Es war in dem Jahr 1988, als die Gruppe Jethro Tull, gewissermaßen als späte Anerkennung, für ihr Album „Crest of a Knave“ den einzigsten Grammy in ihrer Laufbahn erhielten, wenn auch in der unpassenden Kategorie „Best Hard Rock/Metal Performance“. Da war sogar Ian Anderson überrascht und erst recht die ebenfalls nominierte (und eigentlich favorisierte) Gruppe Metallica.
Man leitet daraus eine bis heute währende Aversion zwischen Jethro Tull und Metallica ab, die aber höchstens nur bei einigen Metallica-Fans bestehen dürfte. Auf die Preisverleihung an Jethro Tull anspielend, hatte sich Lars Ulrich, der Drummer von Metallica, später beim Gewinn des Grammys für das Album ?Metallica? scherzhaft zuerst bei Jethro Tull für das Nichtveröffentlichen eines neuen Albums in jenem Jahr bedankt.
Aber vielleicht besteht ja doch eine Art von Trauma, die Metallica dadurch zu überwinden sucht, indem sie, wie beim Rock am Ring 2006 auf dem Nürburgring, einen Tull-Titel (nämlich „Cross-eyed Mary“) in ihr Live-Programm aufnimmt. Erstaunlich ist, dass besonders das „Aqualung“-Album immer wieder für Tull-Cover-Versionen von den unterschiedlichster Hard Rock- und Heavy Metal-Gruppen herhalten muss. Hier aber die angesprochene Metallica-Version von „Cross-eyed Mary“:
Nachtrag: Da bin ich doch wirklich einem Fake ohnegleichen erlegen. Ich weiß nicht, was Metallica da auf dem Video tatsächlich spielt. Aber es ist nicht „Cross Eyed Mary“ von Jethro Tull. Die zu hörende Coverversion stammt natürlich von Iron Maiden. Diese wurde sehr geschickt dem Video unterlegt [1].