Mrs. Peel – we ’re needed

Während der Internationalen Funkausstellung (IFA) in West-Berlin wurde am 25. August 1967 in der Bundesrepublik Deutschland das Farbfernsehen gestartet. Dies geschah durch den berühmten Druck auf den roten Knopf durch den damaligen Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland, Willy Brandt. Vier Tage später, am 29.08.1967, wurde die erste Folge in Farbe von „Mit Schirm, Charme und Melone“ mit John Steed (Patrick Macnee) und Emma Peel (Diana Rigg) mit der Folge „Ein Vogel, der zuviel wusste“ (The bird who knew too much) ausgestrahlt.

Diese Folge gehört zur 5. Staffel der Serie, die erstmals in Farbe gedreht wurde. Jetzt ist diese Staffel mit insgesamt 24 Folgen in einer DVD-Box mit neun Silberscheiben käuflich erhältlich: Mit Schirm, Charme und Melone – Edition 2

Als alter Fan der Serie kam ich nicht umhin, mir auch diese DVD-Box zu kaufen. So habe ich mir inzwischen auch schon die ersten fünf Folgen angeschaut, muss aber gestehen, dass mir die Folgen der 4. Staffel zunächst etwas besser gefallen haben. Vielleicht liegt es auch an dem Charme des Schwarz-Weißen. Allerdings konnte mich die genannte Folge „Ein Vogel, der zuviel wusste“ in Farbe doch wieder begeistern. Und die wirklich guten Folgen kommen ja wohl noch.

Emma Peel

Zu „Mit Schirm, Charme und Melone“ muss man eigentlich nicht viel sagen: Es ist ein Kult-Klassiker aus Großbritannien mit herrlichem 60er-Jahre-Flair, bizarren Agentenstories und glänzend aufgelegten Darstellern, bis hin in die Nebenrollen meist stark besetzt (mit vielen skurrilen, eigentlich typisch britischen Gestalten).


Mit Schirm, Charme und Melone: Lob der Technik

Bemerkenswert ist dabei die Rolle der Emma Peel, die nicht allein Stichwortgeber für John Steed ist, sondern gleichrangig neben diesem agiert. Der Name Emma Peel steht für einen besonders starken und emanzipierten Typ Frau, der sich in den späteren 1960er-Jahren in Europa entwickelte. Der Ursprung des Namens liegt angeblich in „M-Appeal“, einer Kurzform von „Man Appeal“ (i.S.v. Männer ansprechend). Emma Peel ist eine Agentin, die jedem Mann gewachsen ist und sogar Kampfsport beherrscht. Die deutsche Presse bezeichnete Diana Rigg in ihrer Rolle als Emma Peel auch als Karate-Emma.

Diese 2. Edition in Farbe übertrifft vom Bild her meine Erwartungen. Nachdem ich mich schon an einem durchaus sehenswerten Schwarz-Weiß-Bild der 4. Staffel erfreut hatte, so kommen jetzt die Bilder in einer Qualität mit lebendigen Farben, einem kontrastreichen, scharfen Bild und ungewöhnlich viel Tiefe daher.

Zusätzlich gibt es als Einleitung und zu jeder Folge Informationen von den Herren Oliver Kalkofe und Wolfgang Bahro (GZSZ Bösewicht), die man auf Wunsch anklicken kann. Sinnvoll ist es aber, diese Infos erst nach einer jeden Folge anzuschauen. Die Herren haben sich dabei aber wohl ausgiebig aus anderen Quellen bedient (Bücher von Franziska Fischer oder Dave Rogers). Manche Info ist wohl auch nicht ganz richtig. Neben diesem Bonus-Material gibt es u.a. noch ein kurzes Fuchsberger-Interview mit Patrick Macnee und Diana Rigg (ca. 9 Min), den Kurzfilm: The Strange Case Of The Missing Corpse (ca. 3 Min) und drei Integralfassungen aus Edition 1 in ungeschnittener Fassung, nämlich die Folgen DIE TOTENGRÄBER, DAS SCHOTTISCHE SCHLOSS und DAS 13. LOCH.

Ich freue mich jetzt schon auf manchen Abend (oder späten Nachmittag), an dem ich mir eine Folge von Emma Peel & Co. zu Gemüte führen werde. Wie heißt es am Anfang einer jeden Folge: Mrs. Peel, we ’re needed – Mrs. Peel, wir werden gebraucht! Nach über 40 Jahren schaue ich dem Treiben von John Steed und Emma Peel wieder gern zu.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.