Kategorie-Archiv: Familie

Familien-Tagebuch

Frohe Ostern 2023

Nach Corona endlich ein ‚ungestörtes‘ Osterfest. Die Wetteraussichten verheißen uns ein fast frühlingshaftes Wetter. So soll es sein. Und so werden wir wie in den Vorjahren (2020 ausgenommen) in der Familie gemeinsam brunchen, miteinander klönen und mit unserem kleinen Enkelkind auch für eine Weile spazieren gehen. Zur besseren Verdauung der hartgekochten Eier!

Wenn der Osterhase kommt ...
Wenn der Osterhase kommt …

Euch wünsche ich ein schönes Osterfest, viele bunte, ‚dicke‘ Ostereier. Und auch weiterhin alles Gute und Liebe!

So lustlos …!

English version for my foreign friends (by Google Translater)

Manchmal gibt es eine Zeit, da fühlen wir uns nicht gut, da sind wir lustlos und mögen nichts, aber auch gar nichts machen. In den Wintermonaten neige ich dazu, Winterschlaf halten zu wollen. Aber ich bin kein Igel, kein Siebenschläfer und auch kein Murmeltier, auch wenn an meinem Geburtstag bekanntlich das Murmeltier grüßt. Statt des Corona-Virus, das mich bisher verschont hat, hatte mich für einige Wochen eine Grippe eingeholt. Da sollen wir Energie sparen, auch wenn es eine(n) innerlich gefriert?

Dabei hatte es eigentlich ganz gut begonnen: Tage vor Weihnachten waren meine Frau und ich mit dem Zug nach Mannheim gefahren, diesmal nicht im Personennahverkehr mit 9-Euro-Ticket, sondern mit dem ICE und zudem in der ersten Klasse. Wie im August besuchten wir wieder unseren älteren Sohn und seine Freundin. Und natürlich bummelten wir auch über den Mannheimer Weihnachtsmarkt. Es war zwar kalt, aber sonnig. Und auf so einem Weihnachtsmarkt näherten wir uns wieder gewissen Weihnachtsgefühlen.

Mannheimer Weihnachtsmarkt mit Wasserturm
Mannheimer Weihnachtsmarkt mit Wasserturm

Der eigentliche Grund unseres Besuchs war ein ganz besonderer. Eine Woche vor Heiligabend fand der so genannte Examensball für die Absolventen des Medizinstudiums statt. Und da eben jener ältere Sohn zu diesem Absolventen gehörte, so warfen wir uns schick in Schale, um mit ihm und seinen Freunden und seiner Freundin, die in einem halben Jahr dran ist, den bestens gelungenen Abschluss seines Studiums zu feiern (es muss genügen, mich allein einmal im Anzug samt Fliege zu sehen – als ‚graue Eminenz‘ gewissermaßen). Wir haben also jetzt unseren eigenen Arzt in der Familie. Und ab nächste Woche hat er auch Arbeit in Mannheim.

Willi schick in Schale beim Examensball der Absolventen des Medizinstudiums in Mannheim
Willi schick in Schale beim Examensball der Absolventen des Medizinstudiums in Mannheim

Aber schon zu Weihnachten, also eine Woche später, kränkelte ich. Mir war kalt, als bestünde mein Inneres aus einem Eisblock. Okay, Weihnachten ließ ich über mich ergehen. Beide Söhne waren gekommen samt Anhang. Da durfte ich keine Schwäche zeigen. Aber Festtage liegen mir schon von Grund auf nicht besonders. Drei Kreuze mache ich, wenn diese vorbei sind. Zu Silvester waren schon früh mein jüngerer Sohn mit Lebenspartnerin und Nachwuchs (siehe unten) zu uns gekommen – zum geradezu obligatorischen Raclette. Das war lecker und belebte auch etwas meine Lebensgeister. Aber wegen der Kleinen, unserem Enkelkind, verschwanden die drei schon früh – und ich begab mich dann gegen 23 Uhr bereits zu Bett. Basta 2022!

Apropos Enkelkind: Meine Frau war bis Ende des letzten Jahres als Tagesmutter tätig. Und seit einigen Wochen ist sie wie ich Rentnerin (okay, ich bin nur Rentner). Da kam die Geburt unserer Enkeltochter gerade richtig. Und da ich ebenfalls nicht mehr dem früheren Arbeitstrott anheimfalle, so opfere ich gern einen Teil meiner Zeit, um mich (mit) um die Kleine zu kümmern. Opfern ist gut! Ich bin nicht mehr der Typ, der sich für etwas begeistern kann. Aber bei unserer Enkelin ist es schon etwas völlig anderes. Es ist bezaubern, sich mit ihr zu beschäftigen, zu sehen, wie sie sich von Woche zu Woche, manchmal schon von Tag zu Tag, weiterentwickelt. Weihnachten hatten wir uns einen kleineren Weihnachtsbaum geschlagen und diesem auf einen Tisch gestellt, damit sich die krabbelnde Maus nicht in den Ästen verfängt bzw. an den Nadeln piekst. Dieses Mal konnte ich Weihnachten etwas abgewinnen. Und ich freue mich schon auf die nächsten Monate, wenn sie laufen kann und ihre ersten Worte spricht (eigentlich spricht sie schon etwas).

Willi und Enkelkind begucken sich ein erstes Buch
Willi und Enkelkind begucken sich ein erstes Buch

Kaum von Festtagen und Grippe erholt (bei dem oft grausamen Wetter kann sich eigentlich kein Mensch ‚erholen‘), musste ich unters Messer. Ja, Altwerden ist nichts für Feiglinge. Und mit jedem Tag mehr kommt bestimmt auch ein neues Zipperlein hinzu. Meine Augen sind schon immer nicht die besten gewesen. Aber jetzt hatten sich beidseitig bei mir die Linsen der Augen eingetrübt (wie ein grau-brauner Farbfilter) und mussten operativ behandelt werden. Wird das von einem Facharzt gemacht, dann ist das nur ein kurzer Eingriff. Das getrübte Innere der Augenlinse wird entfernt und durch eine künstliche Linse aus Kunststoff ersetzt. Schon am nächsten Tag wird der Verband abgenommen. Es dauert dann etwas, bis sich die neue Linse ‚angepasst‘ hat. Mein Problem ist jetzt, dass ich zwar auch von der Schärfe her viel besser gucken kann, aber für die Fernsicht dann doch eine Brille benötigen werde. Es kann nämlich einige Wochen dauern, bis sich die maximal zu erreichende Sehschärfe voll einstellt. Zuvor ist es also nicht sinnvoll, sich eine neue Brille anzuschaffen, denn mit der alten komme ich nicht mehr zurecht.

Alles was er hatte, war aus Watte, nein, aus Kunststoff und Titan.

Willi, der Einäugige unter den Blinden (Pirat Willi Whitebeard) – nach Augen-OP
Willi, der Einäugige unter den Blinden (Pirat Willi Whitebeard) – nach Augen-OP

Wie auch immer: Ihr seht, ich lebe noch und hoffe, den alten Rhythmus im Verfassen meiner Beiträge in diesem Blog wieder zu erreichen. Material habe ich genug (allein, was ich in den letzten Wochen gelesen habe – auch wenn es nicht weiter James Joyce‘ Ulysses war, der steht aber immer noch auf dem Zettel). Statt lustlos gehe ich wieder mit vollem Elan ans Werk.

Wir lesen voneinander ….

Ellie und Willi

Es war Liebe auf dem ersten Blick: Ellie und Willi! Heute wird die junge Dame bereits ein halbes Jahr alt.

Ellies Goldkettchen
Ellies Goldkettchen

Ja, ich bin Großvater, Opa, grandpa, grand-père, Afi – wie Ihr es auch nennen mögt. Stolzer Opa eines süßen kleinen Mädchen, und sehe mit Freude, wie sich die Kleine Woche für Woche weiterentwickelt.

(Fast) jeden Sonntag gehen meine Frau, die ebenso stolze Oma, und ich mit Ellie spazieren. Ich darf den Kinderwagen schieben. Und wir freuen uns schon auf den Tag, wenn wir Klein-Ellie an der Hand nehmen können, um mit ihr die Umgebung zu erkunden.

So viel Freude, so viele schöne Stunden es mit den eigenen Kindern gegeben hat, so schön ist es, das eigene Enkelkind auf dem Arm zu haben und das frohe Gesichtchen zu sehen. Ja, es war Liebe auf dem ersten Blick!

Abschied von Heinz Besch († 07.05.2022)

Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb am 07. Mai im Alter von 79 Jahren mein Schwager Heinz Besch. Die Beisetzung findet am 10. Juni auf dem Waller Friedhof in Bremen statt.

Mit Heinz verbindet mich eine lange Zeit des gemeinsamen Musizierens. Vor 50 Jahren gründeten wir beide zusammen mit meinem Bruder und dem Bruder meiner Schwägerin eine Coverband, die später unter dem Namen „Black Out“ zahlreiche Auftritte in Bremen und Umgebung hatte („Black Out“ ist die Schweine-Dachboden-und-Keller-Mucke-Band). Also so etwas wie eine Familienkapelle! Musikalischer Grundstock waren die Instrumentalstücke von den Shadows, der nach und nach erweitert wurde. Das Repertoire reichte von Stimmungsliedern bis hin zu Stücken von Eric Clapton, Cat Stevens und Jethro Tull (‚We used to know“ – oft als Endlos-Session). Zuletzt kamen auch einige eigene Lieder hinzu. Heinz spielte die Rhythmusgitarre und sang die von ihm ausgewählten Stücke.

Black Out – 1972-1989
Black Out – 1972-1989

Gern erinnere ich mich an die vielen Europapokalabende am Fernseher, z.B. schaute ich mit Heinz auch jenen denkwürdigen 7:1-Sieg von Borussia Mönchengladbach gegen Inter Mailand am 20. Oktober 1971, das durch einen Büchsenwurf wiederholt werden musste. Gladbach schied nach einem 2:4 und 0:0 (im Nachholspiel) leider aus dem Wettbewerb des Landesmeister aus.

Und dann gab es viele Feierlichkeiten – zu Silvester oder auf dem Campingplatz von Heinz und Inge, meiner Schwester. Nach den Übungsstunden ging es oft auch noch gemeinsam auf die Piste in Bremens Viertel.

Hier war Heinz Besch in seinen Elementen:
Heinz in seinen Elementen
Juni 1972 Dachboden in Bremen-Oberneuland
26. August 1972 Spanferkelessen auf dem Campingplatz in Ottersberg
8. November 1975 beim Auftritt in der Gaststätte ‚Zum Minister‘ (heute ein indisches Restaurant)
1. September 2012 Feier von Heinz‘ 70. Geburtstag Vereinsheim des Kleingärtnerverein Nürnberg e.V., Bremen

Die letzte große Feierlichkeit gab am 1. September vor 10 Jahren. Anlass war Heinz‘ 70. Geburtstag. Aber auch ein Jahr zuvor hatten wir uns alte Haudegen von ‚Black Out‘ (bis auf unseren Schlagzeuger Jochen) getroffen. Damals gab es Spekulationen über eine Reunion der Gruppe. 😉
Bruder Armin, meine Wenigkeit und Heinz
Bruder Armin, meine Wenigkeit und Heinz

Hier noch einmal einige Instrumentalstücke von ‚Black Out‘ als Playlist mit Heinz an der Rhythmusgitarre, Armin als Sologitarrist, Jochen am Schlagzeug und ich an der Bassgitarre.

Black Out plays the Music of The Shadows (1)
Black Out plays the Music of The Shadows (2)

siehe auch: Eine Kerze für Inge († 21.07.2015)

Muntermachergebet

Ich hoffe, es wird nicht als Blasphemie ausgelegt, wenn analog dem Vaterunser dem morgendlichen Muttermacher gehuldigt wird: dem frisch gebrühten Kaffee, der Tass‘ Kaff‘, wie wir hier im hohen Norden auch sagen.

Muntermachergebet
Muntermachergebet

Da wir schon im hohen Norden sind: Da gibt es natürlich einen Landstrich, in dem vor allem der Tee gepriesen wird: Ostfriesland! Nun, ich bin sowohl Kaffee- wie Teetrinker (in diesem Fall ein Und-Typ). Auf der Arbeit hatte ich gern Tee getrunken (ich spreche hier vom schwarzen Tee), da die Muntermachereigenschaft bei Tee langsamer kommt, dafür aber auch länger anhält. Kaffee trinke ich gern am Nachmittag zu Kuchen oder ähnlichem. Mein heutiger Alltag beginnt sowohl mit einem Becher Kaffee als einer Kanne Tee (Kaffee zum Muntermachen, Tee als Tagesgetränk, meist auch grüner Tee).

Ich weiß nicht wie lange, aber es müssen schon 40 Jahre sein, dass meine Frau und ich Kunden bei einem Versand für Tee und Kaffee (und noch vielen anderen Leckereien wie Gebäck, Lebensmittel für den Gourmet, Spirituosen usw.) sind, der vor nun 100 Jahren in Bremen gegründet wurde: Paul Schrader & Co., früher auch kurz Tee-Schrader genannt:



Hier gibt es wirklich Tee, Kaffee und die vielen anderen leckeren Sachen nur vom Feinsten. Ich kann diesen Versandhandel nur wärmstens empfehlen. Wer sich hin und wieder etwas Gutes für Leib und Seele gönnen möchte, ist hier genau richtig.

Wie mein Tag beginnt …

Ich habe keine Ahnung, wie viele Doppelzentner Haferflocken ich in meinem Leben bereits verzehrt habe. Schon als Kind habe ich morgens, bevor ich zur Schule ging, meine Haferflocken mit Kakao und Milch gegessen. Später erweiterte sich die Palette der Zutaten.

MyMuesli ist Williz Müesli
MyMuesli ist Williz Müesli

Werktags beginnt bei mir der Tag heute (nach Aufstehen und Duschen) mit einem kräftigen Müsli. Gern auch esse ich die schottische Variante eines Haferbreis, ein gehaltvolles Porridge (schottisch-gälisch: brochan – ich bin nun einmal Schottland-Fan). Dabei bin ich mehr der ‚fruchtige Typ‘, d.h. mein Müsli bzw. Porridge muss viel Frucht enthalten. Am liebsten in Form von Beeren (z.B. Him-, Brom-, Heidel- oder Erdbeeren). Andere mögen es wohl mehr schokoladig.

Nun ich habe manche Art eines Müslis probiert. Da gibt es die Mutter aller Müslis, das Bircher-Müsli. Aber inzwischen ist das Angebot an Müsli bzw. Porridge dermaßen umfangreich, so dass die Wahl fast zur Qual wird. Natürlich kann man ein Müsli auch selbst erstellen: Haferflocken oder andere Getreideflocken, Früchte der Saison, vielleicht Nüsse und/oder Schokoladenraspel. Versüßen kann man es z.B. mit Honig oder Ahornsirup.

Undank Coronavirus habe ich mir nun u.a. einen Sechserpack MyMuesli 2 go zusenden lassen. Die Auswahl an Müslis und Porridges (aber es gibt noch einiges mehr: Snacks, Bowls, Fruit Shakes und auch Babynahrung) ist wirklich enorm. Und je nach Saison kommen immer neue Variationen hinzu. Auf den ersten Blick sind die Produkte nicht gerade billig. Aber Qualität hat seinen Preis. Und die Zutaten sind vom Feinsten und vielfältig. Man gönnt sich ja sonst nichts!

Ein Tag mit einem gesunden, wohlschmeckenden Müsli am Morgen vertreibt vielleicht nicht Kummer und Sorgen, aber verheißt zumindest einen guten Start! Ich esse mein Müsli übrigens mit Haferdrink statt Kuhmilch. Dazu bereitet ich mir eine Kanne grünen Tee (für den weiteren Morgen) und einen großen Becher Kaffee (zum Wachwerden) zu. Bei unserem Obsthändler auf dem Wochenmarkt kaufe ich Apfelsaft, der mit den verschiedensten anderen Ostsorten gemischt ist (Him- oder Brombeere, Aronia, auch Zwetschge und Fliederbeere), und trinke davon zum Müsli ein Glas.

So kann der Tag kommen! 😉

Sushi satt

Gleich am ersten Tag meines Rentnerdaseins (am Freitag, den 1.11.) ließ ich es mir gut ergehen. Am Vormittag hatte ich eine kleinere Radtour von rund 20 km unternommen (am Düvelshöpen vorbei, beim Schafstall Riepshof mit kleiner Pause, dann noch zur Wümme hinunter – zurück über Otter). Erst einmal sachte anfangen. Sportliche Betätigung steht bei mir auf jeden Fall auf dem Zettel.

Abends war ich dann mit meinen Lieben (leider nur mit einem Teil) in Hamburg-Harburg zum Sushiessen. Es galt, einen Geburtstag nachzufeiern – und natürlich den Start in meinen Ruhestand (allzu ruhig soll es aber nicht werden).

Sushi mit Willi
Sushi mit Willi

Wenn es auch nicht so aussieht: Wir ließen es uns schmecken (bei vollem Mund fehlt dann die überschäumende Freude) und haben uns prächtig unterhalten.

Wenn ’s auf Weihnachten zugeht …

Es ist unverkennbar: Es geht langsam, aber sicher auf Weihnachten zu. Viele Häuser und Läden sind weihnachtlich geschmückt. Und mancher Mensch wird zunehmend rührselig. Für mich gibt es dazu bisher keinen Grund. Zwar setzt bei mir auf der Arbeit wieder jenes Dezemberfieber ein – Haushälter in öffentlichen Verwaltungen werden wissen, wovon ich spreche -, das unzweifelhaft andeutet, dass es dem Jahresende entgegen geht und die verbliebenen Haushaltsmittel unbedingt ausgegeben werden müssen. Aber viel hat das mit Weihnachten nicht zu tun. Und das Wetter ist auch noch alles andere als weihnachtlich.

Dabei bedeutet mir Weihnachten durchaus einiges, ohne sentimental zu werden. Wer Kinder hat, wird vielleicht den Grund erraten, weshalb ich Weihnachten für eine schöne Zeit halte. Natürlich mag ich auch nicht den ganzen Rummel, diesen Konsumterror – und diesen scheußlichen Kitsch. Vielleicht ist es gar nicht einmal Weihnachten als solches, sondern die winterliche Zeit, in der es abends früh dunkel wird und der Tag morgens lange braucht, bis er ‚in die Puschen kommt’, wie man hier sagt. Und wenn wenigstens etwas Schnee liegt, dann dämpft das manchen Lärm. Und es ist vielleicht auch das Jahresende, dem wir entgegenschreiten: Es geht etwas zu Ende, um neu zu beginnen, etwas, was wir manchmal auch für unser Leben wünschen.

    Tannenbaum bei AlbinZ anno 2009

Weihnachten also als Zeit der Besinnung, wenn es die allgemeine weihnachtliche Hektik zulässt. Man muss es einfach zulassen. Es ist auch eine Zeit der Rückschau. Wir ziehen Bilanz und analysieren das alte Jahr, die Fehler, die wir gemacht haben und im nächsten nicht wiederholen möchten. Wir blicken aber auch auf das Gute, das uns das zu Ende gehende Jahr gebracht hat, wenn es vielleicht auch nicht viel genug war.

Als Vater von zwei inzwischen erwachsenen Söhnen wusste ich Weihnachten immer zu schätzen. Es war schön zu sehen, wie sich die beiden kindlich freuen konnten. Und dieses Jahr Weihnachten kommen wir zusammen, um nicht allein Geschenke ‚auszutauschen’, sondern ‚uns’ – um beieinander zu sitzen und miteinander zu sprechen. Da mag das Essen noch zu gut schmecken, das ist nicht das Wichtigste.

Nun, noch sind es knapp zwei Wochen bis zum Heiligabend. Mein Ältester kommt bereits am 21. zu uns, mein jüngerer Sohn und ich haben ab 23. frei. So kommen wir also bald unter einem Dach zusammen. Darauf freue ich mich: z.B. morgens am Frühstückstisch zusammenzusitzen, zu klönen und zu lachen. Oder abends ‚unterm Tannenbaum’ gemeinsam einen guten Film sehen. Dann ist auch für mich Weihnachten!

Einfamilienhaus in Tostedt-Todtglüsingen zu verkaufen verkauft!

Vorab: Das Interesse an dem Elternhaus meiner Frau war überraschend groß. Und so hat meine Frau mit ihren beiden Brüdern auch bereits einen Käufer gefunden. Wir hoffen, dass die junge Familie in dem Haus glücklich und zufrieden leben wird. – Vielen Dank an die Leser meines Blogs für Eure Aufmerksamkeit!

Das Elternhaus meiner Frau in 21255 Tostedt-Todtglüsingen steht zum Verkauf bereit. Leider ist der jüngere ihrer Brüder nicht bereit, das Haus zu übernehmen (es ist für ihn, der keine Kinder hat, zu groß). Der ältere ihrer Brüder und wir selbst haben unsere eigenen Häuser.

Natürlich fällt es allen schwer, sich von dem Haus zu trennen, in dem sie jahrelang gelebt haben. Erst kürzlich sahen wir alte inzwischen digitalisierte 8-mm-Filme (noch ohne Tonspur) aus den 70-er Jahren, die rund um das Haus aufgenommen wurden.

Zum Verkauf: Einfamilienhaus Tostedt-Todtglüsingen, xxxstraße  © Wortmann (Sparkasse Harburg-Buxtehude)

Wer Interesse an dem Haus hat, wendet sich bitte an die Sparkasse Harburg-Buxtehude, die das Haus als Anbieter verkauft:

Haus ist verkauft!

Merkmale: ca. 140 m² Wohnfläche, ca. 1.050 m² Grundstück, ca. 80 m² Nebenfläche, 6 Zimmer, gepflegt, Baujahr: 1971, Satteldach, Zentralheizung (Gas), Kunststoff/Isolierglas, Verfügbarkeit: nach Vereinbarung, Terrasse, Abstellraum, Keller, Tageslichtbad, zweites Bad, Kabel-/Sat-TV, Einbauküche, Rollläden im Erdgeschoss, Markise, Doppelgarage

Kaufpreis: 198.000,00 EUR
zzgl. Käuferprovision in Höhe von 6,25% inkl. ges. MwSt.

Einfamilienhaus Tostedt-Todtglüsingen, Rostenstraße 14 – hier: Grundriss Erdgeschoss

Objektbeschreibung
Das Einfamilienhaus mit ca. 140 m² Wohnfläche wurde 1971 auf einem ca. 1050 m² großen Grundstück in Massivbauweise errichtet.

Die Wohnfläche im Erdgeschoss verteilt sich auf einen Wohn- und Essbereich, zwei weitere Zimmer, eine Wohnküche sowie ein Tageslichtbad, das mit Dusche ausgestattet ist. Eine Markise spendet Schatten auf der großzügigen Terrasse. Im Dachgeschoss befinden sich drei weitere Zimmer, ein Abstellraum sowie ein Duschbad. Im Vollkeller, der auch über eine Außentreppe erreichbar ist, befinden sich drei beheizbare Kellerräume, der Hauswirtschaftskeller sowie die Heizungsanlage. Eine Doppelgarage steht für Ihre Fahrzeuge bereit.

Das Objekt befindet sich auf einem real geteilten Grundstück mit Kanalanschluss. Es präsentiert sich heute dank stetiger liebevoller Pflege in einem sehr guten Zustand. In dem Jahr 2005 wurden die Duschbäder modernisiert. Der Kessel sowie der Brenner der Gaszentralheizung in 2010 erneuert.

Lage
Tostedt befindet sich am nordwestlichen Rand der Lüneburger Heide. Hier haben sich seit vielen Jahren zahlreiche Fachgeschäfte, Banken, Ärzte, Apotheken und Supermärkte etabliert, so dass Einkaufsmöglichkeiten und Lebensqualität über den täglichen Bedarf hinaus bestehen. Ebenso verfügt Tostedt über Grund-, Haupt- und Realschule sowie ein Gymnasium und diverse Kindergärten und Krippen, die alle fußläufig bzw. mit dem Fahrrad zu erreichen sind.

Optimale Verkehrsanbindungen sind durch die BAB 1 Hamburg/Bremen, B 75, B3 sowie der Bahnstation der Strecke Hamburg/Bremen -die zum HVV-Verbund gehört- gegeben. Tostedt ist aufgrund seiner ausgezeichneten Infrastruktur mit Supermärkten, Fachgeschäften und ausgezeichneter ärztlicher Versorgung sowie dem Wochenmarkt (2 x die Woche) äußerst beliebt.

Ein Sohn der Flüchtlinge

Willkommenskultur zum einen, brennende Flüchtlingsunterkünfte zum anderen: Zu den vielen Flüchtlingen, die in den letzten Wochen und Tagen in Deutschland eingetroffen sind, ist inzwischen vieles berichtet, gesagt und geschrieben worden. Mein Standpunkt dazu ist klar, da dieser durch Lebensumstände geprägt ist, die ich hier kurz erläutern möchte.

Schon in jungen Jahren beschäftigten mich zwei Fragen, Lebensfragen: Es geht dabei um die Zeit des Nationalsozialismus und warum viele Juden nicht rechtzeitig Deutschland und später die von den Nazis besetzten Gebiete verlassen hatten. Viele jüdische Deutsche glaubten damals, dass sich die NS-Regierung nicht lange halten würde. Wie Albert Einstein emigrierten zwar Zehntausende Juden in den ersten Jahren der NS-Diktatur – doch die meisten blieben.

Mit der Pogromnacht vom 9./10. November 1938 begann die verstärkte Ausreise der Juden. Aber nicht alle wollten oder konnten es sich finanziell leisten. Allein im Jahr 1939 flohen etwa 75 000 Juden aus dem Deutschen Reich.

Erschwert wurde dies durch den Unwillen vieler Länder, jüdische Flüchtlinge aus Deutschland aufzunehmen. Beispielhaft reagierte dagegen Großbritannien, das die größte Rettungsaktion für Juden während des Nationalsozialismus‘ initiierte und damit rund 10.000 Kindern und Jugendlichen das Leben rettete. Sie wurden getrennt von Eltern und Geschwistern außer Landes gebracht und meist in Pflegefamilien untergebracht. So entgingen sie dem NS-Völkermord und waren häufig die einzigen Überlebenden ihrer Familien.

Dass viele Länder jüdische Flüchtlinge nicht aufnehmen wollten und sie damit dem sicheren Tod preisgaben, fand ich erschreckend. Das es auch anders geht, zeigen die Ereignisse rund um die Rettung der dänischen Juden auf.

Wie bereits vor vielen Jahren an anderer Stelle in diesem Blog beschrieben (Die Gustloff war nicht ihr Schicksal): Im Januar 1945 befand sich mein Vater mit meiner schwangeren Mutter und meiner Schwester, die 1943 in Königsberg, dem heutigen Kaliningrad, geboren wurde, auf dem Weg Richtung Gdingen (heute: Gdynia), das die Nazis nach der Besetzung Polens 1939 in Gotenhafen umbenannt hatten. Er wollte Frau und Kind in die „Wilhelm Gustloff“ einschiffen, um beide möglichst schnell gen Westen bringen zu lassen. Selbst an Bord zu gehen, wagte er nicht, da er befürchtete als Deserteur verhaftet zu werden. Er galt immer noch als Wehrmachtsangehöriger, obwohl er als Sanitätsfeldwebel im Feldzug gegen Russland ein Bein verloren hatte. Meine Mutter weigerte sich aber, meinen Vater allein zu lassen. So entgingen sie dem sicheren Tod in der Ostsee.

10.09.1944 Bormanshof (heute Wólka Tolkowiecka) im Kreis Braunsberg – meine Mutter, Großmutter mit Schwester, Großtante und mein Vater
10.09.1944 Bormanshof (heute Wólka Tolkowiecka) im Kreis Braunsberg – meine Mutter, Großmutter mit Schwester, Großtante und mein Vater

Zuvor waren meine Eltern mit meiner Schwester von Königsberg kommend nach Bormanshof (heute Wólka Tolkowiecka) im Kreis Braunsberg evakuiert worden. Der kleine Ort liegt auf halben Weg zwischen Königsberg und Danzig. Es gibt ein Foto datiert vom 10.09.1944. Von hier ging es dann weiter im Januar 1945 nach Gdingen – wie oben beschrieben – und anschließend auf dem Landweg weiter in den Westen. Der Weg führte sie über Swinemünde nach Sachsen.

April 1945 Wittstock/Kreis Jerichow – u.a. (von der Mitte nach rechts) meine Tante, meine Mutter und mein Vater – im Vordergrund meine Schwester
April 1945 Wittstock/Kreis Jerichow – u.a. (von der Mitte nach rechts) meine Tante, meine Mutter und mein Vater – im Vordergrund meine Schwester

Vier Tage nach Kriegsende wurde mein Bruder in Wittstock/Kreis Jerichow II (heute: Jerichower Land) geboren. Wo genau dieses Wittstock liegt (es gibt mehrere Ortschaften dieses Namens), lässt sich heute nicht mehr genau ausmachen. Im heutigen Landkreis Jerichower Land gibt es aber Hinweise auf dieses Wittstock.

Hier im damaligen Sachsen (heute Sachsen-Anhalt) wurden meine Verwandten (mindestens auch eine Tante, eine Großtante und eine Großmutter von mir waren mit den Flüchtenden unterwegs) von der Roten Armee eingeholt. Meine Eltern gaben nur kärglich Auskunft über das, was jetzt geschah. Die Flucht ging dann weiter und endete vorerst in Klieve/Kreis Lippstadt/Westfalen (heute: Gemeinde Anröchte/Kreis Soest).

Betrachtet man die beiden Fotos, so kann man kaum glauben, dass hier Menschen auf der Flucht sind, die so gut wie alles verloren hatten. Und endlich im Westen angekommen wurden sie nicht gerade willkommen geheißen. Sie waren mit meiner Schwester drei, dann mit meinem Bruder vier hungrige Mäuler mehr, die gesättigt werden mussten.

Nun, ich wurde viele Jahre später im Westteil Berlins als ‚Spätheimkehrer‘, wie es meine Eltern nannten, geboren. Auch wenn meine Eltern mit mir und meinen Geschwistern nicht mehr auf der Flucht waren, so waren wir in diesen meinen ersten Lebensjahren doch noch viel unterwegs – von Berlin nach Pforzheim und von dort nach Bremen. Anders als der Sänger Heinz Rudolf Kunze (siehe unten: Vertrieben in zweiter Generation) fühle ich mich eigentlich bis heute nicht wie ein Heimatloser, auch wenn ich ein Sohn von Flüchtlingen bin. Sicherlich schwebte jene Heimat meines Vaters, Ostpreußen, im Geiste mit. Vielleicht wurde es dadurch kompensiert, weil ich die Heimat meiner Mutter, Köln und Umgebung, schon als Kind kennenlernen durfte. Eher noch hatte ich höchst eigene Probleme, die sich aber dem Flüchtlingsdasein ähnelten: Als ich mit vier Jahren nach Bremen, verstand mich im wahrsten Sinne des Wortes kein Mensch, weil ich mir zuvor in Pforzheim das Schwäbeln angeeignet hatte. Und in Bremen ergaben sich durch häufige Umzüge und die damit verbundenen Schulwechsel weitere Schwierigkeiten. So ist mir nie die Herkunft Heimat geworden, sondern immer der Ort und besonders die Menschen dort, wo ich gerade lebe.

Gerade wir Deutschen haben also eine noch ziemlich junge Geschichte, in der Flucht und Vertreibung für viele Menschen am eigenen Leib erlebt oder durch Schilderungen von Verwandten nachvollziehbar wurde. Wenn heute so viele Menschen aus der Not geboren bei uns Zuflucht suchen, sollten wir das nicht vergessen. Sicherlich ist es ungewöhnlich, wenn Abertausende Flüchtlinge plötzlich nach Deutschland kommen. Aber diejenigen, die gleich einen ganzen Katalog an Problemen heraufbeschwören (Nein, Nazis wären sie natürlich nicht!), die z.B. mit den Flüchtlingen auch jede Menge IS-Kämpfer bei uns einfallen sehen, ebnen den Weg für Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz (mit den Flüchtlingen 1945 aus den Ostgebieten flohen sicherlich auch jede Menge nationalsozialistische Funktionäre gen Westen).

Da unsere Politik zu Syrien und IS versagt und die Entwicklungen in ihrer heutigen Dimension nicht rechtzeitig erkannt hat, ist die Flucht der Menschen die natürliche Folge. Mögen Obama und Putin endlich wieder das Gespräch zu diesen Themen aufnehmen. Der Flüchtlingsstrom wird solange nicht abreißen, wie Assad auf der einen Seite und der IS auf der anderen die Menschen drangsaliert oder gar tötet.

Ergänzend hierzu möchte ich auf den Artikel Vertrieben in zweiter Generation auf heute.de verweisen. Es geht dabei um den Sänger Heinz Rudolf Kunze, dessen Eltern aus Schlesien vertrieben wurden:

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs flüchteten Millionen Menschen gen Westen oder wurden dorthin vertrieben. Sie verließen ihre Heimat, verloren ihre Wurzeln. Und sie gaben diese traumatischen Erfahrungen auch an ihre Kinder weiter. Die Eltern des Sängers Heinz Rudolf Kunze (58) wurden aus Schlesien vertrieben. Sie hatten in Guben gelebt, östlich der Neiße, dem heutigen Gubin. Kunze wurde elf Jahre nach der Vertreibung geboren und doch hat ihn dieses Ereignis stark geprägt: „Bei mir ist das Gefühl, ein Heimatdefizit zu haben, immer noch da.“

Die Familie zog erst auf die westliche Seite der Neiße, in die DDR. Als der Vater 1956 aus der Gefangenschaft kam, trafen sie ihn im Lager Friedland. „Dann sind wir im Westen geblieben“, erzählt Kunze. „Aber meine Herkunft habe ich eigentlich immer als die Lausitz angesehen, weil alle aus meiner Verwandtschaft – Vater, Mutter und alle Verwandten – daher kamen.“

„Immer alleine“

Aufgewachsen ist der Sänger zwar im Westen. Angekommen ist er jedoch nie richtig. Er lebte zuerst in einem Flüchtlingslager. Danach zog die Familie oft um. Er lebte in Lengerich in Westfalen, danach in der Grafschaft Bentheim, im Harz und dann in Osnabrück. Seit langer Zeit wohnt er nun in Hannover. Doch für eine Heimat reiche das nicht. „Ich hab eigentlich immer nur Wohnsitze gehabt und keine Heimat“, sagt Kunze. Auf Musiker-Kollegen wie Konstantin Wecker oder Wolfgang Niedecken sei er immer neidisch gewesen. Die hatten einen Dialekt, waren verortet und hatten auf diesem Wege immer schon eine Gefolgschaft. „Ich war immer alleine. Ich war immer Einzelgänger und musste mir meine Hörer immer einzeln suchen.“

Kunze hat die Heimatlosigkeit der Eltern regelrecht geerbt. In der Wohnung hingen Bilder und Stiche aus der Heimat. Er erzählt von dem permanenten Gefühl, im Exil zu leben, eines Tages zurück zu müssen. 1989 kam dieser Tag. Doch er kam nicht schnell genug. „Als dann die Mauer aufging, da war es zu spät. Da waren sie beide schon alt und müde und haben die Kraft nicht mehr gehabt. Sie haben eigentlich die ganze Zeit daraufhin gesehnt: Irgendwann gehen wir wieder hin. Und dann ging es. Aber es ging für sie nicht mehr.“

Kunzes Schicksal ist beispielhaft für das vieler Kinder aus vertriebenen Familien, wenn auch nicht aller. Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg prägen etliche Menschen in zweiter Generation. Sie suchen nach der Heimat, die ihre Eltern verloren haben und die sie nie hatten. Kunze hat sie schließlich doch noch gefunden: „Mein Beruf ist meine Heimat geworden.“

Siehe hierzu auch bei huffingtonpost.de: Die neuen Asozialen: Eure Dummheit bringt Deutschland an den Abgrund
Und in meinem Betrag vom 17. Februar 2011: „Europa setzt auf schauerliche Strategien“