Wenn’s um die ‚Wurst’ geht …

Wenn’s um die ‚Wurst’ geht, zeigen manche plötzlich Nerven. Bis zum 27. Spieltag zeigten sich die Bayern nicht nur allein allen anderen überlegen, sondern geradezu uneingeschränkt souverän – national wie international. Dann rieselte plötzlich Sand ins Getriebe und es gab nur einen Punkt (am 28. Spieltag ein 3:3 zu Hause gegen Hoffenheim) aus drei Spielen (dem 0:1 in Augsburg folgte eine 0:3-Niederlage zu Hause gegen Dortmund). Alles halb so schlimm, tönte es aus München. Aber jetzt nach der 0:1-Niederlage im Halbfinale der Champions League bei Real Madrid steht der FC Bayern heute im Rückspiel plötzlich mit dem Rücken zur Wand. Sollten die Münchener wirklich auf der Zielgeraden schwächeln?

Als Werder Bremen am letzten Wochenende zur Halbzeit in München mit 2:1 gegen die Bayern führte, bedurfte es nur der Einwechslung von Philipp Lahm – und schon waren die Bayern wieder im Fahrwasser. Ausgerechnet der Ex-Bremer Claudio Pizarro drehte mit einem Doppelpack die Partie – und am Ende siegten die Bayern wieder einmal sehr selbstsicher mit 5:2 gegen plötzlich wenig gewitzte Bremer. Man kennt außerdem das schon sprichwörtliche ‚Bayern-Glück’. Also sehen wir die Bayern doch am 24. Mai im Champions League-Finale von Lissabon ? Ich denke: ja !

Apropos Bayern! Die spielen beim Bundesliga-Finale (noch zwei Spieltage in der jetzt 51. Bundesliga-Saison warten auf die Akteure), was den Abstieg angeht, eine noch wichtige Rolle. Nachdem es der SV Werder geschafft hat, die Klasse zu halten, sind es nur noch vier Vereine, die für den Abstieg in die 2. Liga in Frage kommen. Und die weitaus besten Karten hat dabei natürlich der VfB Stuttgart mit 32 Punkten und einer Tordifferenz von –11. Das sind fünf Punkte vor dem HSV, der zz. auf Platz 16, also dem Relegationsplatz steht. Da es nur noch höchstens sechs Punkte für jeden Fußball-Club zu holen gibt, geht es eigentlich nur noch darum, wer von den drei Ligaletzten, diesen 16. Platz am Ende innehat.

Stuttgart spielt übrigens zu Hause noch gegen Wolfsburg und am letzten Spieltag auswärts gegen die Bayern. Wolfsburg hat natürlich noch Ambitionen auf den 4. Tabellenplatz, der für die Champions League-Qualifikation berechtigt. Trotzdem sollte ein Punkt (also ein Unentschieden) für Stuttgart im letzten Heimspiel möglich sein.

Das sieht für den HSV schon schlechter aus. Mit 27 Punkten bei einer Tordifferenz von –20 warten in Hamburg zunächst die Bayern auf den Verein. Und im letzten Spiel geht es nach Mainz, die unbedingt ihre Teilnahme an der Europa League sichern möchten. Null Punkte für den HSV – aus meiner Sicht.

    Der ‚unabsteigbare’ HSV: Läuft die Uhr jetzt ab? Stand: 29.04.2014 – 8 Uhr 20

Der ‚unabsteigbare’ HSV: Läuft die Uhr jetzt ab? Stand: 29.04.2014 – 8 Uhr 20

Dann ist da der 1. FC Nürnberg mit 26 Punkten (und einer Tordifferenz von schon –28 Toren). Die spielen zunächst zu Hause gegen Hannover 96, dann auf Schalke, die ihren 3. Platz unbedingt halten wollen. Der fast schon ewige Tabellenletzte dieser Saison, die Eintracht aus Braunschweig kommt zz. auf 25 Punkte (bei ebenfalls –28 Toren Differenz) und haben noch Augsburg (die Europa League-Teilnahme ist für die bayrischen Schwaben noch möglich) zu Hause und auswärts Hoffenheim als Gegner. Da sind durchaus noch Punkte für einen der beiden Abstiegskandidaten möglich.

Ich will nicht orakeln. Und mit Tipps liege ich meist ziemlich daneben. Mehr als der Verbleib des HSV auf dem Relegationsplatz ist allerdings bei aller Liebe nicht drin. Und dann ginge es gegen den Drittplatzierten der 2. Liga (möglich wären der SC Paderborn 07, die SpVgg Greuther Fürth oder vielleicht doch noch der 1. FC Kaiserslautern – ich tippe auf Fürth) um den Erhalt der Zugehörigkeit auch im 53. Jahr des Bestehens der Bundesliga. Ist der Hamburger Sportverein wirklich unabsteigbar? Ich wage doch einen Tipp und der lautet: Nein! Nürnberg gewinnt am kommenden Samstag gegen Hannover und überholt damit den HSV, der als Tabellen 17. neben Braunschweig direkt in die zweite Liga absteigt.

Okay, liebe Hamburger, noch ist nicht aller Tage Abend. Und solltet Ihr doch noch auf Platz 16 bleiben, dann bricht Euer Genick sicherlich in der Relegation. Ein Jahr Bundesligapause (oder zwei) werden Euch ganz gut tun. Dann wird es vielleicht wirklich wahr: Zwei Vereine. Eine Stadt. Eine Liga! (HSV und FC St. Pauli – Hamburg – 2. Liga)

Nachtrag 1: Ich und meine Tipps: Bayern erlebte gestern im Rückspiel ein 0:4-Debakel gegen Real Madrid und ist damit im Halbfinale der Champions League ausgeschieden. Nichts mit erneutem Triple wie im letzten Jahr. Da kann man nur hoffen, dass die Bayern am Samstag nicht auch noch dem HSV das Feld überlassen …

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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