Nachdem ich in diesen Tagen bereits eine Jugendsünde musikalischer Art gebeichtet habe, möchte ich noch einen Schritt weiter gehen, genauer: weiter zurück in meine Kinderzeit. Ich lebte ab meinem 4. Lebensjahr in Bremen – und Bremen ist bekannterweise eine Hafenstadt. So bin ich öfter als Kind mit meiner Mutter im Europa- und Überseehafen von Bremen unterwegs gewesen, habe mir die Schiffe und die Seeleute aus fernen Ländern angesehen.
Da ist es eigentlich nicht verwunderlich, wenn ich in Kinderzeiten eine gewisse Vorliebe für Freddy Quinn entwickelte. Ältere erinnern sich vielleicht noch an das Lied „Junge komm‘ bald wieder“. Der eigentlich in Österreich geborene Freddy Quinn war in den 60er Jahren der Inbegriff des weit gereisten Seemannes. Aber Freddy Quinn war nicht nur Sänger, sondern spielte in einigen Filmen mit, klar: Schlagerfilmen, die das Fernweh des Zuschauers bedienten.
Da wir uns so langsam dem Weihnachtsfest nähern: Es war in meiner Familie mehr oder weniger Tradition, dass ich mit meinen Eltern am 2. Weihnachtstag ins Kino ging. Damals, d.h. Anfang der 60er Jahre, hatten wir noch keinen Fernseher. Und mindestens an einem solchen Weihnachtstag sah ich dann Ende 1962 den Film: Freddy und das Lied der Südsee. Ich war acht Jahre alt und fasziniert von der Exotik der Südsee.
Nun heute kann ich nur (mit mir milde) lächeln, wenn ich an Freddy Quinn und diesen Film zurückdenke. Aber, und deshalb dieser Beitrag, ich habe mir Teile dieses Filme in diesen Tagen abgeschaut und musste so an meine Kindheit in Bremen denken. Und trotz der recht einschlägigen Lieder („Das weite Meer“ und das fast schon obligatorische „Aloha Oe“) des Filmes ließ ich mich für Augenblicke in die Südsee entführen (oder doch wohl eher in meine Kindheit).