Wenn über die größten Gitarristen dieser Welt diskutiert wird, sollte auch Leo Kottke nicht vergessen werden. Ich bin auf ihn gestoßen, als ich mich nach Interpretationen von Bachs „Bourrée“ auf die Suche machte. Ian Anderson von der Gruppe Jethro Tull hatte dieses klassische Stück Ende der 60-er Jahre gewissermaßen in die Rockmusik eingeführt (hier eine Aufnahme von 1985: Bachrock sowie eine Aufnahme von 2005: Lugano Estival Jazz). Auf der LP „Mudlark“ aus dem Jahre 1971 fand ich dann Bourrée – gespielt von Leo Kottke ganz im klassischem Stil auf einer 6-saitigen Gitarre:
Leo Kottke: Bourrée
So wie Ry Cooder, zu dem ich noch einmal ausführlicher kommen möchte, und David Lindley die Meister der Slide- bzw. Steelgitar sind, so kann man Leo Kottke als den Meister der 12-saitigen Gitarre ansehen. Mit seinen Folk-, Jazz- und Blueseinflüssen hat er einen eigenen sehr unkonventionellen Fingerpickingstil entwickelt. Allerdings musste er seinen Stil in den 80-er Jahren von einem folkorientierten Ansatz in einen eher klassischen Stil ändern, da er zunehmend an einer schmerzhaften Sehnenscheidenentzündung und damit verbundenen Nervenschäden litt.
Hier ein Stück (youtube sei dank), das ebenfalls auf dem “Mudlark”-Album von 1971 zu finden ist (dort auf einer 12-saitigen Gitarre gespielt): „Hear the Wind Howl“. Hier singt Kottke auch, mehr zum Liedermacher gedrängt als freiwillig gewollt:
Leo Kottke – Hear The Wind Howl
Zum Abschluss ein kleines Medley von Leo Kottke auf der 12-saitigen Gitarre gespielt, das seinen ganz eigenen Stil beeindruckend dokumentiert:
Leo Kottke mit einem Medley auf der 12-saitigen Gitarre