Der Nicht-Service der Deutschen Bahn

Für die Fahrt zum Taubertal Festival bei Rothenburg ob der Tauber am vergangenen Wochenende benutze mein großer Sohn und sein Freund die Deutsche Bahn AG (DBAG). Das Ticket war online rechtzeitig gebucht – Dauer Spezial für Hin- und Rückfahrt. Auf der Hinfahrt stellten beide fest, dass auf der Fahrkarte als Rückfahrttag der 18.08. und nicht der 10.08. eingetragen war. Klar, das hätte die beiden jungen Herren früher feststellen können.

So gingen sie gleich bei der Ankunft in Rothenburg zum Fahrkartenschalter, um die Rückfahrt zu klären. Umbuchen oder Erstattung der Fahrkosten? Ging nicht! Ist ausgeschlossen! Neues Dauer Spezial Ticket? Ging auch nicht – das muss man spätestens drei Tage vor dem Reisetag buchen. Aber es war doch Freitag, also drei Tage vor dem Reisetag am Montag. Ohne im Computer nachzuschauen behauptete der Bahnmensch weiterhin: Njet! Am Ende kauften sich die beiden ein Schönes Wochenende Ticket und fuhren bereits am Sonntag morgens gegen 10 Uhr los – auf den Auftritt der Toten Hosen verzichtend. Kurz vor 18 Uhr sollten sie nach sieben oder acht Mal Umsteigen zu Hause eintreffen.

Wie schön könnte Bahnfahren sein!

Natürlich verpassten sie einen Anschluss und mussten eine Stunde länger warten. Dann gab es in Hamburg-Harburg, also kurz vor ihrem Ziel, ein Gewitter – ein Baum blockierte das Bahngleis ‚auf unbestimmte Zeit’. Am Ende holte die Mutter des Freundes die beiden in Harburg ab. Endlich kurz vor 20 Uhr waren beide zu Hause.

Am Fahrkartenschalter (oder im Reisezentrum der DBAG) zeigte man sich wenig freundlich gegenüber den beiden jungen Männern, immerhin potentielle Kunden in der näheren Zukunft. Dass die Bahn insgesamt dermaßen unflexibel reagiert, konnte von beiden nur mit gewissem Staunen zur Kenntnis genommen werden. Flexibel nur in der undurchschaubaren Preisgestaltung: Beiden wurden erst Tickets für rund 250 € angeboten, dann ging es plötzlich doch billiger.

Wie auch immer: Beide haben fürs erste die Schnauze gestrichen voll, was das Bahnfahren betrifft. Sicherlich hat nicht die Bahn den Fehler (falsches Rückfahrdatum) zu vertreten, aber etwas mehr Entgegenkommen sollte doch erwartet werden. Und Hilfe! Der Service der Bahn verdient den Namen nicht. Kein Wunder, wenn selbst meine Firma für Dienstreisen auf Bahnfahrten verzichtet und stattdessen den Flieger ‚verordnet’.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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