Die Wahrheit über Männer

Die Wahrheit über Männer – Eine anti-romantische Komödie (Originaltitel: Sandheden om mænd) von Nikolaj Arcel aus dem Jahre 2010 ist eine dänische Tragikomödie über einen unglücklichen Drehbuchautor auf der Suche nach der wahren Liebe und dem Sinn des Lebens. Der Film erschien 2012 international in englischer Fassung und wurde dann auch in deutscher Sprache synchronisiert.

    Die Wahrheit über Männer (DK 2010)

Eigentlich hält man sich viel zu lange mit filmischen Produktion made in Hollywood auf. Die mögen bombastisch vom Bild her sein, sind aber meist fade im Inhalt. Dabei liegt das Gute doch so nah. Nein, heute meine ich keine deutschen Filme. Die orientieren sich, was speziell den Mainstream betrifft, auch zu sehr an US-amerikanischen Vorbildern. Ich meine heute Dänemark, ein kleines Land, das aber nicht nur große Regisseure (Bille August, Anders Thomas Jensen, Lars von Trier und Susanne Bier, um nur einige wenige Namen zu nennen), sondern auch einige außergewöhnliche Komödien (z.B. Adams Äpfel und Dänische Delikatessen – beide in der Regie von Anders Thomas Jensen) hervorgebracht hat. Die Wahrheit über Männer ist eine weitere, wenn auch nicht ganz so aberwitzige, aber von ironischem Wort- und Bildwitz gesättigte Komödie. In diesen Tagen habe ich mir diesen Film betrachtet.

Mads (Thure Lindhardt) ist 34 Jahre alt und als Drehbuchautor das, was man erfolgreich nennt. Er schreibt an der bekanntesten Krimiserie des Landes mit und hat mit Marie (Tuva Novotny) eine wunderschöne Freundin, die ihn über alles liebt. Glücklich ist Mads dennoch nicht. Nachdem Marie und er gerade ein schickes Haus bezogen haben, überfällt ihn eine etwas verfrühte Midlife Crisis. Er verlässt die Frau, mit der er eigentlich den Rest seines Lebens verbringen wollte und bezieht eine unrenovierte Altbauwohnung. Vor seinem Laptop wartet er auf die Inspiration für das Drehbuch des Jahrhunderts, doch in Wahrheit hat er seinen großen Erfolg schon lange hinter sich: Nachdem er mit Anfang 20 einen gefeierten Animationsfilm geschrieben hatte, ging es immer nur bergab. Seitdem schreibt er Drehbücher von der Stange, die gut bezahlt aber langweilig sind. Mads schmeißt den sicheren Job und bändelt mit einer jungen, aufregenden Frau an: Die neunzehnjährige Julie (Rosalinde Mynster) ist zwar schön, macht Kunst, Musik und liebt Mads, ist aber noch viel zu neugierig, um sich auf einen Typen wie ihn festzulegen. Nachdem sie ihn verlassen hat, gerät Mads in einen selbstzerstörerischen Strudel aus schnellem Sex, Alkohol und Hypochondrie.

aus: filmstarts.de


Die Wahrheit über Männer (DK 2010)

Ganz so lustig geht es in diesem Film zunächst einmal gar nicht so daher, denn wie beiläufig kommen ziemlich bittere Wahrheiten über das Leben zum Ausdruck. Im Mittelpunkt steht Mads, ein Mann in den besten Jahren, quasi Stellvertreter für das angeblich so starke Geschlecht. Nein, es geht nicht nur um Sex, wenn dieser auch für Mads eine Zeitlang eine viel zu große Rolle zu spielen scheint. Es geht um Wünsche, um die Suche nach dem Sinn des Lebens und nach der großen Liebe. Und es geht ums Filmemachen und damit um Parallelen zwischen Film und Leben. In gewisser Hinsicht braucht auch das Leben ein Drehbuch und gehorcht bestimmten Regeln. Es ist ein Film erstanden, der angesichts seines Einfallsreichtums und seiner subtil versteckten Anspielungen geradezu danach verlangt, mehr als einmal gesehen zu werden.

Alles endet zwar glimpflich, auf ein klassisches Happy End verzichtet Nikolaj Arcel aber: Er will schließlich nicht nur unterhalten, sondern auch der Wahrheit über das Leben nahe kommen.

Die Wahrheit ÜBER Männer ist eine bewegende und herrlich schwarze Komödie über Männer, den Sinn des Lebens, Träume und Liebe. Mancher Mann dürfte sich darin wiedererkennen. Und es ist natürlich nicht nur ein Film FÜR Männer.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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