WilliZ ‚Gedankensplitter‘ (1)

Ich mag gern Alliterationen. Darunter versteht man den gleichen Anlaut der betonten Stammsilben zweier oder mehrerer aufeinander folgender Wörter, so der Duden. Solche Wortfolgen kennen wir in der Form des Stabreims. Beliebt sind Alliterationen auch in der deutschen Umgangssprache: mit Kind und Kegel, bei Nacht und Nebel. Oder in der Werbung: Katzen würden Whiskas kaufen!

Daneben stellt der Aphorismus eine besondere literarische Form dar. Es sind zugespitzte Formulierung eines Gedankens, auch Gedankensplitter genannt (Wahlspruch, Losung, Devise, Aperçu, Bonmot usw.).

Ich habe mich immer für Literatur intererssiert und auch selbst jahrelang eine Art Skizzenbuch geführt (daher wohl auch meine ‚Anwandlung’, dieses Weblog zu führen). In einem dieser Hefte habe ich (neben viel ‚krausem Zeug‘) nun folgende Gedankensplitter gefunden: WilliZ Gedankensplitter aus dem Jahre 1981 (schon etwas älter) …

    WilliZ Gedanken-Welt

Eine Sprache finden, die unserem Leben entspricht, so absurd und so durchtrieben – dabei mit einem Quanten Mißtrauen, Verfolgungswahn, aber auch Rechthaberei! usw. (28.03.81)

Ich kann mich entsagen, wie ein Zwerg sich dem Riesen entsagt – wie sich ein Meerestier dem Land entsagt. (17.04.81)

Wenn ich schon nicht dazu fähig bin, mich zu entscheiden, dann muß ich Entscheidungen provozieren, vielleicht entscheiden sich dann andere für mich – Schwachsinn, sie werden sich immer gegen mich entscheiden … (20.04.81)

Einfach so (ohne Grund) in den Hungerstreik treten, trotzdem nebenbei das tun, was [man] immer getan hat – bis man es [das Leben] nicht mehr schafft … Material für eine Geschichte (Kafkas Hungerkünstler, nur ohne Publikum …) (02.05.81)

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!