Wer kennt sie nicht, die Kleingärten, hier im Norden oft auch Schrebergärten genannt oder kurz Parzellen, diese kleinen Rückzugsräume gestresster Mitbürger, die zu Hause über keinen Garten verfügen. Was wird da nicht alles angebaut, um den heimischen Tisch mit Gemüse und Obst aus eigener Züchtung zu bereichern. Beim letzten Besuch meiner Eltern in Bremen (das Wetter war eher grau, aber immerhin trocken) ging ich mit meiner Mutter und meinen Lieben spazieren. Und so kamen wir in der Neustadt in eine Kleingartenanlage beim Kirchweg.
Dort entdeckte ich folgendes Verkehrsschild. Es steht dort gewissermaßen am Ende eines Weges, der sich nach links und rechts gabelt. Oft genug wird der deutsche Schilderwald beklagt. Um so mehr wundert es mich, wenn unsere Mitmenschen im privaten Bereich den Hang zeigen, durch das Aufstellen von Ver- und Gebotsschildern alles Mögliche und Unmögliche reglementieren zu wollen.
Dieses Schild ist eigentlich gut gemeint. Hallo, lieber Radfahrer, hier geht es nicht mehr geradeaus weiter, sondern … ja, was nun? Nach links soll es doch eigentlich nicht gehen und auch nicht nach rechts, oder? Soll ich als Radfahrer hier warten, bis sich zwei andere Radfahrer (einer von links, der andere von rechts kommend) hier ‚treffen‘, also zusammenstoßen – und dann tut sich für mich wie im Märchen ein neuer Weg auf, eine Himmelspforte öffnet sich oder gar der Grund und Boden: Willkommen in der Hölle?
Okay, gemeint ist sicherlich Folgendes …
… es geht also nur noch nach rechts oder links weiter. Und sicherlich gilt das nicht nur für Radfahrer, sondern auch für Fußgänger. Autofahrer, davon gehe ich aus, sind stillschweigend ausgeschlossen (nein, die dürfen nicht einfach geradeaus weiterfahren, die dürfen hier erst gar nicht hin). So sind deutsche Schrebergärten.