Charles Bukowski: Such (ein Gedicht)

Es gilt als der „in den USA vielleicht nicht berühmteste, doch in den Buchläden meistgeklaute Autor“. Er war ein „eigenwilliges Unikum, das sich weder einordnen noch kategorisieren lässt.“ Mit seinem „Credo der absoluten, literarisch unverstellten Wahrhaftigkeit von Empfinden und Darstellung“ muss man ihn als modernen, ironischen Naturalisten sehen. Seine Helden sind Kleinkriminelle, Säufer, Obdachlose, Prostituierte und er selbst in Form seines literarischen Alter Egos Henry Chinaski (genannt Hank), einen „kompromisslos unangepassten, pessimistischen“ Protagonisten schlechthin. (Quelle: de.wikipedia.org). Die Tageszeitung Die Welt nannte ihn einen „göttlichen Gossenpoeten“. Ich spreche von Charles Bukowski, 1920 in Andernach als Heinrich Karl Bukowski geboren und 1994 in Los Angeles gestorben, einen US-amerikanischen Dichter und Schriftsteller deutscher Abstammung. Er veröffentlichte zwischen 1960 und den frühen 1990er-Jahren über vierzig Bücher mit Gedichten und Prosa.

Charles Bukowski schrieb Kurzgeschichten, Romane und Gedichte über das Leben in den Randzonen der bürgerlichen amerikanischen Gesellschaft und galt schon zu Lebzeiten als Kult-Autor. Bisher habe ich ihn hier fast völlig vernachlässigt, obwohl ich einige seiner Bücher gelesen habe, die ich wirklich witzig fand. Charles Bukowski „ist nicht fein und subtil, sondern deftig und deutlich, dabei stets originell“ (Westfälische Nachrichten). – Was noch nicht ist, kann ja noch werden. Veröffentlicht wird Bukowski heute wie früher bei Zweitausendeins. Dort ist nun auch ein Band mit 439 Gedichte aus seiner Feder erschienen. Hier eine kleine Kostprobe:

Such

Der Hund springt aufs Bett und robbt
über mich.
„Weißt du das Wort?“ frage ich ihn.
Er gibt keine Antwort.
„Weißt du das Wort? Ich such das
richtige Wort.“
Er sieht mich mit seinen ernsten
Braunen Augen an.
„Ich warte auf das richtige Wort“
erkläre ich ihm. „Ich komme mir vor
als würde ich durch eine große heiße
Bratpfanne schnalzen.“
Er wedelt und versucht, mein
Gesicht zu lecken.

    Charles Bukowski mit Hund

„Hör mal“, ruft sie aus dem Bade-
zimmer, „kommst du jetzt endlich
aus den Federn und hörst auf,
mit dem Hund zu reden?!“

Meine Eltern haben mich auch
nie verstanden.

weitere Gedichte von Charles Bukowski im Original bei poemhunter.com

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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