Jeder Urlaub geht einmal zu Ende, so auch der meinige. Morgen ruft die Arbeit wieder. Noch soll sie rufen … Nun dieses Jahr fand mein Urlaub überwiegend auf Terrassien statt. Und so widmete ich einige Zeit dem Lesen. Ich glaube mich zu wiederholen, aber Urlaubszeit ist für viele eben auch Lesezeit.
Als letztes habe ich mir ein Buch von knapp 600 Seiten vorgeknöpft, dass ich bereits vor einigen Jahren gelesen hatte – Matt Ruff: Fool on the Hill. Es gehört nicht unbedingt zu den Büchern, die ich ständig lese. Trotzdem hat es mir ganz gut gefallen (sonst würde ich es nicht wiederholt hervorholen). Es ist ein Werk, das zwischen einem herkömmlichen Roman und einer Parodie schwankend reichlich mit Elementen des Science Fiction und Fantasy versehen ist.
Der Umschlagtext hierzu verrät:
Stephen Titus George, ein junger amerikanischer Dichter, will sich verlieben. Nur in wen? Die schönste Frau der Welt wäre ihm recht: Aurora Borealis Smith. Nur die ist zu diesem Zeitpunkt noch über hundert Meilen entfernt. Ihr Vater kämpft gerade darum, sie aus ihrer Verlobung mit einem tödlichen Langweiler zu befreien. George macht sich auf seinen von reichlich Abenteuern gesäumten Weg, um seinen Plan in die (erotische)Tat umzusetzen. Er trifft u.a. auf einen atheistischen Kater (Blackjack) und seinen Kumpel Luther (eine fromme Promenadenmischung), auf Kalliope (mir ihr verbringt er eine rauschende Liebesnacht), auf eine trinkfeste Studentengruppe, eine furchterregende Rockerbande, auf Kobolde (handtellergroß), schurkische Drachen und böse Ratten, auf Glücksfeen, auf eine Gummipuppe (monströs), auf Umberto Eco, die Marx-Brothers und auf zwei Tanklastzüge, die mit „der Grundsubstanz zur Herstellung von Damen-Intimsprays beladen sind“. Und begegnet schließlich Rasferret, der darauf lauert, die Welt zu erobern …
Im Mittelpunkt steht der Campus der Cornell University in Ithaka im US-Staat New York. Matt Ruff ist Absolvent dieser Universität und hat seinen Roman in der Zeit von Mai 1985 – April 1987 geschrieben, also als er dort studierte. Dieser sein erster Roman war gleichzeitig seine Magisterarbeit.
Die Frankfurter Rundschau beschreibt das Buch als „märchenhaft“ und als eine Freibeuter-Erotik. „Ein Feuerwerk der ungezügelten Phantasie, eine Wundertüte voll Fröhlichkeit … Ein echter Hit! Witzig und frech!“ – so das Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt.
Nicht zu fassen, was an amerikanischen Universitäten alles passiert, wenn man diesem haarsträubenden Campus-Roman glauben darf, in dem der junge George sich in die schönste Frau der Welt verliebt, der Kobold Puck der Elfe Zephyr nachjagt und Blackjack und Luther in den Himmel für Katzen und Hunde aufbrechen. Ein Sommernachtstraum für Freunde der Hobbits? Eine Love-Story? All das und noch viel mehr ist der „Narr auf dem Hügel“.
Das Buch hätte auch „St. George und der Drachen“ heißen können. Denn Stephen Titus George (S.T. bzw. St. George) und der Kampf mit einem ‚beseelten’ Drachen bildet den Höhepunkt des Romans. Übrigens: den Drachentag (Dragon Day) gibt es tatsächlich und findet rund um den St. Patrickstag statt (hier Bilder vom Dragon Day 2008). In dem Buch sind es die Iden des Märzes.
weitere Infos zum Buch: Fool on the Hill
gleichnamiges Lied von den Beatles: Fool on the Hill