Es ist eines der bekanntesten, aber auch eines der schönsten Kinderbücher, die ich kenne: Oh, wie schön ist Panama von Janosch. 1979 erhielt Janosch dafür den Deutschen Jugendbuchpreis. Eigentlich kauft man sich im zarten Alter von Mitte zwanzig Jahren keine Kinderbücher, es sei denn für die eigenen Kinder. Vor dreißig Jahren kam ich aber nicht umhin, das Buch MIR zu kaufen.
1985 und 1989 wurden dann seine Kindergeschichten als Janoschs Traumstunde fürs Fernsehen (WDR) produziert und meine Frau und ich kamen dank Kabelfernsehen in den Genuss die jeweils halbstündigen Traumstunden aufzunehmen und zu sehen. Und als dann unserer beiden Jungen geboren wurden und alt genug waren, so guckten wir gemeinsam manchen frühen Abend die Geschichten vom Tiger und Bären, von Hannes Strohkopf und Lukas Kümmel (man beachte die Vornamen) – und natürlich von Schnuddelbuddel, dem kleinen Kobold.
Beim Aufräumen bin ich jetzt auf die inzwischen auch schon zwanzig Jahre alten VHS-Kassetten mit den Janosch-Geschichten gestoßen und habe mich in einer Mußestunde (oder Traumstunde) daran gemacht, einiges davon auf meinen Rechner zu spielen. Neben „Oh, wie schön ist Panama“ sind es die Geschichten von Schnuddel (bzw. Schnuddelbuddel), die besonders meinem Ältesten immer sehr gefallen haben (hierzu später einmal mehr). Hier zunächst also die Geschichte vom Tiger und dem Bären, die sich auf den Weg nach Panama machen. Ich musste eine kleine Szene von wenigen Sekunden herausschneiden (als die beiden Freunde die Maus nach dem Weg fragen), damit YouTube mit seiner Beschränkung auf 10 Minuten Videolänge befriedigt wurde:
Janoschs Traumstunde: Oh, wie schön ist Panama
Von diesem Video gibt es bei YouTube übrigens auch eine englische Version: The Trip to Panama. Wie es der Zufall so will, sind Ende des letzten Jahres alle 43 Folgen von der TV-Produktion Janoschs Traumstunde auf insgesamt 4 DVDs (Laufzeit: ca. 718 Min – zum Preis vom 35 €) auf dem Markt erschienen. Wer also Appetit auf Janoschs phantasievolle Geschöpfe bekommen hat, hier gibt es viel zu sehen.
Übrigens gibt es von dieser Panama-Geschichte einen abendfüllenden Film, der in Deutschland 2006 entstand, aber von einer amerikanischen Filmfirma vertrieben wurde. Sicherlich mag dieser Film ganz lustig sein (Til Schweiger spricht z.B. den kleinen Tiger) und weitere Janosch-Figuren ‚aufgenommen’ haben. Aber er hat einfach nicht diesen außergewöhnlichen Charme der Vorlage. Und am Ende kommen der Tiger und der Bär auch nicht wieder zuhause an, sondern erreichen tatsächlich Panama. Damit verliert die Geschichte ihre ursprüngliche Botschaft.