Nach dem Spiel in Hamburg gegen den HSV musste man mit dem Schlimmsten rechnen. Was die Bremer da besonders in der ersten Halbzeit boten, war die Katastrophe pur. Aber es geht auch anders. Und wenn gleich zwei Spieler des SV Werder in die Elf des 32. Spieltages gelangen (Fin Bartels und Zlatko Junuzović), dann muss schon etwas Besonderes am dem Rasen des Weserstadions geschehen sein. Die Bremer können auch zu Hause in der Fußball-Bundesliga gewinnen: 6:2 gegen den VfB Stuttgart, die sich lange im besicherten Mittelfeld wähnten und sich plötzlich auf einem Abstiegsplatz wiederfinden.
Claudio Pizarro, gegen den HSV fast zur tragischen Figur verkommen, spielte in der 10. Minute einen mustergültigen Pass auf Fin Bartels, der den Ball eiskalt zum ersten Treffer der Bremer einnetzte. Und kurz vor seiner Auswechslung gelang dann Pizarro auch noch sein in dieser Saison insgesamt 14. Tor. Allen voran aber der überragende Junuzović, der die Werder-Treffer zum 3:1 und 4:2 vorbereitete. Der Österreicher gab keinen Ball verloren, spulte 11,2 km ab, 70 Prozent seiner Pässe kamen an. Einzig Tytons tolle Parade verhinderte einen Treffer des besten Werderaners
Jetzt heißt es noch zweimal tief durchatmen: Das rettende Ufer ist zwar in Sicht, aber noch nicht erreicht. In Köln und dann am letzten Spieltag zu Hause gegen Frankfurt müssen weitere Punkte her, um den Klassenerhalt endgültig zu sichern. Es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn das nicht klappt.
The Untold Story Behind Leicester’s Incredible Season 2015/2016
An dieser Stelle Gratulation an Leicester City um den deutschen Abwehrspieler Robert Huth zum Gewinn der englischen Fußballmeisterschaft. Nicht Scheich-Klub Manchester City, nicht Manchester United um DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger, nicht der FC Arsenal oder Noch-Meister Chelsea – das Low-Budget-Team aus den englischen Midlands stahl allen die Show. Leicester zeigt uns auf, dass nicht Geld allein Tore schießt und Meisterschaften gewinnt, was angesichts der großen Überlegenheit der Münchener Bayern in der Bundesliga nur ein schwacher Trost sein kann. Die haben allerdings – anders als Leicester City – zwei Spieltage vor Saisonende ihre Meisterschaft noch nicht ganz in trockene Tücher gewickelt bekommen.