Kategorie-Archiv: Unsere Erde – unsere Welt

Schutz und Verschmutzung unserer Umwelt

Donald Trump vs. Taylor Swift

Bei der Grammy-Verleihung 2024 erhielt Taylor Swift zwei weitere goldene Grammophone. Swift ist in den USA derzeit Ziel rechtsextremer Verschwörungstheorien. Fox News und rechte Podcaster behaupten, Swift und ihr Freund, der NFL-Spieler Travis Kelce, seien in eine angebliche Verschwörung der Demokraten verwickelt.

Die Behauptung des Verschwörungsmythos: Swift würde in der Halbzeitpause des Super Bowls auftreten und dort für die Wahl von Joe Biden werben. An ihrer Seite ihr Freund Travis Kelce, Spieler der Kansas City Chiefs.

Taylor Swift hatte ihre Fans aufgerufen, sich für die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in die Wählerlisten einzutragen. Die Altersgruppe bis 30 Jahre hat sich bisher kaum um Wahlen gekümmert.

Taylor Swift
Taylor Swift (Von Raph_PH – A cropped version of File:HAIMO2210722 (30 of 51) (52232595478).jpg, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=120914532)

Sollte also ein Popstar die Wahl von Donald Trump verhindern?

Taylor Swift bei amazon.de

Mit „You Need To Calm Down“ spricht sich Swift deutlich für die LGBTQIA+-Community aus. In der zweiten Strophe weist sie durch „Why are you mad when you could be GLAAD?“ („Weshalb bist du sauer, wenn du fröhlich sein könntest?“) auf die US-amerikanische Non-Profit-Organisation GLAAD hin, die sich öffentlich gegen Diskriminierung aufgrund von Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung einsetzt.

You need to calm down
You’re being too loud

Du musst dich beruhigen
Du bist zu laut

You are somebody that we don’t know
But you’re coming at my friends like a missile
Why are you mad?
When you could be GLAAD? (You could be GLAAD)
Sunshine on the street at the parade
But you would rather be in the dark ages

Du bist jemand, den wir nicht kennen
Aber du kommst wie eine Rakete auf meine Freunde zu
Warum bist du sauer?
Wann könntest du GLAAD [fröhlich] sein? (Du könntest GLAAD sein)
Sonnenschein auf der Straße bei der Parade
Aber Sie möchten lieber im dunklen Zeitalter sein

Bauernproteste: Zukunft braucht Veränderung

Wütende Bäuerinnen und Bauern legen mit ihren Protesten das Land lahm. Sie streiten über Agrarsubventionen – dabei geht es um viel mehr: Unsere Landwirtschaft braucht faire Preise, mehr Natur- und Klimaschutz sowie Gelder für bäuerliche Betriebe statt für Agrarfabriken.

Blockade des Hafens im Bremerhaven durch protestierende Bauern
Blockade des Hafens im Bremerhaven durch protestierende Bauern

Viele der protestierenden Bäuerinnen und Bauern wissen: Damit es ihnen besser geht, muss sich die Landwirtschaft fundamental ändern. Sie sind bereit, ihre Tiere artgerecht zu halten, unser Trinkwasser zu schonen, die Artenvielfalt zu fördern und das Klima zu schützen. Doch dafür braucht es eine andere Agrarpolitik – die sie beim tierfreundlichen Umbau der Ställe unterstützt, für faire Preise und leichteren Zugang zu Ackerland sorgt. Wir brauchen eine sozial und ökologisch gerechte Agrarwende.

Es kann nicht allein um die Subventionen für Kfz-Steuer und Diesel gehen. Das Problem ist viel komplexer.

Faire Preise: Es braucht eine gesetzliche Regelung für gerechte Erzeugerpreise. Die Verträge zwischen Höfen und Abnehmern von Obst, Gemüse und tierischen Produkten müssen feste Mengen, Laufzeiten und Preise beinhalten. Nur so erhalten Bäuerinnen und Bauern wirtschaftliche Planungssicherheit.

Einführung einer Tierwohlabgabe: Eine Abgabe auf Fleisch könnte den Umbau der Tierhaltung endlich angemessen finanzieren – und den Bundeshaushalt zusätzlich entlasten.

Leichterer Zugang zu landwirtschaftlichen Böden: Kauf- und Pachtpreise für Ackerflächen steigen unaufhaltsam. Die Erhöhung der Grunderwerbsteuer für Großgrundeigner würde diese finanzielle Aufwärtsspirale stoppen und jungen Bäuerinnen und Bauern die Existenzgründung erleichtern.

Umverteilung der EU-Agrargelder: Im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU müssen Bäuerinnen und Bauern für ihren Beitrag zum Umwelt-, Biodiversitäts- und Tierschutz angemessen entlohnt werden.

Und andere Themen spielen hinein:

Ich denke da an Glyphosat, ein Totalherbizid, dessen Unbedenklichkeit (u.a. krebserregend) nicht nachgewiesen ist. Ich denke an Patente auf Saatgut, für die die Bauern hohe Beträge zu zahlen haben. Dabei werde man immer abhängiger von wenigen Konzernen, das träfe am Ende auch die Verbraucherinnen und Verbraucher. „Denn die großen Konzerne entscheiden, was gezüchtet wird und mit welchen Methoden.“ Traditionelle Pflanzenzucht werde so unmöglich gemacht. Gentechnik ließe sich zwar patentieren. „Aber darum geht es den großen Konzernen nicht.“ Es gehe darum, diejenigen biologischen Ressourcen zu patentieren, die Züchter bräuchten, um ihre Pflanzen resistent gegen Klimawandel, Schädlinge und Krankheiten zu machen.

Wenn also solche Pflanzen gegen Schädlinge resistent sind, wozu dann noch Glyphosat?

Und wir Verbraucher sind gefragt. Wer sich scheinbar ’solidarisch‘ mit den Bauern zeigt, aber z.B. weiter Billigfleisch aus Massentierhaltung kauft, sollte sich überlegen, ob er auf den richtigen Zug gesprungen ist.

Lange Zeit wurden Bäuerinnen und Bauern von der Union geführten Regierungen begünstigt. So wurde ein notwendiger Strukturwandel unterlassen. Natürlich ist der Wegfall von Subventionen für Bäuerinnen und Bauern ein herber Schlag. So müssen endlich Anreize geboten werden, die zu einer umweltfreundlichen, dem Klima unschädlichen Landwirtschaft führt.

Dass Rechtsextreme Gruppen versuchen, die aktuellen Bauernproteste zu vereinnahmen ist nicht verwunderlich: Am Galgen baumelnde Ampeln (auch bi uns in Tostedt gesichtet), aggressive Hetze gegen Politikerinnen und Politiker, Demoschilder mit völkischen Symbolen. Immer wieder eskaliert die Lage. Trotzdem ruft der Bauernverband weiter zu Demos auf. Dass die Agrarlobby so rabiat für ein „Weiter so” trommelt, könnte den sozial-ökologischen Wandel auf Jahre ausbremsen.

49-Euro-Ticket: Alter Friedhof Buchholz (Nordheide)

Mit Einführung des 49-Euro-Tickets fuhren wir mit dem Zug der metronom-Eisenbahn in unseren Nachbarort Buchholz in der Nordheide. Wie schon bei der späteren Tour nach Bremen war der Grund die Auflösung von zwei alten Sparbücher – diesmal von der Postbank. Dann ging es durch den Ort und zum neu angelegten Rathauspark mit dem kleinen Teich.

Teich im Buchholzer Rathauspark
Teich im Buchholzer Rathauspark

In dessen Nähe befindet sich der Alte Friedhof der Buchholzer Kirchengemeinde St. Paulus. Leider sind meine Frau und ich in einem Alter, in dem der Tod eine zunehmende Rolle spielt. Nein, wir sind noch fit und wollen auch noch einige Jährchen leben. Aber im Bekannten- und Verwandtenkreis mehren sich die Todesfälle. Und Friedhöfe, so sehr deren Vorhandensein mit Trauer verbunden ist, sind auch Plätze, die schön angelegt sind, in denen auch die Lebenden friedliche Ruhe finden.

Gleich am Anfang des Friedhofs befinden sich Kinder-Gräber und das Sternenkinder-Feld. Hier ruhen verstorbene und stillgeborene Kinder- es wird dort um kleine Menschen, die kaum oder gar nicht ins Leben gekommen sind, getrauert. Dieser Ort hat schon etwas Beklemmendes. Die Zahlen sind ziemlich ernüchternd:

Buchholzer Friedhof St. Paulus: Sternenkinder-Feld und Kinder-Gräber
Buchholzer Friedhof St. Paulus: Sternenkinder-Feld und Kinder-Gräber

Für Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 500 Gramm, bei denen keine Bestattungspflicht besteht, gibt es auf dem Buchholzer Waldfriedhof ein Grabfeld. Das Buchholzer Krankenhaus und die Kirchengemeinde St. Paulus bieten Ihnen an, Ihr verstorbenes Kind dort beizusetzen.

Buchholzer Friedhof St. Paulus: Sternenkinder-Feld und Kinder-Gräber
Buchholzer Friedhof St. Paulus: Sternenkinder-Feld und Kinder-Gräber

Verstorbene Kinder, die mit einem Geburtsgewicht über 500 Gramm zur Welt gekommen sind, können im benachbarten Bereich der Kindergräber bestattet werden.

Geht man weiter, dann tut sich der Urnenwald auf, ein Wald als Bestattungsplatz, dort ruhen die Aschen von Verstorbenen.

Buchholzer Friedhof St. Paulus: Eingang zum Urnenwald (1)
Buchholzer Friedhof St. Paulus: Eingang zum Urnenwald (1)

Seit 2014 gibt es den Urnenwald am Waldfriedhof in Buchholz. Hier kann bei einem Trauerfall die Asche eines Verstorbenen in einem natürlichen Umfeld bestattet werden: Direkt an den Wurzeln eines Baumes, mitten im Wald.

Buchholzer Friedhof St. Paulus: Eingang zum Urnenwald (2)
Buchholzer Friedhof St. Paulus: Eingang zum Urnenwald (2)

Außerdem ruhen auf diesem Friedhof insgesamt 65 Tote des Zweiten Weltkrieges und der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in 2 Gräberfeldern.

Siehe u.a. auch: Abschied von Opa Hermann 2010
140 Jahre Friedhof Ohlsdorf

Wir kehrten in die Innenstadt von Buchholz zurück, um in der Fußgängerzone zu bummeln und einen Happen zu essen. Mit dem metronom ging es dann am späteren Nachmittag zurück nach Hause.

49-Euro-Ticket: Wallanlagen in Bremen Mai 2023

Die Bremer Wallanlagen waren Teil der Bremer Stadtbefestigung und gingen aus den bis zum 17. Jahrhundert erbauten Befestigungsanlagen hervor und sind heute eine beliebte Parkanlage am Rande der Bremer Altstadt. Sie sind nicht nur Bremens älteste, sondern auch die erste öffentliche Parkanlage in Deutschland, die durch eine bürgerliche Volksvertretung realisiert wurde.

Wallanlagen Bremen - Wall-Infocenter
Wallanlagen Bremen – Wall-Infocenter

Mit dem 49-Euro-Ticket waren meine Frau und ich nach Bremen mit der Bahn gefahren, um zwei alte Sparbücher aus dem letzten Jahrhundert (könnte ja auch schreiben: letzten Jahrtausend) endlich aufzulösen. Bis vor 40 Jahren lebte ich in Bremen und hatte seit dieser Zeit diese Sparbücher unberührt bei meinen Unterlagen liegen. Gut, viel Geld war da nicht mehr drauf.

Immerhin ein Anlass, Bremen zu besuchen und den Tag in den angenehm kühlen Wallanlagen zu verbringen. Natürlich kamen wir auch beim Knollennasenmännlein von Loriot vorbei. Und im Wall-Infocenter konnten wir ersehen, wie die Wallanlagen früher einmal ausgesehen haben.

Kaum zu glauben, wie viel Zeit wir in den Anlagen verbringen konnten. Und im Rosencafe an der Contresarpe aßen wir gepflegt zu Mittag. Erst am späten Nachmittag ging es mit der Bahn wieder nach Hause.

49-Euro-Ticket: Rhododendronpark Bremen Mai 2023

Schon zur Brauereibesichtigung in Hamburg waren meine Frau und ich mit dem ab Mai 2023 eingeführten 49-Euro-Ticket mit dem Zug gefahren. Eine Woche zuvor war Bremen unser Ziel gewesen: der Rhododendronpark in Bremen, der zu dieser Zeit in voller Blüte stand (in der Regel blühen diese Büsche von Mitte bis Ende Mai, dieses Jahr wohl etwas später durch den doch kühlen April).

Rhododendronpark Bremen (1) mit Bronzeplastik Wisent
Rhododendronpark Bremen (1) mit Bronzeplastik Wisent

Der Rhododendronpark in Bremen bietet auf einer Fläche von 46 Hektar eine einzigartige Sammlung an Rhododendren und Azaleen. Von den weltweit ca. 1.000 verschiedenen Rhododendronwildarten wachsen hier mehr als 600. Daneben werden den jährlich ca. 300.000 Besuchern etwa 3.500 gezüchtete Sorten präsentiert. Damit besitzt der Rhododendron-Park Bremen die größte Sammlung an Rhododendron-Arten und -Sorten der Welt. Der Park ist ganzjährig geöffnet, ebenso die botanika und das Restaurant Bloom. Der Eintritt in den Park ist frei. (Quelle: de.wikipedia.de)

Rhododendronpark Bremen (2)
Rhododendronpark Bremen (2)

Nicht vergessen sollten wir, dass der berühmte Bremer Rhododendronpark und das Ursprungskonzept des Botanischen Gartens brauner Provenienz sind: Mit dem ersten Versuchsgarten sollten Züchter immergrüner Laubgewächse fachlich unterstützt und ein autarker deutscher Markt für Rhododendren ermöglicht werden, der nicht mehr auf niederländische Importe angewiesen war. Neben dem wirtschaftlichen Zweck verfolgten die Gründer ideelle, propagandistische und volkspädagogische Ziele: Die von der Natur entfremdeten Volksgenossen sollten wieder mit heimatlicher Flora und „deutschen Landschaften“ vertraut werden. Durch Pflanzenschönheit sollte das Lebensgefühl des „deutschen Menschen“ gehoben werden, schrieben die Bremer Nachrichten (Quelle: u.a. taz.de)

Rhododendronpark Bremen (3)
Rhododendronpark Bremen (3)

Hier noch weitere Fotos von mir vom Rhododendronpark Bremen auf meiner Facebook-Seite:

Gartenarbeiten

Ich mag den Herbst, die sich verfärbenden Blätter der Sträucher und Bäume, und wie diese im leisen Schwebeflug zu Boden gleiten, die ersten Nebelfelder am frühen Morgen und die Sonne, die zwar schon sehr tief steht, uns aber doch noch fast sommerliche Wärme beschert.

Der Herbst ist auch die Zeit der Apfelernte. Und die fällt in diesem Jahr äußerst reichlich aus. Wir haben zwar nur einen Zierapfelbaum, aber so hing dieser noch nie mit Früchten voll. Diese kleinen Äpfelchen lassen sich sogar essen, haben einen intensiven Apfelgeschmack, nur die Schale ist etwas hart. Aber aus Nachbars Garten (oder besser: aus den Gärten von Freunden) werden wir mit Äpfeln überschüttet. Auch dort war die Ernte sehr ausgiebig. So kommen Äpfel in ihren verschiedensten Formen auf dem Tisch: natürlich als Apfelkuchen, jetzt auch schon als Bratapfel, als Apfelmus oder als Apfelringe in Pfannkuchen.

Zierapfelbaum mit Früchten ohne Ende
Zierapfelbaum mit Früchten ohne Ende

Aber woher dieser reichliche ‚Segen‘ an Obst, auch an Eicheln und Beeren aller Art? Ich habe es bereits an anderer Stelle erwähnt: Der ältere meiner beiden Söhne, ein Hobby-Dendrologe, erklärt die große Menge an Früchten mit dem viel zu trockenem Wetter und der damit verbundenen Hitze. Wenn Bäume und auch Sträucher unter Nährstoffmangel und Wasserknappheit leiden, blühen diese häufiger und intensiver. „Forstleute kennen den Begriff der Notfruktifikation, man kann auch Angstblüte dazu sagen. Unnötig Kraft zu verausgaben, wäre für einen geschwächten Baum kaum sinnvoll – es sei denn, um das Überleben seiner Art zu sichern, bevor es mit ihm zu Ende geht.“  (Quelle: sandsteinblogger.de)

Es sind nicht nur viele Früchte, es ist auch viel Laub, das jetzt im Herbst von den Bäumen fällt. Im Grunde können wir jeden Tag das gefallene Laub aufharken. An Gartenarbeit herrscht kein Mangel. Meine Frau hat zudem in den letzten Tagen besonders die Sträucher zurückgeschnitten. Und so haben wir uns nun daran gemacht, den gesammelten Abschnitt zu häckseln:

Muddern häckselt, Vaddern macht Faxen ... 😎
Muddern häckselt, Vaddern macht Faxen … 😎

Blätter und Häckselgut wurden dann auf die Pflanzenbeete verteilt, um diesen im Winter Schutz vor Kälte zu bieten. Apropos Häckseln! Ich erinnere mich da an eine Szene aus dem Film ‚Fargo‘ von den Coen-Brüdern:

Bild aus dem Film von Ethan und Joel Coen: Fargo (1996)
Bild aus dem Film von Ethan und Joel Coen: Fargo (1996)

Herbst 2022: Kürbiszeit

Es ist wieder Herbst (leider auch vom Wetter her) und damit die Zeit der Kürbisse. Kürbisse lassen sich auf verschiedene Art ‚verarbeiten‘, so kann man diese orange-gelben Früchtchen (Früchtchen ist gut!) für das nächste Halloween präparieren, also aushöhlen und mit Fratzen versehen lassen. Die so ausgeweideten Kürbisse findet man dann in Vorgärten und abends mit Teelichtern versehen leuchten sie dann ‚um die Wette‘.

Am liebsten sind mir Kürbisse aber auf dem Teller. Es geht nichts über eine leckere Kürbissuppe, aber auch süß-sauer eingelegt schmeckt Kürbis sehr lecker. Und natürlich als süßes Kürbisbrot mit Sahnequark bestrichen und Marmeladen aus der eigenen Fertigung. Besonders geeignet sind die jetzt überall erhältlichen Hokkaidokürbis.

Kürbisbrot aus dem eigenen Ofen – mit weiterer Kürbismasse (z.B. für Kürbissuppe)
Kürbisbrot aus dem eigenen Ofen – mit weiterer Kürbismasse (z.B. für Kürbissuppe)

So habe ich gestern für uns ein schon allein der Farbe wegen optisch Appetit anregendes Kürbisbrot (bzw. Kürbisstuten) gebacken. Hier das Rezept:

Zutaten:

500g Mehl (ich habe 2/3 Dinkel- und 1/3 Weizenmehl genommen)
1 Würfel Hefe (1 Tütchen Trockenhefe tut es auch)
50 g Butter, weich (Margarine geht auch)
1 Prise Salz
1 Ei
50 g Zucker (ich nehme braunen Zucker)
300 g Kürbisfleisch (am besten Hokkaido)
50 ml Milch, lauwarm (ich habe Molke verwendet)

Anleitung:

Den Kürbis waschen, entkernen und mit der Schale klein schneiden.
Mit etwas Wasser zum Kochen bringen und ca. 15 min. köcheln lassen, bis der Kürbis schön weich ist. Das Wasser abgießen und das Kürbisfleisch pürieren und abkühlen lassen.

Das Mehl in eine Schüssel sieben und in die Mitte eine Vertiefung drücken. Hefe hineinbröseln und mit dem Zucker, der lauwarmen Milch und etwas Mehl zu einem Vorteig verrühren. An einem warmen Ort (z.B. Backofen bei 50°) ca. 30 min. gehen lassen.

Das pürierte Kürbismus, die weiche Butter, das Ei und das Salz hinzugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Evtl. muss hier noch etwas lauwarme Milch zugegeben werden. Den Teig nochmals 30 min. gehen lassen.

Den Teig gut durchkneten und in eine Kastenform geben, in den kalten Ofen geben und bei 200° ca. 45 min. backen.

Dann fröhliches Zubereiten – und vor allem: Guten Appetit!

Licht aus | Nacht an – Thema Lichtverschmutzung

    „Mehr Licht?!“
    angeblich letzte Worte von Goethe

Am Montag (12.09.2022 – 19 Uhr) besuchte ich mit meiner Frau eine Infoveranstaltung in der Schützenhalle bei uns in Tostedt mit dem Titel: LICHT AUS – Wie Lichtverschmutzung uns gefährdet und vermieden werden kann, zu der die Samtgemeinde Tostedt eingeladen hatte.

Der Vortragende Manuel Phillip ist Gründer der „Paten der Nacht“, der „Earth Night“ und der Umweltzertifizierung für Firmen „22 Uhr“.

Eine unnötige Beleuchtung in der Nacht bedeutet nicht nur den Verlust des Sternenhimmels, sondern ist auch eine große Gefahr für Insekten, Pflanzen, Zugvögel, Säugetiere und damit auch für den Menschen.

Die Earth Night (dieses Jahr am 23.09.) ist ein Symbol für dunklere Nächte, aber natürlich geht es darum, dauerhaft die Lichtverschmutzung zu reduzieren. Dass dies mit intelligenten Maßnahmen ohne größere Einschränkungen möglich ist und sich hierbei auch erhebliche Kosteneinsparungen ergeben, erklärte Herr Phillip auf eine sehr spannende, eindringliche und unterhaltsame Weise. Für sein Engagement hat er im Jahr 2021 die Bayerische Umweltmedaille erhalten (aus dem Flyer zur Veranstaltung)

Earth Night 2022 – am 23.09.2022
Earth Night 2022 – am 23.09.2022

Menschen werden ab spätestens 22 Uhr (Ortszeit) die ganze Nacht über das Licht reduzieren und so ein Zeichen gegen die zunehmende Lichtverschmutzung zu setzen. Jeder kann dabei mitmachen!

In vielen anschaulichen Beispielen zeigte Herr Phillip auf, wie unsere Umwelt durch Lichtverschmutzung (richtige wäre der Begriff Nachtverschmutzung – durch unnötige, von Menschen in der Nacht verursachte Helligkeit) beeinträchtigt wird. Anhand von zwei Satellitenbildern von Europa aus den Jahren 1992 und 2010 konnten wir die ungeheure Zunahme an Lichtquellen erkennen. Bereits vor über acht Jahren hatte ich an dem Beispiel Nordkorea (Schwarzes Loch: Nordkorea im Dunkeln) aufgezeigt, wie in industriellen Ländern Licht verschwendet wird.

Wie sehr Licht auch unser Leben beeinflusst, zeigen die zunehmenden Schlafstörungen vieler Menschen. Wir leben den ganzen Tag meist in Kunstlicht und setzen uns abends vor dem Schlafengehen oft noch einer massiven Lichtdusche aus (z.B. beim Zähneputzen). Unser Melatonin-Haushalt (ein Hormon, das den Schlaf-Wach-Zyklus reguliert) wird dadurch nachhaltig gestört.

Aber es sind vor allem Gewerbetreibende sowie die Kommunen und Städte gefragt, die Verschwendung von Licht zu vermeiden.

6 Punkte für optimales Außenlicht

Mit einfachen Mitteln kann jeder seinen Beitrag zur Reduzierung der Lichtverschmutzung leisten. Je mehr der nachfolgenden Empfehlungen pro Lichtquelle berücksichtigt werden, desto besser. Die Punkte gelten gleichermaßen für die Beleuchtung an Häusern und Gebäuden, aber auch von Fassaden, Straßen, Parkplätzen und Schaufenstern sowie Leuchtreklame

1. Intensität
Möglichst geringe Lumen-Werte (lm) nutzen. Größere Bodenflächen besser mit mehreren schwachen Lichtquellen ausleuchten, anstatt mit nur einer einzigen sehr, sehr hellen.

2. Richtung
Nur nach unten. Streulicht zur Seite und vor allem nach oben vermeiden. Hier helfen geschirmte Gehäuse oder LED-Reflektorlampen

3. Farbe
Je gelber, desto besser! Farbtemperaturen von 2700 Kelvin möglichst nicht überschreiten

4. Montagehöhe
Je niedriger, desto besser! Dadurch entsteht weniger Blendung und die Streuverluste in die Umgebung werden reduziert

5. Dauer
Beleuchtung nur während und nur so lange man sie benötigt. Hier helfen Bewegungsmelder. Dauerlicht vermeiden und spätestens um 22 Uhr (Sommer wie Winter) abschalten (Zeitschalter)

6. Notwendigkeit
Licht nur zur Wegesicherheit und Orientierung nutzen. Außenlicht zu dekorativen Zwecken sollte generell vermieden werden – speziell in Gärten, auf Pflanzen, Naturflächen und Teiche

Alles das schützt tag- und nachtaktive Lebewesen, hält Insekten vom Haus fern (und bewahrt somit die Bestände),  lässt den Sternenhimmel wieder erstrahlen und spart auch noch jede Menge Energie! (Quelle: paten-der-nacht.de)

In einem Beitrag der Tagesschau (Die Schattenseite des Lichts – Von Axel John, SWR) wurde erst vor einigen Tagen die Lichtverschmutzung, die gerade in diesen Tagen durch die horrend gestiegenen Energiekosten auf die Agenda der Städte und Kommunen gesetzt wurde, thematisiert – hier der Beitrag:

In vielen Städten gingen in den vergangenen Wochen die Lichter aus – Deutschland muss Energie sparen. Umweltschützer erkennen in der Krise auch eine Chance für Nachhaltigkeit und Artenschutz.

Seit dem 9. August gilt für Mainz ein Energieplan, wonach 15 Prozent Gas eingespart werden sollen. Beleuchtung, die der Verkehrssicherheit dient, ist dagegen nicht ausgeschaltet.

„Weniger Helligkeit in der Nacht hat weitreichende Folgen für die Tierwelt. Sehr viele Arten leiden unter einer zunehmenden Lichtverschmutzung. Es ist einfach zu hell“, sagt Rainer Michalski. Er arbeitet für den Naturschutzbund (NABU) Rheinhessen. „Der Energiesparplan ist eine Chance, das ökologische Gleichgewicht in der Nacht wieder etwas besser ins Lot zu bekommen.“

„Eine Hauptursache des Artensterbens“

Tiere hätten sich über viele Millionen Jahre nur an Mond und Sternen orientiert, so Michalski. Seit gut einhundert Jahren werde die Nacht durch die Industrialisierung und die Technik aber immer heller. Das habe weitreichende Folgen für die Tierwelt. „Viele Insekten fliegen Lichtquellen an und kommen aus diesem hellen Kegel nicht mehr heraus. Sie sind regelrecht gefangen und verenden dann dort“, erklärt Michalski.

Dabei seien gerade Insekten regelrechte „Dienstleister für die Natur“ und damit sehr wichtig für die Pflanzen- und Tierwelt – als Nahrung oder beim Bestäuben von Blüten. „Lichtverschmutzung ist wahrscheinlich eine Hauptursache des Artensterbens.“ 

Kann aber das teilweise Abschalten von Licht in der Stadt wirklich einen Effekt auf die Tierwelt im Allgemeinen haben? „Auf jeden Fall“, sagt Michalski. „Insekten werden auch von Lichtquellen aus großer Distanz angezogen. Das gilt etwa für verschiedene Nachtfalter, aber auch Zugvögel sind beispielsweise betroffen. Sie orientieren sich dann an erleuchteten Hochhäusern, fliegen dagegen, stürzen ab und sterben.“

Das Problem immer hellerer Städte habe in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, so Michalski. Der Grund sei die energiearme LED-Lampe. „Der Verbrauch ist sehr gering. Daher wurden mehr Lampen mit LED verwendet, was die Lichtmenge deutlich gesteigert hat. Immer mehr wird angestrahlt und ausgeleuchtet“, klagt der NABU-Experte.

Studie: Auch Deutschland immer heller

„Europa ist jahrzehntelang immer heller geworden“, bestätigt Christopher Kyba. Er forscht am deutschen Geoforschungszentrum Potsdam und an der Bochumer Ruhr-Universität rund um das Thema Licht. „Seit dem zweiten Weltkrieg hat es bis auf wenige Ausnahmen bis 2017 einen konstanten Zuwachs der Lichtmenge in der Nacht gegeben.“ Das belegt eine internationale Studie unter der Leitung Kybas.

„Europa ist jahrzehntelang immer heller geworden“, bestätigt Christopher Kyba. Er forscht am deutschen Geoforschungszentrum Potsdam und an der Bochumer Ruhr-Universität rund um das Thema Licht. „Seit dem zweiten Weltkrieg hat es bis auf wenige Ausnahmen bis 2017 einen konstanten Zuwachs der Lichtmenge in der Nacht gegeben.“ Das belegt eine internationale Studie unter der Leitung Kybas.

Die Zunahme der nächtlichen Beleuchtung in weiten Teilen Deutschlands erklärt auch Christopher Kyba vor allem mit der LED-Lampe. „Die langfristige Entwicklung ging über die Kerze, dann die Gaslaterne, Glühbirne und jetzt das LED. Licht wurde immer effizienter, immer heller und immer günstiger.“

„Muss dann noch das Werbebanner leuchten?“

Jetzt aber fingen immer mehr Menschen an, immer mehr Licht in der Nacht zu hinterfragen. „In deutschen Städten ist ab 23 Uhr nichts mehr los. Muss dann noch das Werbebanner leuchten?  Zudem sollten Restaurants oder Tankstellen nur noch erleuchtet sein, wenn sie noch geöffnet haben“, so Kyba. Im internationalen Vergleich stehe Deutschland aber relativ gut da. Spanien etwa sei deutlich heller als die Bundesrepublik. Auch in den USA gebe es viel mehr künstliche Helligkeit in der Nacht. Dennoch gebe es auch hierzulande noch viel Einsparpotential.

Deshalb hat der Forscher mit seinem Team eine App namens Nachtlicht-Bühne entwickelt, mit der Freiwillige die Lichtquellen in ihrer Umgebung erfassen. Die Daten wertet Kyba für seine Forschung aus. „Wir wissen zwar mittels Satellitenbilder, wo es besonders hell ist. Aber wir wissen nicht, was das für Lichtquellen sind. Die Informationen aus der App können uns bei der Lichtverschmutzung weiterhelfen.“

Erste Nachtschutzbeauftragte Deutschlands

In Fulda und in der Rhön ist Sabine Frank am frühen Abend unterwegs. Sie ist seit 2014 Nachtschutzbeauftragte des Landkreises und damit die erste und bislang auch einzige bundesweit. Sie trifft sich mit Freiwilligen aus Fulda und will Lichtquellen in Fulda mittels der App des Geoforschungszentrums erfassen. „Alles leuchtet inzwischen. Früher war es nur die Straßenbeleuchtung. Jetzt geht es immer ins Private:  Vom Klingelschild über den Schuh bis zum Garten. Das ist eine Entfremdung von natürlichen Gegebenheiten der Umwelt.“ 

Sabine Frank berät Bürger, Betriebe und Gemeinden, wie Lichtverschmutzung vermieden werden kann. Inzwischen häufen sich auch die bundesweiten Anfragen bei ihr. Demnächst hat sie einen Termin beim Deutschen Fußball-Bund. Es gehe um Flutlicht, erzählt sie. „Als ich vor acht Jahren anfing, dachten viele zunächst, es ginge um Luftverschmutzung. Heute kennen fast alle das Thema.“

Aus ihrer Sicht hat sich inzwischen auch gesetzlich einiges getan.  Das neue Bundesnaturschutzgesetz nennt erstmals den Begriff „Lichtverschmutzung“ und sieht einen Zusammenhang mit dem Rückgang der Artenvielfalt. Auch Landesnaturschutzgesetze wurden entsprechend geändert - in Bayern und Baden-Württemberg.

Einfache Maßnahmen gegen Lichtverschmutzung

In Mainz hat auch Rainer Michalski gemerkt, dass das Thema inzwischen in einer breiten Öffentlichkeit angekommen ist – spätestens mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine und der Notwendigkeit, Energie zu sparen.

Der NABU-Experte hat einen einfachen Tipp gegen Lichtverschmutzung und für mehr Tierschutz: „Eine naturfreundliche Beleuchtung ist nötig. Künstliches Licht in der Nacht sollte einen geringen Blauanteil haben. Genau das lockt viele Insekten an. Besser sind warmweiße Lampen. Entscheidend ist aber die Frage, wo brauchen wir Licht wirklich und wo nicht?“

Zum eingangs angeführten Goethe-Zitat:

Goethe rief Friedrich zu: ,Mach doch den Fensterladen im Schlafgemach auf, damit mehr Licht hereinkomme. ‚ Dies waren seine letzten vernehmlichen Worte.

Ganz gewitzte Interpreten – sie waren beim Tod des Dichters nicht dabei – haben gemutmaßt, dass Goethes letzte Worte in seiner Frankfurter Mundart gesprochen wurden. Dann rief er nicht nach mehr Licht sondern formulierte eine Binsenweisheit, etwa: „Mer liecht … hier so unbequem“. Und das wäre für Freunde letzter Worte wahrlich sehr enttäuschend. (Quelle: goethe-live.de)

Wochenmarkt in Mainz (Freitag 26.08.2022)

Auf unserer 9-Euro-Ticket-Tour nach Mannheim machten meine Frau und ich einen Halt in Mainz. Bevor wir von dort nach Mannheim weiterfuhren, ging es noch einmal in die Mainzer Innenstadt. Und neben dem Besuch des Mainzer Doms bummelten wir über dem Wochenmarkt, der in der Altstadt an diesem Freitag stattfand. Wir beide mögen Wochenmärkte und haben auch in unserem Wohnort dienstags wie freitags einen solchen, wenn dieser auch ziemlich klein ausfällt. Der Wochenmarkt in Mainz (bei bestem Sonnenwetter) war dagegen in seinen Farben und natürlich mit seinen regionalen Angeboten beeindruckend.

Wochenmarkt in der Mainzer Altstadt (1)
Wochenmarkt in der Mainzer Altstadt (1)

Was es z.B. bei uns nicht gibt, sind Weintrauben aus dem eigenen (also regionalen) Anbau. Auch sonst war das Angebot riesig und wir bedienten uns gern davon.

Wochenmarkt in der Mainzer Altstadt (2)
Wochenmarkt in der Mainzer Altstadt (2)

Hier noch einige weitere Fotos von den Verkaufsständen …

Wochenmarkt in der Mainzer Altstadt (3)
Wochenmarkt in der Mainzer Altstadt (3)

Wochenmarkt in der Mainzer Altstadt (4)
Wochenmarkt in der Mainzer Altstadt (4)

Wochenmarkt in der Mainzer Altstadt (5)
Wochenmarkt in der Mainzer Altstadt (5)

Wochenmarkt in der Mainzer Altstadt (6)
Wochenmarkt in der Mainzer Altstadt (6)

Wochenmarkt in der Mainzer Altstadt (7)
Wochenmarkt in der Mainzer Altstadt (7)

Wenn es einen vergleichbaren Wochenmarkt bei uns im hohen Norden gibt, dann den in der Isestraße von Hamburg, der zu den größten in Deutschland zählt.

Ab in die Brombeeren

Meine leider viel zu früh verstorbene Schwester Inge war eine Pflaumenliebhaberin, genauer: sie liebte Pflaumen- bzw. Zwetschgenkuchen über alles. Kein Wunder, wurde sie im September geboren, in der Zeit, in der diese Steinobstgewächse geerntet werden. Auch ich und meine Familie lieben Pflaumenkuchen.

Aber noch sind wir Ende August/Anfang September, und da gibt es noch reichlich Brombeeren. Wie Pflaume und ihre Unterart, die Zwetschge, so gehören auch Erd-, Him- und Brombeere zur Familie der Rosengewächse. Aber der Belehrung genug.

Obwohl die kultivierten Beeren nicht gerade billig sind und auch nicht den Geschmack wildwachsender oder im eigenen Garten gezogener Früchte haben, so haben wir uns auf dem Wochenmarkt doch reichlich schadlos daran gehalten. Besonders meine Frau liebt Beeren/Bären aller Art.

Wie gesagt: Wild wachsende Beerenfrüchte haben ein Vielfaches an Geschmack, an Aroma. Auf Waldspaziergängen oder bei einem Ausflug in die zwei Moore bei Oldenbüttel haben wir noch viele Heidelbeeren, auch Blau- oder bei uns in Norddeutschland Pickbeeren genannt, gefunden. Ein Fest für den Gaumen!

Heidelbeeren auf die Kralle
Heidelbeeren auf die Kralle

Auf einer kleinen Radtour unweit von Fintel im Landkreis Rotenburg/Wümme in der Nähe des Feienbuschs Moores (wieder ein Moor) fand ich diese herrlichen Brombeeren – geradezu im Überfluss, da wohl bisher von keinem anderen entdeckt:

Ab in die Brombeeren
Ab in die Brombeeren

Aber wir haben auch Brombeersträucher im eigenen Garten, die in diesem Jahr besonders viele Früchte tragen. Der ältere meiner beiden Söhne, ein Hobby-Dendrologe, erklärt die große Menge an Früchten mit dem viel zu trockenem Wetter und der damit verbundenen Hitze. Wenn Bäume und auch Sträucher unter Nährstoffmangel und Wasserknappheit leiden, blühen diese häufiger und intensiver. „Forstleute kennen den Begriff der Notfruktifikation, man kann auch Angstblüte dazu sagen. Unnötig Kraft zu verausgaben, wäre für einen geschwächten Baum kaum sinnvoll – es sei denn, um das Überleben seiner Art zu sichern, bevor es mit ihm zu Ende geht.“ (Quelle: sandsteinblogger.de)

Brombeeren aus dem eigenen Garten
Brombeeren aus dem eigenen Garten

Verlassen wir das Haus oder kommen wir sonstwie an den Brombeeren vorbei, so begutachten wir den Stand der Reife der Früchte. Und so wandert dann die eine oder andere Beere schnell über den Mund in den Magen.

Neues aus der Provinz (02)

Früher galt Deutschland als das Land der Ordnung, der Zuverlässigkeit und der Pünktlichkeit. Unter Ordnung wurde dabei durchaus etwas anderes verstanden, als das, was rechte Spinner meinen. „Made in Germany“, ursprünglich Ende des 19. Jahrhunderts als Schutz vor vermeintlich billiger und minderwertiger Importware in Großbritannien eingeführt, war ein Siegel für Qualität.

Heute können wir darüber nur lachen. Deutschland stufe ich gern auf das Niveau einer Bananenrepublik zurück (BRD). Es läuft immer weniger so, wie es eigentlich laufen sollte. Fehler machen wir alle. Aber wenn man wie ich innerhalb einer Woche mit so vielen Fehlern, Irrtümern bzw. Aussetzern konfrontiert wird, dann stellt sich die Frage, ob das nicht eigentlich schon deutscher Alltag geworden ist. Ober liegt es an dem Provinziellen in unsere Alltäglichkeit?!

Neues aus der Provinz
Neues aus der Provinz

Hurricane Festival 2022

Nach zwei Jahren ging es also wieder los, das Hurricane Festival in Scheeßel. Und statt Regen und Gewitter war es diesmal durch die Trockenheit auf dem Gelände sehr staubig. Mal was anderes … – Scheeßel ist von Bremen oder Hamburg aus mit den Zügen des Metronoms erreichbar. Für die Tage des Festivals verbot nun die Metronom Eisenbahngesellschaft kurzfristig die Mitnahme von Fahrrädern und Bollerwagen. Dafür karrten die Festivalbesucher ihre sieben Sachen in mehreren Koffern an, die in der Summe dem Volumen derer von Bollerwagen kaum nachstanden. Und: viele der Besucher wollten, da sie in der Nähe wohnen (z.B. in Tostedt) die Nacht zu Hause verbringen und mit dem Metronom nach Hause fahren. Nur schlecht, wenn der erste Zug am Tag um 0 Uhr 51 (wie schon das Wochenende zuvor) ausfällt, der nächste erst knapp anderthalb Stunden später fährt. Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit also für den Arsch, lieber Metronom!

Zensus 2022 – Gebäude- und Wohnungszählung

Als Eigentümer einer Doppelhaushälfte hatten meine Frau und ich die Aufforderung erhalten, online einen entsprechenden Fragebogen zur Gebäude- und Wohnungszählung im Rahmen des Zensus 2022 auszufüllen. Was wir dann auch taten. Einige Zeit später kam erneut ein Schreiben. Dieses betraf aber ein Grundstück mit Gebäude, bei dem wir weder Eigentümer noch Verwalter sind. Immerhin konnte das bei der Online-Abfrage auch angegeben werden. Dann allerdings wollte man von uns wissen, wer der ’neue‘ Eigentümer ist. Es wird also davon ausgegangen, das wir früher einmal Eigentümer waren und jetzt wissen, wer der neue Eigentümer ist. Um das Formular absenden zu können, habe ich irgendeinen Blödsinn eingetragen. So ganz scheint mir der Fragebogen nicht durchdacht zu sein.

Hurra, die Post ist da

Immer wieder andere Zusteller und es kommt, wie es wohl kommen muss: In unserem Briefkasten liegt die Post des Nachbarn. Und unsere Post landet eine Straße weiter im Briefkasten. Kann vorkommen, sollte es aber nicht …

Ein Arzttermin in der Vergangenheit

Vielleicht nicht die Krönung, aber auch ein Ärgernis: Da für den Tag, an dem ich bei meinem Hausarzt anrief, kein Termin mehr frei war, sollte ich am kommenden Tag morgens kommen. Ich war dann pünktlich da, aber die Sprechstundenhilfe hatte mich zwar für den gleichen Wochentag, aber eine Woche zuvor, also zu einem Termin in der Vergangenheit eingetragen. Eigentlich sollte das nicht möglich sein, solche Termine einzutragen. Und so durfte ich auf einen Termin in der Zukunft hoffen …

Was mir und hier passierte, kann natürlich in einer Stadt genauso passieren. Aber manche deutsche Stadt besticht zunehmend durch einen Hauch, der nach Provinz müffelt. Schrieb ich da etwas von Bananenrepublik?!