Mittelalterliche Kosmologie

Die Kosmologie, also die Lehre von der Welt, beschäftigt sich mit dem Ursprung und der Entwicklung des Universums (Kosmos). Heute haben wir da natürlich ganz andere Ansichten als die Gelehrten des Mittelalters. Für diese stand die Erde im Mittelpunkt des Alls. Interessant finde ich hierzu die Vorstellungen zur Erde und den Menschen als Bewohner der Erde:

Die Erde setzt sich hiernach aus vier Elementen zusammen, die ihrerseits vier Haupteigenschaften in immer neuer Kombination besitzen: warm und kalt mit feucht und trocken:

Feuer (warm und trocken)
Luft (warm und feucht)
Wasser (feucht und kalt)
Erde (kalt und trocken)

Der Mensch selbst besteht aus denselben Elementen, denen die vier Körpersäfte (humores) entsprechen: gelbe Galle, schwarze Galle, Blut und Schleim. Überwiegt einer dieser Säfte alle anderen, so hat der Mensch einen ausgeprägten Charakter:

Choleriker, der zu Wutanfällen neigt (cholon = Galle)
Melancholiker, der zu Schwermut neigt (melan cholon = schwarze Galle)
Sanguiniker, die Frohnatur (sanguis = Blut)
Phlegmatiker, der träge Typ (phlegma = Schleim)

Diesen Typen sind wiederum die Elemente zugeordnet:

der Wütige ist der Feuerteufel
der Melancholiker der Erdkloß
der Sanguiniker der Luftikus
der Phlegmatiker der Wassermann.

siehe hierzu auch: Dietrich Schwanitz: Bildung – Alles, was man wissen muss

Die Erde als Mittelpunkt
Holzschnitt aus Camille Flammarions L’Atmosphere (1888)

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!