Von Oldies, schwachen Nerven und rutschigem Schnee

Der gute Mann geht auf die 40 zu (geboren am 27. Januar 1974) und ist der erfolgreichste Biathlet bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften: Ole Einar Bjørndalen. Bei der 46. Biathlon-Weltmeisterschaften, die vom 6. bis 17. Februar 2013 im tschechischen Wintersportort Nové Mesto na Morave stattfand, holte er in der Staffel noch einmal Gold. Im 10 km Sprint reichte es dagegen ‚nur’ zum 4. Platz. Dabei ist es weniger die Lauf- als die Schießleistung, die ihn in Einzelwettbewerben nicht mehr aufs Podest hieven lässt.

Inzwischen hat der gute Ole Einar seinen Nachfolger in Emil Hegle Svendsen gefunden, der es auf insgesamt vier Goldmedaillen und einmal Bronze brachte und lediglich von seiner Landsmännin Tora Berger (4x Gold, 2x Silber) überrundet wurde. Von 11 Wettbewerben gewann die Norweger acht. Neben Emil Hegle Svendsen ist vielleicht noch der Franzose Martin Fourcade zu nennen, der ein Einzelrennen gewann, aber dafür viermal das Nachsehen (in Form von Silber) gegenüber den Norwegern hatte (bei der letzten WM 2012 in Ruhpolding gewann Fourcade noch 3x Gold und 1x Silber).

Und wie erging es den deutschen Biathletinnen und Biathleten ein Jahr nach Magdalena Neuner? Es war eher Magerkost, was diese in Nové Mesto na Morave boten. Lediglich Andrea Henkel konnte Silber über 15 km nach sehr guten Schießergebnissen gewinnen. Es war dann aber auch jene Andrea Henkel, die mit fünf Fehlschüssen eine Medaillenplatzierung in der Frauen-Staffel verhinderte. Ähnlich erging es der großen Hoffnung Miriam Gössner, die im Massenstart mit drei Schießfehlern am Schluss vielleicht sogar den Sieg verschenkte (‚nur’ 6. Platz). Und bei den Herren reichte es insgesamt nur zu einem 3. Platz in der Staffel. Hier versemmelte Erik Lesser ebenfalls durch viel zu viele Schießfehler ein besseres Ergebnis. Im Massenstart machte er es dann besser und wurde knapp hinter dem Sieger immerhin noch 5. Es wartet also noch viel Arbeit auf den Bundestrainer, um bei den nächsten Olympischen Spielen 2014 in Sotschi erfolgreicher zu sein.

Vom 4. bis 17. Februar 2013 fast zeitgleich fand in Schladming die 42. Alpine Skiweltmeisterschaft statt. Nach der Pleite vor zwei Jahren bei der WM in heimischen Garmisch-Partenkirchen (2x Bronze) waren die deutschen Wintersportler diesmal etwas erfolgreicher. Nach Bronze in der Abfahrt gewann Maria Höfl-Riesch Gold in der Kombination aus Abfahrt und Slalom. Die Allrounderin zeigte dann aber Nerven sowohl im Super-G als auch Slalom und schied vorzeitig aus. Mit Silber dürfte dagegen Felix Neureuther im Slalom sein Soll erfüllt haben. Der Sohn von Rosi Mittermaier (die Gold-Rosi von den Olympische Winterspiele 1976) und Christian Neureuther ist damit endgültig in der Weltklasse der Slalomläufer angekommen. Dann gab es noch einmal Bronze im Team-Wettbewerb, der in Form von Parallelriesenslaloms ausgetragen wird.

Überragender Athlet war ohne Zweifel der US-Amerikaner Ted Ligety mit drei Siegen. Bei den Frauen war die Slowenin Tina Maze erfolgreichste Sportlerin.

Am Mittwoch startet dann die nächste Wintersport-WM: Die 49. Nordische Skiweltmeisterschaft wird vom 20. Februar bis 3. März 2013 im italienischen Val di Fiemme stattfinden.

siehe auch meinen Beitrag: Nordische Ski-WM und Biathlon-WM 2011

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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