Dire Straits: Sultans of Swing

Zunächst Grüße an Alex aus San Sebastián, der weiß schon warum.

Dire Straits, auf Deutsch etwa und der gleichen Anfangsbuchstaben wegen: dicker Schlamassel (deutsch ist gut, Schlamassel ist hebräisch), wurde 1977 gegründet und brachte ihre erste, gleichnamige LP 1978 heraus, die seitdem natürlich auch in meinem Plattenschrank steht (als LP). Geprägt wurde die balladenhafte Musik von Anfang an durch die rauchige Stimme, besonders aber durch das Gitarrenspiel einer der beiden Knopfler-Brüder, Mark Knopfler. Er spielt die E-Gitarre mit den Fingerkuppen in fast klassischer Manier und zupft dabei die E-Saite mit dem Daumen, obwohl er angeblich immer ein Plektrum in der Tasche hat, für „Notfälle“. Dadurch erzielt er einen unverwechselbaren Klang. Nach eigener Aussage wurde sein Spiel stark durch das von Hank Marvin von den Shadows beeinflusst. Die Shadows wurden als Begleitband von Cliff Richard und als Instrumentalband (Gitarrenmusik) Ende der 50-er, Anfang der 60-er Jahre bekannt (hier ein Video: The Shadows – Apache). Als weiteren Gitarristen, der ihn beeinflusst hat, nennt Mark Knopfler J.J. Cale, den ich hier in seiner Zusammenarbeit mit Eric Clapton auf der CD „The Road to Escondido“ vorgestellt habe. Hört man sich einerseits den guten alten Hank Marvin an, dann J.J. Cale, so hört man plötzlich Mark Knopfler. Aber das soll dem Können dieses einzigartigen Gitarristen keinen Abbruch tun. Im Gegenteil: Er bekennt sich zu seinen musikalischen Vorbildern.

Das bekannteste Stück des ersten Albums von Dire Straits ist wohl „Sultans of Swing“. Es ist eigentlich ein schlichtes, einprägsames Lied, fast schon ein längerer Riff, der sich natürlich besonders für Gitarrensolos eignet. Wenn man Mark Knopfler nennt (oder Dire Straits), dann kommt man unwillkürlich auf dieses Lied.

Eine kleine Exkursion: Jethro Tull, die mit „Crest of a Knave“ 1988 einen Grammy gewannen, wurde gerade bei diesem Album vorgeworfen, Mark Knopfler zu kopieren. Als ich mir vor über 20 Jahren (erschienen ist es 1987) das Tull-Album kaufte, ist mir diese Ähnlichkeit natürlich auch sofort aufgefallen. Zum einen liegt es an Ian Andersons Gesang damaliger Tage, vor allem aber auch an Martin Barres Gitarrenspiel. Heute würde ich sagen: ähnlich ja, aber lange nicht gleich. Am ähnlichsten klingt Jethro Tull noch auf dem langsamen Stück She Said She Was a Dancer. Martin Barre spielt aber eindeutig mit Plektrum.

„Sultans of Swing“ wurde übrigens von den Lesern des Guitar World Magazines auf Platz 22 der besten Gitarrensolos der Rockmusik gewählt. Und laut Rolling Stone-Magazin ist Mark Knopfler unten den besten Gitarristen aller Zeiten auf Platz 27 zu finden. Immerhin Anerkennung auch auf breiter Ebene. Ach so: Für mich ist er sowieso einer der besten Gitarristen …

Genug geschwafelt. Hier eine schöne Videoaufnahme von diesem Stück:


Dire Straits: Sultans of Swing

Und zuletzt zwei weitere Live-Videos, die Mark Knopfler mit Eric Clapton zeigt. Zwei Meister haben sich gefunden:

Mark Knopfler & Eric Clapton – Sultan of SwingLayla – Mark Knopfler and Eric Clapton

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

4 Gedanken zu „Dire Straits: Sultans of Swing

  1. Lieber Willi,

    Recht herzlichen Dank! Wie immer gelungen, präzise und mit einem guten Tipp was Live-Auftritte angeht.

    „Sultans of Swing“ ist natürlich mein Lieblingslied von Herrn Knopfler, allerdings hänge ich momentan stark an „Tunnel of love“. Hier sende ich dir ein Paar klasse Vorführungen des Könnens von Mark. Ich hoffe, dass sie Dir auch gefallen.

    1. Tunnel of Love:

    http://www.youtube.com/watch?v=Q6zYINojDzs

    http://www.youtube.com/watch?v=f-DYsFJQrzA

    2. The man’s too strong:

    http://www.youtube.com/watch?v=BOrXTZyXWLg

    Viele Grüsse von einem regelmässigen Leser, der zu Deinem Blog über Jethro Tull kam. Die gehören für mich nähmlich auch zu den Grössten. Ich hatte das Glück sie zweimal zu sehen, 2000 (hier, in San Sebastián) und 2007 (in Calw), und obwohl Herr Andersons Stimme (besonders beim letzteren Konzert) nicht mehr die ist, die sie mal war, hat’s der Mann immer noch drauf.

    Ich freue mich schon auf Deinen nächsten Beitrag.

    Viele Grüsse!

  2. Hallo Alex,

    sag mal, wohnst Du in der Nähe von Stuttgart (wegen Jethro Tull Konzert in Calw)? Und hast Du womöglich auch ein Ticket für Mark Knopfler am 7. Mai in der Schleyerhalle?

    Liebe Grüße
    Kretakatze

  3. Tja… Die Antwort ist auf Anhieb nicht so einfach, hehe. Also, nun zur Erklärung:

    Ich wohne und arbeite in San Sebastián (Spanien). Da wurde ich auch geboren. Allerdings ist meine Mutter Deutsche, aus Pforzheim, bzw. aus einem kleinen 6 km. entfernten Ort namens Birkenfeld. Das liegt im Nordschwarzwald. Also so richtig im Schwabenländle, hähähä. Und früher, als ich noch zur Schule ging, und später, zur Uni-Zeiten bis zu meinem 20. Geburtstag, habe ich jeden Sommer dort verbracht. Und genossen! Übrigens, meine Mutter hat Verwandte in Gerlingen, bei Stuttgart.

    Mit 23, also vor 5 Jahren, habe ich dann ein volles Jahr in Heidelberg studiert. So ist meine Beziehung zu diesem Stückchen Erde (Baden-Württemberg) ziemlich eng gewachsen.

    Und zum Mark Knopfler Konzert in Stuttgart wollte ich eigentlich einen kurzen Abstecher unternehmen, hat aber dann letztendlich arbeitsbedingt leider doch nicht geklappt.

    Ich hoffe dass ich Dich nicht all zu sehr gelangweilt habe, Kretakatze! 😉

    Liebe Grüsse!

    Alex R.S.

  4. Hallo Alex,

    Danke für die ausführliche Antwort! Schade, dass Du nicht kommen kannst – ich hatte schon gehofft vielleicht im Anschluss an das Konzert noch mit Dir ein Gläschen Wein trinken zu können… 😉

    Liebe Grüße
    Kretakatze

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