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Hallig Langeneß im Winter

Vor der nordfriesischen Küste gibt es mehrere kleine, nicht eingedeichte Inseln, die Halligen. Die zehn deutschen Halligen gruppieren sich kreisförmig um die Insel Pellworm, die selbst keine Hallig ist. Von der zweitgrößten dieser Halligen, Hooge, hatte ich bereits berichtet.

Jetzt gab es auf dem Sender Arte im Rahmen der Reihe 360° – Geo Reportage einen Bericht über die größte dieser Halligen, Langeneß – mitten im Winter, mitten im Wasser.

„Der Wind pfeift scharf über das zugefrorene Watt, auf dem sich die Eisschollen gegeneinander türmen. Milchig-weißes Licht verzaubert die Landschaft in ein eisiges Stillleben. Außer dem Wind hört man keinen Laut. Die Menschen trotzen den eisigen Temperaturen in den wenigen reetgedeckten Häusern – Winter auf der Hallig Langeneß. Sie ist die größte der zehn Halligen mitten in der Nordsee vor der nordfriesischen Küste. Meerumschlossen, einsam, aber auch sehr romantisch. „360 º – Geo Reportage“ besucht die Bewohner der Hallig während der letzten rauen Wintertage und zeichnet ein Porträt von Menschen und Natur.“ (Quelle: arte.tv)

„Johann Petersen, genannt Hanni, fährt bei gefühlten minus 17 Grad mit seiner Kipplore auf einer kleinen Schmalspurbahn mitten durchs Watt. Der Besitzer des einzigen Kaufmannsladens hat Ware vom Festland geholt, um die wenigen Menschen auf der Hallig Langeneß versorgen zu können. Vorräte und alles Lebensnotwenige müssen die 110 Bewohner immer im Haus haben, denn Überschwemmungen und schwere Sturmfluten können das kleine Fleckchen Erde mitten in der Nordsee jederzeit von der Außenwelt abschneiden. Dann kommt keine Fähre mehr, und auch die kleinen Loren können nicht mehr über die Schmalspurtrasse hinüber zum Festland.

Die warme Stube bekommt in diesen Tagen eine neue Bedeutung: Mit der Familie am Ofen sitzen und Geschichten aus vergangenen Tagen lauschen – etwa von den verheerenden Sturmfluten, die Land und Tiere, nicht selten ganze Häuser verschlungen haben.
Seit Tagen schon sind Hanni und die anderen Bewohner damit beschäftigt, das große Biike-Fest vorzubereiten, bei dem mit einem riesigen Feuer am Meer der Winter ausgetrieben werden soll. Früher wurden mit diesem Feuer und ganz viel Grünkohl mit Speck auch die Walfänger verabschiedet, die nach dem langen Winter wieder aufs Meer hinauszogen. Mit dem Biike-Fest ist die lange, eisige Jahreszeit dann endlich vorbei. Es riecht nach Frühling, Leben kehrt auf die Hallig zurück.

‚360 º – Geo Reportage’ fragt, wie es sich so lebt, isoliert, angewiesen auf die Launen der Natur, ohne die Möglichkeiten eines normalen Alltags mit Einkaufen, Ärzten, Kinobesuchen und anderen Annehmlichkeiten. Wie verbringt Hanni mit seiner Familie den Winter und was treibt der 88 Jahre alte Jens Hansen oder der junge Krankenpfleger Patrick Andresen, der eigentlich vom Festland kommt?“ (Quelle: arte.tv)