Gestern war ich gewissermaßen auf dem Jungfernstieg in Hamburg spazieren. Diese Flaniermeile grenzt an die Binnenalster, den kleineren, südlichen Teil des Alstersees, der einen großen Teil des innerstädtischen Gebiets von Hamburg einnimmt. Der Alstersee (bestehend aus Binnen- und Außenalster) prägt Hamburg auf besondere Weise. Zu Weihnachten bekam ich nun von meiner Frau ein Buch mit interessanten Geschichten samt Informationen zur Alster geschenkt: Alstergeschichten: Kleine Laudatio auf Hamburgs große Liebe – Edition Temmen 2011, Bremen.
„Alles begann mit einem Rechenfehler: Als die Hamburger im Mittelalter einen Staudamm anlegen wollten, um mehr Wasser auf die Alstermühle des Müllers Hein Reese zu lenken, verkalkulierten sie sich und es kam zu einer Riesenüberschwemmung. Innerhalb kurzer Zeit stand ein weites Gebiet nordöstlich der Hansestadt von Rotherbaum bis Uhlenhorst unter Wasser. Wie der so entstandene Stausee, der den Stadtrat damals horrende Entschädigungen kostete, im Laufe der Jahrhunderte zu einem Herzstück der Stadt wurde, erzählt Grobecker unterhaltsam und pointenreich in diesem Büchlein. Wer die Lektüre einmal begonnen hat, wird sie höchstens unterbrechen, um die liebevoll geschriebenen Geschichten direkt vor Ort am Alsterufer auszulesen.“
(aus dem Klappentext)
Kurt Grobecker: Alstergeschichten – mit Blick ins Buch
Die Alster ist also eigentlich „ein erbärmliches Gesellenstück mittelalterlicher Wasserbauingenieure!“
„Doch wie kam es, dass sich der durch ein Unglück entstandene Alstersee im Laufe der Zeit zu einer topografischen Attraktion entwickelte, für die Hamburg von vielen anderen Städten beneidet wurde? Was hatte Heinrich Heine im Blickfeld, wenn er vor rund 190 Jahren auf der Terrasse des Alsterpavillons saß? Und wie hat sich seine Aussicht von damals bis heute verändert? Wie kamen die Alsterschwäne auf den See? Und können ‚Elbhanseaten’ auch ‚Alstermenschen’ sein?
Diesen Fragen geht Kurt Grobecker in seinem Büchlein ‚Alstergeschichten – Kleine Laudatio auf Hamburgs große Liebe’ auf den Grund.“ (Quelle: hamburg-magazin.de)
Der Autor schreibt einen sehr saloppen Stil und weist sich als Kenner Hamburgs in mehr als 70 Büchern über die Hansestadt und seine Geschichte aus. Kein Wunder, war er lange Zeit Leiter des Ressorts „Hafen und hamburgische Geschichte“ beim NDR und dort u.a. verantwortlich für das Hamburger Hafenkonzert, die älteste Live-Hörfunksendung der Welt.
Wie erwähnt gibt es von Kurt Grobecker noch viele andere Bücher zu Hamburg, die mir für den Interessierten der Hansestadt an Elbe und Alster lesenswert erscheinen.