Im Abstand von jeweils drei Wochen wird die Krebserkrankung meiner Frau voraussichtlich ab Ende Mai sechs Mal in einer Chemotherapie behandelt. Dabei wird sie mit Zytostatika behandelt, also mit Substanzen, die das Zellwachstum beziehungsweise die Zellteilung hemmen. Zytostatika stören die Stoffwechselvorgänge, die im Zusammenhang mit Zellwachstum oder Zellteilung stehen. Daher schädigen sie vor allem schnell wachsende Zellen wie Epithelzellen (unter anderem Haarwurzelzellen, Schleimhautepithel von Mund und Magen-Darm-Trakt). Da Tumorzellen eine erhöhte Zellteilungsrate und eine eingeschränkte Reparaturkapazität haben, sind sie etwas empfindlicher gegenüber Zytostatika als gesunde Zellen. Dieser Unterschied ermöglicht erst die Therapie mit diesen häufig hochtoxischen Substanzen. |
Da die Giftwirkung auch gesunde Zellen beeinträchtigt, kommt es zu vielerlei negativen Begleiterscheinungen. Insbesondere die Schleimhaut des Magen-Darmtraktes und das blutbildende Knochenmark sind empfindlich. Fast alle Zytostatika verursachen in unterschiedlichem Ausmaß vorübergehenden Haarausfall, Übelkeit und Erbrechen und eine Verminderung der weißen und/oder roten Blutkörperchen im Blut (Knochenmarksdepression).
Insgesamt wird durch die Chemotherapie das Immunsystem beeinträchtigt. So versucht meine Frau ihren Körper im Vorfeld zu stärken. Dabei bedient sie sich bei altbewährten Hausmitteln oder Naturheilmethoden. Pu Erh-Tee (biologisch angebaut) soll stärkend wirken, u.a. auch Brottrunk und Kolostrum. Daneben nimmt sie Schüßler-Salze und Enzyme (Wobenzym N, das in Deutschland nicht mehr erhältlich ist bzw. in anderer Variante als Wobenzym P – und so in den Niederlanden bestellt wurde).
Auch in ihrer Ernährung hat sich meine Frau noch einmal umgestellt und isst besonders viel Obst, Gemüse und Nüsse. Ob sie damit die Nebenwirkungen der Chemotherapie wirklich mindern kann, wird sich zeigen.