Archiv für den Monat: Juli 2005

London Terror Blogs

Nach dem Terroranschlag in London gegen U-Bahnen und Busse erlangt das Medium der Blogs bzw.Weblogs, also so genannter Internettagebücher, eine ungeahnte Aufmerksamkeit. Anders als Beiträge der Presse und der Fernsehsender wirken die Beiträge dort dem Geschehen näher und somit authenischer. Hinzu kommt das Foto- und Videomaterial, das per Handy unmittelbar ‚vor Ort‘ aufgenommen wurde.

Hier einige der Blogs im Netz:

Blog: Surviving a Terrorist Attack
London Underground Blog
London.Metblogs

    Terror in London

Mit einer ungewöhnlichen Aktion bieten Internetnutzer den Terroristen von London die Stirn. Männer, Frauen und Kinder schicken seit Donnerstag Selbstporträts und andere Bilder in einen so genannten Foto-Blog, ein Internet-Forum, mit dem sie eine klare gemeinsame Botschaft an die Adresse der Extremisten richten: „We’re not afraid“ (Wir haben keine Angst) Illustriert wird diese Nachricht mit außergewöhnlichen Motiven.

Der Idiot – Kommissar Graue – Fall 1

Es war in meiner Schulzeit um das Jahr 1970 herum, da brachte ich mit meinem alten Schulkumpel Hans-Joachim Graue ein eigener ‚Blättchen‘ mit dem Namen ‚Der Idiot‘ heraus. Der Titel war natürlich Programm. In loser Folge werde ich hier den einen oder anderen Beitrag aus diesem ‚Blättchen‘ veröffentlichen, denn der hohe literarische Wert ist unverkennbar, wenn es auch zu einer Nominierung zum Nobelpreis für Literatur nicht ganz gereicht hat. Zunächst die aufregenden, da nervenzerreißend spannenden Fälle des Kommissar Graue (ich weiß HaJo, inzwischen bis du längst Hauptkommissar).

aus: Der Idiot – Jg. 2 Nr. 1 (4) Jan. 1970: Kommissar Graue – Fall 1: Bankeinbruch in Brasham

Gestern morgen wurde der sensationellste Bankeinbruch, der jemals in Brasham unternommen wurde, aufgedeckt. Kommissar Graue, extra aus Peking angeflogen, hat den Fall so gut wie aufgeklärt. Er hat mehrere Details aufgedeckt:

1. Es müssen mehrere Täter gewesen sein
2. Es fehlt viel Geld (muß noch geprüft werden)
3. Es gibt keine Bank in Brasham.

Es werden viele Einwohner verdächtigt. Kommissar Graue ist zuversichtlich.

Der 2. Fall muss mir irgendwie durch die Lappen gegangen sein. Vielleicht finde ich den ja noch in dem Berg all der unveröffentlichten Manuskripte aus jeder Zeit.

Trapattoni: Ich schon wieder da

Wer kennt nicht den berühmten Spruch von Giovanni Trapattoni: Ich habe fertig! Der Ex-FC-Bayern-Trainer heuerte jetzt beim VFB Stuttgart an: Ich schon wieder da! Dabei war er nie weg, denn mit seinem unendlich italienischen Charme war er durch diverse Werbeverträge ständig auf deutschen Bildschirmen präsent. Freuen wir uns auf weitere Zornesausbrüche des ‚Misters‘, wie man ihn wohl u.a. nennt. Auch Trainer können Farbe ‚ins Spiel‘ bringen. Und in Stuttgart dürfte der radebrechende Trapattoni gut aufgehoben zu sein, denn bekanntlich kann man dort alles – außer hochdeutsch!

Trapattoni: Ich habe fertig! (als mp3)
Text und mehr der legenderen Rede
weitere ‚Sportzitate‘

Olympia 2012 in London

London ist Gastgeber der Olympischen Sommerspiele 2012 und damit zum dritten Mal nach 1908 und 1948 Olympia-Schauplatz. Im vierten und letzten Wahlgang setzte sich die britische Hauptstadt in Singapur mit 54:50 Stimmen gegen den großen Favoriten Paris durch. In einer spannenden Entscheidung auf der 117. IOC-Session waren zuvor erst Moskau, dann New York und Madrid ausgeschieden. Die Spiele 2012 sollen vom 27. Juli bis 12. August stattfinden, die Paralympics einige Wochen später.

siehe: zdf.de

Die nächsten Olympischen Spiele 2008 finden übrigens in Peking statt.

Nachtrag: Eben erfahre ich, dass London Ziel mehrerer Terroranschläge gegen U-Bahnen und Busse geworden ist. Mehr hierzu unter: zdf.de

Software-Patente gescheitert

Das Europäische Parlament hat einen heftig umstrittenen Vorschlag für die Patentierung von Software-Lösungen abgelehnt. Eine deutliche Mehrheit von 648 Abgeordneten gegen 14 Stimmen und 18 Enthaltungen wies am Mittwoch in Straßburg einen Kompromissvorschlag des EU-Ministerrates zurück, der einheitliche Regeln für die Patentierung von auf Computerprogrammen basierenden Erfindungen vorsah.

Vor allem größere Hersteller hatten darauf gedrängt, um ihre teuren Entwicklungen besser gegen Konkurrenten schützen zu können. Kleinere Firmen hatten dagegen gewarnt, eine Patentierung könne sie vom Markt drängen und technischen Fortschritt bremsen. Sie befürchten, dass sie nach der Patentierung selbst einfachster Software-Bausteine mit finanziellen Ansprüchen von Patentinhabern überhäuft werden.

siehe: zdf.de

Einfach ausgedrückt: Herr Bill Gates kann nun nicht jeden Pups, den er fahren lässt, patentieren. Und jeder andere, der an Blähungen leidet, braucht mithin an Herrn Gates keine Gebühren entrichten, nur weil auch ihm ein Lüftchen entwichen ist.

Dalai Lama wird 70

Glaubt man an die Wiedergeburt, wird der Dalai Lama an diesem Mittwoch eigentlich nicht 70, sondern 614 Jahre alt: Nach diesem Glauben ist er bereits die 14. Inkarnation eines Bodhisattva, eines Erleuchteten, der im Mittelalter zum ersten Mal beschloss, den Menschen als Lehrer zu dienen, statt ins Paradies einzugehen.

    Dalai Lama

siehe: zdf.de

Kamelliste

Zwei deutsche Forschungsreisende machen sich auf in jenes Wüstengebiet Südarabiens, das Rub‘ Al-Khali, Leeres Viertel, genannt wird. Beide führen ein Tagebuch. Nur reiste der eine am Ende des 18. Jahrhunderts und war auf der Suche nach den mosaischen Gesetzestafeln. Der andere folgt 200 Jahre später den Spuren seines Vorgängers, um eine Theorie über archaische Formen des Spielens zu entwickeln. Für beide wird es eine Reise ins Ich und in die Fremde …

Es handelt sich um das Buch Leeres Viertel Rub‘ Al-Khali von Michael Roes. Wie die Woche schreibt:

„Eine kühne Gratwanderung zwischen den Gattungen: Abenteuerroman, Ethnographie, phantastische Legende und autobiographisches Fragment“.

Wie die Inuit, also die Eskimos, viele Wörter für Schnee in ihrer Sprache kennen, denn Schnee spielt nun einmal eine viel größere Rolle bei Eskimos als bei uns (später einmal mehr hierzu), so kennen die Araber viele Wörter für ihr wichtigstes Tier, dem Kamel. In dem genannten Buch listet so der Autor eine längere Liste dieser Bezeichnungen auf:

bil
 
thilb
 
dschalli
 
dschaqma
 
hurr
 
chawar
 
fiha
 
qabb
 
harsus
 
haschi
 
huwar
 
fatr
 
hajil
 
mu’aschar
 
chalfa
 
‚awda
 
rahula
 
rikab
Kamel
 
altes Kamel
 
vernünftiges Kamel
 
unzähmbares Kamel
 
reinrassiges Kamel
 
nicht reinrassiges Kamel
 
kräftige Kamelstute
 
starkes Kamel
 
schwächliches Kamel
 
junges, entwöhntes Kamel
 
junges, noch nicht entwöhntes Kamel
 
reife Kamelstute
 
unfruchtbare Kamelstute
 
trächtige Kamelstute
 
Kamelstutenwöchnerin
 
altere Kamelstute
 
Packkamel
 
Reitkamel
zaml
 
schajiba
 
musanni
 
zaruba
 
mijasir
 
‚ajra
 
‚ajib
 
ghawdsch
 
filaq
 
midthab
 
nib
 
hidsch
 
wasiq
 
awd’a
 
dhud
 
ridf
 
mandschub
 
mischlaq
männliches Packkamel
 
altersgraue Kamelstute
 
eiterndes oder schleimendes Kamel
 
Zuchtkamel
 
läufige Kamelstute
 
erlesene Kamelstute
 
bissiges Kamel
 
großzügiges Kamel
 
überarbeitetes Kamel
 
Rennkamel
 
Eckzahnkamel (6-jährig)
 
gezähmtes Kamel
 
geplündertes Packkamel
 
weißes Kamel
 
kleine Kamelherde
 
Kamelritt
 
Rennkamelreiter
 
Kamelreiterreihe

Graffiti Archaeology

Vielen sind sie ein Dorn im Auge und gelten als Schmierereien. Täglich rücken Putzkolonnen an, um ihnen mit Lösungsmitteln, Bürsten und Schubbern den Garaus zu machen. Andere sehen in ihnen eine Art von bildnerischer Kunst. Ich spreche von Graffiti (Mehrzahl von Graffito).

Im Großraum New York, um nur ein Beispiel anzuführen, tummeln sich viele Künstler und Möchte-gern-Künstler, die jeden ‚freien Raum‘ mit ihren Logos, Sprüchen und Bildern besprühen. Auf der Website Graffiti Archaeology kann man viele dieser kleinen Kunstwerke betrachten. Das Besondere daran ist, dass man dabei auch die chronologische Entwicklung dieser Graffiti verfolgen kann. Immer wieder kommen andere Sprayer, um vorhandene Graffiti umzugestalten, zu übersprühen oder durch ‚eigene Akzente‘ zu erweitern.

    Gebäude mit wechselnden Graffiti

Die angeführte Website hat übrigens im Bereich Art, also Kunst, den 9th Annual Webby Award 2005 gewonnen (siehe auch: Web Awards).

Tour der France 2005: Prolog

Sollte das zu Beginn der Tour der Leiden auch schon das Ende für Jan Ullrich sein? Bereits beim Prolog zur Tour de France, einem Einzelzeitfahren über 19 km, nahm der bisher sechs-fache Gewinner dieses größten Radrennens der Welt, der Amerikaner Lance Armstrong, dem Deutschen 1 Minute und 6 Sekunden ab und wurde Zweiter hinter seinem Landsmann David Zabriskie, der weitere 2 Sekunden schneller als Jan Ullrich war. Es kam dabei einer Demütigung gleich, als Armstrong, der nach Ullrich gestartet war, diesen kurz vor Ende des Rennens nicht nur einholte, sondern auch noch an ihm vorbeizog.

Ich fürchte, dass Lance Armstrong lockerer denn je auch diese Tour wieder gewinnen und im gelben Trikot bei der Ankunft in Paris seine Karriere beenden wird. Jan Ullrich fährt wieder einmal nur hinterher.

Die Tour im ZDF
Die Tour bei der ARD

Goldene Hochzeit von Ilse und Klaus

Die Eltern meiner Frau feiern heute ihren 50. Hochzeitstag, ihre goldene Hochzeit. Vor eben genau 50 Jahren heirateten Ilse und Klaus in Barmstedt, Schleswig-Holstein. Aber schon bald fanden beide ein gemeinsames Dach in Tostedt.

    Grüne Hochzeit von Ilse und Klaus

Gestern am Freitag versammelten sich die drei Kinder von Ilse und Klaus mit ihren Lieben und Nachbarn, um dem goldenden Brautpaar den Hochzeitskranz zu binden, der dann am Abend über dem Eingang zum Haus der Brautleute aufgehängt wurde.

Binden des Hochzeitskranzes Binden des Hochzeitskranzes Das goldene Brautpaar

Binden des Hochzeitskranzes …… und das Goldene Brautpaar unter dem Hochzeitskranz

Wir waren nicht die einzigsten, die einen Hochzeitskranz banden. Weitere Nachbarn hatten sich gefunden, um ebenfalls Tannengrün zusammenzubinden und zogen mit dem Kranz am Abend an, um ihn im Garten aufzustellen.

Nachbarn mit Hochzeitskranz Ilse und Klaus mit Hochzeitskranz

Nachbarn bringen einen weiteren Hochzeitskranz …… und das Goldene Brautpaar Ilse und Klaus

Hier: weitere Fotos zur Goldenen Hochzeit von Ilse und Klaus in unserem Online-Fotoalbum

Das Kranzbinden und das Schmücken des Hauseingangs des Paares damit entspricht einer alten Tradition in Norddeutschland.

weitere Hochzeitsbräuche
Hochzeitsbräuche aus aller Welt
Die Hochzeitstage

DVD Ian Anderson plays the orchestral Jethro Tull

Ian Anderson und klassische Musik: Bereits seit Bourree wissen wir, dass das geht. Ende 2004 war nun Ian Anderson von der Gruppe Jethro Tull mit dem Orchester der Neuen Philharmonie Frankfurt in Deutschland unterwegs. Das Konzert am 08.12.2004 im Rosengarten Mannheim wurde mit sieben Videokameras ausgezeichnet und ist jetzt als DVD erhältlich.

Ian Anderson plays the orchestral Jethro Tull Ian Anderson plays the orchestral Jethro Tull Ian Anderson plays the orchestral Jethro Tull

Neben Ian Anderson spielten u.a. Ians Sohn James Duncan (Drums and Percussion), John O’Hara (Keyboards and Accordion – er dirigierte auch das Orchester), David Goodier (Bass Guitar and Glockenspiel) und der 21-jährige Rosenheimer/Münchner Florian Opahle (Acoustic and Electric Guitar).

Okay, Ian Anderson hat einige Probleme mit seiner Stimme. Das gleicht er aber locker durch sein exzellentes Flötenspiel aus. Und dass nicht nur Anderson, sondern auch die Jungs und Mädels vom Orchester Spaß an der Sache hatten, wird nicht allein durch Kopfwippen usw. dokumentiert. Bedenkt man, dass die Proben nicht allzu lange gedauert haben dürften, so ist das Zusammenspiel zwischen Orchester und Band doch bemerkenswert gut.

Instrumentaler Teil (Ausschnitt) aus „Mother Goose“ u.a. mit Fagott und Oboe

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