Am 3. Juni 1924, also vor 100 Jahren, starb der Prager Schriftsteller Franz Kafka. Er gilt als der bedeutendste Literat deutscher Sprache des 20. Jahrhunderts. Dabei war er im eigentlichen Sinne kein Schriftsteller. Zu Lebzeiten veröffentlichte er nur wenige Erzählungen, die gerade 350 Seiten ausmachen. Und sein Freund Max Brod sollte auf seinem Wunsch hin alles andere nach seinem viel zu frühen Tod vernichten. Was dieser aber nicht Tat, sondern für die Nachwelt rettete.
2024 wird also ein Kafka-Jahr. Und die ARD legt gleich die Latte sehr hoch, denn die in Österreich produzierte sechsteilige Miniserie: Kafka – Grundlage ist die über 2500 Seite starke Biografie von Reiner Stach (in vier dicken Bänden) [amazon] – ist eine „gelungene Symbiose aus Literatur und Fernsehen: Die Serie „Kafka“ (NDR, WDR, SWR, BR, MDR, RBB, HR, SR, RB, ORF / Superfilm) ist ein herausragendes Beispiel für biografisches Erzählen über eine historische Figur. Eine kenntnis- und lehrreiche, zugleich unterhaltsame und fantasievoll inszenierte Reise durch Leben und Literatur des deutsch-tschechischen Schriftstellers Franz Kafka, der am 3. Juni 1924 im Alter von 40 Jahren starb. Daniel Kehlmann (Drehbuch) und David Schalko (Regie) nähern sich seinem Charakter aus unterschiedlichen Perspektiven in sechs, jeweils unterschiedlich akzentuierten Episoden an. Wunderbar kauzig und verletzlich: Joel Basman in der Titelrolle. Kafkas Biografie und seine eigentümlichen Geschichten werden auch dank der eindrucksvollen Szenenbilder und der Bildgestaltung lebendig. „Kafka“ ist ein erstklassig besetztes (Kross, Ofczarek, Fries, Friedel – oder Altenberger, Eidinger, Hübner in Kleinstrollen), öffentlich-rechtliches Vorzeigeprojekt zur Zeitgeschichte – und weit mehr als ein Vergnügen nur für Literaturkenner.“ (Quelle: tittelbach.de)
Kafka verwandelt sich zu ‚Willi‘
Heute Abend gibt es die ersten drei Folgen ab 20 Uhr 15 in der ARD. Morgen folgen die drei weiteren Folgen. Natürlich ist die Serie auch in der ARD-Mediathek jeder Zeit aufrufbar (bis zum 20.03.2025 verfügbar).
„Kafka ist ein Kontinent, den man nie zu Ende kartographieren wird. Er schreibt nicht; er öffnet Türen in eine Welt, die uns ohne ihn verschlossen bleiben würden. Niemand hat eine so originäre Literatur geschaffen wie er. Es gibt nichts Vergleichbares davor. Nur die Echos danach.“ (David Schalko, Regisseur der Serie)
… eine Zeile gegen mich … wie man die Fernrohre … richtet!
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