Dass Sepp Blatter so schnell wieder in die Schlagzeilen rückt, wer hätte das gedacht. Es geschehen manchmal doch noch Zeichen und Wunder. Oder vielleicht doch nicht? Blatter geht und tritt sein Amt als Präsident der FIFA, nur vier Tage nach seiner Widerwahl, ab.
Zuletzt schrieb ich: Aber vielleicht kommt es dann doch schneller anders, als man heute noch denken kann. – Ich sollte Recht behalten.
Berichte von US-Medien legen den Schluss nahe, dass Blatter nur auf juristischen Druck – und eventuell sogar in einer Kurzschlussreaktion agiert haben könnte. In der „New York Times“ ist sogar von FBI-Ermittlungen die Rede. Die Zeitung hatte in der Vorwoche die Verhaftungen von führenden Fußball-Funktionären als erste publik gemacht und den Anstoß zur neuen Eskalationsstufe der massiven FIFA-Glaubwürdigkeitskrise kurz vor Blatters dennoch geglückter Wiederwahl am Freitag gegeben. (Quelle: heute.de)
Ich bezweifle, dass die ganze Fußballwelt jetzt erleichtert ist. Blatter hatte es geschafft, besonders bei den afrikanischen und asiatischen Verbänden Rückhalt für sein Agieren zu finden, auch wenn dieser Rückhalt zuletzt zu bröckeln begann. Inwieweit diese Rückendeckung durch Korruption und Bestechung errungen wurde, kann man heute nur erahnen. Es waren in erster Linie die westlichen Fußballverbände (Europa, Nordamerika, Australien), die gegen Blatter geschossen haben. Das sollte bedacht werden, wenn jetzt ein Neubeginn der FIFA gelingen soll. Nur gemeinsam kann man das Gebäude des Weltfußballs wieder errichten.
in diesem Zusammenhang äußerst lesenswert: Wer ist eigentlich Sepp Blatter?: „… als Blatter 1975 zur Fifa stieß, damals eine kleine Klitsche mit elf Mitarbeitern, die alle vier Jahre gerade so eine Weltmeisterschaft organisiert bekam.“ Heute ist die FIFA ein milliardenschweres Unternehmen, auch durch Sepp Blatter!
Zum Fußball mit Ball: Ohne (auch in diesen Fällen) hellseherische Fähigkeiten zu besitzen, haben sich meine Prognosen bestätigt: Die Relegationsspiele zur Bundesliga und 2. Liga erwiesen sich als sehr enge Kiste (On the knife’s edge). Der KSC stand bereits zur Schwelle zur Bundesliga und führte 1:0 gegen den HSV, als in der Nachspielzeit der Schiedsrichter einen Freistoß wegen eines angeblichen Handspiels gegen den KSC verhängte, der zum Ausgleich und damit zur Verlängerung führte. Die Schiedsrichterentscheidung gilt als äußerst umstritten. In der Nachspielzeit erzielte dann der HSV den 2:1-Siegtreffer und damit den Verbleib in der Erstklassigkeit (ohne auch nur ansatzweise den Nachweis zu erbringen, erstklassig zu sein). In München war die Situation ähnlich. Bis zum Ablauf der regulären Spielzeit stand das Spiel zwischen 1860 München und Holstein Kiel im Relegationsrückspiel zur 2. Liga 1:1. Das hätte Kiel durch die Auswärtstorregel (Hinspiel endete bekanntlich 0:0) für den Aufstieg gereicht. Aber in der Nachspielzeit schaffte 1860 dann doch noch den Sieg und verbleibt so in der 2. Liga.