Schottland 1985: Orkney-Inseln – Stromness auf Mainland

Das nächste Wochenende während unseres Schottland-Urlaubs vor 20 Jahren verbrachte ich mit meiner heutigen Frau auf den Orkney-Inseln:

Sonntag, den 11. August 1985 (9. Reisetag):

Wir stehen gegen 8 Uhr 30 auf (es ist etwas knuffig im Zelt) und machen uns dann ein ausgiebiges Frühstück. Der Himmel hat sich leider etwas bewölkt und der Wind nimmt wieder an Heftigkeit zu; so haben wir Schwierigkeiten mit unserem Gaskocher.

Zunächst essen wir Müesli mit Milch, anschließend gibt es zu Tee Rührei (nachdem diese fast 1/2 Stunde gebraten haben und die Gaskatusche fast ganz ‚ausgelutscht‘ ist); dann Brot mit Farmer Cheese und Garlic Paté, als Abschluß deutsches Kürbisbrot mit britischer Orangenmarmelade (zu einem zweiten Pott Tee). Das schmeckt nicht übel (im Gegenteil).

Danach duschen wir, was wirklich eine Wohltat (nach über zwei Tagen ohne) ist. Ich spüle noch schnell das Geschirr. Christa wäscht dann einige Hemden und Unterhosen aus. Alles hängen wir an eine Wäscheleine. den Rest besorgt der Wind.

Fähre zu den Orkney-Inseln Fähre zu den Orkney-Inseln
Fähre zu den Orkney-Inseln
Campingplatz in Stromness (Mainland der Orkney-Inseln) Stromness (Mainland der Orkney-Inseln)
Campingplatz in Stromness (Mainland der Orkney-Inseln) Stromness (Mainland der Orkney-Inseln)

Gegen 13 Uhr 30 gehen wir dann an der Küste entlang spazieren. Wir kommen an Wiesen mit Schafen und Kühen (leider keine zottige schottische Hochlandkuh) vorbei, auf dem Golfplatz neben unserem Zeltplatz (heute morgen landete ein Golfball auf unserem Platz) tut sich trotz Stürmchen auch einiges.

So gehen wir zwei Stunden durch die Gegend. Es ist etwas drückend, sonst ist es aber ganz gut. 15 Uhr 30, zurück in unserem Zelt, kochen wir und Tee (die erste Gaskatusche gibt dabei ihren Geist auf; wir kochen im Zelt weiter), essen Apple Pie zum Tee.

Dann geht es nochmals in die Stadt; wir gucken u.a. nach dem Bus morgen nach Kirkwall, dem Hauptort von Mainland. Heute übrigens geht den ganzen Tag (außer früh morgens) kein Bus – es ist wie ‚abgeschnitten‘ (so haben wir wenigstens etwas Zeit zum Entspannen usw.); wir kaufen noch einige Knabbersachen und kehren zurück in unser Zelt (die Wäsche ist bereits trocken). Es ist einfach zu windig geworden (und damit kalt); im Zelt läßt es sich aushalten.

Wir kochen uns eine Suppe, essen dazu etwas Brot. Dann gibt es Tee mit einem ordentlichen Schuß Whisky, um uns von innen durchzuwärmen (und als Schlummertrunk). Und endlich schaffen wir es auch, die leidigen Postkarten an die liebe Verwandtschaft und Bekanntschaft zu schreiben.

Während Christa schon packt, pinsele ich das Tagebuch bis hierhin weiter. Damit (und mit noch mehr Wind) geht der Tag langsam zu Ende. Der Whisky tut uns ganz gut und macht uns schläfrig (soweit es die frische Luft nicht geschafft hat). Christa hört etwas Walkman, während sie packt. Dann gehen wir uns waschen und legen uns gegen 22 Uhr in unsere Schlafsäcke. Es ist ziemlich hell draußen, so klönen wir noch ein bißchen. Gegen 23 Uhr legen wir uns dann aufs Ohr. Aber zum Schlafen kommen wir so schnell nicht, denn plötzlich beginnt es zu regnen und hört die ganze Nacht nicht mehr auf. Der Regen trommelt aufs Zeltdach. Aber das hält wenigstens dicht. Auch als Wind einsetzt, bleibt es trocken. Unsere Bindfadenabspannung erweist sich doch als nicht gänzlich umsonst. Christa steht zwischendurch, als der Regen stärker wird, fast senkrecht im Schlafsack. Aber etwas Schlaf finden wir dann doch noch …

siehe hierzu auch Schottland-Urlaub 2005

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!