Wodka zu Whisky

Eigentlich ist Whisky zunächst nichts anderes als unser guter Korn, der zu Maltwhisky aus Gerstenmalz (gebranntes Bier), zu Grainwhisky meist aus Weizen gebrannt wird. Als gute Norddeutsche kennen wir Korn in Kombination mit Bier als Lütt un Lütt, auch Lüttje Lage oder Herrengedeck genannt. Whisky wird erst zu Whisky durch seine Lagerzeit in Fässern. Dabei spielt das Holz und besonders sein früherer Inhalt, z.B. Sherry, die entscheidende Rolle für den besonderen Geschmack.

Der Effekt der Fasslagerung lässt sich nun im Miniaturformat und binnen kurzer Zeit nachstellen, mit Chips aus Naturholz. Verfeinert wird der so gereifte ‚Whisky‘ durch so genannte Botanicals, pflanzliche Aromageber in Form von Kräutern, Gewürzen und Früchten.

Grundlage ist ein neutraler Alkohol auf Getreidebasis., also z.B. ein guter Wodka aus Weizen. Es kann aber auch ein guter Doppelkorn sein.

Holzchips & 'Botanicals' aufgesetzter Whisky (Coffeine Kick & Hot Summer)
Holzchips & ‚Botanicals‘ aufgesetzter Whisky (Coffeine Kick & Hot Summer)

Zunächst wird der Alkohol (also Wodka oder Doppelkorn) für zwei bis zu vier Wochen mit den Holzchips aufgesetzt. Nach dieser Zeit werden die Chips herausgefiltert und der Alkohol für 24 Stunden mit den Botanicals befüllt. Danach auch diese Aromageber herausfiltern und die so entstandene Mischung nochmals für 12 Stunden kaltstellen. Fertig ist die Laube!

Das Gleiche gibt es u.a. auch für Gin. Ich habe einen entsprechenden Set DO YOUR WHISKY | DIY Infusion Set zum Herstellen meines eigenen ‚Whiskys‘ von meinen beiden Söhnen zu Weihnachten geschenkt bekommen und auch schon zwei 0,35 l-Flaschen mit Wodka in den Geschmacksrichtungen Coffeine Kick (u.a. mit Kaffee- und Kakaobohnen) sowie Hot Summer (mit Orangenschalen und Chili als Aromageber) aufgesetzt und inzwischen fertiggestellt, das Ergebnis: Natürlich lässt sich das nicht mit einem guten Single Malt Whisky aus Schottland vergleichen. Beim Hot Summer hatte ich die Chilischoten wohl auch etwas zu lang ziehen lassen, das Zeugs ist ziemlich scharf geworden. Auch kommt der Geschmack des Wodkas am Ende noch leicht heraus (etwas alkoholisch wie bei Grain-Whiskys). Ich will es erneut mit etwas geschmacksneutralerem Doppelkorn probieren. Insgesamt finde ich es aber ganz witzig, auf diese Art seinen eigenen Whisky zu kreieren. Wer also auf Whisky (in Maßen ist klar!) steht, der oder die können hier ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Dann mal Prost!

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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