Polen hat es nie sehr leicht gehabt. Bei solchen Nachbarn wie Deutschland und Russland ist das kein Wunder. Mal verschwindet das Land zugunsten des einen Landes, taucht kurze Zeit auf den Landkarten dieser Erde wieder auf, um dann von dem anderen Land geschluckt zu werden. Nach dem 2. Weltkrieg hatte man oft genug nach der Pfeife aus Moskau zu tanzen. Aber dann wurde ein Mann aus dem eigenen Land Papst und mischte sich nicht nur in die Angelegenheit des eigenen Landes ein. Und plötzlich war alles überwunden, man wurde in die Gemeinschaft der europäischen Staaten aufgenommen und auch die Amerikaner dankten für Solidarität und Hilfe in einem Krieg, der eigentlich nicht stattfinden sollte.
Wie alles Irdische so nahm nun auch der polnische Papst seinen Weg, so überirdisch er uns auch anmutete. Und mit dem Tod von Johannes Paul II. verliert Polen nicht nur eine Persönlichkeit hohen Ranges – ich denke, Polen verliert auch ein großes Stück an eigener Identität.