Archiv für den Monat: Juli 2007

Was ist bloß mit Ian los? Teil 75: Andersons Interview

Hallo Kretakatze, Hallo Wilfried,

mit dem Video von „Brighton Rock“ scheine ich wirklich einen Griff ins Klo getan zu haben. Zum operettenhaften Eindruck der ersten Queen-Platten: Gerade das gefällt mir daran. Aber lassen wir das; ich will nicht missionieren.

David Lindley ist mir in der Tat vollkommen fremd. Sein „Bon Tempes Roulez“ drängt mich nicht dazu, mehr von ihm hören zu wollen.

Wilfried hat in seiner letzten mail ein Interview mit Ian Anderson vorgestellt. Leider, lieber Wilfried, verstehe ich nicht, was Du daran glaubhaft findest. Der Meister erklärt hier seiner gläubigen Gemeinde, dass er weiterhin auf Tour geht, um sich immer weiter in Richtung des perfekten Auftritts zu entwickeln. Das ist doch der reinste Hohn, soviel Arroganz hätte ich nicht einmal ihm zugetraut. Wenn er nach Perfektion strebt, hätte er vor über 20 Jahren aufhören sollen, spätestens nach seiner Halserkrankung.

Wenn er auf seinen Instrumenten nach eigener Aussage einen falschen Ton trifft, – was niemand bemerkt – so stört ihn das. Aber es ist ihm gleichgültig, wenn er (wie neulich in einem Blog-Kommentar sehr treffend zu lesen war) den Hals wie ein Ganter strecken muss, um einen hohen Ton zu treffen. Wo ist die Verbindung zwischen seinem aktuellen Gesang und Perfektion ?

Seine Aussage, dass er sich mit seinem Alter und seiner physischen Kondition gut arrangieren kann, nehme ich ihm ebenfalls nicht ab. Wenn es so wäre, würde er sein gefärbtes Resthaar nicht unter einem Lappen verstecken. Seine schlaffen Arme sind wirklich sein geringstes Problem. Ansonsten versteht es der Meister wie eh und je, sich und seine Musik gekonnt in Szene zu setzen. Ich wünsche ihm, dass er damit ein unkritischeres Publikum erreicht als ich es bin.

Als Geschenk für den Meister zu seinem runden Geburtstag fällt mir noch etwas Gehässigeres ein als ein (längst überfälliger) Rentenbescheid: Ein Mitschnitt des Tampa-Konzerts oder vom Hippodrom, damit er sich vergegenwärtigen kann, was die Fans unter Perfektion verstehen.

In eigener Sache: In NRW haben die Ferien vergangenen Donnerstag begonnen. Ich muss noch zwei Wochen zur Arbeit, um dann ab dem 9. Juli für vier Wochen Urlaub (incl. Abbau von Überstunden) zu nehmen. Vier Wochen ! So lange hatte ich noch nie an einem Stück Urlaub. Hoffentlich geht das gut. Das ist schon fast „Pappa ante portas“.

Mit den besten Wünschen für ein trockenes Wochenende verbleibe ich
Lockwood

22.06.2007

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Hallo Kretakatze, hallo Lockwood,

nach längerer Sendepause melde ich mich wieder bei Euch. Entschuldigt, aber die letzten Tage hatte ich keine große Lust auf Herrn Anderson, zudem gab es auf der Arbeit reichlich Stress (ich bin einfach urlaubsreif, muss aber noch bis Ende des Monats durchhalten, aber dann …).

Aber zunächst zu Dir, Kretakatze, wie war Dein Urlaub, hoffentlich nicht zu heiß, oder? – und warst Du beim Tull-Konzert in Iraklio und wenn ja, wie war es? Der erste Teil der Deutschland-Tour ist ja vorbei und es gibt dazu viele unterschiedliche Meinungen, auch viele Bildchen usw., im Laufi-Forum ist davon vieles zu finden. Oder hier von der Kieler Woche (ohne Segelboote).

Achtung, Anderson!

Es sind auch einige Bilder vom Publikum dabei, die mich wirklich nachdenklich gestimmt haben. Okay, ich bin nun wirklich auch nicht mehr der Jüngste, aber betrachtet man z.B. das Foto unten, dann deutet wenig daraufhin, dass das die Besucher eines Rockkonzertes sind. Es sieht irgendwie nach einem Freiluft-Rentnertreff aus. Stimmt nicht ganz, ziemlich vorn links ist ein junges Gesicht zu sehen (aber wohl ein Enkel, der seine Großeltern begleiten musste oder ein Zivi, der den Rollstuhl schiebt – vielleicht gibt es für Begleitpersonen von Rollstuhlfahrern freien Eintritt zum Konzert).

Rentnertreff

Auch noch einige Worte zum Anderson-Interview. In gewisser Hinsicht halte ich es nicht nur für aufschlussreich, sondern durchaus für glaubhaft, wenn man es aus der Sicht von Ian Anderson betrachtet. Ältere Menschen haben nun einmal die Gewohnheit, die Dinge manchmal so hinzubiegen, dass diese für sie ‚stimmig’ werden (So hebt man gern manche ‚Sachen’ hervor, um andere zu ‚verdecken’). Rein instrumental denke ich wirklich, dass Ian Anderson nach höchster Perfektion strebt. Das hat nichts mit seinem Gesang zu tun (immerhin hat selbst er inzwischen gemerkt, „dass das Alter auch in meiner Stimme seine Spuren hinterlassen hat“, wie er sagt; okay, das ist äußerst beschönigend betrachtet). Und instrumental ist er, was die spieltechnische Seite betrifft, sicherlich besser, als z.B. beim Tampa-Konzert. Von daher wäre es keine so gute Idee, Herrn Anderson einen Mitschnitt von diesem Konzert zum Geburtstag zukommen zu lassen. Er würde mit sich unnachsichtig jeden Fehler aufzeigen wollen, der ihm damals unterlaufen ist.

Okay, es geht natürlich nicht nur um Spieltechnk. Unser Hauptkritikpunkt ist und bleibt eben der Gesang. Ein Grund, weshalb ich vorerst in kein Konzert mehr gehen werde. Kann man aber Herrn Anderson deshalb verbieten, weiterhin Konzerte zu geben? Andere sind nachsichtiger mit ihm. Erst jetzt habe ich über youtube eine Nachricht von einem 17-jährigen Mädel bekommen, die das Konzert in Chemnitz gesehen hat und es „einfach nur geil“ fand. Also sind es dann doch nicht nur Rentner, die die Konzerte besuchen, sondern es ist auch Jungvolk. Das mit dem „einfach nur geil“ lasse ich dabei unkommentiert durchgehen.

Kretakatze hat ihren Urlaub hinter sich, Lockwood muss nur noch diese eine Woche durchstehen (Pappa ante portas ist gut, so lange Du nicht versuchst, den Haushalt zu managen, wirst Du zu Hause geduldet sein, Lockwood, ich kenne das). Ich muss mich noch über drei Wochen quälen. Aber auch das werde ich schaffen. Und dann geht es zwar nicht nach Kreta, aber in die Berge.

Übrigens, das Montreux-Konzert von Jethro Tull 2003 gibt es ab 24. August auch als DVD. Ich könnte mir denken, die Scheibe anzuschaffen. Eigentlich warte ich vor allem auf die Veröffentlichung alten Materials von Konzertaufzeichnungen, die das ZDF in seinen Archiven hat. Entsprechende Ankündigungen gab es ja bereits.

Jethro Tull live at Montreux 2003

Für erstes soll das genügen. Man/frau liest sich weiterhin.
Eine angenehme Woche wünscht Euch
Wilfried

03.07.2007

English Translation for Ian Anderson

100 größten Gitarrensolos der Rockmusik – Plätze 61 – 70

Aus der Top 100 der größten Gitarrensolos heute die Plätze 61 bis 70. Wir sind zwar noch viele Plätze von der Spitze entfernt, aber für mich kommen wir hier so langsam in einen Bereich, der endlich einige interessantere Stücke enthält. Als Fan des Progressive Rocks ist das z.B. die Gruppe Yes. Hier also anhand einer Leserumfrage des Guitar World Magazines die Platzierungen von 61 bis 70:

Fender & Gibson

Hier die Laufzeiten, Platzierungen, Interpreten und Titel im Einzelnen:

– 0:37 – Platz 061 – Metallica – Master of Puppets
– 1:09 – Platz 062 – Pink Floyd – Money
– 1:38 – Platz 063 – Red Hot Chili Peppers – Scar Tissue
– 1:52 – Platz 064 – Prince – Little Red Corvette (kurz und schmerzlos)
– 2:17 – Platz 065 – Allman Brothers – Blue Sky (Gedudele)
– 2:37 – Platz 066 – Iron Maiden – The Number of the Beast
– 3:00 – Platz 067 – Michael Jackson feat. Eddie Van Halen – Beat It
– 3:42 – Platz 068 – Yes – Starship Trooper
– 4:01 – Platz 069 – Beatles – And Your Bird Can Sing
– 4:32 – Platz 070 – Jimi Hendrix – Purple Haze

Schutz vor Taschendieben

Der Hamburger Fahnder, Michael G., erklärt auf seiner Website, wie man sich wirkungsvoll vor Taschen- und Trickdieben schützen kann. Wie schnell sind Portemonnaie oder Handy aus der Jacke verschwunden. Wichtig auch, was zu tun ist, wenn es einen erwischt hat: Möglichst schnell EC-, Kredit- und SIM-Karte sperren lassen. Hat man die benötigte Rufnummer nicht parat, so können meist die Polizeidienststellen die entsprechenden Hotline-Nummern nennen.

Für alle, die bisher nie beklaut wurden, sind die Seiten ein spannender Blick in die Abgründe der meist bandenmäßig organisierten Kriminalität und deren Einfallsreichtum: taschendiebstahl.com

Vorsicht, Taschendiebe

Da lacht Herr Mehdorn – Streiks bei der Deutschen Bahn AG

Heute Morgen kommt es durch Warnstreiks bei der Deutschen Bahn AG zu massiven Verspätungen im Bahnverkehr. Betroffen sind auch die S-Bahnen in Berlin, München, Frankfurt/Main und Stuttgart. Und, wie ich selbst erleben musste, in Hamburg.

Sicherlich kann man Verständnis für die streikenden Bahnbeschäftigten aufbringen. Nur halte ich es für unangemessen, die Streiks schwerpunktmäßig auf den Pendlerverkehr zu beschränken. Für Herrn Mehdorn, dem Vorstandsvorsitzenden der DBAG, wird es ein Grund mehr sein, die Nahverkehrsstrecken aufzugeben bzw. durch private Eisenbahnbetreiber bedienen zu lassen. Ein Streik beim Fernverkehr würde die Deutsche Bahn wirklich treffen.

Streiks bei der Deutschen Bahn AG

weitere Infos zu Zugausfällen siehe bahn.de

siehe auch zdf.de: Zugverkehr in Großstädten ruht

Kopierschutz bröckelt

DRM, das digitalen Rechtemanagement, ist bekanntlich nicht sehr benutzerfreundlich. Da gibt man Geld für ein im Internet heruntergeladenes Musikstück aus, hat aber nur beschränkte Nutzungsrechte – und oft genug auch seine Probleme, dass Stück überhaupt zum Abspielen zu bekommen. Einige der noch nicht einmal einheitlichen Kopiersperren verhielten sich auf dem Rechner sogar wie Trojaner und verhinderten das generelle Beschreiben von CDs oder DVDs (Sony sei ‚dank‘).

Jetzt scheint die DRM-Front langsam zu bröckeln, u.a. bietet Apple neuerdings Titel der Firma EMI ohne DRM auf seinem Musikportal iTunes an. Und es gibt einige Anbieter in Deutschland, die anscheinend auch ohne Rechteverwaltung auskommen. Leider hat mir ein spezieller kleiner Test gezeigt, dass das Angebot für einen alten Freak wie mich doch eher sehr mager ist. So suchte ich nach dem aktuellen Album von Jethro Tull: Best of Acoustic Jethro Tull (CD bei amazon.de für 13,95 €) bzw. nach dem auf dieser Scheibe enthaltenen Titel: Broadford Bazaar.

Hier das Ergebnis:

1. akuma.de – ein Musikportal mit über 500.000 Titel im Angebot:
eher schmales Angebot – Stück nicht gefunden

2. mp3.de – u.a. auch Sprungbrett für junge Talente (Angebot daher zum Teil kostenlos)
auch eher schmales Angebot – Stück nicht gefunden

3. tonspion.de – MP3-Angebot (aber nur schmale Kost)
hier kennt man Jethro Tull nicht einmal

4. lastfm.de – Web 2.0-Angebot und Internetradio mit rund 20 Millionen Mitgliedern
von den vieren das mit dem größten Angebot – aber den Titel kennt man dort leider auch nicht

Was mich verwundert, ist auch hier die oft leider ungenügende Qualität der Musikstücke (Bitrate von 128 kbit/s) für den oft nicht gerade niedrigen Preis: 89 Cent ist schon ‚fast‘ geschenkt, andere nehmen 1,49 € (eine unverfrorene Frechheit).

100 größten Gitarrensolos der Rockmusik – Plätze 71 – 80

So langsam kämpfen wir uns aus dem Keller – mit Platz 71 bis 80 der größten Gitarrensolos (Platzierungen aufgrund einer Leserbefragung des Guitar World Magazines) schließe ich das ‚untere‘ Drittel ab, muss aber gestehen, dass mich keines dieser Stücke wirklich vom Hocker reißt. Aber es kann und wird besser werden. Somit nur der Vollständigkeit halber:

Fender & Gibson

Hier die Laufzeiten, Platzierungen, Interpreten und Titel im Einzelnen:

– 0:22 – Platz 071 Funkadelic – Maggot Brain
– 0:46 – Platz 072 Aerosmith – Walk This Way
– 1:18 – Platz 073 Phish – Stash
– 1:50 – Platz 074 Deep Purple – Lazy
– 2:12 – Platz 075 The Who – Won’t Get Fooled Again
– 2:36 – Platz 076 Neil Young – Cinnamon Girl
– 3:05 – Platz 077 Alice In Chains – Man in the Box
– 3:16 – Platz 078 Grateful Dead – Truckin‘
– 3:33 – Platz 079 Van Halen – Mean Street
– 4:05 – Platz 080 AC-DC – You Shook Me All Night Long