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Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

Umberto Eco: Die Insel des vorigen Tages (1995)

Umberto Ecos Roman ‚Die Insel des vorigen Tages‘ aus dem Jahr 1995 (Originaltitel: L’isola del giorno prima – Carl Hansa Verlag 2. Auflage 1995 – Aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber) habe ich in diesen Tagen erneut gelesen. Dieser gilt uns einen Einblick in die Gedankenwelt des 17. Jahrhunderts und damit in das damalige Weltbild der Menschen. In dem Roman, der im Jahr 1643 spielt, landet ein gewisser Roberto de La Grive auf einem einsamen Schiff in der Südsee. Er ist auf der Suche nach der Bestimmung des Meridians (Längengrad), der bis dato noch nicht bestimmt werden konnte (lässt sich nur aus dem Unterschied zwischen Orts- und der Zeit auf dem Nullmeridian, heute in Greenwich bei London, bestimmen und wurde erst 1750 gelöst). Östlich von seinem Standort liegt eine Insel. Da er meint, sich auf dem 180 Grad Länge zu befinden, also der Datumsgrenze, so läge die Insel ‚im vorigen Tag‘. Im Fieber träumt er … Ich habe versucht, einige dieser Träume mit Hilfe von KI darzustellen – Teil 1

Hier der 2. Teil der Träume des Roberto de La Grive. Zwar ist die Umsetzung des Textes von Umberto Eco nicht so ganz gelungen, aber immerhin …

Wir schreiben das Jahr 1643. Die Niederlande kämpfen gegen die spanische Krone, in Deutschland wütet immer noch der Dreißigjährige Krieg. In Frankreich herrscht der Absolutismus, In England ist Bürgerkrieg. Die Epoche des europäischen Barock, das Zeitalter der Aufklärung hat begonnen, und die Erde ist nicht mehr Mittelpunkt des Universums.

Aus den Träumen des Roberto de La Grive
Aus den Träumen des Roberto de La Grive

Mitten in dieser turbulenten Zeit ist Roberto de La Grive, ein junger Piemontese, in geheimer. Mission und in allerhöchstem Auftrag unterwegs. Er ist nach einer abenteuerlichen Jugend nach Paris gekommen, ist dort in antiklerikale Kreise geraten und wird von Kardinal Mazazin persönlich vor die Wahl gestellt: Entweder verliert er Kopf und Kragen, oder er muß als Spion im Dienste Frankreichs einem Geheimnis auf die Spur kommen, das zu enträtseln sich die seefahrenden Großmächte verzweifelt bemühen – dem Geheimnis des Festen Punktes, der die Längengrade bestimmt, die allein es ermöglichen, einen einmal entdeckten Ort wiederzufinden. Roberto schifft sich ein auf der Amarilli, auf der sich nächtens sinistre Dinge abspielen. Doch genau in dem Moment, als er, wie es scheint, der Aufklärung des Rätsels nahe gekommen ist, geht die Amarilli in einem Orkan mitten in der Südsee unter, und nur Roberto kann sich retten. Tagelang treibt er im Meer umher, bis er auf ein verlassenes Schiff stößt. Aber nach einer Weile merkt er, daß noch jemand außer ihm an Bord der Daphne ist. Und der unheimliche Fremde ist, wie sich zeigt, hinter dem gleichen Ziel her wie Roberto, wenn auch aus anderen Gründen und mit anderen Mitteln.

Doch zunächst geht es ums Überleben. Wie sollen die beiden auf die in Sichtweite gelegene Insel kommen, die wie eine Fata Morgana mit allen möglichen tropischen Verheißungen zu ihnen herüberleuchtet, auf die Insel des vorigen Tages, die auf dem 180. Meridian liegt, also östlich der Datumsgrenze? Beide können nicht schwimmen, und das Meer ist von todbringendem Getier bevölkert. Der Fremde hat einen genialen Einfall, doch er kehrt nicht von seiner Reise zur Insel zurück.

In seiner Verlassenheit beginnt Roberto sich einen Roman auszudenken, dessen Hauptpersonen eine von ihm verehrte schöne Dame in Paris und sein Zwillingsbruder, sein Doppelgänger, sind – eine dämonische Gestalt, die Verkörperung des absolut Bösen. Immer dramatischer spitzt sich diese Handlung zu, immer mehr vermischen sich Wahn und Wirklichkeit, bis Roberto, in Gefahr, die Geliebte zu verlieren, der erlösende Einfall kommt…

Roberto de La Grive, unterwegs mit einer geheimen wissenschaftlichen Expedition, erleidet Schiffbruch in der Südsee und landet nicht auf einer einsamen Insel, sondern auf einem Schiff voller exotischer Pflanzen und Vögel, Meßinstrumente und merkwürdiger Gerätschaften. Wieder zu Kräften gekommen, merkt er, daß sich außer ihm offenbar noch ein anderer Mensch auf dem Schiff befindet…
So beginnt Umberto Ecos dritter Roman, der in einer Zeit des politischen Chaos, des materiellen Elends und feudalen Glanzes, finstersten Aberglaubens und wissenschaftlicher Revolutionen spielt: zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Abenteuerroman, Liebesgeschichte und historisches Panorama – Eco erfindet den gewaltigen Kosmos eines ganzen Jahrhunderts neu, und vor dem Auge des gebannten Lesers entsteht die Epoche des Barock…

Künstliche Intelligenz (KI) auf dem Vormarsch (1): ‚Vorspiel‘ – Texte

Was für das Internet heute in ‚stürmischen Zeiten‘ gilt, hat zunehmend Geltung für das, was wir ‚Künstliche Intelligenz‘, kurz KI, nennen (bzw. AI englisch für Artificial Intelligence). Wie das Internet so ist auch die Künstliche Intelligenz Fluch und Segen zugleich. Fluch dadurch, weil KI für die Verbreitung von Fakes benutzt wird, weil sie uns Arbeitsplätze wegnimmt, Segen, weil wir dank KI schneller als bisher zu benötigten Informationen gelangen und weil sie uns bei der Arbeit hilft.

Was KI auf dem Arbeitsplatz betrifft, so kann ich als Rentner nicht mitreden. Allerdings kann ich mir denken, dass die Künstliche Intelligenz Vorteile wie Nachteile beinhaltet. Aber auch ohne berufliche Bindung werde ich immer wieder von KI konfrontiert.

KI findet z.B. Anwendung bei der Suche mit Internetbrowsern wie Google. So habe ich schon mehrmals eine Antwort durch KI erhalten, wo die ‚normale‘ Suchmaschine versagte. Nicht immer soll die Antwort korrekt sein. Immerhin konnte ich bisher die Antwort auf meine Anfragen auf andere Weise verifizieren.

Antwort per KI zur Anfrage: KI
Antwort per KI zur Anfrage: KI

Natürlich gibt es im vielen Bereichen, die mich interessieren, dank KI ‚unerwartete‘ Hilfe. Mit Texten habe ich mich bislang nicht beschäftigt, habe aber auf Beiträge von mir hier im Blog ‚Antworten‘, also Kommentare, erhalten, die ich für eindeutig als KI-generiert halte. Hier nur ein Beispiel: Mein Beitrag ‚Mutmaßungen über Künftiges (2): Dilemmata‘, in dem ich mich u.a. zum Krieg gegen die Ukraine, zu Trumps Wirtschaftspolitik u.a. geäußert habe, kamen zwei Beiträge, die in gewisser Weise zustimmend waren, am Ende dann nur noch durch Fragen glänzten, also eigentlich nur um den ‚heißen Brei‘ redeten.

Solche ‚Kommentare‘ dienen ist erster Linie dazu, auf mehr oder weniger skurrile Websites zu verlinken (ich habe die Kommentare stehen gelassen, aber diese Links entfernt). Was soll ich mit einem Bla-Bla, das nicht von Menschen, sondern von Maschinen stammt. Noch bin ich nicht soweit, mich mit diesen zu ‚unterhalten‘.

Und ich habe in den ‚sozialen Medien‘ Accounts und dazu Posts gefunden, die äußerlich professionell gemacht sind, die aber allein der Abzocke dienen. Also Vorsicht, wenn geglaubt wird, ein besonders tolles Schnäppchen machen zu können. Zuerst auf andere Weise die Angebote prüfen.

Mutmaßungen über Künftiges (2): Dilemmata

Wir leben in einer Zeit der Dilemmata, in einer Welt, die von alten weißen Männern bestimmt wird, deren Tun von Geld und Machtgier bestimmt ist. Und uns armen, kleingeistigen Menschen bleibt nur übrig, mit den Achsel zu zucken und uns im kollektiven Narzissmus zu ergehen, statt an ein gemeinsames ‚WIR‘ zu appellieren. Die ‚Mitte‘ schrumpft. Lieber positionieren wir uns Links oder Rechts. Oder ist die ‚Mitte‘ nur schweigsam?

    Die Demokratie ist die schlechteste Regierungsform – mit Ausnahme von all den anderen Regierungsformen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind.
    Winston Churchill (1874-1965)

Ich habe die Demokratie einmal die ‚Diktatur der Mehrheit (der Dummen)‘ genannt. Wenn dem so wäre, könnte noch alles halbwegs in Ordnung sein. Aber auf Deutschland bezogen gibt es längst keine echte Mehrheit mehr. Fast immer schon, wurden Mehrheiten durch Koalitionen gebildet. Aber heute zerfällt alles in Grüppchen, selbsternannte ‚Bündnisse‘, wenn sie sich auch noch Parteien nennen. Schon zu Weimarer Zeiten gab es zu viele Parteien, die jede ihr eigenes Süppchen zu kochen trachtete. Nicht umsonst schufen die Urheber (und Urheberinnen) des Grundgesetzes die 5-%-Klausel. Okay, FDP und der Sahra Wagenknecht-Block sind erst einmal in die Wüste geschickt. Aber in der Koalition aus Union und SPD knitscht es unüberhörbar, wenn auch nur die reine Machtbegierde diese am Leben erhält. Aber ich schweife gehörig ab.

1. Rechts gegen links oder: Gemeinsam gegen die Demokratie?

Die Grenzen zwischen dem, was wir früher politisch Links und Rechts nannten, verschwimmen immer mehr. Mancher Linke begreift sich als Putinversteher (s.u.), Putin wiederum unterstützt rechtsextreme Parteien, um die westlichen Demokratien zu destabilisieren.

2. Dilemma Krieg gegen die Ukraine

Putin wird zugutegehalten, der Westen hätte Vereinbarungen nicht eingehalten, die eine NATO-Osterweiterung untersagten. In Wahrheit: Im Budapester Memorandum (1994) garantierten Russland, USA und UK der Ukraine territoriale Integrität im Austausch für Atomwaffenverzicht. Der wahre Wortbruch: Putins Angriff auf die Ukraine ab 2014 brach das Budapester Memorandum.

Von deutschen Linken (u.a. aus dem Dunstkreis der BSW) wird der Präsident der Ukraine, Selenskyj, als ‚Drogenabhängiger‘ diffamiert, wobei wahrscheinlich die Abhängigkeit vom westlichen Europa beschrieben werden soll. Merz, Macron und Starmer werden dafür als Kriegstreiber bezeichnet, wobei auch für mich die Rolle von Herrn Merz bedenklich ist. Als ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender von BlackRock Deutschland und mit Sicherheit Anteilseigner dieser Investmentgesellschaft, die Anteile besonders in der Rüstungsindustrie unterhält, würde er bei großen Rüstungsgeschäften finanziell profitieren.

Aber zum eigentlichen Dilemma: Putin macht keine Anstalten, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Stattdessen führt er Trump und Co. am Nasenring durch die Weltmenagerie. Putin ist der Kriegstreiber! Sicherlich ist die Bezeichnung ‚Stellvertreterkrieg‘ (die Ukraine kämpft stellvertretend für die Anrainerstaaten gegen Russland) eher unglücklich gewählt, gibt aber doch die Gefahr wieder, die durch Putins Hegemoniebestreben auch z.B. für die Baltischen Staaten, ja selbst für Finnland, besteht.

Wie also diesen Krieg beenden? Könnte man Putins Machtgier durch Geld besänftigen, wie es wahrscheinlich Trump vorschwebt? Damit wären wir beim 2. großen Dilemma unserer Zeit …

3. Dilemma: Trumps Wirtschaftspolitik

Wie Trump wirtschaftspolitisch tickt, habe ich hier an anderer Stelle bereits erläutert. Dass ein einziger Mann (natürlich verbergen sich jede Menge Hintermänner, auch -frauen, hinter Trump) die Wirtschaft vieler Länder an den Rand des Ruins treiben kann, ist einmalig in der Weltgeschichte. Geld ist für Trump aber alles, auch wenn er Gefahr läuft, am Ende als Verlierer dazustehen, da seine Politik aus lauter Widersprüchen besteht und auch der US-Wirtschaft schadet. Genug …

Mutmaßungen über Künftiges
Mutmaßungen über Künftiges

4. Lösung? Mutmaßungen?

In meinem Umfeld ergibt sich viel Kopfschütteln: Warum solche Gestalten wie Trump, Putin und Co. immer noch am Leben sind. Das angebliche Attentat auf Trump soll ein Fake gewesen sein, dem allerdings zwei Menschen zum Opfer fielen. Ich weiß: Es ist kaum noch zu unterscheiden, was Fakt und was Fake ist (alle Seiten bedienen sich bei Falschmeldungen). Aber die einfachste Lösung wäre sicherlich, wenn diese Gestalten von der Bildfläche verschwänden, wie auch immer. Dass Trump zumindest psychisch krank ist, steht außer Zweifel. Und bei Putin werden physische Erkrankungen vermutet. Vielleicht hat die Natur ein baldiges Einsehen mit uns Menschen.

Wie irre Trump ist, zeigt sein Wunsch, den Friedensnobelpreis zu bekommen (ist ihm wahrscheinlich mehr wert, als alles Geld …). Okay, es wäre die Spitze der Farce, wenn er diesen Preis (mit Putin zusammen?!) wirklich bekäme. Aber wenn damit dem Weltfrieden gedient wäre, warum dann nicht. 😒

Und zum Ukraine-Krieg: Trump erhofft sich gute Geschäfte mit Russland: Ukraine hin, Ukraine her. Natürlich ist Russland ein großer Markt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie das gut gehen soll. Putin geht die Kohle aus, hat außer Gas und Öl nichts zu bieten. Und was die US-Amerikaner produzieren, ist auch nicht das Beste. Zudem wird sich Putin durch Geld kaum bestechen lassen. Sein Machthunger ist ungestillt. Der Krieg wird andauern …

5. Dilemma Krieg Israel gegen Gaza

Nein, vergessen habe ich es nicht: Israels Krieg gegen Gaza, der mir fast wie ein Krieg des amtierenden israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu gegen die Hamas erscheint. Die Hamas, eine palästinensische sunnitisch-islamistische Organisation, gilt in vielen Ländern als terroristische Vereinigung. Das erklärte Ziel der Hamas ist es, den Staat Israel zu vernichten und auf dessen Gebiet einen vom Islam geprägten Gottesstaat zu errichten. Die Verschleppung von rund 260 Personen als Geiseln war mit der Auslöser, den Krieg gegen Gaza zu eröffnen.

Das Dilemma ist deutlich: Israel und Hamas, die durch arabische Staaten unterstützt wird, stehen sich unversöhnlich gegenüber. Dabei leidet besonders, wenn auch nicht allein, die palästinensische Bevölkerung, da Netanjahu gnadenlos gegen sie vorgeht. Seine Vorstellung von der völligen Vernichtung der Hamas ist für mich allerdings illusorisch. ‚Das Böse‘ lässt sich nicht vollständig eliminieren.

Es ist zum Kotzen mit diesen alten weißen Männern (das muss ich mit meinen 71 Jahren schreiben, aber ich terrorisiere höchstens meine Familie … 😉). Natürlich ist Geld- und Machtgier nichts Neues. Aber solche Ausmaße wie heute hat es noch nicht gegeben: Es ist die Globalisierung dieses maßlosen Begehrens!


Money & Violence

Schtschedryk / Shchedryk / Щедрик – Peace 4 Ukraine (mit Ian Anderson)

Ich will den Teufel nicht an die Wand malen: Der Krieg Russlands gegen die Ukraine findet kein Ende und viele befürchten schon, dass mit dem Einsatz von Langstreckenraketen und Marschflugkörpern durch die Ukraine, Putin Atomwaffen benutzen könnte … und damit vielleicht ein 3. Weltkrieg heraufbeschworen wird.

Eigentlich wollen wir alle, dass dieser Wahnsinn ein Ende findet. Und auch viele Musikerinnen und Musiker in Europa wünschen sich ‚Frieden für die Ukraine‘ (Peace 4 Ukraine). Mit dabei ist auch unser Flötenschart Ian Anderson. Angestimmt wird dafür ein Lied mit dem Titel ‚Schtschedryk‘ (ukrainisch Щедрик, englische Transkription: Shchedryk, dt. ‚großzügig‘). Es ist ein altes ukrainisches, ursprünglich heidnisches Volkslied, das die Geschichte einer Schwalbe erzählt, die zu einem Landwirt fliegt und ihn ruft, damit er zu seiner Schafherde schaut, wo viele Lämmer geboren worden sind, das bedeutet, dass der Bauer jetzt wohlhabend ist.

Ian Anderson (Jethro Tull): Peace for Ukraine
Ian Anderson (Jethro Tull): Peace for Ukraine

Hier also das Lied, das im anglo-amerikanischen Raum auch als ‚Carol of the Bells‘ bekannt ist:

Ein Ständchen, ein Ständchen, ein Ständchen,
Eine kleine Schwalbe kam,
Sie begann zu zwitschern,
um den Meister zu rufen:
Komm raus, komm raus, Herr,
Sieh dir den Schafstall an.
Die Schafe liegen dort unten,
Und die Lämmer sind geboren.


Shchedryk – Peace 4 Ukraine (Various Artists)

Mutmaßungen über Künftiges (1)

Um es gleich zu sagen: Meine Mutmaßungen über die Zukunft unseres Planeten sind in vielem rein hypothetisch und sollen vor allem keine Angst schüren. Aber die Frage, ob z.B. ein dritter Weltkrieg droht, sollte gestellt werden können. Eine eindeutige, also jeden Zweifel ausschließende Antwort kann es nicht geben. Nur so viel: Durch den Ukraine-Krieg, durch den Krieg in Israel und Gaza, durch Klimakrise, und dem Zollkonflikt zwischen den USA und dem Rest der Welt – um nur das Schlimmste vom Schlimmen zu nennen – schauen wir in einen Abgrund, der uns das Fürchten lehrt.

Um es gleich auf einen Punkt zu bringen: Es ging immer und geht heute mehr denn je um Macht und Geld. Anhand von einigen Stichwörtern werde ich meine Mutmaßungen hier (in mehreren Teilen) vorbringen. Zunächst ein Blick auf die letzten Ereignisse:

„Aktion Spinnennetz“

Mit einem Überraschungsangriff tief in russischem Gebiet hat der ukrainische Geheimdienst SBU in einer koordinierten Aktion mindestens vier russische Militärflughäfen attackiert und dabei nach eigener Darstellung mehr als 40 Flugzeuge zerstört. Die Angriffe richteten sich demnach unter anderem gegen die russische Militärbasis in Belaja in Ostsibirien, die rund 4.200 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt in der Region Irkutsk liegt. Zuvor waren in den an die Ukraine grenzenden Gebieten Kursk und Brjansk zwei Züge nach Brückeneinstürzen entgleist.

In den Nachrichten lesen wir immer wieder den Verweis, dass sich die Angaben (hier die des ukrainischen Geheimdienstes) nicht unabhängig überprüfen lassen. Soviel dürfte aber sicher sein: Westliche Geheimdienste (besonders der USA) werden genau wissen, was da gelaufen ist. Inwieweit der Westen an diesen Angriffen beteiligt ist, lässt sich nicht sagen.

Zur Rolle des Westens im 2. Teil dieser Mutmaßungen mehr.

Mutmaßungen über Künftiges
Mutmaßungen über Künftiges

„Staat im Staate“ (Deep state): Geheimdienste

Der Begriff vom „Staat im Staate“ (engl. Deep state) ist ein politischer Begriff, der sich auf vermeintliche, geheime Machtstrukturen innerhalb eines Staates bezieht, die unabhängig von der offiziellen Regierung agieren. Es wird oft als Verschwörungserzählung verwendet, die besagt, dass eine geheime Gruppe von Eliten, darunter Geheimdienste, Militär, Politiker, Prominente und Milliardäre, die Regierung kontrolliert. In den USA von heute unter Trump wird dieses Schlagwort benutzt, um Teile des Staatsapparates wie Behörden zu zerschlagen, wenn diese nicht dem aktuellen politischen Kurs folgen. Dass sich z.B. die Tech-Milliardäre wie Musk und Thiel, der Freiheit und Demokratie für unvereinbar hält, selbst zum Staat im Staate zu etablieren suchen, wird gern übersehen. Beamte sind der demokratischen Grundordnung verpflichtet und nicht einem Präsidenten wie Trump.

Ob Trump als US-Präsident immer weiß, was seine Geheimdienste tun, bezweifle ich. Diese agieren nach meiner Meinung durch eine ‚Elite‘ geführt. Wer diese ‚Elite‘ bildet, bleibt dahingestellt. Diese mag einerseits auch im Interesse des Landes handeln (Abwehr feindlicher militärischer Angriffe), wird aber andererseits der ‚Elite‘ selbst dienlich sein. Dass gerade Geheimdienste oft gegen demokratische Prinzipien handeln, zeigen viele Beispiele; erwähnt sei hier Chile Anfang der 1970er Jahre, als Salvador Allende auf demokratischen Weg zum Präsidenten des Landes gewählt wurde und eine sozialistische Gesellschaft etablieren wollte. 1973 wurde er durch einen Militärputsch gestürzt, an dem der CIA zumindest indirekt beteiligt war.

Ein Geheimdienst wäre kein Geheimdienst, wenn er nicht im Geheimen arbeiten würde. Dass dabei auch die eigene Bevölkerung selbst nach abgeschlossenen Aktionen nichts erfährt, verdeutlich, dass diese, wenn nicht gar unabhängig von der Regierung, so doch unabhängig vom ‚Wählerwillen‘ tätig sind.

Ende der Demokratie!? (4): ‚Diktatur‘ einer Mehrheit der Dummen?

Schon vor knapp fünf Jahren habe ich hier im Blog etwas zu diesem Thema geschrieben; u.a. schrieb ich:

Worum geht es in der Demokratie? Es geht darum, die Mehrheit der Wählerschaft hinter sich zu bringen. Notfalls hilft es auch, die Mehrheit dazu zu bringen, NICHT zu wählen. Am einfachsten ist es, diese Nichtwählerschaft reichlich zu verdrießen. Schon ist ein Teilziel erreicht: Die Wähler, die einen sowieso nicht gewählt hätten, vom Wahlprozess auszuschließen. Bleibt der dumme Rest!
Demokratie als Diktatur einer Mehrheit der Dummen?

Demokratie
Demokratie

Außerdem zitierte ich Juli Zeh aus ihrem Roman Spieltrieb (S. 550):

    Demokratie – alt ist sie geworden, trägt Runzeln im Gesicht, hat sich längst zum Sterben hingelegt und hält das Zepter nur noch schwach in der Hand, an dessen anderem Ende die virile [männlich geprägt] Wirtschaft mit aller Kraft zieht.

Nicht erst der Wählerzuwachs der inzwischen als ‚gesichert rechtsextremistisch‘ eingestuften AfD, nicht erst die erneute Wahl eines Donald Trump zum US-Präsidenten, die Erfolge der Rechten in Frankreich, Italien, Ungarn usw. zeigen auf, dass etwas faul ist im Staate Demokratie: Altparteien, die die Zeichen der Zeit verkennen, Rechte wie Linke, die nur die Ängste der Menschen schüren. Die Demokratie ist zum Rummelplatz parteieigener Interessen geworden. Die Diffamierung der anderen kommt an erster Stelle. Fakenews statt Fakten. Schlagworte statt Ideen, Lügen statt Wahrheit. Dabei glaubt jeder Politiker, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.

Wie gesagt: Immer noch gilt es, die Mehrheit der Wählerschaft hinter sich zu bringen, egal wie. Das hat mit dem Grundgedanken einer Demokratie, die für Freiheit, Wohlstand und Wohlfahrt, gesellschaftlichem Pluralismus, Rechts- und Sozialstaatlichkeit steht, nur nichts mehr zu tun. Voraussetzung ist ein aufgeklärtes Volk, das um seine Geschichte weiß, das weiß, dass Freiheit und Wohlstand nicht auf Kosten späterer Generationen erkauft werden darf. Die Liste ließe sich um viele Punkte erweitern.

Und ich zitiere hier Rosa Luxemburg, die sagte: „Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.“; nur müssen wir das richtig verstehen: Wir dürfen uns keine Freiheit nehmen, andere zu verleumden, niederzumachen, zu beleidigen. Das hat mit Freiheit, mit Meinungsfreiheit, wie diese sich gerade die Rechten von Weidel bis Trump zu nehmen glauben, nichts zu tun.

siehe auch u.a. Ende der Demokratie!? (3): Patient Demokratie

Ende der Demokratie!? (3): Patient Demokratie

Die Demokratie als Regierungsform ist gefährdet. Sie war es immer schon: vor allem von rechts. 1933 wurden die Nationalsozialisten unter Hitler auf demokratischem Wege gewählt. Im November letzten Jahres war es Trump, der erneut Präsident der USA wurde.

Was führt dazu, dass die Demokratie dermaßen in Gefahr geraten ist? Sind es die Altparteien, die die Zeichen der Zeit nicht verstehen? Sind es die sogenannten ‚Sozialen Medien‘, die uns mit Falschmeldungen überschütten und in denen jeder Ochse seine dem Stammtisch entspringenden ‚Meinungen‘ kundtun kann?

Demokratie
Demokratie

Die Altparteien: Wenn ich sehe, wie plötzlich wieder abgehalfterte Politiker wie Alexander Dobrindt (CSU) zum Bundesinnenminister werden, Julia Klöckner (CDU) zur Bundestagspräsidentin und eben Friedrich Merz (CDU), von Frau Merkel seinerzeit in die Wüste geschickt, sogar zum Bundeskanzler – und Saskia Esken (SPD) sich schmollend in eine Ecke verkriecht, weil sie kein Amt abbekommen hat – dann wundert es mich nicht, wenn die Bürgerinnen und Bürger keinen Bock mehr auf Politik haben, weil das Erheischen von Ämtern wichtig ist als die Anliegen der Menschen, dafür diese zu einem viel zu großen Anteil aus reiner Ignoranz Parteien wählen, die die Demokratie bedrohen.

Hier möchte ich all den Politikern ‚danken‘, die es geschafft haben, alle Schuld an den Krisen, die uns in den letzten Jahren heimgesucht haben, den Grünen in die Schuhe zu schieben. Es ist meine Meinung, aber Robert Habeck als Bundeswirtschaftsminister (z.B. Ausbau der Windenergie, Gas aus neuen Quellen) und Annalena Baerbock haben einen guten Job gemacht; z.B. hatten Industrie, Wirtschaft und CDU/CSU düstere Szenarien von abgeschalteten Kraftwerken, Stromausfällen im Winter und frierenden Rentnern gezeichnet. Es kam anders. Wäre nicht dieser Egomane namens Lindner und seine wirtschaftlich neo-liberale Partei (die Strafe folgte auf dem Fuße), Herr Menz wäre jetzt nicht Bundeskanzler.

Ist die Demokratie also in der heutigen Form noch zeitgemäß? Sollten nicht die regieren, die Sachverstand besitzen und nicht nur ihr Fähnlein in den Wind richten?

Natürlich wird Politik nicht allein von den hohen ‚Würdeträgern‘ gemacht. Im Hintergrund sitzen sicherlich Fachleute, die die ‚Vorgaben‘ von Menz und Co. in möglichst realistisch umsetzbare Bahnen lenken. Da kommt dann natürlich der Begriff vom ‚Deep State‘, vom ‚Staat im Staate‘ ins Spiel. Seit Mitte der 2010er-Jahre verbreiten rechtsextreme und verschwörungsideologische Kreise die Erzählung von einer angeblich geheimen Elite, die im Hintergrund die Regierung kontrolliere und demokratische Prozesse manipuliere. Der Mythos wurde von US-Präsident Donald Trump und der AfD verbreitet. Beide nutzen ihn gezielt, um politische Gegner und staatliche Institutionen zu diskreditieren. Was ist also dran am ‚Deep State‘?

Ich komme vom Weg ab. Was ich sehe, ist, dass sich die Politik immer mehr um Themen kümmert, die vordergründig sind und den eigentlichen Bedürfnissen der Bevölkerung nicht entsprechen. Von rechts wird uns eine ‚Umvolkung‘ eingeredet, von links die Gefahr eines 3. Weltkrieges, wenn der Westen weiterhin die Ukraine unterstützt.

Genug für heute. Demnächst mehr in diesem Theater!

Ende der Demokratie!? (2): AfD – Verbieten oder politisch bekämpfen?

    „Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, sind verfassungswidrig.“
    Artikel 21 des Grundgesetzes

Demokratie
Demokratie

Das Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln (BfV) hat die AfD jetzt als ‚gesichert rechtsextremistisch‘ eingestuft. Was folgt daraus? Ein Verbot der Partei wäre denkbar, eigentlich überfällig. Aber ist das überhaupt möglich?

Zunächst wird die AfD die neue Einstufung durch den Verfassungsschutz gerichtlich, also vor dem Bundesverfassungsgericht, überprüfen lassen. Erst dann sollte über einen Verbotsantrag entschieden werden. Denn lt. bisheriger Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes …

… muss die Partei sich beispielsweise in „aktiv-kämpferischer Weise“ für die Abschaffung der Demokratie einsetzen. Es genüge nicht, oberste Verfassungswerte abzulehnen, heißt es in einer Erläuterung des Bundesinnenministeriums. „Die Partei muss vielmehr planvoll das Funktionieren der freiheitlichen demokratischen Grundordnung beseitigen wollen“ – also aktiv gegen den Staat vorgehen.

Nun die AfD schafft es nicht, Bevölkerungsmassen zu mobilisieren. Ihre Mitglieder und Wähler agieren lieber am ‚Stammtisch‘, also in den sogenannt sozialen Medien und haben dort manches Verfahren wegen Beleidigung und Bedrohung eingefahren. Allerdings …

… müssen konkrete Anhaltspunkte vorliegen, die es möglich erscheinen lassen, dass das Handeln der Partei erfolgreich sein kann. Das heißt, eine Partei kann nur verboten werden, wenn sie auch eine gewisse Chance hat, ihre verfassungsfeindlichen Ziele durchzusetzen. Nachdem die AfD bei der Bundestagswahl in diesem Jahr zweitstärkste Partei wurde, in den Bundesländern Thüringen, Sachsen und Brandenburg sogar überdurchschnittliche Zugewinne erzielte, besteht diese Gefahr konkret.

Gegen welche Werte des Grundgesetzes die Partei vorgehen müsste, ist recht eng gefasst. Es handelt sich dabei um die drei zentralen Kernwerte. Diese sind die Würde des Menschen – der Grundsatz, dass alle Menschen gleich viel wert sind –, das Demokratieprinzip und schließlich das Rechtsstaatsprinzip, also die Rechtsbindung der öffentlichen Gewalt und eine Kontrolle durch unabhängige Gerichte. (Quelle: deutschlandfunk.de)

Ich denke, dass die AfD gegen alle drei Werte verstößt, wenn sie jetzt auch das Bundesverfassungsgericht wegen der Einstufung anrufen wird. Ähnlich wie Trump und Co. in den USA ist die Partei gegen eine rechtsverbindliche Anwendung von gestehenden Gesetzen und der Kontrolle durch Gerichte, wenn diese nicht ihren politischen Ansichten entspricht.

Gegen ein Verbot bzw. ein Verbotsverfahren spricht die Befürchtung, dass sich erhebliche Teile der Bevölkerung weiter von der Demokratie abwenden. Daran glaube ich allerdings nicht. Viele AfD-Wähler werden jetzt hoffentlich wach und sehen, wohin die Reise mit der AfD führen wird. Trumps USA sollten abschrecken. Allerdings bleibt weiterhin ein rechtes Wählerpotenzial, das bereits zu Zeiten von Willy Brandt auf mindestens 10 % geschätzt wurde.

Wenn also kein Verbotsverfahren, was dann? Führende Politiker fordern den politischen Kampf gegen Weidel und Co. Nur wie soll dieser aussehen? Was die kommende Bundesregierung unter Friedrich Merz als Bundeskanzler bereits auf den Weg brachte, hat die AfD eher gestärkt – Stichwort: 500-Milliarden-Sondervermögen, also eine gigantische Neuverschuldung, für das der alte Bundestag noch schnell das Grundgesetz änderte.

Und auch die Rückkehr mancher Politiker der Union, die bereits unter Merkel eine eher klientelfreundliche, dafür bürgerfeindliche Politik betrieben haben, in verantwortliche Ämter der Bundesregierung, wirkt eher abschreckend als konstruktiv.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie Friedrich Merz sein Amt angehen wird. Durch die Einstufung der AfD als ‚gesichert rechtsextremistisch‘ ist wenigstens die sogenannte Brandmauer gegen rechts gefestigt (so hoffe ich zumindest). Sein früheres Versprechen, die AfD zu ‚halbieren‘, ist auf jeden Fall total in die Hose gegangen (oder meinte er ‚verdoppeln‘?).

Die Abkehr vieler Bürgerinnen und Bürger von der Politik wird kaum zu stoppen sein. Ist Demokratie in der heutigen Form also noch zeitgemäß? Ich hoffe nicht, dass sich die Demokratie wund gelaufen hat. Also müssen wir uns nicht langsam Gedanken machen, wie eine funktionierende Volksherrschaft weiter bestehen kann?

siehe auch: Ende der Demokratie!? (1): Warum die rechte Szene nicht wählbar ist

Ende der Demokratie!? (1): Warum die rechte Szene nicht wählbar ist

Vor der letzten Bundestagswahl im Februar 2025 las ich auf Facebook folgenden Post von Adrian Filak von Blanck, dem ich mich inhaltlich voll anschließen kann. Bevor ich hier näher meine Ansichten zu den Problemen äußere, in denen unsere Demokratie steckt (und leider nicht nur bei uns, sondern auch in anderen europäischen Ländern wie Italien, Frankreich, den Niederlanden, Ungarn usw. – und vor allem in den USA), möchte ich den Beitrag von Adrian Filak von Blanck hier wiedergeben. Eigentlich sollte es uns allen klar sein, was die rechtsextremen Parteien und Gruppierungen beabsichtigen. Aber vieles wird ignoriert, wird verharmlost oder ‚als nicht so schlimm‘ empfunden.

Demokratie
Demokratie

Ich stehe vor jeder Wahl vor der gleichen Frage: Wem gebe ich meine Stimme? Es ist ein Privileg, in einer Demokratie zu leben, aber mit diesem Privileg kommt auch Verantwortung. Gerade in Zeiten, in denen rechtsextreme Parteien Zulauf erhalten, spüre ich diese Verantwortung besonders. Und genau deshalb werde ich keine rechte Partei wählen – und ich hoffe, dass du es auch nicht tust.

1. Ich will keine Politik der Spaltung
Rechte Parteien leben davon, Gruppen gegeneinander auszuspielen. Sie machen Minderheiten, Geflüchtete oder Andersdenkende für Probleme verantwortlich, die eigentlich struktureller Natur sind. Doch ich möchte nicht in einem Land leben, in dem Hass und Misstrauen gesät werden. Ich will eine Gesellschaft, in der wir zusammen Lösungen finden – nicht eine, die künstlich gespalten wird.

2. Ich lasse mich nicht von einfachen Parolen täuschen
Ja, viele Menschen sind frustriert – auch ich habe oft das Gefühl, dass politische Entscheidungen an der Realität vorbeigehen. Aber rechte Parteien bieten keine echten Lösungen, sondern nur einfache Schuldzuweisungen. „Das System ist schuld“, „die Eliten sind schuld“, „die Ausländer sind schuld“ – doch was wird wirklich verbessert? Ich will Politiker, die anpacken, nicht nur poltern.

3. Ich stehe für Demokratie – und gegen Hetze
Die Demokratie ist nicht perfekt, aber sie ist unsere beste Chance auf eine gerechte Gesellschaft. Rechte Parteien stellen diese Demokratie oft in Frage, verherrlichen Diktaturen oder relativieren Verbrechen der Vergangenheit. Ich möchte nicht, dass wir aus unserer Geschichte nichts lernen. Ich will eine Politik, die auf Fakten und Verantwortung basiert – nicht auf Lügen und Hetze.

4. Ich will eine Zukunft für alle, nicht nur für einige
Die Herausforderungen unserer Zeit – Klimawandel, soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Stabilität – lassen sich nur gemeinsam lösen. Rechte Parteien setzen oft auf Rückschritt und Abschottung. Aber ich will nach vorne schauen, an einer Welt mitarbeiten, die für alle lebenswert ist. Eine Welt, in der wir aufeinander zugehen statt Mauern zu bauen.

5. Meine Stimme zählt – und ich setze sie bewusst ein
Jede Wahl ist eine Entscheidung für die Zukunft. Ich werde meine Stimme nicht aus Protest oder Frust an eine Partei geben, die Hass sät und echte Lösungen verhindert. Ich werde für eine Politik stimmen, die unsere Gesellschaft zusammenhält, statt sie zu zerstören. Und ich hoffe, du tust es auch.

Denn am Ende geht es nicht nur darum, gegen etwas zu sein – sondern für etwas: Für eine offene, gerechte und friedliche Gesellschaft.

Strohmann Trump (5): Strohmann der Tech-Milliardäre

Bisher hat die Politik immer wieder versucht, die ungebremsten Ansprüche der Technologieoligarchen einzudämmen. So sollte Bill Gates‘ Microsoft durch Gerichtsbeschluss Mitte 2000 in zwei separate Unternehmen aufgeteilt werden. Nachdem George W. Bush 2001 neuer US-Präsident wurde (seine Wahlkampfagentur war eng mit Microsoft verknüpft), gab es nicht nur einen neuen Leiter des Kartellamtes, sondern es wurde auch das Urteil aufgehoben.

Aber die Digitalisierung blieb und bleibt ein Stiefkind der Politik. Vielleicht erinnern wir uns noch an Frau Merkel, für die 2013 das Internet, überhaupt die digitale Welt, Neuland darstellte. Und auch US-Präsident Bill Clinton verwies öffentlich auf seinen Vize Al Gore, der wohl wisse, was ein Megabit sei.

So agierten die großen Technologieunternehmen notfalls am Rande der Legalität. Aber dann kam Trump. Und brav wurde dieser von Zuckerberg (Meta: z.B. Facebook/Instagram/WhatsApp/Threads), Musk (X/SpaceX/Tesla), Bezos (Amazon) und Co. (z.B. Google/Apple usw.) unterstützt, denn durch ihn erhofften sich die Herren Technologie-Milliardäre Einfluss auf die Politik, um unbehindert von gesetzlichen Einschränkungen (z.B. aufgrund ethischer Vorgaben) Forschung, u.a. Softwareentwicklung, und Geschäfte betreiben zu können. Musk ist zudem zum Chefberater von Trump ernannt worden – wie wir wissen.

Technikmilliardäre verlachen ihre Kundschaft: Mark Zuckerberg – Elon Musk – Jeff Bezos
Technikmilliardäre verlachen ihre Kundschaft: Mark Zuckerberg – Elon Musk – Jeff Bezos

Der Verquickung von Politik und Wirtschaft – hier durch Technologiekonzerne – war in den USA immer sehr ausgebildet. Aber unter Trump in seiner jetzigen zweiten Amtsperiode ist diese zur Gefahr für die Demokratie geworden, da die politische Macht im großen Maße durch wenige Großkonzerne beeinflusst, wenn nicht gar bestimmt wird. Trump ist der nützliche Trottel, der Strohmann, der den Herren Musk und Co. Freibriefe für deren ungezügeltes Vorhaben ausstellt. Das gilt jetzt ganz besonders für KI (künstliche Intelligenz). Es ist kaum noch überschaubar, was alles mit KI erreicht werden kann. Vieles mag dabei zum Nutzen für uns Menschen sein; vieles allerdings birgt Gefahren, deren Auswirkungen nicht einzuschätzen sind.

Nicht nur, dass Firmen wie Amazon, Google, Meta usw. monopolähnliche Stellungen erlangt haben, gerade über Social Media (Facebook, X) und Suchmaschinen (Google) wird Einfluss auf die Meinungsbildung der Menschen genommen. Wir leben nur noch in gefilterten Blasen, relativ abgeschotteten Informationsräumen im Internet, weil Facebook, Google usw. algorithmisch voraussagen, was ‚gut‘ für uns ist.

Ich weiß: Das ist alles nichts Neues. Aber durch Trump als Strohmann der Technologieunternehmen und namentlich der Eigner dieser Unternehmen geht die wirtschaftliche wie politische Macht in die Hände von Wenigen. Was können wir tun?

Wir können Facebook, X, Amazon, Google, WhatsApp usw. boykottieren! Es gibt andere Suchmaschinen neben Google, die anders als Google keine persönlichen Daten sammelt, z.B. DuckDuckGo. Statt Messenger oder WhatsApp gibt es z.B. Signal zum Austausch von Nachrichten. Und statt bei Amazon zu kaufen, gibt es genügend andere Händler im Netz; Bücher kaufe ich z.B. über Genialokal und stärke damit den lokalen Buchhandel.



… lokalen Buchhandel stärken – online kaufen!

Trump ist Strohmann einer Clique von Technokraten und Technologieoligarchen, die lediglich eine rational-technische Weltsicht haben und soziologische oder psychologische Aspekte möglichst ganz ausschließen. Unabhängig von den Bedürfnissen und Interessen der Menschen sehen sie nur das technisch Machbare – und den finanziellen Nutzen für sich selbst.

Straw Man Trump (04): Who is Trump?

Much has been written about Don the Con, about the trumpeter — and continues to be written daily.. The man is a phenomenon, albeit a very dark one, an old fool, in my opinion, a primitive fool. The most pertinent can be found here: Nate White, a British writer penned the best description of Donald Trump I’ve ever read:

“Why do some British people not like Donald Trump?”

A few things spring to mind. Trump lacks certain qualities which the British traditionally esteem. For instance, he has no class, no charm, no coolness, no credibility, no compassion, no wit, no warmth, no wisdom, no subtlety, no sensitivity, no self-awareness, no humility, no honour and no grace – all qualities, funnily enough, with which his predecessor Mr. Obama was generously blessed. So for us, the stark contrast does rather throw Trump’s limitations into embarrassingly sharp relief.

Don the con

Plus, we like a laugh. And while Trump may be laughable, he has never once said anything wry, witty or even faintly amusing – not once, ever. I don’t say that rhetorically, I mean it quite literally: not once, not ever. And that fact is particularly disturbing to the British sensibility – for us, to lack humour is almost inhuman. But with Trump, it’s a fact. He doesn’t even seem to understand what a joke is – his idea of a joke is a crass comment, an illiterate insult, a casual act of cruelty.

Trump is a troll. And like all trolls, he is never funny and he never laughs; he only crows or jeers. And scarily, he doesn’t just talk in crude, witless insults – he actually thinks in them. His mind is a simple bot-like algorithm of petty prejudices and knee-jerk nastiness.

There is never any under-layer of irony, complexity, nuance or depth. It’s all surface. Some Americans might see this as refreshingly upfront. Well, we don’t. We see it as having no inner world, no soul. And in Britain we traditionally side with David, not Goliath. All our heroes are plucky underdogs: Robin Hood, Dick Whittington, Oliver Twist. Trump is neither plucky, nor an underdog. He is the exact opposite of that. He’s not even a spoiled rich-boy, or a greedy fat-cat. He’s more a fat white slug. A Jabba the Hutt of privilege.

And worse, he is that most unforgivable of all things to the British: a bully. That is, except when he is among bullies; then he suddenly transforms into a snivelling sidekick instead. There are unspoken rules to this stuff – the Queensberry rules of basic decency – and he breaks them all. He punches downwards – which a gentleman should, would, could never do – and every blow he aims is below the belt. He particularly likes to kick the vulnerable or voiceless – and he kicks them when they are down.

So the fact that a significant minority – perhaps a third – of Americans look at what he does, listen to what he says, and then think ‘Yeah, he seems like my kind of guy’ is a matter of some confusion and no little distress to British people, given that:

• Americans are supposed to be nicer than us, and mostly are.
• You don’t need a particularly keen eye for detail to spot a few flaws in the man.

This last point is what especially confuses and dismays British people, and many other people too; his faults seem pretty bloody hard to miss. After all, it’s impossible to read a single tweet, or hear him speak a sentence or two, without staring deep into the abyss. He turns being artless into an art form; he is a Picasso of pettiness; a Shakespeare of shit. His faults are fractal: even his flaws have flaws, and so on ad infinitum.

God knows there have always been stupid people in the world, and plenty of nasty people too. But rarely has stupidity been so nasty, or nastiness so stupid. He makes Nixon look trustworthy and George W look smart. In fact, if Frankenstein decided to make a monster assembled entirely from human flaws – he would make a Trump.

And a remorseful Doctor Frankenstein would clutch out big clumpfuls of hair and scream in anguish: ‘My God… what… have… I… created?‘ If being a twat was a TV show, Trump would be the boxed set.”