Archiv für den Monat: Dezember 2020

Kurz und spitz (09): Gute Vorsätze

    Was hatte ich mir alles vorgenommen. Meine zahlreichen Vorsätze in Blei gegossen, nur um dann 12 Monate später bei Pizza und Wein festzustellen, dass das mit dem Fitness-Abo noch immer nicht so richtig geklappt hat. Was mich angeht, ich habe mir für das Neue Jahr nichts anderes vorgenommen, als mich öfters zu langweilen.
    Lea Hagmann
    Gute Vorsätze haben etwas Fatales: sie werden immer zu früh gefasst.
    Oscar Wilde

Gewissermaßen als Erkenntnis aus all den nicht umgesetzten Vorsätzen:

Kurz und spitz: Gute Vorsätze
Kurz und spitz: Gute Vorsätze

Ja, die guten Vorsätze, die wir fürs Neue Jahr fassen. Was schief gehen kann, geht schief. So schrieb ich vor einigen Jahren das Folgende:

Ein neues Jahr beginnt bei vielen mit guten Vorsätzen: endlich den Winterspeck loswerden, endlich etwas mehr für die Gesundheit tun. Ich habe mir diese an den Beginn eines neuen Jahres gebundenen Wunschphantasien längst abgewöhnt. Vorsätze sind bekanntlich dazu da, sie schnell wieder zu vergessen. Ich schrieb bereits einmal darüber. Wer einen guten Vorsatz realisieren will, muss sich diesen Vorsatz jeden Tag aufs Neue vor Augen führen (nicht nur am 1. Januar). Und so mühe ich mich jeden Tag aufs Neue, Geduld zu haben, Gelassenheit zu wahren und mit Ruhe die Aufgaben des Tages anzugehen. Aber das ist schon eine Überlebensstrategie und hat mit Vorsätzen wenig gemein.

Frohe Weihnachten 2020 und einen guten Rutsch ins Neue Jahr

 

 

 

Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr 2021

Oh je, ist es schon wieder soweit? Wie die Zeit vergeht … Alle Jahre wieder um diese Zeit: Allen Freunden, Bekannten, Verwandten und Besuchern meines Weblogs wünsche ich ein geruhsames Weihnachtsfest 2020 und einen gelungenen Start ins Neue Jahr 2021. Mag das Corona-Virus auch viele unserer Pläne in diesem zu Ende gehenden Jahr durchkreuzt haben. So lassen wir uns trotz der auferlegten Beschränkungen die Laune nicht vermiesen. Bleibt gesund! Bleibt negativ! Es kann nur besser werden …

Mögen die Geschenke zahlreich, besonders aber sinnvoll sein, die Weihnachtsgans nicht allzu fett und der Tannenbaum feuerfest.

Fliegender Weihnachtsmann

Fröhliche Weihnachten 2020 - Euer Willi

Fliegender Weihnachtsmann

… zu guter Letzt auch noch ein kleines Weihnachtsvideo:


Frohe Weihnachten /Merry Christmas 2020

Weihnachtliche Ferkelei

Ach ja, das Weihnachtsfest steht vor der Tür. Auch wenn durch Corona die Weihnachtseinkäufe im Gewühle der Kaufhäuser seit Tagen unterbunden sind – wir haben uns eben online eingedeckt – der Festbraten ist bestellt, zu Heiligabend wird er abgeholt und landet dann am 1. Weihnachtstag in den Ofen. Wir sind auch dieses Jahr gut vorbereitet.

Eigentlich bin ich nicht der große Weihnachtsliebhaber. Schön, dass die Söhne zum Fest kommen (die Corona-Regeln erlauben das gerade noch), aber eigentlich bin ich dafür, zu einem anderen Termin – unabhängig von der Jahreszeit – die Sau bzw. das Ferkel rauszulassen. Freitag, der 13. wäre nicht schlecht, dann hätte wir auch noch das Wochenende (also wie Weihnachten zwei ½ Tage). 2021 wäre das im August, da ist es noch herrlich warm, wir könnten draußen feiern (und das Ferkel grillen).

Weihnachtsbaum bei Albinz
Weihnachtsbaum bei Albinz

Apropos Ferkel:

Unser Weihnachtsfest, das beginnt schon im Maien,
dann wird das Ferkel gemästet im Freien.
Es grunzt und es schmatzt und es frißt sich satt
und wenn’s im November gefroren hat.

 
Ferkel! Du wirst nun abgeknallt.
Ferkel! Weihnachten kommt schon bald.
Ferkel! Der Onkel trinkt dein Blut.
Ferkel! Wir feiern frohgemut.

 
Ahnungslos räkelt sich der gemästete Eber.
Ein Schaudern läuft mir über die Leber.
Mein Bruder wetzt schon sein Messerlein.
Bald trennen sich Fleisch und Gebein vom Schwein.

 
Ferkel! Wir brauchen Pökelsalz
Ferkel! für zarten Schweineschmalz.
Ferkel! Komm in die Ofenglut.
Ferkel! Dein Hinterteil schmeckt gut.

 
Im Gewühle der Kaufhäuser sucht man Geschenke,
drängelt mit dem Ellbogengelenke.
Wer das aber sieht, der guckt lieber weg:
Hier wälzt sich der Mensch im eignen Dreck.

 
Ferkel! Wie Papa kaut und kaut
Ferkel! das ist schon halb verdaut.
Ferkel! Dein Leben endet grad’
Ferkel! im Magensäurebad.

Unser Schinken, der schmort bei Oberhitze
während ich vor dem Backherd sitze.
Ich brate bei zweihundertfünfzig Grad,
Weihnachten kenne ich keine Gnad’.

 
Ferkel! Nun schneide Schinken ab.
Ferkel! Der Gürtel wird schon knapp.
Ferkel! Das Leben ist so kurz
Ferkel! und endet doch als Furz.

 
Weihnachtskarpfen, Weißwurst, Puter und Schinken,
Braten, Süßes und Schnäpse zu trinken.
Man erkennt, wenn das Fest dann vorüber ist:
Der Mensch ist wirklich, was er ißt.

M. A. Numminen & Juice Leskinen : Ferkel

Das Gedicht entstammt einem Ratgeber für Weihnachtsverächter, Weihnachtsvermeider und heimliche Weihnachtsliebhaber, deren Liebe einseitig blieb: „Das wüste wilde Weihnachts-Buch“

Apropos Finnland:

In den letzten Tagen habe ich zwei ältere Filme des finnischen Regisseurs Aki Kaurismäki gesehen: Ariel aus 1988 und Der Mann ohne Vergangenheit aus 2002. Besonders der letzte Film hat es mir angetan und kommt in die Top 100 meiner liebsten Filme.

Mord und Totschlag zu Weihnachten

    Leise tröpfelt das Blut,
    still und starr steht dir gut,
    purpurrot glänzet der Wald:
    Fürchte dich, dein Tod kommt bald …

In der besinnlichen Adventszeit wird quer durch die deutschsprachigen Lande vergiftet, gemeuchelt und verscharrt. Jeweils 24 hochkarätige Krimiautoren packen die Rute aus, bis der Christbaum die Nadeln verliert. Und dabei segnen nicht nur Gänse und Karpfen das Zeitliche.

Tödliche Weihnachten: jeweils 24 Weihnachtskrimis aus dem Hause Knaur
Tödliche Weihnachten: jeweils 24 Weihnachtskrimis aus dem Hause Knaur

Ich wünsche eine mörderisch gute Weihnachtszeit. Für kurzweilige Krimilektüre ist es nie zu spät. Und es kommen ja auch noch die Tage zwischen den Jahren, die wir lieber gern hinterm Ofen sitzend verbringen als uns draußen den Arsch abzufrieren.

Winteranfang 2020

Heute Punkt 14 Uhr 30 beginnt der Winter. Noch scheint die Sonne bei uns, aber am Nachmittag soll es dann wieder regnen. Und zu Weihnachten sind die Aussichten eher gemischt: Von Schnee (auf Wunsch eines einsamen Herrn bei Petrus bestellt) keine Spur. So mag uns ein Gedicht von Heinz Erhardt eine Schneeflocke ins Gehirn rieseln lassen …

Heinz Erhardt
Heinz Erhardt

Überlistet

Wenn Blätter von den Bäumen stürzen,
die Tage täglich sich verkürzen,
wenn Amsel, Drossel, Fink und Meisen
die Koffer packen und verreisen,
wenn all die Maden, Motten, Mücken,
die wir versäumten zu zerdrücken,
von selber sterben – so glaubt mir:
es steht der Winter vor der Tür!

 
Ich lass ihn stehn!
Ich spiel ihm einen Possen!
Ich hab die Tür verriegelt
und gut abgeschlossen!
Er kann nicht rein!
Ich hab ihn angeschmiert!
Nun steht der Winter vor der Tür –
und friert!

Bleibt negativ!

Jetzt zur Weihnachtszeit schwappt also die 2. Coronawelle über uns: Übrigens wie von Herrn Drosten bereits im April prognostiziert. Womit die Politik wieder einmal ihr Versagen dokumentiert. So hieß es u.a. lange Zeit, Weihnachten, wenn wir benügend Rücksicht nähmen, könnte fast wie in alten Zeiten gefeiert werden. Nun, dürfen wir gerade vier Personen zusätzlich zu den Personen unseres Haushaltes einladen, wenn diese eng mit uns verwandt sind. Immerhin schaffen wir es so, Heiligabend mit unseren beiden Söhne samt Anhang zu feiern.

Ja, das Corona-Virus hat unser Leben verändert. Jetzt geht das Jahr 2020 zu Ende und das Beste daran ist, dass es zu Ende geht. Das Virus hat vor allem aber auch unseren Sprachgebrach verändert. Da gibt es Sprüche, die vor einem Jahr undenkbar waren bzw. ihrem Sinn nach eine andere Bedeutung hatten. Hier die Corona-Sprüche des Jahres 2020, wie sie in der Sendung extra 3 vom 03.12.2020 vorgestellt wurden. Natürlich nötigt uns das sicherlich ein Lächeln ab:

Platz 10: Entschuldigung, Ihre Nase guckt raus.
Platz 9: Lass uns doch mal auf ein Abstandsbier treffen.
Platz 8: Am Wochenende war ich bei einer Zoom-Party.
Platz 7: Mama, wann darf ich wieder in die Schule?
Platz 6: Du willst nach Passau? Das ist Hochrisikogebiet!
Platz 5: Ich hör dicht nicht. Du hast dein Mikro nicht an.
Platz 4: Wie viele Haushalte sind wir denn?
Platz 3: Nicht mit der Oma spielen, die stirbt sonst.
Platz 2: Kennt ihr noch einen anderen guten Händewasch-Song?
Platz 1: Du willst doch zur Bank – vergiss deine Maske nicht!

Willi besucht seine Bank
Willi besucht seine Bank

Mein Lieblingsspruch kommt hier leider nicht vor. Mit diesem grüße ich Euch und wünsche noch schöne Adventstage: Bleibt negativ!– d.h.: Bleibt gesund!

Nachtrag vom 17.12.2020:
Willi ist negativ! - Bleibt auch negativ!
Willi ist lt. Corona-Warn-App negativ! – Bleibt auch negativ!

Weihnachtsbaum – selbst ‚geschlagen‘

Bei uns gehört es zur Tradition, unseren Weihnachtsbaum selbst zu ’schlagen‘, also zu mit einer Säge zu fällen. Das ist natürlich kein Problem, denn in unmittelbarer Nähe unserer Wohnortes, gleich hinter Dohren, gibt es mehrere Schonungen, in denen Nordmanntannen und Blaufichten angepflanzt sind. Der Verkauf erfolgt an den Wochenende des 3. und 4. Advents zwischen 10 Uhr und 17 Uhr. Da für die Mitte dieser Woche ein erneuter ‚gnadenloser‘ Lockdown angekündigt war (und nun auch tatsächlich am Mittwoch, den 16.12. in Kraft tritt) war ich mit meiner Frau bereits gestern zum Weihnachtsbaumschlagen unterwegs (sonst warten wir eigentlich immer auf den 4. Advent) und fanden eine schöne Nordmanntanne auf einer Schonung des Hofes Fischer.

Nach getaner Arbeit: Unser
Weihnachtsbaum 2020 – selbst geschlagen

Auf der Website des Hofes Fischer kann ein Gutschein in Höhe von 5 Euro heruntergeladen werden. Zudem sei gesagt, dass der Weihnachtsbaumverkauf vom Lockdown ausgeschlossen ist, also auch am kommenden Wochenende Bäume geschlagen, gesägt und gekauft werden können. Nur auf Glühwein muss verzichtet werden.

Zur emotionalen Einstimmung auf das Weihnachtsfest hier ein etwas anderes Weihnachtsgedicht vom großen Vicco von Bülow alias Loriot:

Advent

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken
Schneeflöcklein leis‘ herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner, weißer Zipfel.
Und dort, vom Fenster her, durchbricht
den dunklen Tann ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
Drum kam sie mit sich überein:
Am Niklasabend muss es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh‘
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie – direkt von vorn –
den Gatten über Kimm‘ und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei, drei, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln
derweil die Sterne traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muss die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmannssitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
was der Gemahl bisher vermied,
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt darauf – es geht auf vier –
die Reste in Geschenkpapier.
Da tönt’s von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist’s, der in so später Nacht
im Schnee noch seine Runden macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten.
„He, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?“
Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau ist schon bereit:
„Die sechs Pakete, heilger Mann,
’s ist alles, was ich geben kann.“
Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt – es ist Advent!

Willi und Loriots 'Knollennasenmännlein' - © Jan Einar Albin
Willi und Loriots ‚Knollennasenmännlein‘ – © Jan Einar Albin

siehe auch:
Weihnachten von A bis Z: U wie „Unter dem Tannenbaum“
O Tannenbaum
AlbinZ Weihnachtsbaum 2012

Nikolaus

    Am 6.12. pinkelt dreist
    Der Nikolaus dir in den Schuh
    Drum schnür‘ ihn lieber feste zu
    Bevor er dir zudem reinscheißt.

Frank Schulz muss seine Stiefel vor und nach dem Nikolaustag kräfitg putzen. Vielleicht hätte Herr Schulz darauf verzichten sollen, einen seiner Schuhe zum Nikolaustag hinauszustellen.

Scheiße
Scheiße …

Kurz und spitz (08): Posaune zum letzten Gericht

    Robbie, weißt du, was wir tun, wenn die Posaune zum letzten Gericht erschallt? Dann tun wir so, als hätten wir nichts gehört.

    Oscar Wildes letzte Worte zu Robert Ross

Kurz und spitz: Posaune zum letzten Gericht
Kurz und spitz: Posaune zum letzten Gericht

Oscar Wildes letzte Worte beziehen sich auf die antike bzw. alttestamentliche endzeitliche Vorstellung von einem das Weltgeschehen abschließenden göttlichen Gericht. Engel blasen die Posaunen des Gerichtes, die die Toten aus den Gräbern rufen: „Er wird seine Engel unter lautem Posaunenschall aussenden und sie werden die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen …“ (Matthäus 24, 31)

Irgendwie musste ich dabei aber auch an Frank Zappas Werk The Grand Wazoo aus dem Jahr 1972 denken, das mit viel Blech- und auch Holzblasinstrumenten (also auch Posaunen) ausgestattet ist. Und auch die Internationale (“Auf zum letzten Gefecht!”) kommt mir da in den Sinn!