Archiv für den Monat: Juni 2015

Tatort (300) aus München: … und die Musi spielt dazu (1994)

Auf Schloss Elmau, auf halbem Weg zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald im wunderschönen Werdenfelser Land, fand am Sonntag und Montag das Treffen der G7, also der Staats- und Regierungschefs der bedeutendsten Industrienationen der westlichen Welt, statt, um wieder einmal über das Schicksal des ganzen Planeten Erde zu bestimmen. US-Präsident Obama hatte zwar seine ‚Lederhosen‘ vergessen, grüßte aber das Volk mit einem zünftigen ‚Grüß Gott‘ (immerhin gab er sich nicht als Bayer aus wie einst einer seiner Vorgänger glaubte, ein Berliner zu sein: Ish bin ein Bearleener).

Im Rahmenprogramm dieser Veranstaltung, die dem Steuerzahler angeblich 360 Millionen Euro kostete (und somit weit mehr als die Bunderegierung bisher bereit ist, für die Flüchtlingshilfe auszugeben), gab es reichlich Blasmusik und Männer mit Sepplhosen und Tirolerhut samt Gamsbart (die armen Gämse). Jetzt weiß auch der letzte US-Amerikaner, dass die Deutschen des Tags und des Nachts in Lederhosen und Dirndl herumlaufen.

Apropos Lederhosen und Dirndl: Am Dienstag sendete das Bayerische Fernsehen eine Wiederholung des Tatorts … und die Musi spielt dazu aus dem Jahr 1994. Es ermitteln darin die Münchener Kommissare Batic und Leitmayr mit Hilfe ihres Assistenten Carlo Menzinger. Es ist der 300. von bis dato 950 Tatort-Folgen. Sollte es da etwa ein Zusammenhang mit dem G7-Treffen geben?

Der Film spielt in der Welt der volkstümlichen Musik. In guter Columbo-Manier (‚howcatchem‘) wissen alle bis auf die Ermittler der Münchener Mordkommission, wer der Täter ist. Daraus entwickelt sich schnell eine muntere Mörderhatz.


Tatort (1994): Herz ist Trumpf (Und die Musi spielt dazu) [leider nur ein kleiner Ausschnitt]

Spätestens wenn das Seemannsquintett „Andi Frege und seine Wasserratten“ in Matrosenanzügen zu sehen ist (Matrosenanzüge als norddeutsches Pendant zur Bayerntracht), wissen auch die letzten Zuschauer, dass hier diese Art von Volksmusik gehörig durch den Kakao gezogen wird. Kenner der Musikszene sind gleich im Bild: Andi bzw. Andreas Frege ist der Realname von Campino, dem Sänger, Frontmann und Songwriter der deutschen Musikgruppe Die Toten Hosen. Und auch Franz Josef Strauß scheint mir in der Figur eines Sängers posthum sein Fett abzubekommen. Man achte übrigens auch auf manch gelungenes Bonmot (wenn diese vielleicht auch in der bayerischen Mundart für uns Norddeutsche etwas untergehen).

Tatort (300) München (1994): … und die Musi spielt dazu – ‚Andi Frege und seine Wasserratten‘ aka Campino und Die Toten Hosen

Nun ja, dieser Tatort aus München kommt ziemlich bayerisch gemächlich daher (ähnlich wie der letzte 950. Tatort Gier, in dem die Wiener Kollegen Eisner und Fellner dem Täter auf die Pelle rückten). Auf jeden Fall ist es ein Spaß für Freunde UND Feinde der Volksmusik.

Etwas ‚versteckt‘ habe ich nun auf Youtube doch das gesamte Video der Folge finden können:


Tatort (300) aus München: … und die Musi spielt dazu (1994)

Barton Fink (1991) – Film der Brüder Coen

Mit meinen beiden Söhnen bin ich Fan der Coen-Brüder. Wir mögen die Filme der beiden, ihren skurrilen, ‚jüdisch‘ gefärbten Witz voll von Absurditäten. Ihr Film Barton Fink stammt aus dem Jahr 1991 und ist einer der ersten Meisterwerke von Ethan und Joel Coen. Er gilt als einer der Höhepunkte des unabhängigen amerikanischen Films, der 1991 bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes gleich mit allen drei Hauptpreise (Goldene Palme, Regie, Darsteller) ausgezeichnet wurde. Der Film spielt 50 Jahre zuvor im Jahr 1941.

    Barton Fink (1991)

Barton Fink gilt als eine der zynischsten Abrechnungen mit der Skrupellosigkeit der kommerzorientierten Filmbranche (insbesondere Hollywood). Aber er ist noch einiges mehr. Zunächst beginnt der Film scheinbar konventionell:

Der Broadway in New York: Hier feiert der Autor Barton Fink (John Torturro) 1941 mit dem Stück Nackte, zerlumpte Chöre den Überraschungserfolg der Saison. Er träumt von der Erneuerung der Kunst, von einem ,,Theater für den einfachen Mann“, während sein Agent ihn bereits nach Hollywood verkauft hat. Barton soll für Capitol Pictures, eines der großen Studios, Drehbücher schreiben. Barton erkennt die Diskrepanz zwischen dieser Arbeit und seinen künstlerischen Ambitionen, kann dem Ruf Hollywoods aber dennoch nicht widerstehen.

Das Hotel „Earle“ irgendwo in Los Angeles, im Spätherbst 1941. Barton Fink, ein schüchterner Intellektueller, ist aus New York nach Hollywood gekommen, um für Capitol Pictures Drehbücher zu schreiben. Am Broadway war er ein hoffnungsvoller Bühnenautor, ein Nachwuchstalent. Bei Capitol Pictures ist er ein Niemand. Von seinem Studioboss bekommt er den Auftrag, das Buch zu einem Catcher-Film zu schreiben. Seine Idee: der Mann von der Straße, der ein berühmter Catcher wird … Doch in einer Woche bringt er nicht mehr als vier Sätze zu Papier.

Da kommt ihm sein Zimmernachbar Charlie Meadows (John Goodman) gerade recht. Er ist Versicherungsvertreter, freundlich und der Prototyp des einfachen Mannes. Nun hat er zwar einen Helden für seine Geschichte, aber die Inspiration fehlt ihm noch immer. Auf einer öffentlichen Toilette lernt er sein großes Vorbild, den Schriftsteller W.P. Mayhew, und kurz darauf auch dessen Sekretärin und Geliebte Audrey Taylor kennen. Vor lauter Verzweiflung lädt er eines Abends die hübsche Frau zu sich ein. Sie soll ihm helfen, das Drehbuch zu Ende zu bringen. Die beiden verbringen die Nacht miteinander, doch als Fink am Morgen aufwacht, erwartet ihn eine böse Überraschung …
(Quelle: arte.tv)


Barton Fink (1991) – Original Theatrical Trailer (englisches Original)

Unweigerlich erinnert mich der Film an die Werke von Franz Kafka. Wie bei ihm entwickeln sich gewöhnliche Alltagssituationen im Film ins Alptraumhafte. Plötzlich ist nichts mehr wie zuvor. Das beginnt ganz banal: Als Barton Fink die Tischklingel an der Hotelrezeption betätigt, schwingt deren Ton noch lange nach. Erst als der Hotelpage, der aus einer Kellerluke hinter dem Tresen hervorsteigt und einen Finger an die Klingel legt, erlischt der Ton.

Überhaupt das schäbige Hotel „Earle“, in dem Barton Fink auf eigenen Wunsch untergebracht wird: es wirkt menschenleer. Nur die Schuhe vor den Zimmertüren der langen Hotelflure deuten an, dass er nicht alleine ist. Der Hotelpage Chet und ein greisenhaft unbeweglicher Liftführer scheinen die einzigen Bediensteten zu sein. Die Tristesse setzt sich fort in einem farblos gespenstischen Interieur der hellhörigen Zimmer. Unter der schwülen Hitze lösen sich Tapeten schmatzend von den Wänden, die Fenster lassen sich nicht öffnen und Moskitos fallen zur Last.

Ja, Kafka! Hat John Torturro als Barton Fink nicht unerhört viel Ähnlichkeit mit Kafka? Nicht allein vom Aussehen her. Ich denke, auch dessen schüchterne Art müsste zu dem Schriftsteller aus Prag passen.

Barton Fink ist ein köstlicher Film mit vielen skurrilen Einfällen in Wort und Bild, die wohl erst beim wiederholten Sehen kenntlich werden. Oder wie in der Zeit stand: Der Film sei kein „Film der mittleren Temperaturen, sondern ein kaltes Fieber, eine Fata Morgana aus Bildern und Tönen, ein manieristischer Exzeß“.

Zeichen und Wunder: Blatter geht …

Dass Sepp Blatter so schnell wieder in die Schlagzeilen rückt, wer hätte das gedacht. Es geschehen manchmal doch noch Zeichen und Wunder. Oder vielleicht doch nicht? Blatter geht und tritt sein Amt als Präsident der FIFA, nur vier Tage nach seiner Widerwahl, ab.

Zuletzt schrieb ich: Aber vielleicht kommt es dann doch schneller anders, als man heute noch denken kann. – Ich sollte Recht behalten.

Blatter mit Beckenbauer © dpa

Berichte von US-Medien legen den Schluss nahe, dass Blatter nur auf juristischen Druck – und eventuell sogar in einer Kurzschlussreaktion agiert haben könnte. In der „New York Times“ ist sogar von FBI-Ermittlungen die Rede. Die Zeitung hatte in der Vorwoche die Verhaftungen von führenden Fußball-Funktionären als erste publik gemacht und den Anstoß zur neuen Eskalationsstufe der massiven FIFA-Glaubwürdigkeitskrise kurz vor Blatters dennoch geglückter Wiederwahl am Freitag gegeben. (Quelle: heute.de)

Ich bezweifle, dass die ganze Fußballwelt jetzt erleichtert ist. Blatter hatte es geschafft, besonders bei den afrikanischen und asiatischen Verbänden Rückhalt für sein Agieren zu finden, auch wenn dieser Rückhalt zuletzt zu bröckeln begann. Inwieweit diese Rückendeckung durch Korruption und Bestechung errungen wurde, kann man heute nur erahnen. Es waren in erster Linie die westlichen Fußballverbände (Europa, Nordamerika, Australien), die gegen Blatter geschossen haben. Das sollte bedacht werden, wenn jetzt ein Neubeginn der FIFA gelingen soll. Nur gemeinsam kann man das Gebäude des Weltfußballs wieder errichten.

in diesem Zusammenhang äußerst lesenswert: Wer ist eigentlich Sepp Blatter?: „… als Blatter 1975 zur Fifa stieß, damals eine kleine Klitsche mit elf Mitarbeitern, die alle vier Jahre gerade so eine Weltmeisterschaft organisiert bekam.“ Heute ist die FIFA ein milliardenschweres Unternehmen, auch durch Sepp Blatter!

Zum Fußball mit Ball: Ohne (auch in diesen Fällen) hellseherische Fähigkeiten zu besitzen, haben sich meine Prognosen bestätigt: Die Relegationsspiele zur Bundesliga und 2. Liga erwiesen sich als sehr enge Kiste (On the knife’s edge). Der KSC stand bereits zur Schwelle zur Bundesliga und führte 1:0 gegen den HSV, als in der Nachspielzeit der Schiedsrichter einen Freistoß wegen eines angeblichen Handspiels gegen den KSC verhängte, der zum Ausgleich und damit zur Verlängerung führte. Die Schiedsrichterentscheidung gilt als äußerst umstritten. In der Nachspielzeit erzielte dann der HSV den 2:1-Siegtreffer und damit den Verbleib in der Erstklassigkeit (ohne auch nur ansatzweise den Nachweis zu erbringen, erstklassig zu sein). In München war die Situation ähnlich. Bis zum Ablauf der regulären Spielzeit stand das Spiel zwischen 1860 München und Holstein Kiel im Relegationsrückspiel zur 2. Liga 1:1. Das hätte Kiel durch die Auswärtstorregel (Hinspiel endete bekanntlich 0:0) für den Aufstieg gereicht. Aber in der Nachspielzeit schaffte 1860 dann doch noch den Sieg und verbleibt so in der 2. Liga.

Tatort (949) aus Münster: Erkläre Chimäre (2015)

Am Sonntag lief die bisher 27. Tatort-Folge aus Münster (damit die 949. Folge insgesamt in der ARD) mit den Lieblingen der deutschen Tatort-Fans: Kriminalhauptkommissar Frank Thiel und dem Rechtsmediziner Professor Dr. Karl-Friedrich Boerne. Ergänzt werden die beiden weiterhin durch Thiels Assistentin Nadeshda Krusenstern und Silke Haller, der Assistentin von Prof. Boerne, der Staatsanwältin Klemm und dem Vater von Thiel, Herbert Thiel, dem Taxifahrer. In dieser Folge kam gerade auch den Nebenrollen etwas mehr Spielzeit zu, sodass sich das Ganze zu einem flotten, vielleicht nicht ganz so spannenden Reigen entwickelte: Erkläre Chimäre.

Man mag vom Münster-Tatort halten was man will. Im Mittelpunkt steht immer wieder das Duo Thiel/Boerne und damit die verbale Auseinandersetzung dieser beiden grundverschiedenen Typen. Und damit steht meist auch der Spaß im Vordergrund. Aber natürlich wird die Spannung, die einen Krimi ausmacht, nicht ganz vergessen. Wer’s nicht mag, der findet sicherlich in anderen Tatorten das, was er sucht.

Assistentin Krusenstern (Friederike Kempter) ist zur Kommissarin befördert worden, was sie mit Hauptkommissar Thiel und dem Rechtsmediziner Boerne ausgiebig feiert.

In Wodka-Laune bietet Boerne Thiel ein Kanapee an, das diesem im Hals stecken bleibt. Nur ein beherzter Luftröhrenschnitt rettet den Kommissar, der daraufhin ein paar Sprachprobleme hat.

Der geübte Münster-Tatort-Zuschauer ahnt schon: Der arme Kommissar wird noch oft genug an die Lebensrettung erinnert werden.

Kaum wieder auf den Beinen, müssen sie sich um eine Leiche kümmern: Ein etwa 30-jähriger Brasilianer ist mit einem Schnitt durch den Hals getötet worden. Die zunächst einzige Spur führt zu einem alteingesessenen Weingut. Doch die Besitzer mauern und Thiel hat schnell einen noch dickeren Hals.

Diesmal wird es ganz pikant. Boerne will seinen Erbonkel (Christian Kohlund) davon überzeugen, dass er schwul ist und geheiratet hat. Und da er außer Thiel kaum einen kennt, muss der – sozusagen als Dank für die Lebensrettung – herhalten.
Hochzeitsfoto Thiel und Boerne (Tatort Münster 2015: Erkläre Chimäre)

Und es klappt tatsächlich. Erbonkel Gustav ist auch ganz begeistert von dem propperen Kerlchen. Boerne und Thiel sind wirklich ein süßes Pärchen. Dazu kommt in dem Fall noch, dass fast alle Hauptakteure im Krankenhaus landen und sich da auch etliche komische Szenen ergeben.

(Quelle: swr.de)


Tatort (949) aus Münster: Erkläre Chimäre (2015)

Wenn dieser Fall auch nicht so ganz an die ersten Folgen des Münsteraner Duos herankommt, so bot er doch Unterhaltung genug. 13 Millionen Zuschauer können sich nicht irren.

On the knife’s edge

Die Palastrevolte blieb aus: Sepp Blatter wurde zum Präsidenten der FIFA wiedergewählt. Allerdings erzielte er nur 133 Stimmen in 1. Wahlgang, also nicht die erforderliche 2/3-Mehrheit. Doch sein einziger Herausforderer, Prinz Ali bin al-Hussein von Jordanien, zog seine Kandidatur vor der zweiten Wahlrunde zurück. Dieser hatte überraschend 73 Stimmen bekommen. Immerhin …

Anstatt nun eine Strategie für den Weg aus der größten Krise des Weltfußballverbandes nach dem jüngsten Korruptionsskandal zu suchen, attackierte Blatter mit Verschwörungstheorien und drohenden Worten die US-Justizbehörden sowie die Europäische Fußball-Union (UEFA) um Michel Platini und DFB-Präsident Niersbach. Vor der Weltpresse legte er einen dünnhäutigen Auftritt hin. Ob er Sorge habe, angesichts des Korruptionssumpfs irgendwann selbst hinter Gitter zu müssen? „Verhaftet, wofür? Nächste Frage“, beschied Blatter und verabschiedete sich. Die wahre Gefahr für ihn kommt von außen und sie ist unberechenbar. Blatters Schicksal liegt nach den Ereignissen und Schlagzeilen der vergangenen Tage nicht mehr in seinen Händen und denen seiner FIFA-Brüder.

In diesen Tagen wurde sehr viel Hohn und Spott über Blatter ausgeschüttet. Nicht nur im Internet, sondern auch in den Medien wie Fernsehen und Presse. Blatter scheint das nicht zu tangieren. Irgendwo (ich denke, es war bei 11freunde.de) munkelt man, dass Blatter anstrebt, den Friedensnobelpreis zu bekommen (zumindest die FIFA während seiner Amtszeit). Bei Blatters bestehendem Realitätsverlust wäre so ein Ansinnen durchaus denkbar.

Die FIFA mit ihren 209 Mitgliedern übertrifft die Mitgliederzahl der UN (zz. 193) und ist damit eine wirklich weltumspannende Organisation. Fußball ist nun einmal ein Sport, der (fast) überall äußerst beliebt ist und bei dem die Menschen über Grenzen hinaus zueinanderfinden. Nur ist eben diese FIFA, in der Arm neben Reich mit gleichem Stimmrecht an einem Tisch sitzen, über alle Maße anfällig, wenn es z.B. um die Vergabe großer Sportereignisse wie Fußballweltmeisterschaften geht. Wie sollen so viele Köpfe unter einem Hut? Da wird eben nachgeholfen (und das nicht erst jetzt), für ein Land als Veranstalter zu stimmen, indem man finanziell unterstützt. Schon vor Blatters Zeiten soll es Korruption und Bestechung gegeben haben.

Nur hat eben dies unter Blatter Ausmaße angenommen, die mafiöse Strukturen ähneln. Wenn sich ein Land wie Katar für die Austragung einer WM bewirbt (das ist ihr gutes Recht) und dann ohne weiteres den Zuschlag bekommt, dann kann das nicht nur Kopfschütteln bei allen Fußballfans angesichts solcher Absurdität (Fußball in der Wüste!) erzeugen. Dann muss ein Aufschrei durch alle nationalen und kontinentalen Verbände gehen, die noch nicht korrupt sind. Ist das geschehen?

Hätte nicht jetzt die Justiz eingegriffen, dann wäre man auch in Europa möglichst schnell wieder zur Tagesordnung zurückgekehrt. Klar, man hätte Blatters Gegenkandidaten unterstützt – und verloren. Ist nun einmal so. Aber sonst? Business as usual! Gegen Katar und Russland als WM-Veranstalter ist sowie so nicht mehr anzustinken …

Was kann man also gegen Blatter und seine ‚Glaubensbrüder‘ tun? So etwas wie eine Neugründung des Weltverbandes – ähnlich wie im Profiboxsport – wurde bereits angedacht, ist aber wohl kaum realisierbar. Die WM 2018 in Katar und die 2022 in Russland boykottieren? Davon will in Europa bisher auch keiner etwas wissen. Dass auch Blatter hinter Gitter wandern wird, das wünschen sich zwar viele, aber ich glaube kaum, dass das geschehen wird. Es bleibt also alles wie gehabt: Blatter thront in seinem Wahn weiterhin über den Weltfußball!

Aber vielleicht kommt es dann doch schneller anders, als man heute noch denken kann. Wir dürfen gespannt bleiben …

Aufstieg in die 3. Liga 2015: SV Werder Bremen U23

Nun der Fußball ist nicht nur FIFA und Blatter. Am Samstag gewann der VfL Wolfsburg in Berlin den DFB-Pokal mit 3:1 gegen Borussia Dortmund. Und auch sonst ist die Saison 2014/2015 noch nicht ganz beendet. In diesen Tagen gibt es diverse Relegationsspiele, also Spiele, die über Verbleib oder Abstieg bzw. Aufstieg in verschiedenen Ligen entscheiden. Gestern schaffte z.B. die Mannschaft von Werder Bremen II (U23) den Aufstieg in die 3. Liga durch einen Sieg bei Borussia Mönchengladbach II in der Verlängerung mit 2:0 (Hinspiel in Bremen endete 0:0). Heute nun krampft ab 19 Uhr der HSV in Karlsruhe gegen den KSC um seinen Verbleib in der Fußball-Bundesliga (das Spiel in Hamburg endete wie bekannt mit 1:1). Und am Dienstag spielt dann noch 1860 München gegen Holstein Kiel um den Verbleib in Liga 2 (Hinspiel in Kiel endete 0:0). Alles bewegt sich auf des Messers Schneide. Gespannt bin ich auf jeden Fall auf das Spiel in Karlsruhe. – Aber das ist längst nicht alles: Schon läuft die U20-WM in Neuseeland mit deutscher Beteiligung (übrigens ohne Davie Selke). Und am Sonntag beginnt die Frauen-WM in Kanada für die deutsche Mannschaft (… am Ende tritt dann Herr Blatter wieder auf, um den Pokal zu überreichen).