Archiv für den Monat: September 2012

Inselspiele (03): Urlaubsorte

Statt Inseln (Teil 1 + Teil 2) dürft Ihr heute Urlaubsorte erraten. Dafür bediene ich mich heute bei Google Street View. Einer dieser Orte liegt ziemlich hoch im Norden. Die anderen weit südlich von der norddeutschen Tiefebene. In fünf der sechs Orte machte ich Sommerurlaub mit meinen Lieben – der 6. ist vor allem ein Wintersportort (auch wenn Street View hier im Sommer aufgenommen wurde). Bei drei Orte wird unser Quartier angezeigt.

Hier wieder eine Hilfe zur Orientierung mit den Namen der Orte und – falls vorhanden – der Anschrift. Wie bisher gilt: Preise gibt es keine. Wissen ist Lohn genug …

Lungomare Anticaglie, Caucana, Sizilien
Kyleakin beim Busbahnhof (Shorefront shelter), Main Road, Isle of Skye, Schottland
Námestí Franze Kafky (Franz Kafka-Platz)– Prag/Tschechien
Hotel Orizont, Strada Trei Brazi 6, Predeal, Rumänien
4 Calle del Doctor Marañón, Torre del Mar, Vélez Málaga, Andalusien, Spanien
Via Lungomare, Tropea, Kalabrien, Italien

Viel Spaß bei Erraten! Wie schon bei den Inselratespielen könnt Ihr den Link verfolgen und seht dann noch etwas mehr von der näheren Umgebung.


Wo befindet sich der Willi hier? – hier zu Google Maps


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Nadine Gordimer: Niemand, der mit mir geht

    … nicht aufgrund der weißen Schuld, von der die Leute redeten, sondern aus der Notwendigkeit heraus, sich der Zeit und dem Ort zu stellen, denen sie sich durch Geburt, wie sie es verstand, zugehörig fühlte. (S. 27)

Nadine Gordimer, 1923 geboren, ist eine der bekanntesten südafrikanischen Schriftstellerinnen. Ihre Romane, Erzählungen und Essays behandeln vor allem die südafrikanische Apartheidpolitik und deren zerstörerische Folgen sowohl für die schwarze als auch für die weiße Bevölkerung. 1991 wurde sie mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Das, was die Protagonistin Vera Stark in Nadine Gordimers Roman Niemand, der mit mir geht sagt, kann auch auf Gordimer selbst bezogen werden. Es geht nicht um ‚weiße Schuld’, es geht darum, sich der Lebenssituation, sich seinem Rechtsempfinden zu stellen, das das Unrecht der Apartheid, der Rassentrennung und Rassensegregation nicht länger dulden kann.

Nadine Gordimer: Niemand, der mit mir geht

Die Übergangsphase von der Apartheid in Südafrika zur rechtlichen Gleichstellung dauerte von 1990 bis 1994. Während dieser Zeit wurden die verbliebenen Gesetze der Rassentrennung beseitigt. Alle in Südafrika wohnhaften Menschen konnten sich frei und ohne Restriktionen bewegen. Viele Schwarze nutzten diese Chance und zogen in Städte. Diese Übergangszeit war aber auch geprägt durch blutige Unruhen, denn die Führer der so genannten Homelands sahen sich durch das neue Staatssystem in ihrer Macht bedroht. Die Unruhen forderten insgesamt etwa 7.000 Tote.

In dieser Zeit spielt der Roman von Nadine Gordimer (Niemand, der mit mir geht – Original: None to Accompany Me, 1994 – Aus dem Englischen von Friederike Kuhn – Bechtermünz Verlag – 1998), der in drei Kapitel mit den Titeln Gepäck, Transit und Ankunft gegliedert ist.

Zum Inhalt (Quelle: dieterwunderlich.de):

Die weiße Südafrikanerin Vera ist in zweiter Ehe mit Bennet („Ben“) Stark verheiratet. Ihren ersten Ehemann, dessen Frau sie mit siebzehn geworden war, hatte sie wegen Ben verlassen. Bei der zweiten Hochzeitsfeier war sie schwanger, und einige Monate später kam sie mit ihrem Sohn Ivan nieder. Vera wurde Anwaltsgehilfin und studierte Jura, doch nach der Geburt des zweiten Kindes – der Tochter Annick („Annie“) –, gab sie ihre vielversprechende Position in einer prosperierenden Anwaltssocietät auf. Jetzt – mehr als dreißig Jahre später – engagiert Vera sich in einer juristischen Stiftung, die in den letzten Jahren der Apartheid gegen Zwangsumsiedelungen von Schwarzen kämpfte und seit der gemeinsamen Erklärung des ANC und der Regierung von Frederik Willem de Klerk vom 6. August 1990 zwischen Buren-Farmern und mittellosen Schwarzen zu vermitteln versucht. Ben fühlt sich eigentlich als Künstler, doch um sich und Vera finanziell abzusichern, beteiligt er sich an dem Unternehmen „Promotional Luggage“, das teure Lederwaren herstellt und mit den Firmenlogos der Kunden versieht.

Heimlich hat Vera Stark ein Verhältnis mit dem fünfzehn Jahre jüngeren Österreicher Otto Abarbanel.

Bereits vor der Aufhebung des ANC-Verbots am 3. Februar 1990 kehrte mit Didymus („Didy“) Maqoma einer der Führer aus dem Exil nach Südafrika zurück. Einige Zeit später folgte ihm seine Ehefrau Sibongile („Sally“), und sie ließen auch ihre sechzehnjährige Tochter Mpho aus einem Internat in England kommen. Vera und Ben nahmen die Maqomas fünf Wochen lang bei sich auf, bis sie ein Haus gefunden hatten.

Während Didymus bei den Neuwahlen für die Parteileitung scheitert, rückt Sibongile in den engeren Führungszirkel auf. Bald vertritt sie den ANC auch auf zahlreichen Auslandsreisen.

Mit der Aufhebung der Apartheid ist Südafrika zwar freier geworden, aber nicht sicherer: Vera wird nach Phambili Park gerufen, wo sich eine Gruppe von aus ihren ursprünglichen Wohnorten vertriebenen Schwarzen illegal angesiedelt hatte. Nun wurden sie von Wanderarbeitern aus einem Arbeiterheim in Phambili Park angegriffen. Einige von ihnen kamen ums Leben.

Gemeinsam mit dem Squatterführer Zeph Rapulana sucht Vera den Buren Tertius Odendaal auf, der drei Farmen besitzt: eine vom Großvater über den Vater geerbte, eine von seiner Frau mit in die Ehe gebrachte und eine in den frühen Achtzigerjahren gekaufte. Er weigert sich, Hütten heimatloser Schwarzer auf seinem Land zu dulden, und mit einer Frau oder einem Schwarzen will er darüber auch gar nicht diskutieren: Er schlägt den beiden die Tür vor der Nase zu. Bald darauf kommt es im Odensville Squatter Camp zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Schwarzen und einer von Odendaal angeführten Gruppe. Neun Personen verlieren ihr Leben, vierzehn werden verletzt. Als Vera die Nachricht erhält, sorgt sie sich um Zeph Rapulana. Er ist unter den Verletzten. Odendaal, der behauptet, sich gegen einen bevorstehenden Angriff der Squatter verteidigt zu haben, kommt zwar ungeschoren davon, aber seine Klage gegen eine Gerichtsentscheidung zugunsten einer Schwarzensiedlung in Odensville wird vom obersten Gerichtshof abgewiesen.

Bens Vater zieht zu seinem Sohn und seiner Schwiegertochter. Einige Zeit später erleidet er einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholt. Er stirbt.

Veras Sohn Ivan, der als erfolgreicher Banker in London lebt, teilt seiner Mutter in einem Brief mit, dass er sich von seiner Frau Alice scheiden lassen wird, weil er mit einer anderen Frau zusammenlebt. Die kinderlose Investment-Bankerin heißt Eva; es handelt sich um eine Halbjüdin aus Ungarn, deren Ehemann vor fünf Jahren einem Gehirntumor erlag. Von einer dauerhaften Beziehung mit Eva geht Ivan allerdings nicht aus.

Während Annie vorübergehend bei ihren Eltern wohnt, erhält sie Besuch von ihrer Freundin Lou. Vera kauft eigens eine Couch für Lou, stellt dann aber fest, dass die beiden Frauen weiterhin zusammen im Bett schlafen. Als sie es Ben erzählt, will dieser nicht wahrhaben, dass seine Tochter lesbisch ist. – Einige Zeit später adoptieren Annie und Lou ein schwarzes Mädchen.

Veras junger schwarzer Mitarbeiter Oupa Sejake hat zwar eine Ehefrau und Kinder, aber die leben bei Verwandten in einem Umsiedelungsgebiet. Eines Tages beschweren sich Didymus und Sibongile Maqoma bei Vera aufgebracht darüber, dass Oupa ihre Tochter Mpho geschwängert hat. Vera weiß, dass Mpho auch mit anderen jungen Männern herummachte, aber sie verspricht, der Sechzehnjährigen einen Termin für eine Abtreibung zu besorgen.

Bei einer Dienstreise kommen Vera und Oupa zufällig in die Nähe des Ortes, an dem Oupas Frau und seine Verwandten leben. Obwohl private Abstecher eigentlich verboten sind, fährt Vera mit ihm hin. Nach dem Besuch werden sie mit ihrem Auto angehalten, ausgeraubt und durch Schüsse verletzt. Veras Wunde am Bein verheilt, doch Oupa stirbt an einer Sepsis.

Nachdem Ivans Sohn Adam in London wegen Trunkenheit am Steuer zu einer Bewährungsstrafe verurteilt und ihm wegen mehrmaliger Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit der Führerschein abgenommen wurde, bittet Ivan seine Eltern, den Siebzehnjährigen für ein Jahr bei sich in Südafrika aufzunehmen.

Adam möchte ausgerechnet mit Mpho ausgehen. Seine Großmutter erzählt ihm, welche Schwierigkeiten sie mit Mphos Eltern hatte, weil das Mädchen von einem ihrer Mitarbeiter geschwängert worden war. Sie bittet ihren Enkel deshalb, sich von Mpho fernzuhalten.

Deren Mutter, die in einer neuen Regierung Ministerin werden könnte, steht inzwischen auf einer Todesliste. Obwohl Didymus keine Waffenerlaubnis hat, begleitet er Sibongile nach Möglichkeit mit einem Revolver unter dem Jackett.

Nachdem das Unternehmen „Promotional Luggage“ in bankrott gegangen ist, fliegt Ben zu seinem Sohn nach London. Vera weiß, dass er nicht mehr zurückkommt.

    Vielleicht macht das Verschwinden des alten Regimes auch die Aufgabe eines alten privaten Lebens möglich. (S. 296)

Da Adam mittlerweile zu einem Freund gezogen ist, braucht sie auch auf ihn keine Rücksicht zu nehmen und kann ihr Haus verkaufen. Vera zieht in einen Anbau des Hauses, das Zeph Rapulana in der Stadt bewohnt.

    Es war ein Verhältnis [gemeint ist das zwischen Vera und Zeph], in dem es Loyalitäten, aber keine Abhängigkeiten gab, Gefühle, die in keiner anerkannten Kategorie eingefangen waren, da sie nicht überprüft werden mußten. (S. 301)

Eines Nachts, als bei ihr ein Wasserrohr bricht und sie ins Haupthaus hinübergeht, um den Haupthahn abzudrehen, stößt sie im Bad auf eine unbekannte Frau, bei der es sich offenbar um eine Geliebte Zephs handelt.

Personen des Romans:

Vera Stark, Mitarbeiterin in einer juristischen Stiftung
Bennet Stark, ihr Mann
Ivan, ihr Sohn
Adam, Ivans Sohn
Annick, genannt Annie, ihre Tochter

Didymus („Didy“) Maqoma
Sibongile („Sally“), seine Frau
Mpho, ihre 16-jährige Tochter

Zeph Rapulana, Squatterführer (Besetzer)
Oupa Sejake, Mitarbeiter von Vera Stark in der juristischen Stiftung

Im Mittelpunkt von Nadine Gordimers Roman steht Vera Stark, eine starke Frau, die „inmitten ihrer politischen und privaten Kontakte ihre persönliche Einsamkeit akzeptiert, um ihre Unabhängigkeit nicht zu verlieren.“ Dass auch heute, rund 20 Jahre nach der Übergangsphase von der Apartheid zur rechtlichen Gleichstellung, weiterhin nicht von Normalität in Südafrika gesprochen werden, beweist der tödliche Polizeieinsatz gegen streikende Arbeiter der südafrikanischen Platinmine in Marikana.

„Wenn Sie glauben, daß der Nobelpreis eine Autorin ruhiger und weniger phantasievoll macht, wird Gordimers neues Werk Ihre These auf eine harte Probe stellen. Und wenn Sie glauben, daß Südafrika nach der Apartheid ein weniger interessanter Schauplatz für die Literatur sein muß, wird NIEMAND, DER MIT MIR GEHT Sie widerlegen.
Dieser erster Roman nach dem Nobelpreis, nach der Apartheid – Gordimers am wenigsten politischer und emotionalster – könnte das beste Werk sein, das sie je geschrieben hat.“

Marie Arana-Ward, The Washington Post

Literarische Werk von Nadine Gordimer

Inselspiele (02)

Nach unserem Inselratespiel von gestern mit Inseln unserer europäischen Nachbarn komme ich heute zum Teil 2: deutsche Inseln. Davon gibt es durchaus mehr als man denkt. Hier habe ich Inseln aus Nord- und Ostsee zusammengestellt, die ich mit meinen Lieben aufgesucht und als Lieblingsplätze ausgemacht habe. Dank Google Maps dürft Ihr sie zuerst erraten und dann zumindest virtuell besuchen. Wie im ersten Teil gilt: Preise gibt es keine. Wissen ist Lohn genug …

Und wieder als kleiner Tipp die Namen dieser Inseln (dem Alphabet nach): Fehmarn – Helgoland – Neuwerk – Norderney – Nordstrand (ist ja eigentlich eine Halbinsel) – Rügen


Wie heißt diese Insel? – hier zu Google Maps


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Wie heißt diese Insel? – hier zu Google Maps


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Inselspiele (01)

Die Urlaubszeit geht langsam zu Ende. Bei uns hier in Niedersachsen sind die Ferien seit gestern vorbei. Damit wird es Zeit, die Urlaubsfotos und –videos aufzuarbeiten, damit man an langen dunklen Winterabenden seine Liebe damit ‚beglücken’ kann.

Ich habe mir hier etwas anderes ausgedacht, um Euch mit Unnützem zu erfreuen. Wie bereits erwähnt, haben meine Familie und ich so ihre Lieblingsplätze. Und einer dieser Plätze (nicht ganz speziell ‚einer’, sondern ganz allgemein viele) ist der auf einer Insel. Man muss sich dort nicht wie Robinson fühlen, obwohl einwenig Einsamkeit gut tut. Nun gibt ja Google Maps (und dann noch ganz speziell Google Street View), mit deren Hilfe man sich auf virtuelle Reisen begeben kann. So also auf zu mehreren Inseln, die ich mit meinen Lieben in den letzten Jahren besucht habe. Nachfolgend einige kleine Ausschnitte von den Inseln. Wer weiß welche Inseln das sind? Preise gibt es keine. Wissen ist Lohn genug …

Hier also die Ausschnitte von insgesamt acht Inseln (nichtdeutsch, aber in Europa), die Größenverhältnisse sind unterschiedlich. Es handelt sich dabei um folgende Inseln (als kleine Hilfe): Anglesey/Wales – Ibiza/Balearen/Spanien – Island – Isle of Skye/Schottland – Orkney Inseln (Mainland)/Schottland – Sizilien/Italien – Stromboli/Italien –Vulcano/Italien


Wie heißt diese Insel? – hier zu Google Maps


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Halbwegs effektiv

Nach dem Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals kann sich der SV Werder Bremen voll und ganz auf die Fußballbundesliga konzentrieren. Und wie es aussieht, läuft es mit der neuen, auf vielen Positionen umgebrochenen Mannschaft ganz ordentlich. Beim deutschen Meister Borussia Dortmund musste man zwar eine unglückliche Niederlage einstecken. Aber die spielerischen Ansätze ließen erkennen, dass die Bremer in dieser Saison durchaus mit den Großen mithalten können. Was fehlt, ist die bessere Ausnutzung der Torchancen: mehr Effektivität!

Am Samstag im Derby zu Hause gegen den HSV wurde die Arbeit dann auch endlich belohnt. Mit 2:0 siegte Werder verdientermaßen, auch wenn wiederum die Torausbeute nicht optimal war. Nils Petersen traf per Kopfball erst die Latte, dann aber doch das Tor zum 2:0. Spannend machte es Aaron Hunt, der den ersten der beiden Elfmeter gegen den HSV zu lasch schoss, sodass René Adler den Ball halten konnte, dann aber Wagemut bewies und auch zum zweiter Elfer antrat und diesen verwandelte. Zum Saisonauftakt spielt Aaron Hunt wirklich hervorragend, übernimmt Verantwortung und könnte sich so zurück in die Nationalmannschaft spielen. Hoffen wir, dass sein Leistungshoch weiterhin anhält. Kevin De Bruyne zeigte gute Ansätze und begann stark, tauchte dann aber zeitweise unter. Marko Arnautovic spielte auf Rechtsaußen einen guten Part, muss aber noch etwas ruhiger werden, dann könnte er eines Tages doch endlich zeigen, dass er ein ‚Großer’ ist (spielerisch, nicht nur von der ‚großen’ Klappe her).

Aufbruch nach dem Umbruch?

Ein Schwachpunkt offenbart sich auf der linken Verteidigerseite von Werder, die diesmal mit Clemens Fritz, den eigentlichen Rechtsverteidiger bzw. Mittelfeldspieler, besetzt wurde. Trotz mehrerer Alternativen (Schmitz, Hartherz, Ignjovski) fehlt links immer noch eine Ideallösung auf dieser Position (vielleicht doch Boenisch?).

Nach der Länderspielpause geht es am 15.09. nach Hannover, die mit der neuen Saison sehr zufrieden sein können: In der Liga zum Start auf Platz drei, in der Europa League fast problemlos die Gruppenphase erreicht. Hier kann Werder zeigen, dass man zunächst im Norden wieder die Nummer eins sein möchte.

Und sonst so? Die Borussia aus Dortmund, Meister und DFB-Pokalsieger, ist nicht zu beneiden. In der Champions League hat sie mit Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam eine Hammergruppe bekommen und darf jetzt beweisen, dass sie auch international ein Spitzenteam ist. Die Bayern haben erst einmal die Bundesligatabellenspitze übernommen und mit Javier Martinez kurz vor Toresschluss den teuersten Transfer der Bundesliga getätigt. Für einen defensiven Mittelfeldmann ist das viel Holz. Die 40 Millionen Euro Transfersumme erscheinen mir überhöht. Es zeigt nur auf, welche Hektik bei den Bayern herrscht. Diese Art von Personalpolitik ist nach meiner Meinung nicht der richtige Weg. Wie wäre es mit einer vernünftige Nachwuchsförderung?

Und zuletzt: Nicht völlig überraschend ist die Wahl von Andres Iniesta zu Europas Fußballspieler des Jahres vor Weltfußballer Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Iniesta hatte großen Anteil daran, dass Spanien erneut Europameister wurde. Auf Platz zehn kam übrigens als einziger Deutscher in den Top Ten Mesut Özil. Glückwunsch!

Am Freitag steigt die deutsche Fußballnationalmannschaft in die Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilein mit dem Spiel gegen die Färöer ein. Am dann folgendem Dienstag geht es in Wien gegen Österreich. Es ist abzuwarten, wie sich das deutsche Team nach der Europameisterschaft und der unglückliche Niederlage gegen Argentinien schlägt. Alles andere als Siege für den Weltranglistenzweiten wären eine Enttäuschung.

Heute Ruhetag (21): Hans Christian Anderson – Sämtliche Märchen

Neben den vielen Märchen, die uns in mündlicher Überlieferung vorliegen und z.B. von den Gebrüdern Grimm gesammelt wurden (Grimmsche Volksmärchensammlung „Kinder- und Hausmärchen“), gibt es die so genannten Kunstmärchen, also die von Schriftstellern verfassten. In Deutschland hat z.B. Wilhelm Hauff Märchen geschrieben, aber auch von Hermann Hesse gibt eine größere Anzahl. Die wohl bekanntesten Kunstmärchen sind die des Dänen Hans Christian Andersen, der weit über 100 solcher Märchen zu Papier gebracht hat. Wer kennt sie nicht: „Das hässliche Entlein“, „Die kleine Meerjungfrau“, „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern“ oder „Des Kaisers neue Kleider“. Andersens Märchen sind nicht nur zeitlos; sie gehören mittlerweile zur Weltliteratur und sind nicht nur für Kinder geeignet.

Heute Ruhetag = Lesetag!

Des Kaisers neue Kleider

Vor vielen Jahren lebte ein Kaiser, der so ungeheuer viel auf neue Kleider hielt, daß er all sein Geld dafür ausgab, um recht geputzt zu sein. Er kümmerte sich nicht um seine Soldaten, kümmerte sich nicht um das Theater und liebte es nur, spazieren zu fahren, um seine neuen Kleider zu zeigen. Er hatte einen Rock für jede Stunde des Tages, und eben so, wie man von einem Könige sagt, er ist im Rathe, sagte man hier immer: »Der Kaiser ist in der Garderobe!«

[…]

»Aber er hat ja nichts an!« sagte endlich ein kleines Kind. »Herr Gott, hört des Unschuldigen Stimme!« sagte der Vater; und der Eine zischelte dem Andern zu, was das Kind gesagt hatte.

»Aber er hat ja nichts an!« rief zuletzt das ganze Volk. Das ergriff den Kaiser, denn es schien ihm, als hatten sie Recht; aber er dachte bei sich: »Nun muß ich die Procession aushalten.« Und die Kammerherren gingen noch straffer und trugen die Schleppe, die gar nicht da war.

Signatur: Hans Christian Andersen

Hans Christian Andersen: Sämmtliche Märchen. Einzige vollständige vom Verfasser besorgte Ausgabe