Problemlösungen

In einer Werbemail stand folgendes Zitat:

Rezession? Depression? Krise? Wir reden von Lösungen, nicht von Problemen.

Das klingt zunächst überzeugend. Klar, ich will keine Probleme, ich will Lösungen. Nur ist das Problem dabei, dass manchmal Probleme gar nicht erkannt werden. Oder man hat Probleme, aber nicht die richtige Lösung. Und manchmal soll es sogar Lösungen geben für Probleme, die man nicht hat.

Problemlösen verläuft in der Regel nach folgendem Schema:
1. Am Anfang steht das Problem, ein kognitiver Konflikt, ein unbefriedigender Ist-Zustand
2. Es bedarf nun epistemischer Neugier, um den Ist-Zustand zu überwinden
3. Suche nach Hilfsmittel, Informationen, Lösungsansätzen beginnt
4. Haben wir einen richtigen Lösungsweg gefunden, erfahren wir einen Aha-Effekt (wenn nicht: zurück zu 3.)
5. Am Ende steht die Entspannung, der angestrebte Soll-Zustand

siehe: Problemlösen bei Wikipedia

Zurück zu dem Werbesprüchlein: Hier will man Lösungen verkaufen. Ich als potentieller Kunde werde mir die Lösungen nun anschauen und versuchen zu analysieren, ob eine der Lösungen vielleicht zu einem Problem passt, das ich habe.

Passende Lösung - und das Problem?

Wie gut, dass ich keine Probleme habe (wenigstens keine größeren), also brauche ich nicht weiterzulesen und kann die Mail ohne Weiteres löschen. Ab und weg!

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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