Worte mit Flügeln (1): Sommer

Sprüche, Redensarten oder Zitate – kein Wortschatz ohne diese. Was der Duden für das Wort, das ist der Büchmann für das „geflügelte Wort“. Gemeint sind alle Redewendung in Form von Aphorismen, Bonmots, Gnomen, Sentenzen, Sinnsprüchen und Sprichworten.

Zum Zitatensammler (a la Büchmann) tauge ich nur bedingt, was mich aber nicht davon abhalten soll, auch hier hin und wieder Zitate an den werten Leser zu bringen. Wer liest, stolpert zwangsläufig über Redensarten, die in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen sind. Selbst Schriftsteller wie Thomas Mann (z.B. in seinem Zauberberg) kommen da nicht drum herum. Daher der Name Bratkartroffel.

    Worte mit Flügeln: So wühlt man sich durch den deutschen Wortschatz

Der Hochsommer hat sich zunächst verabschiedet. Die Temperaturen pendeln sich bei um die 20 ° C ein. Das ist angenehmer, lässt uns wieder durchatmen – und macht den Kopf auch wieder frei. Bekanntlich macht eine Schwalbe noch keinen Sommer. Aber das bezieht sich eher auf den Anfang eines heranziehenden Sommers. Die letzten Wochen dürften es der Schwalben genügend gewesen sein. Und wie immer solche Redensart sind, so sind diese viel allgemeiner anwendbar: Aufgrund einzelner Erscheinungen wie das Erscheinen einer Schwalbe sollte man nicht voreilig allgemeine Schlüsse ziehen, also: der Sommer ist da.

Wie ein Sommer auch ist, er erscheint uns außergewöhnlich. Gustave Flaubert konnte da nur den Kopf schütteln und in seinem Wörterbuch der Gemeinplätze festhalten: Ein Sommer ist immer „außergewöhnlich“, gleich, ob er kalt oder warm, trocken oder feucht war.

Hier noch weitere Sprichwörter und Redewendungen aus deutschen Landen den Sommer betreffend. Es ist viel Althergebrachtes dabei (aber das haben ‚geflügelte Worte’ so an sich). Manches mag man heute kaum noch verstehen, auch Sexistisches ist (natürlich) dabei. Also los:

Der Sommer gibt Korn, der Herbst
gibt Wein, der Winter verzehrt, was beide beschert.

Fliegen und Freunde kommen im Sommer.
Sommersaat und Weiberrat gerät alle sieben Jahre einmal.
Den Sommer schändet kein Donnerwetter.
Gesucht wie der Pelz im Sommer.
Wenn’s im Sommer warm ist, so ist’s im Winter kalt.
Gelb ist die Farbe des Sommers.
Glück ist der Freunde Sommer.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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