Drei Tage nach der Eröffnung (21.12.2017) war es auch für uns während unseres Urlaubs in Grainau soweit, die neue Seilbahn zur Zugspitze, mit 2962 m Deutschlands höchstem Berg, zu benutzen. Sie löst die alte Eibsee-Seilbahn ab, die ihren Dienst am 2. April 2017 einstellte und auf fast derselben Strecke zum Gipfel führte.
Willi und Söhne vor der Talstation (Eibsee) der neuen Seilbahn Zugspitze
Die neue Seilbahn, eine Pendelbahn, hat, wie die Vorgängerin, den weltweit größten Höhenunterschied in einer Sektion von 1945 Metern. Sie hat nur noch eine Seilbahnstütze, die mit 127 m weltweit die höchste Pendelbahnstütze in Stahlbauweise und in Europa die höchste Seilbahnstütze ist. Bei einer Länge der Seilbahn von 4467 m folgt daraus das mit 3213 m derzeit längste Spannfeld aller Seilbahnen. Die Bergstation ist ein Neubau aus Stahl und insbesondere Glas, der bis zu 25 m über die Nordflanke der Zugspitze herausragt.
Gondel (120 Personen) der neuen Seilbahn Zugspitze
Ohne Zweifel ist der Bau der neuen Seilbahn Zugspitze eine Meisterleistung der Ingenieurskunst. Mit rund 50 Millionen € wurden die ursprünglich veranschlagten Kosten zwar um 20 Millionen € übertroffen. Angesichts der Plandaten wie bei der Elbphilharmonie oder dem Neubau des Berliner Flughafen BER (der erneut rund eine Milliarde € verschlingen wird) aber noch in einem überschaubaren Rahmen. Auch wurde die Seilbahn wie geplant fertiggestellt.
Einzige Seilbahnstütze mit 127 m der neuen Seilbahn Zugspitze
Natürlich muss erlaubt sein zu fragen, ob das wirklich so sein muss. Die Zugspitze präsentiert sich in der Bergstation mit drei Gästeebenen, die den Zugang zur Gletscherbahn aufs Zugspitzplatt, zur gastronomischen Infrastruktur und zur Gipfelterrasse mit 360°-Panoramablick ermöglichen. Der Andrang war auch am Heiligabend – dank des schönen Wetters – ziemlich groß. Aber die vielen Besucher ‚verliefen‘ sich bei der großen Anlage. Keine Frage: Die Aussicht ist bei einem so schönen Wetter wirklich grandios.
Ankunft der Gondel (120 Personen) der neuen Seilbahn Zugspitze in der Bergstation
Weiter ging es dann für uns mit der Gletscherbahn zum Zugspitzplatt, einer Hochfläche unterhalb des Zugspitzgipfels in südlicher und südöstlicher Richtung auf einer Höhe zwischen 2000 und 2650 m. Dort endet auch die Zahnradbahn, die in Garmisch-Partenkirchen startet (Umstieg in Grainau). Hier befindet sich Deutschlands höchstes Skigebiet mit rund 20 km Pisten am Gletscher. Wir nutzten die Zeit, um am Sonnenklar-Sessellift vorbei bis ins ‚weiße Tal‘ zu rodeln.
Mit der Zugspitzbahn, einer Zahnradbahn, ging es dann kurz vor der Dämmerung zurück ins Tal nach Grainau.