Mein Vater hatte einen Projektor, mit dem ähnlich einem Dia-Vorführgerät transparente Bilder auf eine Leinwand geworfen werden konnten. Allerdings waren die Einzelbilder auf einer Filmrolle, die dann Bild für Bild vorgespult wurde.
Es war Ende der 50-er bzw. Anfang der 60-er Jahre, da führte mein Vater für die Kinder der Nachbarschaft, und natürlich auch für seine eigenen, die Werke von Wilhelm Busch mit diesem Projektor vor. Während die Bilder an die Leinwand geworfen wurden, verlas er dazu die entsprechenden Reime. Ich erinnere mich an die Geschichten von Fipps, dem Affen, und Hans Huckebein, dem Unglücksraben – natürlich auch an die Streiche von Max und Moritz.
Ach, was muß man oft von bösen
Kindern hören oder lesen!!
Wie zum Beispiel hier von diesen,
Welche Max und Moritz hießen …
Heute vor 100 Jahren starb Wilhelm Busch, dem mit seiner virtuosen Kombination von Wort und Bild gleichsam ein Vorgriff auf Comic und Zeichentrickfilm gelang. Auch mit sprachlicher Lautmalerei (z. B. „Rickeracke! Rickeracke! Geht die Mühle mit Geknacke“ – Max und Moritz -; „Da geht es klirr! und klipp! und klapp!! Und auch der Onkel kriegt was ab“ – Die fromme Helene -) erweist sich Buschs Werk als wegbereitend.
Wer nicht gerade ein Buch von Wilhelm Busch zur Hand hat, der darf sich auf dieser Website wilhelm-busch-seiten.de an den Werken erfreuen.
siehe auch zdf.de: Der Comic-Pate