Im November 2004 begann ich einen Text zu verfassen, der im Untertitel „Ein Leben zwischen Stadt und Land, Beruf und Berufung“ tragen sollte. Sehr viel weiter als zu den unten aufgeführten Sätzen bin ich nicht gekommen. Man beginnt etwas und bald bleibt es liegen, verschwindet für lange Zeit und taucht plötzlich auf, weil man sich im Zusammenhang mit etwas anderen (Romananfänge) daran erinnert: Da war doch etwas …
In einer Vorbetrachtung zum Thema Romananfänge läutete ich gewissermaßen einen Wettbewerb für gekonnt formulierte erste Romansätze ein. Dazu bin ich, wie geschrieben, durch John Irving angeregt worden. Hier also ein weiterer Anfang: Da war doch noch etwas …
Ich nähme zwei, drei Schritte Anlauf im Dunkeln, stieße mich von der obersten hölzernen Stufe der Treppe ab, um die Beine wie ein Weitspringer bei der Landung (in der Sandkiste) nach vorn schnellen zu lassen, bekäme aber keinen Boden unter die Füße, sondern schlüge mit dem Kopf oder dem Rückgrat auf den untersten Treppenabsatz auf, dessen hölzerne Beschaffenheit den Aufprall nur leicht dämpfte, spürte einen stechenden Schmerz durch meine Glieder fahren (vom Kopf her oder vom Rücken), bis Ohnmacht mich in mich versinken ließe.
Aber ich liege im Bett, die Bettdecke über beide Ohren gezogen, und genieße die Wärme und die Ferne des Schmerzes, der mich, der zerschmettert auf der Treppe läge, übermannt hätte, wenn ich tatsächlich gesprungen wäre. Vielleicht wäre ich dann (mit dem Kopf oder dem Rücken) auf die Kante aus Eisen, die eingelassen in die betreffende Stufe, die gerostet im Laufe der Zeit ist, aufgeschlagen, so dass der Rost über die Wunde am Kopf (oder dem Rücken) in mein Inneres eindringend mich vergiften könnte, Rost ist der Schimmel des Eisens und wie Schimmel vergiftet Rost das Blut, obwohl – oder gerade deshalb – die Farbe des Blutes der des Rostes ähnelt.
Ich liege im Bett! Mit ist wohl zumute. Es ist kein Grund vorhanden, wehmütig oder gar todesmutig zu sein. Vielleicht todmüde.