erfolgreich sein.

Alle Länderspiele bis zur EM 2012: Der Fahrplan bis zum Turnier in Polen und der Ukraine vom 8. Juni bis 1. Juli 2012

Leere Akkus, schwache Nerven

Die 13. Leichtathletik-Weltmeisterschaft im südkoreanischen Daegu ist beendet und brachte im 4-100 m-Staffel-Rennen der Herren den einzigsten Weltrekord dieser WM durch Usain Bolt und seine jamaikanischen Kumpel. Die Leistung der deutschen Mannschaft war durchwachsen, wie so oft.

Fotofinish 4x100 m Endlauf der Herren – Weltrekord Jamaika in 37,04 s

Diesmal waren es die Frauen, die Nerven zeigten und ihren Favoritenrollen nicht oder nicht ganz gerecht wurden (Kugel-, Speer- bzw. Hammerwurf). Da gab es kurzfristige Umstellungen in der Technik, die wohl noch nicht so ganz verinnerlicht waren (z.B. Betty Heidler warf erst vor kurzem Weltrekord im Hammerwurf mit dieser veränderten Technik, gewann in Daegu aber ‚nur’ Silber, weil, wie der Trainer es anschaulich beschrieb, „die Beine dem Hammer hinterher liefen“). Christina Obergföll wollte Weltmeisterin im Speerwurf werden, gewann ihrer schwachen Nerven wegen aber nur ‚Blech’ (vierter Platz). Viel besser machte es da Matthias de Zordo, männlicher Speerwerfer. Er überraschte angenehm und gewann Gold. Noch überraschender ist die Goldmedaille für den jungen David Storl im Kugelstoßen. Gegen seinen Teamkollegen Ralf Bartels, der ‚nur’ Zehnter wurde, wirkt er übrigens wie ein Hänfling. Technik und Kaltschnäuzigkeit ist eben alles. Seiner Favoritenrolle gerecht wurde Robert Harting – trotz eines lädierten Knies.

Zu den positiven Überraschungen gehört sicherlich auch Martina Strutz, die Silber im Stabhochsprung gewann. Sie machte es auf jeden Fall besser als ihr sich selbst zum Favoriten ernannte Kollege Malte Mohr.

Neben schwachen Nerven sind es dann die leeren Akkus, die die fehlende Topform erklären sollen. Bemerkenswert hier die beiden Herren Weitspringer, Christian Reif und Sebastian Bayer, die unisono im Misserfolg vereint das Klagelied vom ‚leeren Akku’ sangen. Aber nächstes Jahr bei Olympia in London, da wird dann alles anders. Sollte es auch, ansonsten sollten die Herren trotz ihrer großen Talente die Sportförderung zurückzahlen. Für leere Akkus wird nämlich nicht gezahlt.

Am Ende sind es sieben Medaillen geworden. Die männlichen Werfer dürfen mehr als zufrieden sein. Die Damen sollten ihre Nerven stählen. Die Läufer laufen zwar – aber der Weltspitze hinterher. Nächstes Jahr ist dann Olympia angesagt. Und ein Jahr später die nächste WM der Leichtathleten in Moskau.

Was braucht man schon zum Glücklichsein (1)

Seit Mittwoch betrachte ich mich als wunschlos glücklich. Zumindest in einer Sache. Wer in allem wunschlos glücklich ist, der ist tot. Wünsche hat man immer wieder, leider auch künstlich erzeugte, dann sind das aber keine echten Wünsche mehr, dann ist es Begierde.

Ach, was schreibe ich da. So hoch hinaus wollte ich eigentlich nicht. Streiche ich alles, was nach Philosophie stinkt. Ich habe mir etwas gegönnt, käuflich erworben, was mir ‚zu meinem Glück’ bisher noch fehlte.

Ja, ich schrieb es hier bereits: Ich bin dem Charme der 60er Jahre verfallen: „Mit Schirm, Charme und Melone“, das war mein Ding. Aber auch die 70er Jahre konnten mich ‚glücklich’ machen – z.B. mit Loriot, der leider vor Kurzem verstorben ist. Das ‚Glück’ war vollkommen mit Monty Python’s Flying Circus, der am 5. Oktober 1969 seinen Einstand im britischen Fernsehen hatte. Die deutschsprachige Erstausstrahlung erfolgte dann am 8. September 1971, also vor fast genau 40 Jahren.

Monty Python's Flying Circus

Und nachdem ich mich selbst mit den DVD-Editionen von Mit Schirm, Charme und Melone und Loriots vollständige Fernseh-Edition ‚beglückt’ hatte, war nun endlich die 7-DVD-Box von Monty Python’s Flying Circus dran (wie erwähnt: am Mittwoch geliefert) – wenigstens mit deutschen Untertiteln, obwohl die wirklich gelungenen deutschen Synchronisationen leider fehlen. (Sogar billiger ist das Monty Python’s Flying Circus – The Complete Boxset [UK Import] – aber dann wirklich nur im Original). Dazu habe ich seit längerem längst die gedruckte Fassung: Monty Python’s Flying Circus – Sämtliche Worte.

Ja es darf weiter gelacht werden – bei mir zu Hause. Zum Glück gehört nicht unbedingt viel. Und in einer Hinsicht ist mein Glück jetzt vollkommen …

Wiederaufgeführte Stücke: Friedrich Dürrenmatt – Die Physiker

Das Ernst Deutsch Theater in Hamburg ist mit 744 Sitzplätzen. Deutschlands größtes privatgeführtes Theater. Die Spielstätte befindet sich am Friedrich-Schütter-Platz im Hamburger Stadtteil Uhlenhorst, Bezirk Hamburg-Nord, im ehemaligen, 1962 geschlossenen UFA-Palast-Kino an der Mundsburg.

Bis zum 24. September d.J. wird nun am Ernst Deutsch Theater in der Regie von Wolf-Dietrich Sprenger das Stück Die Physiker von Friedrich Dürrenmatt aufgeführt. Diese Komödie entstand 1961, ist also fast 50 Jahre alt, und wurde am 21. Februar 1962 unter der Regie von Kurt Horwitz im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. 1980 überarbeitete Dürrenmatt das Theaterstück zu einer Endfassung für seine Werkausgabe. Diese Fassung Die Physiker. Eine Komödie in zwei Akten habe ich mir jetzt zugelegt, um das Stück zu lesen, bevor ich es mir dann voraussichtlich am nächsten Wochenende mit meinen Söhnen anschauen werde.

Zum Inhalt:

In einem Privatsanatorium leben unter Aufsicht von Frau Dr. von Zahnd drei verrückte Physiker: Ernst Heinrich Ernesti, der sich für Einstein hält, Georg Beutler, der meint, Newton zu sein, und Johann Wilhelm Möbius, dem regelmäßig König Salomon erscheint. Bereits zum zweiten Mal ist hier eine Krankenschwester erdrosselt aufgefunden worden. Die mysteriösen Morde soll Inspektor Voss aufklären …