Also ehrlich: So ein Ratgeber geht mir eigentlich am Arsch vorbei. Wird einem ein solcher Ratgeber geschenkt (z.B. mir zu Weihnachten), dann wird natürlich ein Blick hineingeworfen – und am Ende auch gelesen. Okay, natürlich trifft das Buch einen Nerv. Wir sind alle zu sehr bemüht, es allen und jedem recht zu machen. Wir opfern unsere Zeit für Dinge, die uns eigentlich in keiner Weise tangieren.
Ich spreche von Alexandra Reinwarth und ihrem Buch Am Arsch vorbei geht auch ein Weg: Wie sich dein Leben verbessert, wenn du dich endlich locker machst. Inzwischen ist es längst ein Bestseller, sodass die Autorin uns mit weiteren Büchern zu diesem Thema zu beglücken meinte (die ich mir allerdings am Arsch vorbei gehen lasse).
„Es gibt Momente im Leben, in denen einem klar wird, dass man etwas ändern muss. Der Moment, als Alexandra Reinwarth ihre nervige Freundin Kathrin mit einem herzlichen ‚Fick dich‘ zum Teufel schickte, war so einer. Das Leben war schöner ohne sie … und wie viel schöner könnte es erst sein, wenn man generell damit aufhörte, Dinge zu tun, die man nicht will, mit Leuten, die man nicht mag, um zu bekommen, was man nicht braucht!“ (aus dem Klappentext)
Alexandra Reinwarth: Am Arsch vorbei geht auch ein Weg
„Bikinifigur? Am Arsch vorbei! Ein besserer Mensch werden? Am Arsch vorbei! Afterwork-Dates mit langweiligen Kollegen oder beknackte Whats-App-Gruppen, die einem nur Zeit stehlen? Am Arsch vorbei! Alexandra Reinwarth mistet gründlich aus. Das Leben kann schließlich ruhig mehr Freiheit, Muße, Eigenbestimmung und Schokolade vertragen.“
Es sind oft die kleinen Dinge, die uns die Zeit rauben. „Die Autorin probiert diverse Dinge und stößt auch an Grenzen, diese zum Beispiel: Das Kind ungeschminkt in die Kita zu bringen, ist okay. Sich im Schlabberlook an den Schreibtisch in der Werbeagentur zu setzen, nicht. Das beklemmt mehr als es befreit.“ (Quelle: mittelbayerische.de)
Auch ohne dieses Buch habe ich erkannt, dass ich nicht auf jeder Hochzeit tanzen muss, dass ich nicht jeden Kram brauche, dass manchmal weniger mehr ist. Ich muss mich nicht mit Leuten abgeben, die mir auf den Geist gehen. Es sind oft nur kleine Entscheidungen, die einen großen Effekt auf die Lebensqualität haben können. So vieles darf uns am Arsch vorbeigehen. Eine Einsicht, die wir klar vor Augen haben, aber viel zu oft nicht zu ihrem Recht kommen lassen. Insoweit ist das Buch ein erneuter Anstoß zu überdenken, was wir fallenlassen können, ohne in Gewissensnöte zu geraten. Ja, am Arsch vorbei geht ein Weg.