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Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

Romananfänge (3): Rost ist der Schimmel des Eisens

Im November 2004 begann ich einen Text zu verfassen, der im Untertitel „Ein Leben zwischen Stadt und Land, Beruf und Berufung“ tragen sollte. Sehr viel weiter als zu den unten aufgeführten Sätzen bin ich nicht gekommen. Man beginnt etwas und bald bleibt es liegen, verschwindet für lange Zeit und taucht plötzlich auf, weil man sich im Zusammenhang mit etwas anderen (Romananfänge) daran erinnert: Da war doch etwas …

In einer Vorbetrachtung zum Thema Romananfänge läutete ich gewissermaßen einen Wettbewerb für gekonnt formulierte erste Romansätze ein. Dazu bin ich, wie geschrieben, durch John Irving angeregt worden. Hier also ein weiterer Anfang: Da war doch noch etwas …

Willi und die Romananfänge

Ich nähme zwei, drei Schritte Anlauf im Dunkeln, stieße mich von der obersten hölzernen Stufe der Treppe ab, um die Beine wie ein Weitspringer bei der Landung (in der Sandkiste) nach vorn schnellen zu lassen, bekäme aber keinen Boden unter die Füße, sondern schlüge mit dem Kopf oder dem Rückgrat auf den untersten Treppenabsatz auf, dessen hölzerne Beschaffenheit den Aufprall nur leicht dämpfte, spürte einen stechenden Schmerz durch meine Glieder fahren (vom Kopf her oder vom Rücken), bis Ohnmacht mich in mich versinken ließe.

Aber ich liege im Bett, die Bettdecke über beide Ohren gezogen, und genieße die Wärme und die Ferne des Schmerzes, der mich, der zerschmettert auf der Treppe läge, übermannt hätte, wenn ich tatsächlich gesprungen wäre. Vielleicht wäre ich dann (mit dem Kopf oder dem Rücken) auf die Kante aus Eisen, die eingelassen in die betreffende Stufe, die gerostet im Laufe der Zeit ist, aufgeschlagen, so dass der Rost über die Wunde am Kopf (oder dem Rücken) in mein Inneres eindringend mich vergiften könnte, Rost ist der Schimmel des Eisens und wie Schimmel vergiftet Rost das Blut, obwohl – oder gerade deshalb – die Farbe des Blutes der des Rostes ähnelt.

Ich liege im Bett! Mit ist wohl zumute. Es ist kein Grund vorhanden, wehmütig oder gar todesmutig zu sein. Vielleicht todmüde.

Grainau 2012 (2): Bahnhof Zugspitzbahn & ZugspitzCard Gold

Bevor man loslegt, muss man erst einmal ankommen. Um das Ziel unserer Osterreise, Grainau unterhalb der Zugspitze, zu erreichen, mussten wir von Garmisch-Partenkirchen aus das letzte Stück mit der Zugspitzbahn fahren. Den Bahnhof dort kennen wir ja schon von unseren früheren Urlaubsreisen her. So ist es schon witzig, an gleicher Stelle auf die Bahn zu warten, wo man bereits vor fünf Jahren gewartet hatte. Alles fotografisch dokumentiert:

Bahnhof Zugspitzbahn Garmisch-Partenkirchen 2007

Bahnhof Zugspitzbahn Garmisch-Partenkirchen 2012

Bahnhof Zugspitzbahn Garmisch-Partenkirchen 2007

Bahnhof Zugspitzbahn Garmisch-Partenkirchen 2012

Bahnhof Zugspitzbahn Garmisch-Partenkirchen 2012

ZugspitzCard Gold 2011/2012

ZugspitzCard Gold 2011/2012

ZugspitzCard Gold 2011/2012

Für unsere Urlaubstage kauften wir uns die ZugspitzCard Gold, die für sechs Tage 100 € kostete (weitere Infos siehe: Auf zur Zugspitze). Das ist viel Geld, das wir aber voll ausgeschöpft haben: So waren wir fünf Mal im Zugspitzbad von Grainau (das kostet selbst für Kurkarteninhaber 4,50 € x 5 = 22,50 €), sind mindestens vier Mal mit der Zugspitzbahn oder dem Eibseebus von Grainau nach Garmisch-Partenkirchen gefahren (2,60 € x 4 = 10,40 €), waren im Kletterwald (22 € Eintritt), haben ein Eishockeyspiel des SC Riessersee (Eintritt Stehplatz 11 €) gesehen – und haben folgende Seilbahntouren unternommen: Zugspitz-Rundreise (49,50 €), Garmisch-Classic-Rundfahrt (Rundfahrt mit Alpspitz-/ Hochalm- und Kreuzeckbahn für 25 €) und Wankbahn Berg- u. Talfahrt für 19 € – das sind nach Adam Riese zusammen 159,40 €; gegenüber den Einzelpreisen haben wir also satte 59,40 € gespart. Hab ich noch etwas vergessen?

siehe auch: Grainau 2012 (1): Entlang der Loisach

Fortsetzung folgt …

Was wäre, wenn … Ian Anderson: Thick as a Brick 2

2003 war Ian Anderson das letzte Mal im Aufnahmestudio (für sein Soloalbum „Rupi’s Dance“ und für das Jethro Tull Christmas Album), die letzte ordnungsgemäße Scheibe von Jethro Tull war „J-Tull DOT COM“ aus dem Jahre 1999. Es ist also schon lange her, dass uns der Flötenmeister mit neuen Tunes beehrt. Lange hat er uns mit Versprechen hingehalten, hier und da einige neue Noten live präsentiert. Aber eigentlich wollte schon keiner mehr daran glauben, dass der Tag kommen könnte, an dem in den Regalen der Plattenläden ein neues Album stehen wird..

Wir haben es wohl auch seinem alten Freund Derek Shulman von Gentle Giant zu verdanken, der Ian Anderson den Floh von einer Fortsetzung des Thick as a Brick-Albums ins Ohr setzte. Plötzlich hatte er eine Idee und ein Ziel: Thick as a Brick 2, kurz TAAB2.

Wenn man in ein bestimmtes Alter kommt (der Meister wird im August 65 Jahre alt, befindet sich also gewissermaßen kurz vor der Rente), dann stellt man sich meist recht komische Fragen: Was wäre, wenn … ja, wenn das Schicksal (Bestimmung, Karma oder Kismet) es mit uns anders gewollt hätte. Was hätte z.B. aus jenem Gerald Bostock werden können, dem fiktiven kindlichen Autoren von Thick as a Brick, der in diesen Tagen 50 Jahre alt geworden wäre.

Was ist eigentlich aus Gerald Bostock geworden?

Und es liegt wohl auch am Alter, dass ein Mann wie Ian Anderson plötzlich in einen Schaffensrausch verfällt, wenn er erst einmal ein auch für ihn wichtiges Thema gefunden hat. Selten haben wir ihn so agil gesehen. Keine Mühen, keine Kosten scheute er, um uns am Ende die heißersehnte Scheibe zu präsentieren.

Es ist nicht nur thematisch, sondern auch musikalisch ein Alterswerk geworden. Im Alter neigt man schnell zur Verknappung – und man wiederholt sich gern. Ab einem bestimmten Alter will man es vor allem aber den Jungen zeigen, dass man noch nicht zum alten Eisen gehört. Da lässt man durchaus alte Weggenossen links liegen (Martin Barre, der mit seinem Gitarrenspiel immerhin 40 Jahre lang die Musik von Jethro Tull mitgeprägt hat) und sucht sich talentiertes Jungvolk aus (Florian Ophale als Barre-Ersatz oder Scott Hammond, den neuen Schlagzeuger – okay, der wird nächstes Jahr auch schon 40).

Das soll keine Kritik sein, das ist nun einmal so – im Alter! Entgegen der allgemeinen Euphorie (z.B. in Laufis Jethro Tull Board) sehe ich TAAB2 etwas nüchterner. Okay, ich habe mir die Scheibe bisher noch keine 20 Mal angehört – am ersten Tag habe ich mir die DVD ins Laufwerk meines Rechners gelegt und zum ersten Mal vollständig gehört, dann habe ich mir die Lieder auf meinen MP3-Player überspielt – und während meines Osterurlaubs per Kopfhörer zweimal im Zug angehört. Ian Anderson hat sehr viel Arbeit und Schweiß in diese Scheibe investiert, ohne Zweifel. Aber wirklich überzeugen kann sie mich trotzdem nicht ….

Wie ich schon im Vorfelde geschrieben habe: Instrumental wirkt das Ganze schon sehr virtuos, wenn es auch, wie ich finde, manchmal etwas kalt, steril klingt. Diesem Urteil bleibe ich treu. „Thick as a Brick“, ich meine den ersten Teil aus dem Jahre 1972, hatte ich in Ausschnitten bereits im Jahr der Veröffentlichung live miterleben dürfen (die Gnade der frühen Geburt). Bereits bei diesem ersten Mal war ich begeistert und konnte kaum die Veröffentlichung der Scheibe erwarten. Jetzt bei TAAB2 ist es weniger die Liebe auf dem ersten Blick (beim ersten Hören).

Ian Anderson und seine Jungs haben das abgeliefert, zudem sie fähig sind. Andersons Flötenspiel ist in seiner Virtuosität über jede Kritik erhaben, allerdings sind es mir immer einige ‚Schlenker’ zuviel; das soll wahrscheinlich die Tatsache, dass das Material manchmal doch etwas mager ist (Stichwort: Verknappung), verschleiern. Florian Opahle ist ein großartiger Gitarrist, aber sein Spiel ist eben nicht das eines Martin Barre, der vielleicht nicht immer ‚sauber’ spielte, der aber eine Spontanität an den Tag legte, die Opahle abgeht. Überhaupt wirkt das Zusammenspiel der Musiker auf mich äußerst abgeklärt, damit aber auch – wie geschrieben – oft kalt und steril. Es liegt nach meiner Meinung an der restriktiven Vorgabe des Meisters, dem Perfektion wichtiger waren als intuitives Spiel. Sicherlich enthält auch das 1972er TAAB viele Wiederholungen, Selbstzitate – aber manches Stück, das hier als Neukomposition ausgegeben wird, ist in geänderter Form bereits schon einmal zu hören gewesen (z.B. A Change of Horses erinnert mich an Andersons Divinities).

Ich will hier nicht auf einzelne Stücke eingehen, dazu muss ich mir die Scheibe noch öfter anhören. Aber es gibt mindestens zwei Stücke, in denen langsame mit schnellen Passagen wechseln: Da passt mir das eine nicht zum anderen. Auch die Stimmverfremdungen (und –verdopplungen) finde ich unpassend – ‚befremdlich’.

Das ist mein gänzlich subjektives Urteil. Natürlich enthält TAAB2 auch für mich einige Höhepunkte. Aber die können nun einmal meinen Gesamteindruck nicht ändern. Man merkt eben das Alter des Meisters auch dieser Scheibe an.

Eigentlich sollte ich froh sein, dass es Ian Anderson endlich geschafft hat, wenn auch unter diesem sperrigen Namensungetüm „Jethro Tull’s Ian Anderson“, ein neues Werk auf den Markt zu werfen. Und ich bin es auch. Aber es ist leider kein Meisterwerk wie das 1972er TAAB, wenn TAAB2 auch ein dem Umständen entsprechend hörenswertes Alterswerk geworden ist.

Übrigens: Das Buch Jethro Tull Over Germany: Fotos und Geschichten aus über vier Jahrzehnten von Wolfgang Thomas und Sohn Kevin (siehe auch meinen Beitrag: Jethro Tull Over Germany) habe ich inzwischen bestellt. Mehr dazu, wenn ich es in Händen halte.

Grainau 2012 (1): Entlang der Loisach

Urlaubstage vergehen viel zu schnell. Schon sind wir wieder zu Hause, zurück aus den Alpen, aus Grainau (Groana, wie wohl die Einheimischen sagen), dem Dorf unmittelbar unterhalb der Zugspitze.

Nach zwei Sommerurlaube 2002 und 2007 waren wir jetzt also die Tage vor Ostern in einer der sieben Gemeinden der ehemaligen Grafschaft Werdenfels. Und es war ein Urlaub zwischen Winter und Frühling. In den luftigen Höhen von Osterfelderkopf (2050 m) mit der Aussichtsplattform Alpspix, in der Höhen von Zugspitze (2962 m) und Wank (1780 m) lag noch jede Menge Schnee, während es in Grainau schon frühlingshaft war – nicht ganz, denn am Ostersonntag schneite es kräftig, (fast) mehr als im ganzen Winter bei uns in Norddeutschland.


Fotos © Jan Einar Albin

Mit der ZugspitzCard Gold waren wir viel unterwegs; nur den ersten Tag, den 1. April, wanderten wir entlang der Loisach, ein Wildwasser, das in der Nähe Grainaus in Richtung Garmisch-Partenkirchen fließt.

Inzwischen habe ich bereits die Videoaufnahmen auf meinen Rechner gespielt und auf knapp 50 Minuten zusammengeschnitten. Diesmal war es der ältere meiner Söhne, der für die Fotoaufnahmen ‚zuständig’ war. Von über 900 sind etwa 700 Fotos geblieben. Hier einige wenige Fotos von unserer ersten Wanderung entlang der Loisach. Leider verlieren die verkleinerten Aufnahmen etwas von ihrer Tiefenschärfe und damit von ihrem besonderen Reiz. Schön anzuschauen sind sie trotzdem. In den nächsten Tagen (und Wochen) etwas mehr von diesem wirklich erholsamen Tagen in Grainau. Und wir alle denken, dass es nicht der letzte Urlaub dort unten in dem Zugspitzdorf war.

Loisach bei Grainau

Theodor Storm: Ostern (Wh.)

Die Sonne scheint (vielleicht nicht überall), was wollen wir mehr. Ich wünsche allen geruhsame Osterfeiertage und ein fröhliches Ostereiersuchen …!

OsternEs war daheim auf unserm Meeresdeich;
ich ließ den Blick am Horizonte gleiten,
zu mir herüber scholl verheißungsreich
mit vollem Klang das Osterglockenläuten.

Wie brennend Silber funkelte das Meer;
die Inseln schwammen auf dem hohen Spiegel;
die Möwen schossen blendend hin und her,
eintauchend in die Flut die weißen Flügel.

Im tiefen Kooge bis zum Deichesrand
war sammetgrün die Wiese aufgegangen;
der Frühling zog prophetisch über Land,
die Lerchen jauchzten, und die Knospen sprangen. –

Entfesselt ist die urgewalt’ge Kraft,
die Erde quillt, die jungen Säfte tropfen;
und alles treibt, und alles webt und schafft,
des Lebens vollste Pulse hör‘ ich klopfen.

Der Flut entsteigt der frische Meeresduft;
vom Himmel strömt die goldne Sonnenfülle;
der Frühlingswind geht klingend durch die Luft
und sprengt im Flug des Schlummers letzte Hülle.

O wehe fort, bis jede Knospe bricht,
daß endlich uns ein ganzer Sommer werde;
entfalte dich, du gottgebornes Licht,
und wanke nicht, du feste Heimaterde! –

Hier stand ich oft, wenn in Novembernacht
aufgor das Meer zu gischtbestäubten Hügeln,
wenn in den Lüften war der Sturm erwacht,
die Deiche peitschend mit den Geierflügeln.

Und jauchzend ließ ich an der festen Wehr
den Wellenschlag die grimmen Zähne reiben,
denn machtlos, zischend schoß zurück das Meer –
das Land ist unser, unser soll es bleiben!

Theodor Storm

Ostereier (Wh.)

Wer kennt sie nicht, die hartgekochten und dann eingefärbten Ostereier. Besonders aber in den slawischen Ländern werden meist ausgeblasene Eier von Hühnern oder Enten kunstvoll bemalt zu Ostern als Dekoration verwendet. Die Techniken reichen vom „einfachen“ Bemalen über Batik- (mit Wachs) bis hin zu Kratz- und Ätztechniken.

Im Jahr 1983 war ich mit einem Freund eine Woche vor Ostern mehrere Tage in Prag. An der Karlsbrücke wurden den interessierten Käufern wundervoll bemalte Eier angeboten. Da konnte auch ich nicht widerstehen. Leider sind die Eier, da ausgeblasen, im Laufe der Jahre zu Bruch gegangen. Hier nun einige sehr schöne Beispiele für kunstvoll gestaltete Ostereier:

Sorbische Ostereier Ostereier aus der Kaschubei
Sorbische Ostereier Ostereier aus der Kaschubei (man erinnere sich an Günter Grass und „Die Blechtrommel“)
Ostereier aus Tschechien Ostereier aus der Ukraine
Ostereier aus Tschechien Ostereier aus der Ukraine

weitere Infos zu Osterbräuchen [1] [2]

Karfreitag – von Hermann Hesse (Wh.)

Karfreitag

Verhangener Tag, im Wald noch Schnee,
Im kahlen Holz die Amsel singt:
Des Frühlings Atem ängstlich schwingt,
Von Lust geschwellt, beschwert von Weh.

So schweigsam steht und klein im Gras
Das Krokusvolk, das Veilchennest,
Es duftet scheu und weiß nicht was,
Es duftet Tod und duftet Fest.

Baumknospen stehn von Tränen blind,
Der Himmel hängt so bang und nah,
Und alle Gärten, Hügel sind
Gethsemane und Golgatha.

aus: Hesse – Die Gedichte

Gründonnerstag (Wh.)

Heute ist Gründonnerstag, der fünfte Tag der Karwoche. Bei uns ist es Tradition, an diesem Tag ‚etwas Grünes’ zu essen. Uns ist der religiöse Hintergrund dieses Tages bewusst und dieser mag auch eine gewisse Rolle dabei spielen, eine entsprechend ausgewählte Speise auf die Teller zu bringen.

Früher, als unsere Kinder noch klein waren, gab es Spinat an diesem Tag. Unsere Kinder mochten Spinat – und auch wir Erwachsene haben nichts gegen dieses Gemüse. Seit einige Jahren aber, ist es selbstgemachte Pesto zu Pasta, die am Abend auf den Tisch kommt. Unser jüngster Sohn ist Pesto-Spezialist und hat bereits heute Mittag diese ungekochte Würzsoße fertiggestellt:

Pesto ist eine Soße für Pasta, also für Nudeln (am besten Spaghetti). Gib 150 g Basilikumblätter (drei bis vier Töpfe), 50 g Pinienkerne (Walnusskerne gehen auch), 80 g Parmesan, Olivenöl, eine Prise Salz und Pfeffer in einen Mixer und vermixe alles zu einem cremigen Brei. Einige Knoblauchzehen sollten nicht vergessen werden. Pesto wird gleich nach dem Kochen der Nudeln und Abtropfen mit den Nudeln vermischt und dann serviert.

Guten Appetit!

Karwoche (Wh.)

Die Karwoche beginnt nach dem Palmsonntag, schließt Gründonnerstag und Karfreitag ein, und endet mit dem Karsamstag. Abendmahl, Kreuzestod und Auferstehung Jesu gehören eng zusammen.

Daher feierte man bis zum 4. Jahrhundert in der Osternacht alle drei Ereignisse; heute feiert man drei Tage von Leiden, Tod und Auferstehung des Herrn ab Gründonnerstag. Augustinus sprach im 5. Jahrhundert vom heiligen „Triduum des gekreuzigten, begrabenen und auferstandenen Christus“. In der evangelischen Kirche werden in der Karwoche traditionell tägliche Andachten – „Passionsandachten“ – abgehalten.

Der Karfreitag gedenkt des Kreuzestodes Jesu; „chara“, althochdeutsch, bedeutet „Trauer, Wehklage“. An diesem wie auch am folgenden Tag findet in katholischen Kirchen keine Messe statt, es wird nur ein einfacher Wortgottesdienst gehalten. In Österreich hat sich das Brauchtum des Heiligen Grabes etabliert. Dabei wird „der tote Jesus“ im Anschluss an die Karfreitagsliturgie in einer feierlichen Prozession in sein Grab gelegt.

KARWOCHE

O Woche, Zeugin heiliger Beschwerde!
Du stimmst so ernst zu dieser Frühlingswonne,
Du breitest im verjüngten Strahl der Sonne
Des Kreuzes Schatten auf die lichte Erde,

Und senkest schweigend deine Flöre nieder;
Der Frühling darf indessen immer keimen,
Das Veilchen duftet unter Blütenbäumen
Und alle Vöglein singen Jubellieder.

O schweigt, ihr Vöglein auf den grünen Auen!
Es hallen rings die dumpfen Glockenklänge,
Die Engel singen leise Grabgesänge;
O still, ihr Vöglein hoch im Himmelblauen!

Ihr Veilchen, kränzt heut keine Lockenhaare!
Euch pflückt mein frommes Kind zum dunkeln Strauße,
Ihr wandert mit zum Muttergotteshause,
Da sollt ihr welken auf des Herrn Altare.

Ach dort, von Trauermelodieen trunken,
Und süß betäubt von schweren Weihrauchdüften,
Sucht sie den Bräutigam in Todesgrüften,
Und Lieb‘ und Frühling, alles ist versunken!

Eduard Mörike