Alles hat einmal einen Anfang. So auch die ungewöhnliche Musikerkarriere des Ry Cooder. 1964, da war Cooder gerade 17 Jahre alt, gründete er u.a. mit dem fünf Jahre älteren Henry St. Clair Fredericks, der später unter dem Namen Taj Mahal ein weltweit bekannter Bluesmusiker werden sollte, in Los Angeles die Formation Rising Sons.
Nachdem Columbia Records die Band unter Vertrag genommen hatten, wurde eine Single (Candy Man und The Devil’s Got My Woman) veröffentlicht und auch ein Album aufgenommen, das aber erst 1992 von Columbia vermarktet wurde. Aus Enttäuschung über die gemischten Reaktionen auf ihre Musik löste sich die Band 1966 wieder auf.
Das Album wurde wohl zwischen 1965 und 1966 aufgenommen. Im Juni 1992 nahm Taj Mahal zu den drei Instrumentaltitel “Dust My Broom,” “Last Fair Deal Gone Down,” and “Baby What You Want Me to Do” den Gesang neu auf. Das Original-Lineup bestand aus Ry Cooder (Gesang, 6- und 12-saitige Gitarre, Mandoline, Slide- bzw. Bottleneckgitarre, Dobro), Taj Mahal (Gesang, Mundharmonika, Gitarre, Piano), Gary Marker (Bass), Jesse Lee Kincaid (Gesang und Gitarre) und Ed Cassidy (Schlagzeug). Cassidy verließ die Band, nachdem er sich eine Hand bebrochen hatte und wurde von Kevin Kelley ersetzt.
Taj Mahal wurde also ein bekannter Blues- und Folkmusiker. Und der Werdegang von Ry Cooder lässt sich u.a. in diesem Blog verfolgen. Cassidy gründete die Gruppe Spirit und Kelley wurde 1968 Mitglied in der Band seines Cousins, Chris Hillman, The Byrds und ist auf dem Album „Sweetheart of the Rodeo“ zu hören.
Das Album „Rising Sons“ enthält insgesamt 22 Lieder (Statesboro Blues ist dabei zweimal vorhanden), alle in einem lässigen Bluesstil mit Anklängen beim Folk und beim Rock ’n’ Roll. Damit nahm die Band stilistisch gesehen spätere Aufnahmen von Gruppen wie Moby Grape, Buffalo Springfield, Grateful Dead und The Byrds vorweg.
Hörbeispiele: Rising Sons