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Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

Shakespeare oder Nicht-Shakespeare – das ist keine Frage

Ich bin auf einem Shakespeare-Trip und lese gerade in einem Band gesammelter Werke den 12. von insgesamt 38 Bühnenstücken (das Buch hat ‚nur‘ 15 Stücke) des englischen Meisters: ‚Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage!‘ (Hamlet) – ‚Es war die Nachtigall und nicht die Lerche ..‘ (Romeo und Julia) – ‚Ein Pferd! Ein Pferd! Mein Königreich für ein Pferd!‘ (Richard III.) – Wer kennt sie nicht, diese Verse.

Amazon USA: Shakespeare

Ich lese Shakespeares Werke in Übersetzungen von Schlegel (1767 – 1845), die um 1800 erschienen sind und an die sich auch heute noch die Aufführungen an deutschen Theatern orientieren. Die Sprache ist schon sehr antiquiert, aber man kann sich schnell ‚einlesen‘.

‚Das Buch‘ mit Personenübersichten samt meinen Anmerkungen
‚Das Buch‘ mit Personenübersichten samt meinen Anmerkungen

Filme mit Werken von Shakespeare
Shakespeare in meinem Blog

Hier zwei Ausschnitte aus Shakespeares ‚Richard III.‘ – aus dem Film ‚The Lost King‘ (Der verlorene König), der im Fernsehen lief. Richard III. fiel als letzter englischer König 1485 bei einer Schlacht. Seine Leiche wurde angeblich in einem Fluss entsorgt, wurde dann aber 2013 auf einem Parkplatz in Leicester gefunden. Lange galt er als bucklig, als Kindermörder und Thronräuber (wie ihn Shakespeare darstellte in seinem Drama). Heute ist er aber rehabilitiert.

Ich erinnere mich, in jungen Jahren Shakespeares ‚Richard III.‘ im Fernsehen gesehen zu haben. Wer die Titelrolle spielte, ist mir entfallen. Aber ich war beeindruckt (schon damals).

Zu Richard III. von England gab es neulich den Film ‚The Lost King‘ (Der verlorene König) im Fernsehen. Richard III. fiel am 22.08.1485 im Alter von nur 32 Jahren als letzter englischer König bei einer Schlacht. Angeblich wurde seine Leiche in einem Fluss ‚entsorgt‘. Es gab aber Hinweise, dass er wohl doch begraben wurde. Eine Hobbyhistorikerin konnte im Jahr 2013 den Fund der Überreste des Königs (ein DNA-Abgleich bestätigte die Identität) auf einem Parkplatz in Leicester verkünden.

Richard III. galt als bucklig, Kindermörder und Thronräuber (der eigentliche Thronfolger, sein Neffe, der zwölfjährigen Eduard V. und sein Bruder Richard of Shrewsbury, wurden im Tower von London festgehalten – und verschwanden dann auf Nimmerwiedersehen!). Shakespeare schilderte den König als Monster. Heute ist diese Ansicht revidiert worden und die sterblichen Überreste formgerecht beigesetzt.

Im letzten Jahr war ich mit meiner Frau bei mehreren Aufführungen im Thalia-Theater Hamburg (ein Abo als Geschenk meiner Söhne). Ich gestehe, dass ich (und auch Christa) nicht allzu begeistert waren. Die Inszenierungen (der Regisseure) nahmen den Stücken die Show. Eigentlich bin ich modernen Kunstwerken gegenüber aufgeschlossen. Aber das ging mir dann doch zu weit. Die eigentlichen Theaterstücke wurden auf modern getrimmt, geradezu entstellt. Jetzt habe ich mir die Tragödie von ‚Romeo und Julia‘ angeschaut – ebenfalls im Thalia-Theater (2014) aufgeführt, dass in diesem April den letzten Vorhang erfährt, also über 10 Jahre aufgeführt wurde. Anfangs rümpfte ich auch die Nase. Aber da ich das Stück (wenn auch in einem anderen Wortlaut) gelesen hatte, war ich am Ende doch zufrieden. Hier die Szene mit ‚der Nachtigall und nicht der Lerche‘: Romeo war verbannt aus Verona, wagte es aber, Julia des Nachts zu besuchen. Wäre es noch Nacht (da singt die Nachtigall), wie Julia meint, dann hätten beide noch Zeit. Aber Romeo denkt, dass die Lerche singt, es auf den Morgen zugeht, er also gehen müsste, um nicht gefangen und getötet zu werden.

Hier noch ein Ausschnitt aus einer Aufführung von Shakespeares ‚Romeo und Julia‘ aus dem Thalia-Theater in Hamburg aus dem Jahr 2014. Die Szene mit ‚der Nachtigall und nicht der Lerche‘: Romeo war verbannt aus Verona, wagte es aber, Julia des Nachts zu besuchen. Wäre es noch Nacht (da singt die Nachtigall), wie Julia meint, dann hätten beide noch Zeit. Aber Romeo denkt, dass die Lerche singt, es auf den Morgen zugeht, er also gehen müsste, um nicht gefangen und getötet zu werden.

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Die gespaltene Gesellschaft (4): Rechtsrutsch in deutschen Landen

Das Ergebnis bei der gestrigen Bundestagswahl war absehbar: Bestrafung für die Parteien der Ampel-Koalition und Rechtsrutsch durch die Erfolge für Merz und AfD.

Vorläufiges Endergebnis der Bundestagswahl 2025
Vorläufiges Endergebnis der Bundestagswahl 2025

Schaut man gen Osten, da überkommt mich das nackte Grauen: In fast allen Wahlkreisen hat die AfD die Mehrheit, teilweise sogar absolut mit über 50 %.

Erststimme – stärkste Kraft in den Wahlkreisen
Erststimme – stärkste Kraft in den Wahlkreisen

Der Jubel bei den Rechtsaußen war groß, aber nicht euphorisch. Denn an eine Regierungsbeteiligung ist nicht zu denken, wenn man Herrn Merz Glauben schenken kann – es sei denn in einer ‚Schatten-Koalition‘, z.B. wenn es um die Frage der Verschärfung des Asylrechts geht.

Es sieht also nach einer schwarz-roten Koalition aus. Die SPD-Spitze will aber zuvor eine Mitgliederbefragung starten. Ergebnis: offen.

Ich bin sicherlich kein Freund der Wagenknecht-Partei. Man stelle sich aber einmal vor, diese hätte die 5-%-Hürde geschafft. Dann hätte Herr Merz auch noch die Grünen an Bord holen müssen, dann wäre es mit den linken und grünen Spinnern immer noch nicht zu Ende. Eigentlich schade!

Ist klar: Frau Wagenknecht wird das Ergebnis dieser Wahl noch einmal juristisch überprüfen lassen. Nur wird dabei wohl nicht viel herauskommen.

Aber zum Positiven dieser Wahl: Lindner und die FDP wurden in die Wüste geschickt. Herr Lindner tritt zurück und wird wohl wieder unternehmerisch tätig werden. Vielleicht mit mehr Glück.

Auch Frau Wagenknecht wird sich den Bundestag künftig von außen oder von den Besucherrängen anschauen dürfen.

Was die Grünen anbelangt, so sollten die sich endlich wieder auf ihre wahren Ziele besinnen. Nichts gegen Herrn Habeck, aber er war und ist ein Schönredner, den das schlichtete Wahlvolk nicht so recht zu verstehen scheint. Leider sind heute Parolen gefragt und nicht Argumente, die auf Fakten beruhen. Ich hatte mich schon gefragt, warum er sich unbedingt zum Kanzlerkandidaten küren ließ, bei null Aussichten, Kanzler zu werden. Hätte es nicht mit der Betitelung ‚Spitzenkandidat’ genügt? Jetzt verzichtet er auf eine weitere Führungsrolle in seiner Partei. Viellicht nicht das Schlechteste?! – Natürlich wird ein Thema wie Klimakrise von Herrn Merz unten den Tisch gekehrt. Die Grünen sollten sich in den nächsten Jahren wieder finden und als Oppositionspartei der dann neuen Regierung gehörig einheizen.

Zur SPD und Herrn Scholz fällt mir heute nicht viel ein. Warten wir ab, wie die Parteimitglieder eine mögliche Koalition mit der Union bewerten. Sollten sie kneifen, dann stände der Weg für eine rechts-extremrechte Regierung offen. Da mag Herr Merz reden, was er will. Oder eine Minderheitsregierung? Oder baldige Neuwahlen?

Die Rechenkünste von Herrn Merz sind beachtlich. Wollte er einst die Wählerstimmen für die AfD halbieren, so sind sie jetzt verdoppelt. Gespannt bin ich auch, wie er zukünftig jedermanns Steuererklärung auf einen Bierdeckel bekommen wird. Nachdem der gute Mann die SPD als linke Spinner geschimpft hat, sollte es seine Wähler verwundern, wenn er jetzt eine Koalition mit ihnen eingeht. Klar, war alles nur ‚Wahlkrampf‘ …! Also als CDU-Wähler fühlte ich mich schon ziemlich verarscht …! – Das Folgende stammt nicht von mir, wird aber von mir unterschrieben:

Zuletzt ein gruseliger Blick auf mein Wahllokal in Tostedt. In meiner Nachbarschaft gibt es also auch jede Menge Pfeifen, die die AfD gewählt haben. Okay, die Wahlbeteiligung war mit 59,9 % hier weit geringer als auf gesamter Bundesebene (83,5 %). Aber schlimm genug ist diese Mehrheit schon …

Wahlkreis 36 Harburg – SG Tostedt – Tostedt – Realschule IV (707)
Wahlkreis 36 Harburg – SG Tostedt – Tostedt – Realschule IV (707)

Jethro Tull – Curious Ruminant 2025

On Friday, March 7th, the time has come:

Jethro Tull 2024
Jethro Tull 2024

Jethro Tull is releasing his new album ‚Curious Ruminant‘ [Amazon USA], it is the 3rd album in just three years (2022: The Zealot Gene and 2023 RöKFlöte). Here is the title song as a video:

Am Freitag, den 7. März, ist es soweit: Jethro Tull veröffentlicht sein neues Album ‚Curious Ruminant‘ [Amazon DE], es ist das 3. Album innerhalb von nur drei Jahren (2022: The Zealot Gene und 2023 RöKFlöte). Hier der Titelsong als Video.

Die gespaltene Gesellschaft (3): Aktionismus und Instrumentalisierung

Politiker neigen schnell zu ‚blindem Aktionismus‘. Sobald das Wahlvolk stöhnt, muss etwas geschehen – auf Teufel komm raus. Daher ist diese Art von Aktionismus häufig falscher Aktionismus: Er ist nichts als Augenwischerei. In einigen Fällen dient er sogar dazu, Unfähigkeit und Überforderung zu kaschieren.

Stopp für blinden Aktionismus
Stopp für blinden Aktionismus

Es gibt an dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg nichts zu beschönigen. Entsetzlich finde ich die abscheuliche Tat des Messerangriffs in Aschaffenburg. Aber in Zeiten des Wahlkampfs greifen Politiker schnell zu Etiketten, ohne das eigentliche Problem, „das Abdriften einsamer Männer in eine psychische Krankheit“, wahrhaben zu wollen. Sowohl in Magdeburg als auch Aschaffenburg war das leider der Fall – unabhängig von der Herkunft der Täter.

Und da das Wahlvolk nach solchen Grausamkeiten nach verschärften Maßnahmen im Asylrecht schreit – und gerade Wahlkampf ist -, muss es ‚befriedigt‘ werden. Ob die bestehenden Rechtsnormen ausreichend sind, spielt keine Rolle. Sie sind zwar ausreichend, aber werden zu lasch gehandhabt. Mögen es Fehler einzelner Behördenangestellter sein, mag es daran liegen, das in den obliegenden Behörden nicht genug Personal vorhanden ist, um effektiv zu handeln.

Neue Gesetze erfordern in der Regel mehr Aufwand. Was aber ist, wenn im derzeitigen Zustand wie gesagt die bestehenden Gesetze und Verordnungen nicht erfüllt werden können. Dann geht noch weniger.

Ein anderes Problem ist die politische Vereinnahmung solcher Straftaten. Es klingt zynisch, aber gerade den Gruppierungen am äußersten rechten Rand kommt es geradezu entgegen, wenn wieder einmal ein Asylant, ein Migrant ungeachtet seiner ‚Vorgeschichte‘ solche Verbrechen begeht.

Ich will nicht ablenken, aber doch entgegenstellen und nur ein Beispiel aufführen: Femizide, also die Tötungen von Frauen oder Mädchen als extreme Form geschlechtsbezogener Gewalt, die im Kontext patriarchaler Geschlechterdifferenzen verübt werden. Nur als bloße Zahl: 2023 waren es an erfassten Fällen von vollendetem Mord, Totschlag oder Körperverletzung mit Todesfolge durch Partner oder Ex-Partner in Deutschland: 155. Hört man von solchen Fällen, dann höchstens in den Regionalnachrichten.

Die gespaltene Gesellschaft (2): ‚Mutterkomplex‘ und die ‚Schatten-Koalition‘

Ist es späte Rache an Angela Merkel, die Friedrich Merz auszuüben gedenkt? Ist es gar so etwas wie ein ‚Mutterkomplex‘? Nenne ich es ‚Muttikomplex‘, denn Frau Merkel wurde bekanntlich oft ‚Mutti‘ genannt. Herr Merz möchte uns zurück ins letzte Jahrhundert katapultieren und Errungenschaften, die unter den Regierungen von Frau Merkel erreicht wurden, rückgängig machen. Ich denke nur an den Atomausstieg. Ein Thema wie Klimawandel kommt in seiner Agenda nicht vor. Mit einem Bundeskanzler wie er wird blinder Aktionismus betrieben, der die Probleme von Morgen ignoriert.

Friedrich Merz vs. Angela Merkel
Friedrich Merz vs. Angela Merkel

Dass Merz der neue Bundeskanzler wird, ist kaum noch zu vermeiden. Aber allein wird auch er nicht regieren können. Also mit wem? Die FDP des Herrn Lindner hofft immer noch, die 5-Prozent-Hürde zu übersteigen und bräuchte dazu Leihstimmen von der Union. Außerdem will Lindner mitregieren. Merz dazu: „Vier Prozent sind vier Prozent zu viel für die FDP“, denn in Umfragen liegen die Neo-Wirtschaftsliberalen seit Langem unter der magischen Marke von 5 Prozent.

So oder so müsste die SPD oder gar die Grünen als Koalitionspartner gewonnen werden. Die Grünen scheiden zumindest laut Herrn Söder aus, wobei ich den Grünen anempfehle, eine Koalition mit CDU/CSU zu meiden. Bleibt also die SPD mit Scholz als Vizekanzler. Auch wenn die Sozialdemokraten nicht immer das halten, was sie versprechen, so dürfte es z.B. in der Frage des Asylrechts (warum ist dieses Thema so hochgepuscht?) keine Annäherung geben (oder doch?)

Was ich sehe ist das, das wir Ende Januar im Bundestag erlebt haben, als der Antrag von Herrn Merz dank der Rechtsextremen eine Mehrheit gewann – eine Art ‚Schatten-Koalition‘ zwischen Union und AfD, nämlich dann, wenn die SPD nicht mitstimmt. Okay, das klingt nach Verschwörung. Aber Herr Merz schielt ja nach Umfrageergebnisse und sieht da, dass viele Bürgerinnen und Bürger (rund 37 %) ein verschärftes Asylrecht und dabei auch die Zusammenarbeit von Union und AfD akzeptierten. Erschreckend, wie unbedarft, geradezu naiv, viele Menschen in Deutschland mit dem Rechtsextremismus, der zunehmend salonfähig zu werden scheint, umgehen.

Die gespaltene Gesellschaft (1): Merkels Rache?

Das Gerede von der Brandmauer, die durch die gemeinsame Zustimmung der Unionsparteien und der FDP mit der rechtsextremen AfD beim Antrag von Herrn Merz gefallen sei, kann ich eigentlich nicht nachvollziehen. Diese war schon lange zuvor eingestürzt, als Friedrich Merz gewissermaßen die Forderung der AfD zum Asylrecht zu seinem eigenen Programm machte. Als über seinen Antrag am Mittwochabend abgestimmt wurde, hat Merz geradezu herausfordernd mit der Unterstützung von Weidel und Co. gerechnet. Es war der Testlauf zur heutigen Abstimmung. Nur hat er sich heute bei dieser zum ‚Zustrombegrenzungsgesetz‘ dann doch verkalkuliert, als das Gesetz abgelehnt wurde. Merkels erneute Rache an Merz? Sie ging zuvor auf Distanz zu Merz und betonte, dass sie Merz‘ Position von November 2024 für richtig halte, bis zur Wahl nur Entscheidungen auf die Tagesordnung zu setzen, bei denen sich zuvor mit SPD und Grünen in der Sache geeinigt wurde. So soll laut Merz damaliger Aussage eine „zufällige oder tatsächlich herbeigeführte Mehrheit mit denen da von der AfD“ nicht zustande kommen. Warum hat der CDU-Kanzlerkandidat also nicht bis nach der Bundestagswahl im Februar gewartet. Das Ganze war nur dazu da, Wählerstimmen für sich zu buchen, also reine Wahltaktik. Um die Sache ging es ihm höchstens in zweiter Linie. Immerhin haben einige Unionspolitiker heute kalte Füße bekommen. Manchmal hilft doch ein ‚Machtwort‘ der Altkanzlerin.

Fritze Merz macht in Blau
Fritze Merz macht in Blau

Zu Lindner und den sogenannten Liberalen will ich erst gar nicht groß ausholen. Es ist beschämend, wie sich die FDP bei der Union schon wieder anbiedert, nur um Zweitstimmen von den dieser abzuzwacken.

Hatten wir schon: Zweitstimmenleihe der FDP bei der Union
Hatten wir schon: Zweitstimmenleihe der FDP bei der Union

Kurz und spitz (17): Ja, die guten Vorsätze für das neue Jahr – Folge 2025

Mit dem Beginn eines neuen Jahres erwacht die Hoffnung, dass es endlich besser wird. Nein, nicht alles war schlecht, natürlich nicht, aber vieles hätte besser sein können. Ich spreche hier nicht vom Weltgeschehen, das ist grausig genug. Ich meine das ganz Private, das, was mich (im übertragenen Sinne) betrifft. Und damit es besser wird, das neue Jahr, setze ich mir dafür Ziele, neue wie alte (die bisher nicht verwirklichten), kurzum: ich nehme mir gute Vorsätze vor. Dazu habe ich mich an anderer Stelle in diesem Block schon öfter geäußert – nach dem Motto: ein neues Jahr – ’neue‘ gute Vorsätze.

    Was hatte ich mir alles vorgenommen. Meine zahlreichen Vorsätze in Blei gegossen, nur um dann 12 Monate später bei Pizza und Wein festzustellen, dass das mit dem Fitness-Abo noch immer nicht so richtig geklappt hat. Was mich angeht, ich habe mir für das Neue Jahr nichts anderes vorgenommen, als mich öfters zu langweilen.
    Lea Hagmann
    Gute Vorsätze haben etwas Fatales: sie werden immer zu früh gefasst.
    Oscar Wilde
    Gute Vorsätze sind zwecklose Versuche, in die Gesetze der Naturwissenschaft einzugreifen. Sie ent-springen der puren Eitelkeit. Sie sind nichts weiter als Schecks, ausgestellt auf eine Bank, bei der man kein Konto hat.
    Oscar Wilde

Plong!!! Und wieder neigt sich also ein Jahr dem Ende! Und was für ein Jahr! Das möchten viele am liebsten vergessen! So schnell wie möglich! Alles soll besser werden! Kann nur besser werden! Oder?!

Gewissermaßen als Erkenntnis aus all den nicht umgesetzten Vorsätzen:

Ich schrieb weiter: Ein neues Jahr beginnt bei vielen mit guten Vorsätzen: endlich den Winterspeck loswerden, endlich etwas mehr für die Gesundheit tun. Ich habe mir diese an den Beginn eines neuen Jahres gebundenen Wunschphantasien längst abgewöhnt. Vorsätze sind bekanntlich dazu da, sie schnell wieder zu vergessen. Wer einen guten Vorsatz realisieren will, muss sich diesen Vorsatz jeden Tag aufs Neue vor Augen führen (nicht nur am 1. Januar). Und so mühe ich mich jeden Tag aufs Neue, Geduld zu haben, Gelassenheit zu wahren und mit Ruhe die Aufgaben des Tages anzugehen. Aber das ist schon eine Überlebensstrategie und hat mit Vorsätzen wenig gemein.

Gute Vorsätze sind Wünsche, deren Erfüllung man von sich selbst erwartet. Zustande kommen können aber nur solche Wünsche, deren Erfüllung auch ernsthaft betrieben wird.

Kurz und spitz: Gute Vorsätze
Kurz und spitz: Gute Vorsätze

Und so planen wir fürs neue Jahr. Nehmen uns wieder gute Vorsätze vor, obwohl wir wissen, dass die nicht lange vorhalten. Also wieder zwecklose Versuche, es besser zu machen? Pure Eitelkeit?! Oscar Wilde war für seine spitze Feder gekannt. Und gegenüber ‚guten Vorsätzen‘ hatte er seine Vorbehalte. Vielleicht zu Recht. Es liegt an uns.

Weiter: Allein absurd ist es schon, an einem ganz bestimmten Tag (nämlich dem ersten Tag eines neuen Jahres) mit einschneidenden Veränderungen seines Lebens zu beginnen. Wenn, dann kann es jeder andere Tag im Jahr sein. Dann gehört man wenigstens nicht zu all denen, die ebenfalls am Jahresbeginn mit ‚guten Vorsätzen‘ experimentieren. Und einschneidend sollten die Veränderungen auch nicht sein. Immer schön peu à peu.

Im jetzt zu Ende gehenden Jahr habe ich ziemlich viel gelesen, aber auch Filme geguckt, die ich schon immer sehen wollte. Fürs neue Jahr plane ich, die liegen gebliebenen Videoaufnahmen (Urlaub, Feierlichkeiten usw.) endlich zu bearbeiten (schneiden, mit Musik vertonen etc.). Da hat sich in den letzten Jahren einiges angesammelt. Am besten beginne ich mit einer Übersicht aller Filmereignisse. Ohne Plan geht nämlich nichts.

Und geplant sind Renovierungsarbeiten im Haus (mein Zimmer, das Zimmer meines älteren Sohnes, in dem er mit Freundin bei Besuch nächtigt). Als Termin ist das Frühjahr vorgesehen. Bei diesem Dreckswetter, das wir jetzt haben, wäre das ein kühnes (kühles) Unterfangen. Okay, das habe ich vor drei Jahren geschrieben – und …? Passiert ist nichts …!

Wie zu sehen ist: Auch ich plane, habe ‚gute Vorsätze‘. Alles ergibt sich aus Notwendigkeiten, die nun einmal bestehen und nur durch deren Erledigungen von der To-do-Liste gestrichen werden können. Überhaupt: So eine Liste der zu erledigenden Aufgaben ist etwas sehr Sinnvolles. Vielleicht ist der erste ‚gute Vorsatz‘ fürs neue Jahr, eine solche Liste zu erstellen. Diese sollte dann möglichst gut sichtbar am Schreibtisch angebracht werden, vielleicht auch digital abgespeichert werden, um beim Einschalten des Rechners/Smartphones aufzupoppen (Pop-up ploppt …).

Wie auch immer: Es soll zunächst ein entspanntes Ins-neue-Jahr-Kommen werden. Da können wir gleich damit beginnen, uns in Zukunft möglichst gesund zu ernähren. Also keine schwerverdaulichen Speisen, wenig Alkohol (wie bitte?!) und ein Spaziergang um Mitternacht um den Pudding (Schoko oder Vanille?)!

Frohe Weihnachten 2024 und einen guten Rutsch ins Neue Jahr

 

 

 

Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr 2025

Oh je, es ist schon wieder soweit! Wie die Zeit vergeht … Alle Jahre wieder um diese Zeit: Allen Freunden, Bekannten, Verwandten und Besuchern meines Weblogs wünsche ich ein geruhsames Weihnachtsfest 2024 und einen gelungenen Start ins Neue Jahr 2025. Bleibt gesund! Bleibt negativ! Was für ein bescheidenes Jahr: Krieg in der Ukraine und in Gaza. Die Rechtsextremen auf dem Vormarsch. Und in Washington residiert ab dem neuen Jahr wieder dieses Trumpeltier mit reichlich Unterstützung derer, die ihm in den Hintern gekrochen sind. Kann es besser werden? Ich fürchte: Vorerst nicht …?!

Mögen die Geschenke zahlreich, besonders aber sinnvoll sein, die Weihnachtsgans nicht allzu fett und der Tannenbaum feuerfest.

Fliegender Weihnachtsmann

Fröhliche Weihnachten 202$ - Euer Willi

Fliegender Weihnachtsmann

… zu guter Letzt nochmals das kleine Weihnachtsvideo:


Frohe Weihnachten/Merry Christmas 2024

Vor 20 Jahren: Werder-Märchen 2004 – 20 Jahre Double

Mit Fußball habe ich seit der Weltmeisterschaft 2022 in Katar (fast) nichts mehr am Hut. Gilt auch für den SV Werder Bremen. Okay, Werder stieg 2021 ab und schaffte den sofortigen Wiederaufstieg in die Bundesliga. Hier nun bewegt sich die Mannschaft im Mittelfeld mit sehr unterschiedlichen Leistungen. Guten und erfolgreichen Spielen folgen immer wieder Spiele, die ‚unter aller Sau‘ sind.

Mein Desinteresse gründet sich auch auf die Entwicklung, die der Fußball genommen hat. Kommerz ohne Ende. Und das oftmals durch rein taktische Erwägungen geprägte Spiel mag für viele interessant sein, ist für mich aber laaangweilig …

Trotzdem komme ich heute doch noch einmal auf Werder zu sprechen, denn: Völlig überraschend mischten die von Thomas Schaaf trainierten Bremer vor 20 Jahren die Bundesliga auf. Johan Micoud zauberte auf der Zehn und „Kugelblitz“ Ailton erzielte Tor um Tor. Mit Spektakel-Fußball eilte der SV Werder von Sieg zu Sieg, eroberte die Herzen der Fußballfans – und trieb Uli Hoeneß zur Weißglut. Am 8. Mai vor 20 Jahren gewannen die Bremer ausgerechnet in München am 32. Spieltag die Deutsche Meisterschaft. Drei Wochen später holten sie auch noch den DFB-Pokal. Bis heute ist das Double der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.

SV Werder Bremen 2024
SV Werder Bremen 2024

In der ARD Mediathek zu sehen: Das Werder-Märchen 2004 – 20 Jahre Double (knapp 30 Minuten zum Genießen) – Video verfügbar bis 12.05.2025 – 23 Uhr 50

Elbphilharmonie Hamburg 2024

Im Oktober 2018 war der ältere meiner Söhne mit seiner Freundin bei uns zu Besuch und so waren wir zusammen mit meiner Frau einen Tag in Hamburg, um auch endlich die Elbphilharmonie zu besichtigen. Die öffentliche Aussichtsplattform zwischen dem Backsteinsockel und dem gläsernen Neubau der Elbphilharmonie ist ein Publikumsmagnet. Täglich strömen bis zu 17.000 Gäste in die HafenCity, um auf 37 Metern den Ausblick auf Stadt und Hafen zu genießen.

Elbphilharmonie Hamburg – Übersicht © Elbphilharmonie
Elbphilharmonie Hamburg – Übersicht © Elbphilharmonie

Die Elbphilharmonie (auch Elphi genannt) ist ein im November 2016 fertiggestelltes Konzerthaus in Hamburg. Sie wurde mit dem Ziel geplant, ein neues Wahrzeichen der Stadt und ein „Kulturdenkmal für alle“ zu schaffen. Das 110 Meter hohe Gebäude ist im Stadtteil HafenCity zu finden. Die Baukosten sollen 866 Millionen Euro betragen haben. Ob das Geld vielleicht anderweitig sinnvoller hätte genutzt werden können, will ich hier nicht diskutieren. Die Architekten haben sich bei diesem Gebäude auf jeden Fall ‚austoben‘ dürfen (‚Kosten spielen keine Rolle!‘).

Elbphilharmonie Hamburg 2024
Elbphilharmonie Hamburg 2024

Mit einer langen Rolltreppe wird die Plaza mit der Aussichtsplattform erreicht.

Rolltreppe zur Plaza
Rolltreppe zur Plaza

Am Montag nun war ich mit meiner Frau sechs Jahre später auch endlich bei einem Konzert im großen Saal, dem Herzstück der Elbphilharmonie: Der große Konzertsaal mit seinen 2.100 Plätzen ist nach dem Weinberg-Prinzip gebaut. Die Bühne liegt in der Mitte und ist von terrassenförmigen Publikumsrängen umgeben. Über der Bühne schwebt ein großer Klangreflektor) – hier 360 ° Ansicht (Google Maps)

Meine Frau hat mit einer Freundin ein Theater-Abo. Da diese stark erkältet war, durfte ich als ‚Ersatz‘ einspringen. Mit dem ‚Theaterbus‘ geht es u.a. von Tostedt aus direkt vor das Theater bzw. die Konzerthalle. Nun meine Frau und ich haben es nicht bereut, endlich die ‚Elphi‘ auch einmal von innen zu sehen.

Treppenaufgang zum ‚Großen Saal‘ (1)
Treppenaufgang zum ‚Großen Saal‘ (1)

Treppenaufgang zum ‚Großen Saal‘ (2)
Treppenaufgang zum ‚Großen Saal‘ (2)

Elbphilharmonie Hamburg: 3. Philharmonisches Konzert Kent Nagano 2024

Keine Frage, das Konzerthaus ist über alle Maßen beeindruckend. Und der große Saal ist die Krönung des Ganzen. Auf dem Programm stand zunächst ein zeitgenössisches Werk (Helmut Lachenmann: Tanzsuite mit Deutschlandlied) und eine Symphonie (Camille Saint-Saëns: 3. Sinfonie c-Moll op. 78 ∙ »Orgelsinfonie«). Saint-Saëns kenne ich von dem ‚Karneval der Tiere‘ her, einer Suite für Kammerorchester aus dem Jahr 1886.

Es spielte das Philharmonisches Staatsorchester Hamburg unter der Leitung von Kent Nagano, der seit 2015 Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper und des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg ist. Das Streichquartett ‚Quatuor Diotima‘ spielte beim ersten Stück. Die Orgel in der ‚Orgelsymphonie‘ wurde von Iveta Apkalna präsentiert.

‚Soundcheck‘
‚Soundcheck‘

    „Bitte hören Sie zuerst das Stück bis zum Ende und protestieren Sie dann“ – rief Helmut Lachenmann während der Uraufführung aus dem Publikum heraus.

Wenn in Helmut Lachenmanns 1980 entstandener »Tanzsuite mit Deutschlandlied« irgendwann gegen Ende tatsächlich Haydns Kaiserquartett zitiert oder zumindest angedeutet wird, ist längst klar, dass hier keine Hymne mitgesungen werden soll. Und auch von Tanzen kann in diesem Stück von einem der zentralen Komponisten der vergangenen Jahrzehnte keine Klangrede sein. In diesem provokanten, in Donaueschingen uraufgeführten Werk, das hier mithilfe des aufsehenerregenden Quatuor Diotima aus Paris aufgeführt wurde, ging es Lachenmann um Geräusche, um Brüche, um die Frage, was das eigentlich ist, ein Ton.

Okay, einigen Konzertbesuchern fiel die Kinnlade herunter (besonders bei älteren Damen). Meine Sitznachbarin fand das Stück ‚gruselig‘ (passend zu Halloween?). Ein Herr meinte, dass das Stück gewöhnungsbedürftig wäre. Dem muss ich aus meinem Empfinden heraus widersprechen: Für mich war es wie eine Geräuschkulisse einer Großstadt – leise beginnend am frühen Morgen und laut werdend wie in einem Industriegebiet (jeder wird das Stück aber bestimmt anders gehört, anders interpretiert haben). Meine Frau fand es auf jeden Fall sehr gut. Ihr gefielen die außergewöhnlichen ‚Einsatzmöglichkeiten‘ vieler Instrumente (u.a. das Tippen mit zwei Fingern auf das Mundstück bei Blasinstrumenten, was jeweils wie ein ‚Blubb‘ oder gar Pups klang). Es sind Geräusche (Umweltgeräuschen ähnlich) und diese sind eines der wichtigsten Mittel dieses Stücks, die beim (versteckten) Zitieren anderer Werke angewendet werden. Es ist Musik, die darauf abzielt, all jene Klänge auszuloten und zu gestalten, die im mechanischen Prozess der Klangerzeugung eines Tones entstehen, aber bisher als unvermeidbare Nebengeräusche betrachtet wurden. Die zugrundeliegenden Tänze (Marsch, Walzer, Tarantella, Polka usw.) werden ausgehöhlt, bis (zumeist) nur noch die metrische Struktur übrig ist, die in Form von Geräuschen hörbar gemacht wird. Tonhöhen sind in dieser „Zitierweise“ unwichtig …
(Quelle: u.a. das Programmheft zur Aufführung)

Da die Musiker ‚vom Blatt‘ lasen, fragte ich mich, wie eine solche Partitur (die Noten) aussehen könnte. Zunächst bedarf es einer Erklärung einer ‚erweiterten‘ Notenschrift:

Helmut Lachenmann: Tanzsuite mit Deutschlandlied – hier: Zeichenerklärung der Partitur für Bläser
Helmut Lachenmann: Tanzsuite mit Deutschlandlied – hier: Zeichenerklärung der Partitur für Bläser

Und so sieht diese Notenschrift dann zu Anfang aus:

Helmut Lachenmann: Tanzsuite mit Deutschlandlied - Partitur Anfang
Helmut Lachenmann: Tanzsuite mit Deutschlandlied – Partitur Anfang

Noch eine kurze Randbemerkung: Die Suite von Lachenmann hat etwas von Spielerei. Ich frage mich, wie ein Musikstück ‚aussieht‘, wenn diesem z.B. jede zweite Note ‚gestohlen‘ wird. Was bleibt dann noch … (Ich habe ja eine Software zum Erstellen von Noten: Guitar Pro, wenn auch in alter Version – vielleicht gucke ich da mal)

Wer sich für das etwa 30-minütige Werk interessiert, kann zumindest einmal hineinhören. Hier eine Aufnahme der Premiere in Großbritannien unter dem Motto: „It’s the most beautiful ugly sound in the world“ (Es ist der schönste hässlichste Klang der Welt)


Helmut Lachenmann – Tanzsuite mit Deutschlandlied (UK Premiere)

Schräge ‚Musik‘ – schräger Typ? Nur der Vollständigkeit halber hier ein Interview mit dem Komponisten. Helmut Lachenmann – auch hier ein Motto: On the joy of noisiness in music, finding happiness in small-scale disruption and the responsibility to pass on the flame (Über die Freude am Lärm in der Musik, das Glücksgefühl kleiner Störungen und die Verantwortung, die Flamme weiterzugeben.).


Klangforum Wien and Helmut Lachenmann: The Adventure of Listening (Das Abenteuer des Zuhörens)

Um Töne ging es dann natürlich auch im 2. Stück des Abends: Camille Saint-Saëns’ Orgelsinfonie. Iveta Apkalna, Titularorganistin der Elbphilharmonie, brachte den Großen Saal mit 69 Registern samt 4.765 Pfeifen volltönend zum Klingen. Über seine letzte Sinfonie sagte der französische Komponist vielversprechend: »Mit ihr habe ich alles gegeben, was ich geben konnte … so etwas wie dieses Werk werde ich nie wieder schreiben.« – Nun die Einsätze der Orgel waren eher kurz, dafür aber gewaltig. Besonders die tiefen Töne füllten den Saal auf beeindruckende Weise.

Elbphilharmonie: Großer Saal mit Orgel - © Wilfried Sander
Elbphilharmonie: Großer Saal mit Orgel – © Wilfried Sander

Mit der Organistin Iveta Apkalna gibt es eine Aufnahme der Symphonie mit dem Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks:


Camille Saint-Saëns: 3. Sinfonie c-Moll op. 78 ∙ »Orgelsinfonie« ∙ hr-Sinfonieorchester ∙ Iveta Apkalna ∙ Riccardo Minasi

Nun, es war ein besonderer Abend im ‚großen Saal‘ der Elbphilharmonie. Ich habe es noch gar nicht erwähnt: Die Akustik ist absolut exzellent. Die Wandverkleidung ist mit rund 10.000 Gipsfaserplatten ausgestattet, die den Klang in jeden Winkel reflektieren. Durch die besondere Architektur („Weinberg“-Architektur – mit einer Bühne in der Mitte, die von terrassenförmigen Zuschauerrängen umgeben ist, wie in Weinbergen) sitzt kein Zuschauer weiter als 30 Meter vom Dirigenten entfernt. Das hat allerdings auch zur Folge, dass jedes Hüsteln zu hören ist.

… nach dem Konzert
… nach dem Konzert

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Love sucks: Mini-Vampirserie auf ZDFneo

Ich habe mir dieser Tage eine Vampirserie auf ZDFneo in acht Teilen a rund 30 Minuten angeguckt: ‚Love sucks‘ (Videos verfügbar bis 11.10.2025). Der Titel ist doppeldeutig, denn suck heißt eigentlich ‚saugen‘ (Vampire saugen nun einmal gern Blut) – Google Translater übersetzt den Titel insgesamt (durchaus richtig) mit: Liebe ist scheiße! Denn die Miniserie ist eine Liebegeschichte zwischen einem Vampir und einem sterblichen Menschenkind. Am Ende in Blut gebadet hauchen sie ihr Leben aus und sind beide in ihrer Liebe in den ‚ewigen Jagdgründen‘ vereint. Oder doch nicht? (Ein so genanntes Open End, also offenes Ende, lässt Raum für eine 2. Staffel). Zunächst fand ich die Serie eher etwas fürs Jungvolk, aber gerade das Ende mit diesem Lied hat es mir dann doch angetan (Das Lied dazu habe ich schon mal gehört, aber wo?) …

Love sucks – Miniserie in acht Teilen (ZDFneo)
Love sucks – Miniserie in acht Teilen (ZDFneo)

Bei dem Lied am Ende der Miniserie ‚Love sucks‘ handelt es sich um eine Coverversion (James Vincent McMorrow) eines Liedes von Chris Issak: Wicked Game (‚Böses Spiel‘). Das Lied ist wirklich passend zur Handlung der Serie ausgesucht. – Ich gestehe, von Chris Issak namentlich bisher bewusst nichts gehört zu haben (okay, das Lied habe ich natürlich schon öfter gehört).

The world was on fire and no one could save me but you
It’s strange what desire will make foolish people do
I never dreamed that I’d meet somebody like you
And I never dreamed that I’d lose somebody like you
No, I don’t wanna fall in love (this world is only gonna break your heart)

Die Welt stand in Flammen und niemand außer dir konnte mich retten
Es ist seltsam, was Begierde dumme Menschen tun lässt
Ich hätte nie davon geträumt, dass ich jemanden wie dich treffe
Und ich hätte nie davon geträumt, dass ich jemanden wie dich verliere
Nein, ich will mich nicht verlieben (diese Welt wird dir nur das Herz brechen)