„Ich geh‘ im Urwald für mich hin… Wie schön, daß ich im Urwald bin: man kann hier noch so lange wandern, ein Urbaum steht neben dem andern. Und an den Bäumen, Blatt für Blatt, hängt Urlaub. Schön, daß man ihn hat!“
Okay, Heinz Erhardt kalauerte schon ziemlich stark, aber sein kurzes Urlaubs-Gedichtchen ist am Ende sehr einprägend. Ja, schön, dass man Urlaub hat, um einmal Arbeit Arbeit sein zu lassen und sich zu erholen. Da ich den Herbst besonders mag, mache ich auch in dieser Jahreszeit gern Urlaub. Und da gehe ich schon gern durch den Wald, wenn’s auch kein Urwald ist. Besonders die sich färbenden Blätter beeindrucken jedes Jahr aufs Neue.
Mit dem Niederdeutschen, auch Plattdeutsch genannt, habe ich meine Probleme. Mit dem Sprechen ist es alles andere als toll. Und das Verstehen, wenn es jemand spricht, klappt auch nicht immer so ganz. Wenn ich es aber lese, dann geht es eigentlich ganz gut. Trotz mancher Schwierigkeiten liebe ich das Plattdeutsche. Außerdem ist Platt und Platt auch nicht immer das Gleiche. Dafür gibt es zwischen Kleverland und Nordmark zu viele unterschiedliche niederdeutsche Mundarten.
Meteorologisch haben wir ja bereits seit fast fünf Wochen Herbst (ab 1.9.). Wir sind also schon mittendrin. Astronomisch gesehen ist es noch nicht so lange her (ab 22.9.). Ich weiß auch nicht genau warum, aber Herbst löst bei mir ‚eigentümliche’ Gefühle hervor. Irgendwie fühle ich mich sanfter, weicher gestimmt. Das liegt sicherlich an den gesättigt herbstlichen Farben, die ich eben mehr mag als das Knallbunte. Und irgendwie weicher klingt ja auch das Plattdeutsche. In Platt lässt es sich viel leichter schimpfen als auf Hochdeutsch ( … de olte Schiet allerwegens!).
Also Herbst und Plattdeutsch. Wer vielleicht noch nicht so richtig in Herbststimmung ist (ohne Urlaub gut möglich), dem hilft vielleicht eine kurze Pause, dazu ein Becher heißen Tee und ein kleiner Auszug aus einem niederdeutschen Gedicht, die Herbstmonate September bis November betreffend:
September kümmt, de Sommer geiht, hell lüchen all de Steern,
an’n Avend gaht dörch uns’e Straat de Kinner mit Latern.
Oktoberwind, wat stürmt he dull un lett de Drachen flegen!
Dat is in’n Harvst för Jung un Oolt en bannig groot Vergnögen.
Ganz ungemütlich stellt sik in de trurige November,
de Daag sünd gries, de Stimmung ok — doch bald schon kümmt Dezember.
aus: De Kalenner vun Liane Breiholz
Hell leuchten also die Sterne und die Kinder gehen abends mit ihren Laternen durch die Straßen. Im Oktober weht der Wind stark und lässt die Drachen fliegen. Das ist im Herbst für alle ein sehr großes Vergnügen. Die Tage im traurigen November sind trüb, die Stimmung auch … So schwer ist Plattdeutsch nicht zu verstehen, oder?
Dem Herbst, besonders in seiner pflanzlichen Ausprägung, habe ich in diesem Blog schon manchen (meist kurzen) Beitrag gewidmet. Wer noch einmal Zurückblättern möchte, dann bitte hier …
Herbsturlaub 2009: Bild des Tages (1)
Herbsturlaub 2009: Bild des Tages (3)
Herbsturlaub 2009: Bild des Tages (4)
Herbsturlaub 2009: Bild(er) des Tages (5)
Herbstimpression: Tostedt 2009
Herbst in AlbinZ Garten – September 2011
Dahlien, die Herbstblumen
Lose Blattsammlung Herbst 2012 (1)
Lose Blattsammlung Herbst 2012 (2)
Lose Blattsammlung Herbst 2012 (3)
Durch Wald, über Feld & Wiesen – Herbst 2012