Jethro Tull: A Passion Play

Ja, die Leiden mit einer Leidenschaft: Jethro Tull. Es sind eigentlich eher die Möglichkeiten, die das Internet bietet und dessen Nutzen (Benutzung) zur Leidenschaft wird. Im Falle der Rockgruppe Jethro Tull sind diese mannigfaltig. Besonders beim Video-Portal youtube.com sind fleißige Bienchen am Werke, die fast täglich neues altes Material meiner (immer noch) Lieblingsgruppe anbieten. Ich selbst gehöre inzwischen auch dazu. Und so wird die Leidenschaft fast schon zur Sucht und damit zum Leiden. Leiden dieser Art können dabei so schön sein.

Nun, bei youtube.com gibt es ein Bienchen namens TullTapes (ein Pseudonym oder wie man es auch nennt: Nickname für einen 36-jährigen Benutzer und Anbieter aus den USA), der mit Leidenschaft alte Videoaufnahmen der Gruppe sammelt (besonders im 8 mm-Format) und jetzt in sechs Teilen einen zusammengeschnipselten Live-Auftritt aus dem Jahre 1973 präsentiert: A Passion Play. Das Album war damals von der Kritik förmlich zerrissen worden. Was dazu führte, dass Ian Anderson und seine Mannen weitere Live-Auftritte cancelten und für geraume Zeit von der Bildfläche verschwanden.

Ian Anderson mit Soprano-Saxophon: A Passion Play

Heute ist dieses Konzept-Album fast vergessen, obwohl es als solches neben „Thick as a Brick“ meiner Meinung nach zu einem Kilometerstein der Rockmusik zählt. „A Passion Play“ ist unverkennbar typische Tull-Musik. Ich selbst habe „A Passion Play“ nie live miterlebt. “Thick as a Brick”, wenigstens in einer Kurzfassung, steht auch heute noch auf dem Programm der Band. Das Passionspiel dagegen wurde für immer vom Spielplan genommen. Und auch das Saxophon, ein Soprano Sax, verstaubt seitdem auf dem Dachboden von Ian Andersons Haus. Anderson hat geschworen, es nie wieder in die Hand zu nehmen.

Okay, die Bild- und auch die Tonqualität ist nicht berauschend, aber akzeptabel. Ich empfand es als ein Ereignis, über 30 Jahre verspätet „A Passion Play“ live im Video zu sehen. Bisher kannte ich nur kleine Ausschnitte von völlig unzureichender Qualität. Vielleicht hätte sich „TullTapes“ das Zwischenspiel (Die Hasengeschichte) sparen sollen. Dieses Video habe ich in besserer Qualität selbst vorliegen. Insgesamt sind die rund 50 Minuten für einen alten Tull-Fan wie mich aber sehr beeindruckend. Und ich habe gar nicht gewusst, dass Ian Anderson dabei weit mehr Saxophon als Querflöte spielt.

Hier nur die Links zu youtube.com [die folgenden Youtube-Videos sind leider ‚privat‘ geschaltet]:

JETHRO TULL RARE PASSION PLAY 1973 LIVE PROJECT PART 1

JETHRO TULL RARE PASSION PLAY 1973 LIVE PROJECT PART 2

JETHRO TULL RARE PASSION PLAY 1973 LIVE PROJECT PART 3

JETHRO TULL RARE PASSION PLAY 1973 LIVE PROJECT PART 4

JETHRO TULL RARE PASSION PLAY 1973 LIVE PROJECT PART 5

JETHRO TULL RARE PASSION PLAY 1973 LIVE PROJECT PART 6

dafür sind neu bei Youtube:
Part 1 of 4 Jethro Tull A Passion Play Concert Film 8mm Oakland CA, New York NY, 1973 tulltapes
Part 2 of 4 Jethro Tull A Passion Play Concert Film 8mm Oakland CA, New York NY, 1973 tulltapes
Part 3 OF 4 Jethro Tull A Passion Play Concert Film 8mm THE HARE
Part 4 of 4 Jethro Tull A Passion Play Concert Film 8mm Oakland CA, New York NY, 1973 tulltapes

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!