Wird nach den größten Gitarristen der Rockgeschichte gefragt, so fällt neben dem Namen Eric Clapton (auf den komme ich später zurück) auch immer wieder der Name Jimi Hendrix. Man mag zu Hendrix stehen, wie man will, aber eine Liste der Top Ten (oder Top 20) der besten Gitarristen ohne seinen Namen wäre unvollständig.
Sicherlich gibt es viele Dinge, die Hendrix nicht im hellen Licht erstrahlen lassen. Oft stand er vollgedröhnt auf der Bühne und improvisierte im Dunast (wie man hier in Norddeutschland sagt; Dunast = Zustand der Trunkenheit) ohne Ende, was sich für ihn wohl als Sphärenklänge aufgetan haben mag, halbwegs nüchtern betrachtet aber ein wirres Zeug war. Auch finde ich seine akrobatischen Einlagen (Gitarre auf dem Rücken spielen oder zwischen den Beinen – und natürlich das Anschlagen der Gitarrensaiten mit den Zähnen) eher kindisch. Und dann das alles als Linkshänder auf einer Rechtshändergitarre. Na klar, das kann und muss man als seine Markenzeichen betrachten.
Was spricht nun aber für ihn? Es ist auf jeden Fall sein ganz eigener Stil, die Leichtigkeit, mit der er die Gitarre spielte und dabei, wenn er auf der Gitarre seinen Gesang begleitete, in aller Regel nicht nur die zugehörigen Akkorde anklingen ließ, sondern diese durch eine Reihe von Verzierungen untermalte. Es klang dann so, als spielten mehrere Gitarren gleichzeitig. Und er verstand es auch sehr geschickt, Effektgeräte (Verzerrer bzw. Distortion) und Tremolo für sein Spiel zu nutzen. Hendrix hat mit seinem Spiel die weitere Gitarristengeneration maßgeblich beeinflusst.
Der wohl wichtigste Auftritt Hendrix‘ ist der von 1969 in Woodstock. Von diesem Auftritt gibt es einen knapp einstündigen Mitschnitt, der auch im Internet verfügbar ist (einmal nicht bei youtube). Hier also: Jimi Henrix Live at Woodstock 1969 (56 min.)