Die Blechtrommel – der Film

Am Montag habe ich von dem Roman hier berichtet. Und obwohl ich den Roman vor Tagen noch nicht zu Ende gelesen hatte, schaute ich mir seine Verfilmung aus dem Jahre 1979 erneut an. Mit Sicherheit haben mehr Menschen den Film zum Roman Die Blechtrommel von Günter Grass’ angeschaut, als ihn tatsächlich gelesen: Die Blechtrommel in der Regie von Volker Schlöndorff – u.a. mit Mario Adorf als Alfred Matzerath, dem Vater, Angela Winkler als Agnes Matzerath, der Mutter, und Berta Drews als Anna Koljaiczek, der Großmutter von Oskar Matzerath, der von David Bennent gespielt wurde. Dieser war zu Drehschluss 13 Jahre alt. Außerdem sind Katharina Thalbach als Maria Truczinski und Daniel Olbrychski als Jan Bronski in weiteren Rollen zu sehen.

Die Blechtrommel ist der erste deutsche Film, der als Bester fremdsprachiger Film mit einem Oscar ausgezeichnet worden ist. Neben anderen Filmpreisen erhielt er auch die Goldene Palme in Cannes.

Die Blechtrommel (1979) mit David Bennent als Oskar Matzerath

Schlöndorff hat mit diesem Film nur die ersten beiden Bücher des Romans, die in Danzig spielen, verfilmt. So endet der Film mit der Flucht aus Danzig. Das dritte Buch, das in Düsseldorf der Nachkriegszeit spielt, sollte später verfilmt werden. David Bennent, der zeitlebens auf seine Rolle als Oskar Matzerath von der Öffentlichkeit festgelegt wurde, lehnte aber aus diesem Grund eine Fortsetzung ab.


Die Blechtrommel: Oskar, Maria und das Brausepulver

Weitere Videos bei YouTube siehe Account von SurrealSamuiTV

Wie eigentlich bei jeder Literaturverfilmung, so enttäuscht auch dieser Film im Vergleich zum Buch einwenig, da die satirisch-grotesken Züge des Romans hier ziemlich abgemildert wurden, obwohl sich Schlöndorff sehr stark an dem Roman hielt. So sollte man Buch und Film jeweils gesondert für sich sehen. Der Film lebt von der Darstellung. Alles, was damals Rang und Namen im deutschen Filmschaffen hatte, wirkte bei dem Film mit. Und so kann man auch heute noch genüsslich zusehen, wie Oskar die Erwachsenenwelt mit seiner Trommel aufs Korn nimmt. Es ist ein Protest gegen die verlogene, intrigante Welt der Großen, die sich ihm einerseits im Terror der Nazis, andererseits in diversen Sex-Affären seiner Familienmitglieder offenbart.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.