Archiv für den Monat: Februar 2012

Jirí Gruša: Franz Kafka aus Prag

Während das Werk von Franz Kafka übersichtlich ist, lässt sich die Sekundärliteratur zu Kafka kaum noch fassen. Viele namhafte Autoren haben sich mit Kafka beschäftigt, von Albert Camus über Elias Canetti bis hin zu Martin Walsers Dissertation, mit der dieser 1951 in Tübingen promovierte: Martin Walser: Beschreibung einer Form – Versuch über Franz Kafka

Ein Grund dürfte die Bandbreite der Interpretationsmöglichkeiten des Kafkaschen Werkes sein, wie ich ansatzweise in Frank Kafka: Der Prozess angedeutet habe. Und wer es noch nicht weiß: Es gibt ein auf Kafka bezogenes Adjektiv im deutschen Wortschatz, das selbst der Duden zugelassen hat, und das soviel wie „in der Art der Schilderungen Kafkas, auf rätselhafte Weise unheimlich, bedrohlich“ bedeutet: kafkaesk!

Mir ist jetzt wieder ein Buch in die Hand gefallen, das aus der Sekundärliteratur für mich herausragt. Es ist zwar vom Format groß, von der Seitenzahl aber eher klein. Es enthält überwiegend Fotos und kleine Anmerkungen des Autors, sowie Texte von Kafka – und ist leider nur noch im Antiquariat erhältlich: Jiří Gruša: Franz Kafka aus Prag.

„Vielerlei Faktoren bestimmen Leben und Werk eines Künstlers – solche, die sich in der Biographie aufzeigen und im gesamten Schaffen analysieren lassen, und solche, die im Bild dokumentiert oder nachgewiesen werden können. Entscheidend ist die Umwelt, in die er hineinwächst, die Stadt. Sie hat er anzunehmen oder abzulehnen, ihr Altes und ihr Neues, ihr Selbstverständliches und ihr Außergewöhnliches. Er hat sich zu stellen oder sich zurückzuziehen, die Herausforderung der Enge zu akzeptieren und alle Wege zu beschreiten oder zu resignieren.

Jirí Gruša: Franz Kafka aus Prag

Franz Kafka - Unterschrift

Der 'Graben', die Fortsetzung der Ferdinandstraße, Photographie, um 1890
Der ‚Graben‘, die Fortsetzung der Ferdinandstraße, Photographie, um 1890

Prag hat, als Franz Kafka dort zur Welt kommt, noch immer fünf Viertel, obwohl das Tor zum fünften, zum Ghetto, schon lange freigegeben ist, doch niemand, der dort aufgewachsen ist, kann leugnen, daß es ein Stück von ihm bleibt. Und der Wunsch, von dort herkommend, das ‚Schloß’ zu erobern, dem Anderen zustreben zu können, weitet sich bis ins Schmerzliche. Wer aber an der Schwelle geboren ist wie Franz Kafka, wer um beide Seiten weiß, muß zum Mittler werden zwischen allen Zeiten.

Jiří Gruša hat Fotos der Stadt, wie Franz Kafka sie gesehen hat, und Aufnahmen von heute [Anfang der 80er Jahre] einander gegenübergestellt, hat ihnen Zitate und Beschreibungen zugeordnet und so ein Spannungsfeld geschaffen zwischen damals und jetzt. Kafkas Sicht seiner Welt wird in der Gegenwart abbildbar – seine Erfahrung wird unsere Erfahrung.“
(aus dem Klappentext – 1983 S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main – ISBN 3-10-028603-0)

Jiří Gruša, 1938 in Pardubice geboren, studierte Philosophie, Literaturgeschichte und Geschichte an der Karls-Universität in Prag. Als Literat trat Gruša in den 1960er Jahren in Erscheinung. Er publizierte gemeinsam mit weiteren jungen Schriftstellern, darunter Václav Havel, in der 1963 mitbegründeten Zeitschrift Gesicht (Tvář), der ersten nichtkommunistischen Zeitschrift im Lande. Als er eine kritische Abrechnung mit der stalinistischen Poesie der 50er Jahre veröffentlichte, wurde das ‚Gesicht’ zwangsweise eingestellt. Gruša übertrug Rilke, Celan und Kafka ins Tschechische; er schrieb Lyrik und Prosa. 1968 beteiligte sich Gruša gemeinsam mit anderen Intellektuellen am Prager Frühling, er unterzeichnete die Charta 77. 1981 wurden ihm die tschechoslowakischen Bürgerrechte aberkannt, im Frühjahr 1982 wurde Jiří Gruša aus Prag ausgebürgert; zwei Jahre später erhielt er die deutsche Staatsangehörigkeit. Nach der samtenen Revolution wurde Gruša zum tschechischen Botschafter in Deutschland ernannt. Von Juni bis November 1997 war er tschechischer Bildungsminister, von 1998 bis 2004 Botschafter in Österreich. Von 2004 bis 2009 bekleidete er die Funktion des Präsidenten des internationalen P.E.N.-Clubs. Bis zu seinem Tod Ende 2011 lebte er mit seiner deutschen Frau bei Bonn. Nur kurze Zeit nach Gruša starb übrigens Václav Havel.


Geburtshaus von Franz Kafka in Prag mit Gedenktafel (heute: Námestí Franze Kafky)

„Jetzt, am Sonntagmorgen, waren die meisten Fenster besetzt, Männer in Hemdärmeln lehnten dort und rauchten oder hielten kleine Kinder vorsichtig und zärtlich an den Fensterrand. Andere Fenster waren hoch mit Bettzeug angefüllt, über dem flüchtig der zerraufte Kopf einer Frau erschien. Man rief einander über die Gasse zu, ein solcher Zuruf bewirkte gerade über K. ein großes Gelächter. Regelmäßig verteilt befanden sich in der langen Straße kleine, unter dem Straßenniveau liegende, durch ein paar Treppen erreichbare Läden mit verschiedenen Lebensmitteln. Dort gingen Frauen aus und ein oder standen auf den Stufen und plauderten. Ein Obsthändler, der seine Waren zu den Fenstern hinauf empfahl, hätte, ebenso unaufmerksam wie K., mit seinem Karren diesen fast niedergeworfen. Eben begann ein in besseren Stadtvierteln ausgedientes Grammophon mörderisch zu spielen.“
Kafka: Der Prozess

Hier beschreibt Kafka eine Szene in Prag, wie sie am Anfang der 20. Jahrhunderts in jeder Großstadt hätte geschehen können. Die Leute schauen am Sonntagmorgen aus den Fenstern, unterhalten sich, und von irgendwo dröhnt ein Grammophon. Wie typisch für Kafka, so ist auch diese kleine Szene so bildhaft. Und wenn man dann vielleicht noch ein Foto aus jener Zeit sieht, so taucht man förmlich in diese Szene ein.

Franz Kafka hatte ein ganz besonderes Verhältnis zu Prag, seinem Geburts- und Wohnort. Die Stadt bildet oft genug den Rahmen für seine Erzählungen und Romane. Aber die Stadt war noch mehr. Kafka fühlte sich von Prag gefangen. Die Stadt lässt ihn nicht los. Sie ist wir ein Tier, das sich ihn zum Spielball auserkoren hat. Erst als Kafka schwer erkrankt, „läßt die ‚verdammte Stadt’ K. los. Er ist auf freiem Fuß, der Prozeß jedoch hat schon begonnen. K. aber glaubt, Gott habe ihm die Krankheit geschickt, weil er ohne sie von Prag nie losgekommen wäre.“ (S. 100)

Siehe auch radiobremen.de: Franz Kafka – Auf Spurensuche in Prag

Tostedt wehrt sich gegen Neonazis

Wenn man den Medien glauben darf, dann haben am vergangenen Samstag über 1000 Bürger bei Eiseskälte in Tostedt im Landkreis Harburg gegen Rechtsextremismus demonstriert. Die Kundgebung verlief absolut friedlich. „Es waren weder Anhänger der extremen linken Szene, noch der extremen rechten Szene angereist“, sagte der Polizeisprecher.

Auslösendes Moment für diese Demonstration war die Aufhebung eines Urteils gegen den Inhaber eines Neonaziladens im Tostedter Ortsteil Todtglüsingen (Armutszeugnis für den Rechtsstaat?). Aufgerufen zu dieser Kundgebung hatten alle im Rat der Gemeinde Tostedt und im Samtgemeinderat vertretenen Fraktionen sowie die Kirchengemeinden, Vereine und diverse Verbände.

Tostedt wehrt sich gegen Neonazis © NDR

Tostedt hatte schon immer ein Problem mit vereinzelten Gruppen von Neonazis. So wurde 1998 eine Bürgerbewegung Tostedt gegen Rechts gegründet, das Forum für Zivilcourage, um aufzuzeigen, dass Tostedt keine braune Hochburg ist, dass hier jede Art von menschenverachtender Politik kein Zuhause in der breiten Bevölkerung hat und das man nicht gewillt ist, die alltägliche Nazigewalt hinzunehmen.


Tostedter Bürger demonstrieren gegen Rechts

Noch einige Worte zu der unqualifizierten, ja geradezu dummen Äußerung der älteren Frau in der kurzen TV-Reportage: In Tostedt hat nicht jedes dritte Haus eine deutsche Fahne im Garten. Und selbst wenn, dann sollte man bedenken, dass die schwarz-rot-goldene Fahne ein Symbol für Freiheit und Demokratie ist. Nazis benutzen andere Fahnen und Symbole. Und latent fremdenfeindliche Sprüche werden in Tostedt auch nicht mehr geklopft als anderswo.

Natürlich genügt es nicht, gegen die Gewalt von Extremisten, ob von rechts oder von links, auf die Straße zu gehen. Eine Unterschriftensammlung von Jugendlichen mit der Forderung, den genannten Laden, der als Anlaufpunkt für die rechte Szene dient, zu schließen, hat in der Folge zu einer Resolution des Samtgemeinderats und indirekt auch zur Gründung des Tostedter Präventionsrats im September 2010 geführt. Ich weiß, dass Schulen, Kirchen (z.B. Woche gegen Gewalt – Bandabend Tostedt 2011 und Veröffentlichung Kugelkreuz – eine Veränderungs-CD) und Sportvereine (z.B. zur Integration von Zuwanderern) vieles unternehmen, um der Gewalt und Fremdenfeindlichkeit vorzubeugen. Aber eigentlich ist jeder Einzelne aufgefordert, seinen Beitrag für eine friedliche, tolerante und weltoffene Gesellschaft zu leisten.

Willi, der Super-Maulwurf, und das Gourmet-Frühstück

Wie mich meine liebe Familie sieht, habe ich hier bereits öfter dokumentiert (z.B. in Murmeltiertag). Da zeichnete mich der ältere meiner beiden Söhne als blinden Maulwurf, zunächst etwas phlegmatisch, dann sanguinisch – das habe ich nun davon, von meinen Kindern. Und jetzt kommt Willi, also ich, als Super-Maulwurf bzw. Super-Willi daher – immer noch mit der Blindenbrille (eine Sonnenbrille ist das nicht), wenigstens ohne Blindenstock. Trotzdem ein Widerspruch in sich (obwohl man behauptet, die restlichen Sinne von erblindeten Personen seien viel geschärfter, superscharf also). Diesmal war es der jüngere der beiden Söhne, der das zu Papier brachte. Danke, sehr aufschlussreich …

Solange es nur ein mögliches körperliches Gebrechen (eine übrigens durch eine Brille hinreichend ausgeglichene Kurzsichtigkeit) kennzeichnen soll und nicht auf geistige Blindheit anspielt, will ich das noch einmal durchgehen lassen.

Willi, der Super-Maulwurf © Lukas Albin

Nun Super-Willi hatte heute aus gegebenem Anlass (übrigens dem gleichen, zu dem ich die Zeichnung von meinem Sohn bekam) zum Brunch resp. Gourmet-Frühstück eingeladen. Jetzt Anfang Februar läuft in der hiesigen Gastronomie noch nicht viel hinsichtlich dieser Kombination Breakfast/Lunch – immerhin gibt es da aber den Hof Quellen mit Gastronomie und Café (Biologische Landwirtschaft / Direktvermarktung sind angeschlossen) mit dem Cafe Hof Quellen Wistedt etwas außerhalb von Tostedt und dem Cafe Rothschilds Tostedt (Café, Bistro & Feinkost). Wir haben uns für das ‚Kerngeschäft’ in Wistedt entschieden. In kleiner, gemütlicher Runde gönnten wir uns „ein reichhaltiges Gourmet Frühstück mit vielen hausgefertigten Köstlichkeiten“.

Das Frühstück kostet 9 € 50 (Getränke extra) und ist wirklich zu empfehlen. Vieles stammt dabei aus eigener Herstellung, beginnend bei leckeren Marmeladen über Wurst/Schinken und Antipasti bis hin zu einer leckeren Lachs-Tarte (die Speisen können natürlich variieren). Weiter gab es diverse Käse, Rühreier, Frikadellen und Brätlinge und als Nachtisch einen leckeren Schlemmerquark mit Früchten … und … und … und …. Also auch Vegetarier kommen nicht zu kurz. Wir haben es uns schmecken lassen. Zurück bin ich dann bei Eiseskälte mit meiner Frau zu Fuß nach Hause gegangen. Sich einmal so richtig auslüften zu lassen, tut nach einem so ausgiebigen Mahl wirklich gut.

Tostedter Bürger demonstrieren gegen rechte Gewalt

Hiermit möchte ich noch einmal alle Bürger in Tostedt und Umgebung im Landkreis Harburg zur friedvollen Demonstration am 4. Februar: Tostedt gegen Rechts aufrufen, die von allen im Rat der Gemeinde Tostedt und im Samtgemeinderat vertretenen Fraktionen sowie von Kirchengemeinden, Vereinen und Verbänden unterstützt wird. Es ist an der Zeit zu zeigen, dass Tostedt keine braune Hochburg ist, dass hier jede Art von menschenverachtender Politik kein Zuhause hat. Es tut endlich Not, Präsenz gegen neonazistisches Gedankengut zu zeigen: Wir lassen uns nicht einschüchtern!


Größere Kartenansicht
(A) Treffpunkt Tostedt Rathaus (Schützenstraße 24) – (B) Gang zum Platz Am Sande – (C) Johanneskirche (Himmelsweg)

Tostedt ist bunt: Deshalb: Erscheint heute zur Bürgerbewegung Tostedt gegen Rechts. Beginn um 14 Uhr beim Rathaus in Tostedt mit Gang zum Platz Am Sande. Anschließend laden die Tostedter Kirchen zu einer Friedensandacht in die Johanneskirche ein.

Tostedt ist bunt

Die Demonstration ist als eine friedliche, von bürgerlichen Gruppen initiierte Kundgebung ausgerufen. Leider ist damit zu rechnen, dass auch linke, so genannte Antifa-Gruppen den Weg nach Tostedt finden werden (gestern Abend ließen sich Aufrufe solcher Gruppen, nach Tostedt zu kommen, nicht ausmachen). Ich hoffe, dass die Veranstalter dieser Demonstration auf jeden Fall darauf eingestellt sind. Jeder, der will, ist willkommen, friedlich an dieser Demo teilzunehmen. Wer allerdings meint, gewalttätig seinen Standpunkt verkünden zu müssen, sollte seiner eigenen Wege gehen und sich von dieser Demonstration fernhalten.

Heute Ruhetag (3): Die weiße Dohle

Heute Ruhetag!

Eine Dohle sah öfters zu, wie reichlich die Tauben auf einem Bauernhof gefuttert wurden. »Sie bekommen das Futter hingestreut«, dachte sie neidisch, »während ich es mühsam suchen muß. Ich will lieber eine Taube werden!«

Was tat sie nun? Sie bemalte sich weiß vom Kopf bis zum Fuß, glättete ihr Gefieder und mischte sich unter den Taubenschwarm. Vergnügt pickte sie die Körner auf. Die Tauben ließen sie ruhig gewähren, denn keine vermutete, daß dies ein fremder Vogel sei. So ging das einige Tage – bis die Dohle so unklug war, ihren Schnabel aufzutun und ihr Gekrächze hören zu lassen.

»Eine Dohle, eine verkleidete Dohle!« schrien die Tauben wütend, stürzten auf sie zu und hätten sie unbarmherzig totgebissen, wenn es ihr nicht gelungen wäre zu entfliehen.
Reumütig kehrte die Dohle zu ihrer Sippe zurück. Jedoch die andern Dohlen erkannten sie nicht mehr in ihrem weißen Kleide. Bösartig hackten sie auf den fremden Vogel los. Sie duldeten nicht, daß er unter ihnen lebte.

So wurde die weiße Dohle heimatlos und hatte es noch viel schwerer, sich ihre Nahrung zu suchen.

Äsop: Fabeln (Die weiße Dohle)

Murmeltiertag – Sieben Jahre WilliZ Blog

Heute ist es wieder einmal so weit: Murmeltiertag. Es gibt nicht viele Filme, die ich mir immer wieder angucken könnte. Einer dieser Filme ist aber auf jeden Fall Und täglich grüßt das Murmeltier (Groundhog Day USA 1993 – Regie: Harold Ramis) mit Bill Murray und Andie MacDowell:

Fernseh-Wetterfrosch Phil Connors ist ein Ekel. Als er zu Dreharbeiten beim “Murmeltier-Festival” in Punxsutawney weilt, spielt ihm das Schicksal einen bösen Streich: Ab sofort ist er verdammt, den “Groundhog Day” jeden Tag auf’s neue zu erleben – mit den gleichen Songs im Radio, denselben Leuten auf der Straße und der üblichen Ohrfeige der Kollegin, die seinen trickreichen Avancen auch am hundertsten Tag noch widersteht. Unter ihrer Leitung wird Phil schließlich doch noch zum besseren Menschen und darf die Zeitschleife verlassen.

Es ist eine köstliche Komödie mit einigem Tiefgang. Und irgendwie hat der Film auch etwas mit mir zu tun, nicht nur deshalb, weil der “Groundhog Day” auf meinem Geburtstag fällt. Den Groundhog Day gibt es tatsächlich und er findet alljährlich wie im Film (wenn er auch nicht dort gedreht wurde) in Punxsutawney/Pennsylvania statt.

Übrigens gewann dieser Film den 47. British Academy Awards für das beste Originaldrehbuch (Danny Rubin, Harold Ramis) und die beste Drehbuchadaptation (Steven Zaillian). Es muss ja nicht immer gleich ein Oscar sein.

Und hier einige Ausschnitte aus dem Film in einer Zusammenfassung:


Und täglich grüßt das Murmeltier

Und außerdem besteht mein Blog heute bereits sieben Jahre. Damit habe ich gewissermaßen das ‚verflixte siebente Jahr’ hinter mich gebracht.

Oh, wie überraschend …: A Glimpse of Life in the Slow Lane

Also die große Überraschung ist das nun nicht. Dass im April ein neues Album von Jethro Tull resp. Ian Anderson erscheinen soll, war hinlänglich bekannt. Das es dann sogar Thick as a Brick Teil 2 sein wird, auch. Die Fangemeinde ging davon aus, dass es noch etwas anderes, wirklich Überraschendes sein könnte, das Ian Anderson am heutigen Tag verkündet. Aber es dreht sich alles eben um TAAB2 und die ebenfalls im April beginnende TAAB-Tour, auf der Ian Anderson und Band nach langen Jahren TAAB wieder auf die Bühne bringen will, vollständig und dann natürlich auch mit dem 2. Teil („The 2012 tours feature the performance of Thick As A Brick One AND Two in most of the concerts.“ laut jethrotull.com).


‚Trailer‘ zu TAAB2 (Übrigens der ‚neue’ Drummer ist ein gewisser Scott Hammond, der angeblich mit dem ehemaligen Tull-Bassisten und Anderson-Kumpel Jeffrey Hammond-Hammond verwandt sein soll)

Nun, was soll ich hier noch viel schreiben; es ist alles auf der Jethro Tull- resp. Ian Anderson-Website nachzulesen. Die TAAB-Tour und auch die neue Scheibe firmieren unter dem Namen Ian Anderson (Jethro Tull’s Ian Anderson). Damit ist das Ende von Jethro Tull wohl besiegelt (Meister Anderson hält sich aber gewissermaßen ein kleines Hintertürchen offen, man weiß ja nie …).

    Jethro Tull's Ian Anderson: Thick as a Brick Part 2

Also: Die TAAB-Tour beginnt Mitte April im Vereinigten Königreich, schwappt Mitte Mai nach Old Germany über. Und das neue Album erscheint am 2. April, an einem Montag (lt. EMI Germany soll das Album in Deutschland sogar bereits am 30. März 2012 erscheinen). An diesen Tag wird übrigens auch das Buch „Jethro Tull Over Germany“ von Wolfgang Thomas und seinen Sohn Kevin über die Deutschland-Beziehungen der Band um Ian Anderson im Verlag Siegener Rock-Museum erscheinen, auf das ich mindestens so gespannt bin, wie auf die neue Scheibe TAAB2, die übrigens in zwei Formaten erscheinen wird: als normale CD mit achtseitigem Booklet und als Special Editon „with CD, audio-visual DVD and 16-page booklet. The DVD contains 5.1 surround mixes, 24-bit stereo mix, videos covering the making of the album, interviews with the musicians and the lyric reading where ian Anderson reads the lyrics in various settings. Also on the DVD are the pages of StCleve.com, the online update of the St Cleve Chronicle, fabled newspaper of the original album, and the multilingual lyric translations in Italian, German, Spanish, Czech, Polish and Russian:” Jethro Tull’s Ian Anderson:TAAB2 Thick as a Brick 2. Herr Anderson denkt also auch an seine Freunde in Europas Osten. Übrigens die neueste Ausgabe des St Cleve Chronicle gibt es schon jetzt online: StCleve.com. Sieht auf dem ersten Blick ganz witzig aus.